Religionen-Weltanschauungen Kirchenorganisation und KIndermissbrauch

Danke für die Links, @mareike. Aus deinem ersten Link:


Karl

Vielen Menschen gibt ihr Glaube Kraft und positive Orientierung, nicht "nur" negative.
In europäischen  Völkern ist auch in der Gegenwart das Gute an christlichen Werten verankert.

Servus

Fast bin ich geneigt zu sagen: Vielen Menschen gab ihr  Glaube Kraft und positive Orientierung.
Glaube will nl gelebt werden und braucht Gemeinschaft. Davon ist hier zu Lande nicht mehr viel vorhanden.
Es sind auch nicht an erster Stelle die Missbrauchsskandale, die die starke Säkularisierung verursachten. Es ist eher das starre Festhalten der Amtskirche an konservativen und autoritären Strukturen.
Es lässt sich nicht leugnen, dass es vorwiegend das stark wachsende Desinteresse, eine Gleichgültigkeit gegenüber Religion und Kirche, ist, die zur "Entkirchlichung" führt(e).
Und ich wage zu behaupten, dass viele Menschen unbemerkt orientierungslos geworden sind.

Das "In sich selber Ruhen" wie Schorsch es beschreibt, ist wahrhaftig erstrebenswert aber nur wenige erreichen diesen "Zustand".

Manche Klöster bieten Zufluchtsorte für Menschen, die Ruhe und Besinnung suchen.

Ein (für mich) lesenswerter Rückblick fand ich hier: Kultur - Religion - Kirche
Das Experimentierfreudige habe ich allerdings nur in den Niederlanden erleben können. 

Selig die, die dereinst glückselig im Glauben an jenseitliche Gerechtigkeit hinüber-schlummern dürfen.

Und wenn sie dann noch vor ihrem Ableben der Kirche einen schönen Batzen vermacht haben, damit der Pfarrer noch möglichst lange Messen für sie lesen wird, ist das Eintritts-Tickett in den Himmel bereits bezahlt!

Ich denke, weder die Kirchengang-Statistik noch die Verballhornung alles christlichen wird dem Thema gerecht, denn Festhalten an etwas, was man als Stütze betrachtet, was vielen hilft, ist ja ein "Wert".

Ersatzreligionen dienen den Menschen immer als Stütze, wie Religionen als solche.
Der Überbau bei der katholischen Kirche ist ja etwas sehr wirksames geworden, mit viel Missbrauch einhergehend, aber ist deswegen die Grundstütze, die "alten" Schriften, wertlos geworden?

Wie wäre es mit Humanismus?

Darum hat sich die Kirche den selbst ausgedachten Himmel zunutze gemacht. "Wenn das Geld im Kasten klingt...."

Lieber Jürgen,

nur die "christlichen" Werte sind ja viel älter als das Christentum und haben sehr viel damit zu tun, dass Menschen in größeren Gemeinschaften (Städten), die keine Verwandtschaftsgruppen mehr darstellen, lernen mussten, miteinander auszukommen. Ich denke, dass der Niedergang der Kirchen nicht nur mit dem Festhalten an alten Strukturen zu tun hat, sondern auch damit, dass die "Stütze", die die Kirche durch das Stopfen offener Fragen zur Existenz gegeben hat, vielfach nicht mehr benötigt wird, weil andere Antworten gefunden werden, die aus heutiger Sicht plausibler sind als die Gedankenkonstrukte der Kirche.

Karl

Darum hat sich die Kirche den selbst ausgedachten Himmel zunutze gemacht. "Wenn das Geld im Kasten klingt...."

Den Himmel gab es schon ehe die Kirchen entstanden.
Die Religion an sich existiert in den bekannten Formen
schon einige Tausend Jahre länger mit Himmel und Hölle
bevor es die kath. Kirche gab.
So richtig los ging das alles erst die letzten 1000 Jahre in etwa, der Zug nahm da nach und nach fahrt auf.

Als dann noch das Zöllibat kam war alles am Ende und da begann sich etwas zu kanalisieren was ins heutige Chaos mündete  :
 

Das hört sich gut und einfach an. 
Ist es aber nicht.

"„Das Wichtigste ist, daß die Humanistische Bewegung und das Neue Denken – über bestimmte Unterschiede hinsichtlich zweitrangiger Fragen hinaus – im Wesentlichen zu übereinstimmenden Schlußfolgerungen gekommen sind: Der realistische und notwendige Weg in die Zukunft muß den Menschen als zentralen Bezugspunkt haben, als Hauptziel der sozialen Entwicklung an sich. Genau darin, glaube ich, drückt sich die Notwendigkeit der Entstehung dieser beiden Phänomene aus; und nicht nur ihrer Entstehung, sondern auch ihrer zunehmenden Annäherung, da die Humanistische Bewegung und die Stiftung für sozioökonomische und politische Studien bereits seit 1992 ihre erste Kontakte anfingen, die dann durch aktive Zusammenarbeit gediehen sind. Eine Zusammenarbeit, die – davon bin ich überzeugt – sich im Namen der gemeinsamen Suche nach Entwicklungswegen für die weltweite menschliche Gemeinschaft fruchtbar entfalten wird.“

Weißt Du, von wem diese Worte stammen?

Lässt sich natürlich leicht ergoogeln: Humanistische Bewegung

Deswegen schrieb ich "zunutze gemacht" und nicht "erfunden".