Religionen-Weltanschauungen Ich bin ein "LINKER"!

dutchweepee
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Mitglied

Ich bin ein
geschrieben von dutchweepee
Ich bin ein “Linker” und ich bekomme zuweilen angst, wenn ich lese, was die leute so über leute wie mich denken und schreiben. Ich habe paralell zum ingenieurstudium zehn bände marx lesen müssen und denke, daß ich ihn auch (im gegensatz zu einigen meiner mitschüler) verstanden habe.

Nun frage ich mich, was der durchschnitts-bundesbürger von einem “Linken” erwartet:

- daß er der oma ihr klein häuslein wegnimmt?
- daß er den bauer in die kolchose zwingt?
- dass er dem katholen den gott wegnimmt und dem protestanten auch?

...und alle kinder müssen ein blaues halstuch tragen?

Es gibt laut statistik eine million menschen in deutschland, die mehr als eine million euro in bar auf dem konto haben. Das ist gut so und ich bin da auch gar nicht neidisch. Ich finde es allerdings gerecht, daß menschen, die mehr als 100 millionen euro vererben, einen großteil davon an das gemeinwesen abgeben müssen. Die hinterbliebenen haben mit einem zehntel noch immer ein großartiges startkapital, um selbst leistungen zu erARBEITEN.

Kinder und eltern müssen zu einer guten ausbildung gezwungen werden. Wenn ihr das als diktatorisch empfindet - okey - aber manche menschen müssen zur bildung geprügelt werden. Ich sehe kinder lieber beim technik-kurs, als saufend an der bushaltestelle.

Wahrscheinlich ist es einfacher ein konservativer zu sein, als ein linker. Man findet die welt in ordnung so wie sie ist und rauft sich nicht die haare über all die ungerechtigkeit des systems. Man lebt seit tausend jahren mit der unterdrückung und freut sich über die almosen, die man den armen spendet. Bereits mitte des 19ten Jahrhunderts hat Karl Marx die unsinnigkeit der ein-euro-jobs für das gemeinwesen, für das handwerk und für die empfänger angeprangert (ja diese 1€ job idee gabs damals auch schon). Haben die konservativen daraus gelernt?

Die konservativen freuen sich immer diebisch, wenn ein linkes modell scheinbar scheitert, dabei bringen sie´s nicht auf die reihe, wohlstand für alle ohne ungerechtigkeit und ausbeutung zu generieren. Ich jedenfalls sympatisiere eher mit dem feind der westlichen freiheit: Hugo Chavez, der die öl-millionen in die bildung seiner indios pumpt, als mit den freunden der westlichen freiheit: den saudies, die damit eine feudalistische kaste finanzieren.
Karl
Karl
Administrator

Re: Ich bin ein
geschrieben von Karl
als Antwort auf dutchweepee vom 29.01.2008, 01:24:21
Hallo dutch,


ich fürchte mich nicht vor dir Rechts und Links in der Politik spiegeln die zwei Pole wider, die wahrscheinlich bei jedem mehr oder weniger im Hirn mit einander im Wettstreit sind. Die rechte Gesinnung sorgt sich vor allem und zuerst um das eigene Wohl und ihr theoretischer Überbau behauptet, wenn sich jeder um sich selbst kümmere sei dies auch das Beste für die Gesellschaft. Die linke Gesinnung sorgt sich um Gerechtigkeit für alle, ist gegen Ungleichheit, aber interessanterweise sind traditionell eher die Unterpreviligierten, die sich durch die Angleichung der Lebensbedingungen eine persönliche Verbesserung erhoffen, die Träger der linken Bewegung. Egoismus ist niemandem fremd!
Allerdings kommen die führenden Köpfe linker Bewegungen oft aus guten finanziellen Verhältnissen. Karl Marx selbst ist ein Beispiel hierfür. Für die Gesellschaft ist es m. E. lebensnotwendig, dass das linke Korrektiv existiert und überall dort, wo es unterdrückt und verteufelt wird, möchte ich nicht leben müssen, denn Mitmenschlichkeit und Wärme sind für mich untrennbar mit dem Streben nach Gerechtigkeit (Chancengleichheit) verbunden.
Ich fühle mich am wohlsten (und sichersten) dort, wo über linke und rechte Positionen gestritten werden darf und der Wähler entscheidet. Jedes totalitäre System, das glaubt, andere majorisieren zu dürfen, ist vom Übel.
--
karl
eko
eko
Mitglied

Re: Ich bin ein
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 29.01.2008, 07:53:29
Aha, so einfach und simpel ist das also: Entweder man ist links ( und somit auf der gerechten Seite)....oder man ist rechts ( und das ist zu verurteilen.

Mannomann, ist das ein Politikverständnis!! Da bekommt man ja das kalte Grausen!!

Ich bin kein Linker und dazu stehe ich!

Aber bin ich deshalb ein "Rechter" mit all den von Karl beschriebenen Charaktereigenschaften?

Das möchte ich mir doch sehr verbitten!

Wo ist denn die Mitte? Oder gibts die denn gar nicht?

Wer in der Politik nur links und rechts sieht und keine Mitte, versteht m.E. nicht viel davon.

Aber glücklicherweise muss man das, was in diesem Forum so alles gepostet wird, nicht unbedingt auch ernst nehmen.
--
eko

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Re: Ich bin ein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.01.2008, 07:53:29

Karl schrieb:
Ich fühle mich am wohlsten (und sichersten) dort, wo über linke und rechte Positionen gestritten werden darf und der Wähler entscheidet.

Das glaube ich dir gerne Karl nur war das in den bisher stattgefundenen Linken Experimenten nie möglich. Wenn ich mich irren sollte mache mich schlauer und nenne mir einen Staat in dem das möglich war außer in den so oft geschmähten bürgerlichen Demokratien!!
Träume schön weiter mein Bester,im Gegensatz zu einigen anderen hier glaube ich dir sogar das was du so sagst! lache.
Gruß Claude
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ich bin ein
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.01.2008, 08:24:51
hallo eko hallo Claude,,,nicht alle Menschen denken so wie Ihr und das ist auch gut so.
Nicht alle Menschen denken so großzügig kleinlich wie eko und das ist auch gut so.
Nicht alle Menschen aus der ehemaligen DDR schütten sich Asche aufs Haupt und kleiden sich in Säcke,,,,obwohl ich von Leuten mit eurer Ansicht sehr wohl solche Wünsche aus den Beiträgen herauslese.

Der generelle Unterschied liegt in der Differenz bei der Betrachtung, Einordnung und Zuweisung des Begriffs Links, die Linken usw..

Wenn ich davon ausgehe das die CDU in der BRD eine auf Nazistischen Elementen aufgebaute Partei ist und deshalb behaupte das sie immer noch faschistisch sei, dann wird Euch das zu recht befremdlich erscheinen.

Wenn ihr davon ausgeht das die Linke ihre Basis mal aus ehemaligen Parteigängern erhielt und deshalb heute noch 100%ig SED-lastig sei, dann ist das genau so falsch.

Ich bin soweit und hab meine Meinung schon angepasst an die neue Situation und sage ok, die CDU ist heute salonfähig, sie ist schon relativ demokratisch in ihren veröffentlichten Zielen, aber sie könnte sehr viel menschenfreundlicher sein.

Ihr seid noch lange nicht soweit anzuerkennen das diese Linken eben doch nicht gleichzusetzen sind mit der SED (schon ihre gegenwärtige Unscheinbarkeit, Gewaltlosigkeit, Harmlosigkeit bezüglich ihrer politischen Verantwortung läßt einen Vergleich mit DDR-Zeiten gar nicht zu)

und nun zu einem Punkt den Ihr gar nicht verstehen könnt, den Ihr aber auch nicht wegdiskutieren solltet sondern Euch die Gründe dafür mal selber herleitet.

Eine Umfrage des Instituts für Marktforschung Leipzig im Herbst 2007 unter Ostdeutschen ergab:
-71 Prozent, dass sie Verhältnisse wie in der DDR "auf keinen Fall" zurückhaben wolle.

-Nur 18 Prozent wollten gerne wieder "im Sozialismus" leben. 11% machten keine Angabe.

-69% der Frauen und 58% Männer blicken wohlwollend auf den Sozialismus zurück.

-16% der weiblichen und 23% der männlichen Befragten machten keine Angabe

das bedeutet, das NUR 15 bis 20% der Ostdeutschen einem Eko, einem Claude auf den ideologischen Leim gegangen sind alle anderen sind demnach wohl zu blöd ? ja sogar die Wessis unter uns welche die gegenwärtige politische Situation eher kritisch sehen und Vorschläge zur Änderung anbieten werden als Träumer hingestellt,

fragt sich, wer hier die Träumer sind,,,aufwachen lieber eko lieber Claude, wir Osis beißen nicht, aber wir wollen auch nicht getreten werden,,,wir wollen uns nicht anbiedern (auch solche gibts hier) sondern wir wollen an Eurer Seite stehen und nicht großfressig zur Seite geschubst werden.
Na, und das wollt ihr doch offiziell sicher auch nicht, oder ,,*g*
hugo
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Ich bin ein
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dutchweepee vom 29.01.2008, 01:24:21
Kann ich alles unterschreiben, lieber dutch.

Ich wurde als "Linker" geboren und werde wohl als solcher sterben.

Aber dies ist nicht vererbt, noch anerzogen. Denn mein Vater war politisch absolut desinteressiert und hatte nur seinen Herrgott als Idol und Kommandant. Ich aber sah an mir selber den fatalen Unterschied zwischen Oben und Unten - ich war total Unten.

Später las ich Bücher wie diejenigen von B. Traven, einem Autor, der als "Fehltritt" aus einer hochklassigen Familie stammen soll, aber von seinem leiblichen Vater nie akzeptiert wurde. Er floh nach Südamerika, wo er seine Bücher gegen das dort herrschende Feudalsystem schrieb - und sich unter einem Pseudonym sein Leben lang verstecken musste.

Über 40 Jahre war ich in der Sozialdemokratischen Partei. Aber ich war zu wenig unkritisch und nahm mir heraus, einerseits die Fehler der Sozialdemokratie wie auch die zweifelhaft auch vorhandenen Gutseiten der Bürgerlichen zu sehen.

Und so muss ich denn wohl als "Zwitter" hier von einigen MitschreiberInnen ab und zu gemassregelt werden!

--
schorsch

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Karl
Karl
Administrator

Ist Lesenkönnen auch ein linkes Merkmal ;-) ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf eko vom 29.01.2008, 08:12:30
Rechts und Links in der Politik spiegeln die zwei Pole wider, die wahrscheinlich bei jedem mehr oder weniger im Hirn mit einander im Wettstreit sind.
geschrieben von karl

--
karl
Re: Ich bin ein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 29.01.2008, 09:09:18
Nun Hugo das nicht alle Menschen so denken wie ich ist ja wohl klar, aber noch viel weniger denken so wie du und das ist in der Tat gut. Übrigens ich kann mich überhaupt nicht erinnern jemals verlangt zu haben dass sich die Menschen aus der ehemaligen DDR Asche auf das Haupt streuen sollen!! Was du aus meinen und aus den Beiträgen anderer herausliest ist ja wohl deine Sache, lache, das zeichnet den Ideologen halt aus das zu lesen was tagesaktuell in die Landschaft passt. In der Tat erscheint es mir befremdlich das du die CDU als faschistisch bezeichnest denn das stimmt nicht, mag ja sein das ehedem 1945 und noch einige Jahre später Nazis in der CDU waren aber jetzt hat es sich wohl verwachsen im Gegensatz zu der Nachfolgepartei der SED , erst PDS und jetzt die Linken mit den Altkommunisten der DDR.
Übrigens ist der ständige Hinweis auf die angebliche brauner Vergangenheit und wie du sagst noch braune Gegenwart der CDU müßig wenn du damit versuchst die kommunistischen Täter bei den Linken zu rechtfertigen, das tust du nämlich!!! Es scheint ja in der Tat so das du der Meinung bist rote Diktatur ist mit diesen Hinweisen zu rechtfertigen, was die Nazis durften wir ja schließlich auch, oder wie wäre das sonst zu verstehen. Hugo Spitzendeckchensozialist der du bist lache!!

Nun ich setze die Linke nicht zu 100 Prozent gleich mit der SED, wirklich nicht, aber es hat, bei den Linken eben noch genug alte Kader die sie für mich unwählbar machen.
Aber bitte in einer Demokratie hat bei Wahlen der Wähler das letzte Wort (irgendwie befremdlich für dich, oder?) und wenn die Linken sich durchsetzen hat man das zu akzeptieren.
Die Prozentsätze die du bringst glaube ich dir auch, es ist schon verführerisch das was man als gut empfand zu Zeiten der DDR nochmals einzufordern, aber dabei sollte man nicht vergessen das diese kostenlosen Wohltaten ja in Wirklichkeit überhaupt nicht kostenlos waren, oder weswegen stand die DDR sonst kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Zugegeben andere Dinge spielten bei der sich abzeichnenden Pleite auch eine Rolle!
Aber was soll’s Hugo es ist wie es ist schauen wir mal was weiter passiert, wenn zu einen Mehr an Gerechtigkeit führt soll es mir recht sein!
Claude

hafel
hafel
Mitglied

WAS IST EIN LINKER ????
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.01.2008, 10:25:52
Was ist eigentlich Links?

Dieser Begriff der Unterscheidung „Links“! und „Rechts“ geht auf die Sitzordnung der Abgeordneten der französischen Nationalversammlung ( ca. aus dem Jahre 1790) zurück. Dort war der traditionell „ehrenvollere“ Sitz rechts vom Parlament (der Adel) .... also eine reine Richtungsbestimmung und keine Politische. Das Bürgertum saß links.

Heute sind die Begriffe Links und Rechts keine „Himmelsrichtungen“, sondern politische Glaubensbekenntnisse. Nur versteht wir, wie in vielen anderen Dingen, nicht jeder das gleiche darunter. Es kommt immer auf die Definition an! Ich könnte mir Definitionen vorstellen, wo auch eco ein „Links“ akzeptiert, wie Hugo ein „Rechts“. (Eco und Hugo verzeihen mir, dass ich sie als politisches Beispiel genannt habe). Die Inhalte machen erst die Würze.

Für viele unsere Zeitgenossen steht der Begriff noch fest verwurzelt mit der ehemaligen Sowjetunion und Umsiedlung und Verfolgung von Minderheiten, Ungleichbehandlung und besonders aus der eigenen deutschen Geschichte die Praktiken der SED. Ich selber. weiß wovon ich hier schreibe.
So gibt es bei den beiden Begriffen Links und Rechts noch die Steigerung „Radikal“ und „Extrem“.
Das „bürgerliche - konservative Lager“, welches sich seiner politischen Herkunft eigentlich „rechts“ einordnen müsste beschreibt sich heute die Mitte. IN der Hessenwahl ist aufgefallen, dass beide Volksparteien sich der MITTE zu ordnen.. Links und Rechts sind die Bösen. Gegebenenfalls stellen sich die großen Volksparteien in unseren westlichen Demokratien KNAPP links oder KNAPP rechts von der Mitte. So werden demoskopische Untersuchungen nach diesem Schema Links und Rechts durchgeführt ohne das politische Spektrum zu orten.

Ein Beispiel: Im Godesberger Programm der SPD von 1959 wurde der Begriff Links gar nicht verwendet. Im Berliner Programm heißt es dann bei der SPD „linke Volkspartei“ und im Bundeswahlkampf 1998 unter Schröder warb die SPD mit der „Neuen Mitte“. Im Oktober 2007, im Hamburger Programm definiert sich die SPD wieder als „linke Volkspartei“. während im gleichen Jahr bereits im Januar in Bremen die SPD sich als „Partei der solidarischen Mitte“ definierte.
(Diese Zahlen habe ich dem SPD-Parteiprogramm entnommen!)

Nun würden viele Sagen: „nun brate mir einen Storch“ Wenn hier Dutch offen bekennt: „Ich bin eine Linker“, könnte man ihn zeitweise der deutschen Sozialdemokratie voll zuordnen, was er so aber bestimmt nicht gemeint hat.

Was ist aber nun heute Links?
Wenn sich heute eine Partei den Namen gibt „Die Linke“ so will sie politisch auch Links verstanden sein.. Was ist aber Links? Was heißt überhaupt links? Hier wird in jeder Familie eine andere Definition kommen, Von Marx bis Rudi Dutschke und Che Guevara.
Und da jeder hier eine andere Antwort hat, begründet aus seinem bisherigen Lebenserfahrungen, ist für mich zunächst der Begriff „links“ weder Pest noch Cholera. Man muss auf die politischen Inhalte schauen.













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hafel
hugo
hugo
Mitglied

Re: WAS IST EIN LINKER ????
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 29.01.2008, 11:36:06
danke hafel, na da haste Dir aber Mühe gegeben, aber es lohnt sich, darüber Gedanken zu machen.

Ich habs da relativ einfach,,für mich ist links sein, verbunden mit der Idee einer materielle Besserstellung von sozial schwächeren Menschen,,,
und da können die passenden Forderungen dieses zu erreichen mal Links, Halblinks oder scheinbar Rechts sein.

Beispiel: In der Weimarer Republik forderten die Linken den Freihandel. Stell Dir das heute vor, eine total CDU-FDP lastige Forderung, aber,,

damals ging es um Maßnahmen zur Senkung der Lebensmittelpreise, also wiederum um die Lösung eines sozialen Problems,,

Wenn heutzutage die Linken etwas mehr staatlicher Kontrolle oder Einfluss zur Sicherung der Arbeitsplätze fordern, kommen sie schon mit SPD nahen Ideen in Konflikt

Wenn heutzutage die SPD die Bahn privatisieren will und dafür Volksaktien andenkt,, fällt die CDU fast in Ohnmacht,, wenn die SPD die Stadtwerke in Leipzig verscherbeln will stellt sich die CDU quer, na ist das nicht eine auf den Kopf gestellte Links-Rechts Ansicht ? *g*
--
hugo

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