Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland

Religionen-Weltanschauungen Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland

olga64
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Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf benito vom 26.10.2016, 17:50:52
Als ehemalige Katholikin (getauft und in diesem Sinne erzogen) hatte ich ein verstörendes Erlebnis: ich sollte Taufpatin eines Kindes von Freunden werden. Als ich gegenüber dem Pfarrer erklärte, ich sei längst aus der Kirche ausgetreten, meinte er, das macht nichts, ich könne trotzdem Patin sein.
Jetzt bedeutet "Patin" nach meiner Meinung, dass ich etwas bezeuge, von dem ich bekennenderweise nicht mehr überzeugt bin.
Ähnlich dürfte es auch bei Firmpaten sein, wo die Paten-Religionszugehörigkeit auch keine Rolle spielt oder bei Trauzeugen (ausserhalb des Standesamtes). Das macht die Institution Kirche für mich so unglaubwürdig. Olga
barbarakary
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Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf olga64 vom 27.10.2016, 15:47:31
Aus meiner Familie kann ich dazu sagen, dass es m.E. genügt, wenn einer der Paten noch der Kirche angehört - so wurde es uns jedenfalls mitgeteilt, da ein Pate schon aus der Kirche ausgetreten war.

Das mit den Patenschaften war zu ganz frühen Zeiten wohl wichtig, weil die Paten im Falle des Todes der Eltern das Kind evtl. zu sich nehmen mussten und für die Erziehung sorgen - bevor es Sozialämter usw. gab...

LG barbarakary
benito
benito
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von benito
als Antwort auf barbarakary vom 27.10.2016, 17:34:23
Es gibt allerdings auch Stimmen innerhalb der kK, die fordern, dass nur jene Kinder getauft werden sollten, bei denen man sicher sein kann, dass für die religiöse Erziehung des Täuflings gesorgt ist, wenn die Eltern aus irgend einem Grund dafür nicht (mehr) in Frage kommen.
In solchen Fällen sind natürlich wirklich gläubige Paten gefragt.
Aber um ein christliches Vorbild zu sein und um christliche Werte zu vermitteln reicht wohl ein einzelner Pate aus, der seinen Glauben wirklich kennt und auch sein Leben bestimmen lässt, wenn er bereit ist, Patenpflichten zu übernehmen.

Die Taufe ist zwar wichtig, aber sie allein reicht nicht aus, um das Seelenheil zu erreichen. Bei der Taufe eines Säuglings sprechen als Stellvertreter des Kindes die Eltern bzw. die Paten die Taufversprechen.
Sobald es begreifen kann, auf was es beim Glauben und im Glaubensleben ankommt, muss es sich aber selbst zum Glauben bekennen und sich um die Verwirklichung des Glaubens in der Lebensführung bemühen, ansonsten bringt ihm die Taufe keinen Nutzen.

Wozu also Kinder taufen, wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass sie jemand mit dem christlichen Gedankengut vertraut machen wird?
lG benito

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arno
arno
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von arno
als Antwort auf benito vom 27.10.2016, 18:12:56
Moin, benito,

jede Taufe hat für die Kirche großen Nutzen, denn der
Religionsorganisation wird über die Taufe ein neuer Gebührenzahler
zugeführt. Erben z. B. getaufte Säuglinge, müssen diese
bereits ihren Obulus an die Kirche abtreten!
Die Taufe verhindert die Religionsfreiheit und die Handlungsfreiheit der Kinder mit der Verpflichtung zur Zahlung.
Die Kirchensteuer ist eine moderne Form des Ablasshandels: Wer diese zahlt, erhält die Sakramente!

Wer seine Kinder liebt, läßt diese niemals taufen

"Mach Dir Deine eigenen Götter und unterlasse es, Dich mit einer
schnöden Religion zu beflecken!" ( Epikur)
"Ich kann es nicht gut aushalten, wenn Religionen ernst genommen werden." (Jürgen Becker)

Gruß arno
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf benito vom 27.10.2016, 18:12:56
@ Benito

Das "Seelenheil", wie Du es nennst, die Unversehrtheit der individuellen Seele bzw. die Reifung selbiger während der Leben ist unabhängig davon, ob dieser Mensch als Kind nun in einem christlichen Weih-Wasser-Anspritz-Ritual "getauft" wurde, oder nicht. Dieses Prozedere ist dafür völlig irrelevant.
Das Christentum wurde vor 2000 Jahren Religion "geboren", wurde vor ca. 1000 Jahren in Europa als Ideologie eingeführt, und wird irgendwann einem anderen Götterkult Platz machen müssen. Gemäß dem, wie es in der Geschichte der Menschheit all den anderen Religionen vorher erging. Die Seelen aber werden weiter reifen. Immer weiter.
benito
benito
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von benito
als Antwort auf arno vom 27.10.2016, 18:35:19
Moin, benito,

jede Taufe hat für die Kirche großen Nutzen, denn der
Religionsorganisation wird über die Taufe ein neuer Gebührenzahler
zugeführt. Erben z. B. getaufte Säuglinge, müssen diese
bereits ihren Obulus an die Kirche abtreten!
Die Taufe verhindert die Religionsfreiheit und die Handlungsfreiheit der Kinder mit der Verpflichtung zur Zahlung.
Die Kirchensteuer ist eine moderne Form des Ablasshandels: Wer diese zahlt, erhält die Sakramente!

Wer seine Kinder liebt, läßt diese niemals taufen

"Mach Dir Deine eigenen Götter und unterlasse es, Dich mit einer
schnöden Religion zu beflecken!" ( Epikur)
"Ich kann es nicht gut aushalten, wenn Religionen ernst genommen werden." (Jürgen Becker)

Gruß arno
geschrieben von arno


Die Meinungsfreiheit anderer User muss man respektieren, nicht aber Falschmeldungen über eine Glaubensgemeinschaft. Erstens gibt es die "Kirchensteuer" überhaupt nicht in allen Staaten, zweitens gibt es keine Verpflichtung zum Zahlen der Kirchensteuer, bevor man kein eigenes Einkommen hat. Meine Enkelkinder sind 14 und 18 Jahre, und keines hat je ein derartiges Ansinnen vorgesetzt bekommen.
Dass getaufte Säuglinge von einer Erbschaft einen Obulus an die Kirche abtreten müssen, ist eine Verleumdung.

Was treibt einen hoffentlich erwachsenen User dazu, derartige Falschmeldungen in ein Forum zu setzen? Ist das völliges Unwissen oder die Folge einer Verhetzung, bei der unsinnige Vorurteile kritiklos übernommen wurden?

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benito
benito
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von benito
als Antwort auf wandersmann vom 27.10.2016, 18:41:29
@ Benito

Das "Seelenheil", wie Du es nennst, die Unversehrtheit der individuellen Seele bzw. die Reifung selbiger während der Leben ist unabhängig davon, ob dieser Mensch als Kind nun in einem christlichen Weih-Wasser-Anspritz-Ritual "getauft" wurde, oder nicht. Dieses Prozedere ist dafür völlig irrelevant.
Das Christentum wurde vor 2000 Jahren Religion "geboren", wurde vor ca. 1000 Jahren in Europa als Ideologie eingeführt, und wird irgendwann einem anderen Götterkult Platz machen müssen. Gemäß dem, wie es in der Geschichte der Menschheit all den anderen Religionen vorher erging. Die Seelen aber werden weiter reifen. Immer weiter.

Schon Deine Ausdrucksweise zeigt, dass Du von christlichem Gedankengut nicht viel wissen kannst. Wer Christ ist, denkt da wohl anders als Du und er handelt auch so, wie er es für richtig hält.

Wie machst das denn DU? Gehst DU vor jeder Entscheidung mit den Problemen hausieren und machst dann das, was Du als Mehrheitsmeinung zu erkennen glaubst? Oder gehst Du Deinen Weg nach Deinen eigenen Vorstellungen und triffst Deine Lebensentscheidungen unabhängig von der Meinung anderer.

Ich meine, Du solltest nicht versuchen, anderen in ihr Glaubensleben hinein zu reden, wenn Du von deren Überzeugung keine Ahnung hast.

Glaubst Du, dass z. B. Atheisten ihre Weltsicht nie ihren Kindern erklären, damit diese später selbst entscheiden können, ob sie sich Gott zuwenden oder von ihm abwenden wollen, sobald sie ausreichendes Denkvermögen entwickelt haben? Ich glaube das nicht.

Aber die Christen fordert man auf, die Kinder von ihrem Glauben bzw. von ihrer Religionsausübung fern zu halten.
Glauben heißt, von den Glaubensinhalten der Religion überzeugt zu sein. Von Christen zu verlangen, sie sollten ihen Kindern Gott vorenthalten, ist eine unsinnige Forderung, dann kann man gleich den Eltern jede Erziehungsarbeit verbieten, damit die Kinder alle Erfahrungen selbst machen können.
olga64
olga64
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Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf benito vom 27.10.2016, 20:42:37
xxxx Erstens gibt es die "Kirchensteuer" überhaupt nicht in allen Staaten, zweitens gibt es keine Verpflichtung zum Zahlen der Kirchensteuer, bevor man kein eigenes Einkommen hat. Meine Enkelkinder sind 14 und 18 Jahre, und keines hat je ein derartiges Ansinnen vorgesetzt bekommen.



In Deutschland besteht Pflicht zur Zahlung der Kirchensteuer; sie ist nur in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch und errechnet sich im Prozentsatz auf der zu zahlenden Einkommenssteuer.
Meist haben Kinder noch kein eigenes Einkommen; es sei denn, sie leben von VErmögen, worauf dann die Abgeltungssteuer plus Kirchensteuer fällig wird.
Aber diese Fälle dürften sehr selten sein und die Kleinkinder nicht direkt tangieren, weil dies dann die Treuhänder für sie erledigen, die über das Vermögen bestimmen.
In der Altersgruppe Ihrer Enkel kann es aber schon Steuerpflichtige geben, wenn diese z.B. eine Ausbildung machen oder diese schon abgeschlossen haben und eigenes Einkommen beziehen.
Aus dem Wege gehen kann man ihr nur, wenn man aus der Kirche austritt.
Sie scheinen ein religiöser Mensch zu sein - aber passt es dann zu den Statuten "Ihrer" Kirche auch, so streitsüchtig zu sein? Wird da nicht immer zu Milde und Gnade aufgerufen? Oder halten Sie davon nicht viel? Olga
arno
arno
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Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von arno
als Antwort auf benito vom 27.10.2016, 20:42:37
Moin, benito,

die Kirchensteuer in anderen Staaten war hier nie Thema.

Es geht um die zuzahlende Kirchensteuer getaufter Säuglinge in Deutschland.

Die Kirchensteuerpflicht beginnt mit der Taufe (bzw. dem Kircheneintritt) und endet mit dem Kirchenaustritt.

Wenn Großeltern für ihren Enkel ein Sparbuch anlegen, Aktien
und Fonds übertragen, usw. unterliegen alle Kapitalerträge über 801 Euro im Jahr der Kapitalertragssteuer bzw. Abgeltungssteuer.

Der Zinssatz beträgt momentan 25% plus Solidaritätszuschlag.
Sind bei der Bank keine Freistellungsaufträge eingereicht,
führt die Bank für Zinserträge 25% Abgeltungssteuer + Solidaritätszuschlag und bei Kirchenzugehörigkeit 8% bzw. 9% Kirchensteuer auf den Zinsertrag ab.

Wenn es ums Geld geht, kennen die Kirchen kein Pardon!

Gruß arno
benito
benito
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von benito
als Antwort auf olga64 vom 28.10.2016, 17:14:31
Seit wann ist man streitsüchtig, wenn man nicht widerspruchslos hinnimmt, dass über die Glaubensgemeinschaft, zu der man sich bekennt,
falsche Aaussagen verbreitet werden.

Ich habe einfach etwas dagegen, dass Menschen nicht ordentlich recherchieren, bevor sie Übles über andere verbreiten. Die Kirchenvertreter sind nämlich auch Menschen.
Es macht für die Wirkung einer Falschaussage wenig Unterschied, egal, ob sie aus Bosheit oder Ignoranz verbreitet wurde.
Darum bin ich dafür, dass man sich informiert, bevor man andere zu belehren versucht.

lG Benito

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