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Religionen-Weltanschauungen Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten

hema
hema
Mitglied

Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von hema
Hinduismus und Buddhismus lehren, dass gute Taten unser Leben positiv beeinflussen. Wissenschaftliche Studien bestätigen dieses fernöstliche Konzept des Schicksals.

Darunter versteht man vor allem in den fernöstlichen Religionen ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung physisch wie geistig unweigerlich eine Folge hat. Im Hinduismus zum Beispiel führen gute Taten zu einem guten Karma, schlechte Taten zu einem schlechten Karma, das geprägt sein kann durch Unglück, Krankheit und Tod. Die Theorie vom Karma wird auch zur Erklärung von Armut und gesellschaftlicher Ungleichheit herangezogen. Die Buddhisten glauben, dass all ihr Handeln und Denken Karma bewirkt und so zu weiteren Verstrickungen in ihrem Schicksal führt. Da zum Konzept des Karmas zwingend auch der Glaube an die Wiedergeburt gehört, bedeutet jeder neue Lebensdurchgang eine Verlängerung der irdischen Mühsal. Ziel der Buddhisten ist es deshalb, überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen und somit den schicksalhaften Kreislauf zu durchbrechen. Nicht nur die über zwei Milliarden Anhänger der buddhistischen und hinduistischen Religionen glauben fest an die Reinkarnation.

Auch in der Bibel findet sich der Grundgedanke des guten Karmas. »Irret Euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten«, schreibt der heilige Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater. Und der Apostel Matthäus hat uns in seinem Testament hinterlassen, Gutes zu tun: »Alles nun, was Ihr wollt, dass Euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.« Im Gegensatz zur christlichen Religion, die daran glaubt, dass Gutes im Himmelreich und Böses in der Hölle vergolten wird, hat das Karma der fernöstlichen Religionen schon zu Lebzeiten Einfluss auf unser Schicksal. »Die Auswirkungen von Karma sind unvermeidlich, und in früheren Lebenszeiten haben wir negatives Karma angesammelt, das nun unvermeidlich seine Früchte in diesen oder späteren Leben trägt«, sagt der Gott der Tibeter, der Dalai Lama. Gier, Zorn, Hass, Unwissenheit und Verwirrung erzeugen schlechtes Karma. Bescheidenheit, Güte und Einsicht führen zu positivem Karma.

Dalai Lama: »Manche Menschen missverstehen das Konzept vom Karma. Sie nehmen die Lehre für sich so an, als sei alles vorherbestimmt und als gäbe es nichts, was das Individuum daran ändern könnte. Der Ausdruck Karma steht für aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse vollkommen in jedermanns eigenen Händen liegen.«



Anders kann es wohl nicht sein, sonst wäre unser Gott kein gerechter Gott. Ich glaube an die Gerechtigkeit!

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Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 21.12.2011, 12:56:21
hema,
an sich finde ich das Thema hochinteressant, lediglich die Formulierung
"UNSER GOTT" stört mich da gewaltig. Da bin ich der festen Überzeugung, dass z.B. DEIN Gott längst nicht der meinige ist und der der Juden oder der Buddhisten mit dem von dir gemeinten Gott kaum identisch ist / sein muss.

Karma wiederum, und da gebe ich deiner Ausführung Recht, das können wir beeinflussen. Gerade die Inder haben da ja einen besonders festen Glauben zu (ich war eine Zeitlang mit einem Inder zusammen und habe da so Manches "gelernt" zu). Doch auch sie vertreten gelegentlich die Ansicht, das man "sein Karma annehmen" müsse, "seinem Karma nicht entrinnen" könne ...

Dass alles, was von uns ausgeht, auf irgendeine Art und Weise immer wieder zu / auf uns zurück kommt, das dürfte inzwischen kaum noch jemand anzweifeln ?
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von bongoline
als Antwort auf hema vom 21.12.2011, 12:56:21
Gute Taten, besser gesagt, ein würdiges Lebensverhalten wird immer das eigene und das Leben Anderer positiv beeinflussen.

Mir ist es egal, unter welchem Namen des ja durch den Menschen erschaffenen Gottes agiert wird, alle Religionen geben Werte vor, nach denen der Mensch leben "sollte".

bongoline

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von olga64
als Antwort auf hema vom 21.12.2011, 12:56:21


Dalai Lama: »Manche Menschen missverstehen das Konzept vom Karma. Sie nehmen die Lehre für sich so an, als sei alles vorherbestimmt und als gäbe es nichts, was das Individuum daran ändern könnte. Der Ausdruck Karma steht für aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse vollkommen in jedermanns eigenen Händen liegen.«


Ja, bei dem Dalai Lama klappt dies ja vorzüglich in unserem saturierten, westlichen Gesellschaften. Man darf immer wieder mit Staunen vernehmen, wie hoch die Honorare sind, die er verlangt (um dann viele Kalendersprüche abzusondern); auch seine teure Rolex musste ja irgendwie finanziert werden, genau wie die Hotels, in denen seine Heiligkeit abzusteigen pflegt.
Eine Freundin von mir richtete diese Events lange Jahre aus - man kann nur staunen - und dann hängen die ansonsten völlig ungläubigen Menschen an seinen Lippen und küssen den SChal. Olga
Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf olga64 vom 21.12.2011, 17:13:21

Ja, bei dem Dalai Lama klappt dies ja vorzüglich in unserem saturierten, westlichen Gesellschaften. Man darf immer wieder mit Staunen vernehmen, wie hoch die Honorare sind, die er verlangt (um dann viele Kalendersprüche abzusondern); auch seine teure Rolex musste ja irgendwie finanziert werden, genau wie die Hotels, in denen seine Heiligkeit abzusteigen pflegt.
Eine Freundin von mir richtete diese Events lange Jahre aus - man kann nur staunen - und dann hängen die ansonsten völlig ungläubigen Menschen an seinen Lippen und küssen den SChal. Olga


Nunja, sollte er vielleicht unter irgendeiner Brücke leben? Vielleicht. Für Menschen, die andere an Äusserlichkeiten messen, würde auch das mit Sicherheit Unverständnis und Widersprüche auslösen.
Die Uhr trägt er übrigens schon seit mehreren Jahrzehnten. Zudem liebt er Uhren und repariert alle selbst. Aber dies ist Insiderwissen.

Das Geld fliesst in die Schulen der aus Tibet nach Indien geflüchteten Menschen, den Hausbau, den Ausbau einer funktionierenden Agrarstruktur, ebenso in die Ernährung und Bekleidung der Witwen und Waisen.
Er selbst behält nichts davon.
Dass er dort absteigt, wo seine Organisatoren/innen ihn einbuchen, kann nicht ihm vorgeworfen werden. In unserer Zivilisation zählt nunmal der Schein, nicht das Sein. Da muss er mitspielen, ob er das wirklich will, oder nicht, weiss nur er.

Ob tatsächlich völlig ungläubige Menschen den weissen Schal, der übrigens eine Bedeutung hat, küssen, wage ich sehr anzuzweifeln, denn diese 'Ungläubigen' würden ja was küssen, von dem sie nichtmal ahnen, was es bedeutet.
Ist ja nicht so wie in unseren Kirchen: am Sonntag das Kreuz küssen, sich die Beichte abnehmen lassen, Scheinbusse tun und am Montag andere weiter drangsalieren, wie bisher auch, mit dem Hintergrundwissen: achja, mir sind ja alle Sünden vergeben worden und die nächsten werden mir auch vergeben.

Ansonsten finde ich Karma keine geheimnisvolle Wissenschaft. Wer sich mit dem Buddhismus, übrigens eine Lehre, kein Glaube, beschäftigt und, soweit es unsere doch recht begrenzte Sichtweise zulässt, darüber reflektiert, wird feststellen, dass diese Lehre in sich schlüssig ist und, anders als bei unseren Religionen, sogar dazu auffordert in Selbstverantwortung sein Leben für die Gemeinschaft so gut wie möglich zu gestalten.

yuna
yuna
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von yuna
als Antwort auf Dreierlei3 vom 23.12.2011, 11:06:40
Stimme Dreierlei3 zu.

Und eine kleine Anmerkung, was ich zu asrays Beitrag noch schreiben wollte:
(...)lediglich die Formulierung
"UNSER GOTT" stört mich da gewaltig. Da bin ich der festen Überzeugung, dass z.B. DEIN Gott längst nicht der meinige ist und der der Juden oder der Buddhisten mit dem von dir gemeinten Gott kaum identisch ist / sein muss.[...]
geschrieben von asray
Buddhisten haben jedoch keinen Gott. "Buddha" war/ist immer ein Mensch (der erste hieß Siddhartha) und jeder, der hart an sich arbeitet, kann selbst ein Buddha werden.
Buddhisten legen ihr Schicksal also nicht in die Hände eines "Überwesens", sondern übernehmen immer selbst die Verantwortung für ihr Handeln.

[...]Doch auch sie vertreten gelegentlich die Ansicht, das man "sein Karma annehmen" müsse, "seinem Karma nicht entrinnen" könne ...
geschrieben von asray

Das ist zwingend. Bedeutet aber nicht, dass man sein Leben nicht formen könnte. Karma ist nicht Schicksal, sondern eher eine Art "Koffer" den du immer bei dir hast - über den Tod hinaus. Du kannst dich natürlich dagegen wehren, aber dann verschwendest du ein ganzes Leben, ohne etwas erreicht zu haben. Wenn du es aber akzeptierst, kannst du anfangen, den Koffer auszuräumen und zu erleichtern. Stück für Stück und dich anstrengen, dass nichts neues hinzukommt. Der Koffer bestimmt nicht, wie dein Leben abläuft, aber es kann passieren, dass er dich zu bestimmten Zeitpunkten daran hindert, etwas zu tun, weil du ihn nicht schnell genug ausgeräumt hast (^_^) Bildlich gesprochen, verpasst du vllt. einen wichtigen Zug, weil der Koffer (immer noch) so schwer war, dass du nicht schnell genug laufen konntest.
Das hat aber nichts mit Schicksal zu tun, denn es ist ja DEIN Koffer - du hast ihn über die Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte ja selbst gepackt (^_^)
Ziel ist es, den Koffer irgendwann nicht mehr zu benötigen, weil du nichts mehr hast, was du darin tragen müsstest =)

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chris33
chris33
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von chris33
als Antwort auf hema vom 21.12.2011, 12:56:21
jede große religion hat ihre bedeutenden figuren, die von den geheinmissen des lebens erzählen.

mystiker, seher und meditierende aller zeiten und aller religionen haben diesen gott auf ihre weise "gesehen", erfahren oder sind mit ihm eins geworden. man mag dieses EINE, namenlose- tao, Nirvana, satori, shunyata, erleuchtung, heiliger geist, christusbewußtsein, allah oder sonst wie nennen- immer ist damit Gott, der Schoss der Schöpfung, gemeint.

danke für das interessante thema,liebe hema..(smile)
chris33





Dreierlei3
Dreierlei3
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Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von Dreierlei3
Wie bereits gesagt:

Buddhismus ist keine Religion.

Buddhismus war und ist "nur" eine Lehre.

Siddartha und Buddha sind "nur" die Lehrer, Vorbilder, aber niemals Götter.
Sie waren reale Menschen, mit zeitnahen niedergeschriebenen Lebensläufen, denen ein Buddhist versucht nachzueifern.

Ansonsten finde ich yunas Beschreibung des Karmas absolut zutreffen und freue mich riesig über diesen wunderbaren anschaulichen und verständlichen Bildvergleich :)
hema
hema
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von hema
als Antwort auf yuna vom 23.12.2011, 12:18:12
Ich danke euch, für die guten Beiträge.

Ich bezeichne den Buddhismus immer als eine gute Lebensphilosophie. Sie lehrt Friedfertigkeit und als Ziel die "Selbsterlösung". Ein sehr schwieriger Weg. Ich bin aber auch der Meinung, dass ein Ende im Nirwana nicht der Wahrheit entspricht, denn wir dürfen alle am Ende unseres Seins in die göttliche Harmonie zurück kehren.

Wie Gott genannt wird ist nicht wirklich wichtig. Es gibt nur einen und ER ist UNSER ALLER GOTT. Die verschiedenen Namen entswickelten sich über lange Zeiträume und in verschiedenen Kulturen.

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Zum "Koffer-Beitrag"

Ja, so schleppen wir unser Leben und unsere Denkweise mit uns herum und mühen uns damit ab.
Wer sich aber getraut neue Wege und Denkweisen anzunehmen, der versuche (geistig) "seinen" Koffer am Wegesrand abzustellen und ohne ihn weiter zu gehen. Nicht zurück sehen ist wichtig.

Kann ja jeder versuchen. Ob es gelingt oder nicht, hängt von der inneren Bereitschaft ab.

Viel Glück dabei wünscht
Hema


Ampelia1008
Ampelia1008
Mitglied

Re: Karma - Die geheimnisvolle Wissenschaft des Guten
geschrieben von Ampelia1008
als Antwort auf hema vom 06.01.2012, 13:03:17
Das Karma ist eines der geistigen und damit "gerechten" Gesetze des Universums oder der Schöpfung. Es gibt kein gutes und kein schlechtes Karma. Karma ist nichts anderes als der Hinweis, dass eine Lektion noch nicht gelernt wurde.


lg Ampelia

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