Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?

Religionen-Weltanschauungen Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 14.11.2010, 12:30:39
Ja Hema,
es muß ein Jeder für sich selber herausfinden,
was für Ihn/Sie, der richtige Glaube ist.

Denn geschrieben wurde viel und Papier ist geduldig.

Lieben Sonntagsgruß, Astrid
clara
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Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von clara
als Antwort auf Lilith vom 14.11.2010, 10:26:00


Wer seinen Glauben gefunden hat, wird ihn als Geschenk, Segen und Hilfe empfinden.
Und auch, wer nur der Ratio folgt, hat seinen eigenen Weg gefunden, sein Leben zu meistern.


Lilith, diesen Satz möchte ich unterstreichen. Ich erlebe gerade im weiteren Familienkreis einen Fall, wo ein Mensch durch seinen tiefen Glauben aufgefangen wird und sich dadurch eine Psychotherapie erspart.

Für mich gilt der zweite Teil, die Ratio, denn ich glaube nicht, dass Gott uns erschaffen hat, ich glaube, dass die Menschen Gott erschaffen haben.

So lange gläubige Menschen tolerant sind, sollten es auch Nichtgläubige sein!

Clara
ehemaligesMitglied54
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Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaligesMitglied54
als Antwort auf Lilith vom 14.11.2010, 10:26:00
Wer seinen Glauben gefunden hat, wird ihn als Geschenk, Segen und Hilfe empfinden.
Dagegen ist nichts einzuwenden, das ist Teil der Meinungs- und Religionsfreiheit in einer modernen freiheitlichen Demokratie. Er kann von mir aus zu Hotzplotz, dem großen Mumpitz oder sonstwas beten.

Nur sollte er sich darüber klar sein, der hilft nicht unter keinen Umständen wie auch immer, wem auch immer. Beten ist nur eine Art Selbstaufmunterung so als klopft man sich selbst auf die Schulter und sagt "das hab ich doch toll gemacht"

Jemand hat sich beschwert über meinen Ratzfatz, die demente Kleiderpuppe im Vatikan. Ich beurteile Menschen nur nach erbrachter Leistung, nicht nach dem was sie vorgeben zu sein, zu können oder gar irgendwann zu wollen.

Der Ratzfatz ist für die größte Vertuschungs und Betrugsaktion der Kriminalgeschichte verantwortlich. Im Jahr 2001 weist Kardinal Ratzinger mit Crimen Sollicitationis und Epistula de delictis gravioribus alle Bischöfe an wie sexueller Missbrauch durch leugnen, verschweigen, fälschen zu verschleiern ist unter Androhung der Exkommunikation und Ausschluss der heiligen Beichte, wer diese Anweisung nicht befolgt.

Nach der Studie eines neutralen Kriminalitäts-Forschungsinstituts im Auftrag der US-Bischöfe haben von 1950 bis 2002 etwa 350 Bischöfe und 4.400 der 47.000 Priester der USA etwa 11.000 Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht. Ein kirchliches Dokument spricht sogar von bis zu 100.000 Opfern. Vor 2002 werden nur 350 pädophile Priester der RKK entlassen und 218 weitere im Jahr 2002. Etwa 3,0 Milliarden US$ werden als Entschädigungen an die Opfer gezahlt, immer vor einer Aussage von Kirchenführern, da Meineide hoch bestraft werden. Sieben Diözesen und der Jesuitenorden beantragten Gläubigerschutz und verkaufen ihre Kirchen und Aktiva. Zu Urteilen ohne Vergleich kommt es in Hunderten Fällen mit rund 1,3 Mio. US$/Opfer an Entschädigung.

Ein Vergleich geht über 660 Mio. US$ für 508 Opfer von 448 pädophilen Priestern, nur 70% werden von der RKK ihres Amtes enthoben. Noch im Jahr 2009 werden von der RKK 375 Mio. US$ an Missbrauchsopfer gezahlt, die Anschuldigungen gegen Priester sind mit 803 Fällen im Vergleich zu 2008 wieder angestiegen. Der Großinquisitor der RKK und Papst Ratzfatz hat Jahrzehnte versucht das geheim zu halten.

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luchs35
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Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf clara vom 14.11.2010, 12:58:12
Dass ein Gott uns erschaffen haben könnte, Clara, halte ich doch auch für eine sehr kindliche Vorstellung.

Aber um Glauben (an was?) zu "finden", gehört in erster Linie die Ratio dazu- das ist für mich nicht zu trennen, um nicht in den Sog demagogischer Einflüsse zu geraten, wobei ich beileibe nicht nur an kirchlich-religiöse denke.

Wahrscheinlich gehören sehr einschneidende Erlebnisse dazu, um auch nur ansatzweise verstehen zu können, was Glaube bedeuten kann.

Ich hoffe nur, dass ich irgendwann einmal "erleuchtet" werde und dann wenigstens für mich weiss, was das Mysterium oder -wie Lilith sagt- Abstraktum Glaube bedeutet.

Luchs

Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von Lilith
als Antwort auf ehemaligesMitglied54 vom 14.11.2010, 13:19:40
Wer seinen Glauben gefunden hat, wird ihn als Geschenk, Segen und Hilfe empfinden.
geschrieben von emporda
Dagegen ist nichts einzuwenden, das ist Teil der Meinungs- und Religionsfreiheit in einer modernen freiheitlichen Demokratie. Er kann von mir aus zu Hotzplotz, dem großen Mumpitz oder sonstwas beten.

Nur sollte er sich darüber klar sein, der hilft nicht unter keinen Umständen wie auch immer, wem auch immer. Beten ist nur eine Art Selbstaufmunterung so als klopft man sich selbst auf die Schulter und sagt "das hab ich doch toll gemacht"


(Hervorhebung von mir)

Ein Psychologe hilft (im Sinne von selbst tätig werden) auch nicht bei der Aufarbeitung psychischer Probleme. Deren Lösungen müssen ganz alleine im Probanden entstehen. Und dennoch ist der Psychologe eine Hilfe. Insofern ist der Glaube – ganz vereinfacht und rationell ausgedrückt – durchaus als ein psychologisches „Werkzeug“ zu verstehen, das sehr wohl in der Lage ist, zu helfen.
clara
clara
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Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von clara
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2010, 13:24:31
Dass ein Gott uns erschaffen haben könnte, Clara, halte ich doch auch für eine sehr kindliche Vorstellung.(Luchs)

Luchs, damit wollte ich nur vereinfacht sagen, was ich meine, nämlich: In allen Kulturen und zu allen Zeiten gibt es Religionen, bzw. Glaube an Götter, Gott und dessen Allmacht. Und aus dem menschlichen Gefühl und Wunsch heraus, sich in bestimmten Situationen an eine Macht wenden zu können, die größer ist, als "alle menschliche Vernunft" und, was besonders wichtig für Gläubige ist, die uns über den Tod hinaus weiter leben lässt, aus diesem Gefühl heraus haben sich Menschen einen Gott erschaffen. Und nicht umgekehrt.

Selbstverständlich ist auch für gläubige Menschen die Ratio unverzichtbar, da stimme ich Dir zu. Das ist dann aber schon so zu sagen die zweite Ebene der Ratio, denn mit dem religiösen Glauben an sich ist die erste Ebene schon ausgeschaltet. Glaube hat nichts mit Verstand zu tun.

Clara

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ehemaligesMitglied54
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Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaligesMitglied54
als Antwort auf Lilith vom 14.11.2010, 13:38:00
Ein Psychologe hilft (im Sinne von selbst tätig werden) auch nicht bei der Aufarbeitung psychischer Probleme. Deren Lösungen müssen ganz alleine im Probanden entstehen. Und dennoch ist der Psychologe eine Hilfe. Insofern ist der Glaube – ganz vereinfacht und rationell ausgedrückt – durchaus als ein psychologisches „Werkzeug“ zu verstehen, das sehr wohl in der Lage ist, zu helfen.
Ich bin kein Psychologe sondern nur Naturwissenschaftler, aber deren Begründungen und Analysen gefallen mir. Dies ist eine davon
Religiotie ist eine Form geistiger Behinderung hervorgerufen durch Glaubensindoktrination, vornehmlich im Kindesalter verursacht. Sie führt schnell zu unterdurchschnittlich kognitiven Leistungen und Einschränkungen des affektiven Verhaltens in Glaubensfragen. Im Unterschied zu pathologischen Formen der Intelligenzminderung bedingt Religiotie nicht immer einen generell reduzierten Intelligenzquotienten. So wie es beim autistischen Syndrom eine „Inselbegabung" gibt, so gibt es auch eine „Inselverarmung". Religiotie sollte deshalb vornehmlich als „partielle Entwicklungsstörung" verstanden werden - ein Begriff, den der Psychologe Franz Buggle vor einigen Jahren vorgeschlagen hat.

Beten im Glauben setzt unter Umständen Selbstheilungskräfte frei, darauf ist kein Verlaß und man sollte nicht darauf setzten.
Der Walfahrstort Lourdes wurde in 150 Jahren von etwa 150 Millionen Beuchern frequentiert, es gab je nach Kriterium 48 bis 65 spontane Heilungen ohne vorherige Untersuchung des Krankheitsbildes. Das ist eine medizinische Erfolgsquote von 0,00004 %, kein Arzt oder Therapeut kann so saumiserabel sein, selbst wenn er blind und taub ist.

Die gleichen Leute, die Loudes und den anderen Schmonzes als den letzten Schrei verkaufen, die kassieren auch dafür:
Die Kirchen in Coulombs, Le Puy-on-Velay/Chartres, Besancon, Langres sur Marne, Conques/Aveyron, Fecamp/Seine-Maritime besitzen als Reliquie die Vorhaut Jesu, alle sind 1000% echt und für DNA Analysen absolut unerreichbar. Es ist für Jesus schlimm ein Freak mit 6 Pimmeln zu sein, schlimmer ist es auf den Knien rutschend dafür zu bezahlen.

Da gibt es als Reliquie eine Feder des Engels Gabriel, Dolch und Schild des Erzengels Michael aus dem Kampf mit dem Teufel; Jesus Christi Hauch in einer Schachtel; eine Flasche voll ägyptischer Finsternis, den Schall der Glocken die läuteten als Christus in Jerusalem einzog; einen Strahl des Sterns der den Weisen aus dem Morgenlande leuchtete; einige Seufzer die Zimmermann Joseph beim Holz hobeln machte; der Stab mit dem Moses das Meer teilte, das Messer mit dem Delila den Simson schor, den Pfahl im Fleische des Apostel Paulus und vielen anderen Unsinn. Gläubige sind selten gebildet oder mit Intelligenz gesegnet, je frommer umso dümmer ist eine vielfach bewiesene Tatsache.
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf clara vom 14.11.2010, 14:30:50
Ich hatte dich schon verstanden ,Clara, und deinen letzten Satz kann ich nur unterstreichen, denn sonst hätte ich hier ja keine Frage gestellt, sondern mit meinem Verstand die Antwort vielleicht schon gefunden.

Bis jetzt bin ich noch in einer Auslegung des Philosophen Hegel gefangen, der Gott als sittliche Substanz im Geiste der Gesellschaft sieht. Mir diesem Gedanken kann ich mich durchaus anfreunden. Aber hat dies auch etwas mit dem Glauben zu tun? Hier fehlen mir einfach die Wurzeln.

Und immer noch bleibt meine Frage offen, was würde mit den Menschen geschehen, wenn sie an nichts glauben könnten, das ihnen Mut und Kraft gibt?


Luchs
Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von Lilith
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2010, 15:05:28
Liebe Luchs,
in Anbindung an Deine Frage, was dem Menschen geschehen würde ohne den „Glauben“:

Nichts!

Denn wie viele Menschen glauben denn wirklich? Viele der sogenannten Gläubigen folgen doch nur überkommenen Ritualen, deren Sinn sie völlig vergessen haben, und sie leben trotzdem mehr oder weniger zufrieden.
Kein lebender Mensch kann die Existenz von etwas Übergeordnetem beweisen. Daher ist ein Glaube – woran auch immer - das „Sahnehäubchen“ (ein Geschenk!) im Einerlei des Lebens.

Und danach? Jeder stellt sich doch etwas vor: Ein Nichts, ein Gericht, ein Paradies…..

Genau das wird er erhalten.
ehemaligesMitglied27
ehemaligesMitglied27
Mitglied

Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaligesMitglied27
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2010, 15:05:28
Und immer noch bleibt meine Frage offen, was würde mit den Menschen geschehen, wenn sie an nichts glauben könnten, das ihnen Mut und Kraft gibt? (luchs35)



Das können erst Generationen nach uns beurteilen.

Vermutlich würden sie sich zurück entwickeln. Dafür sehe ich schon Anzeichen bei vielen Individuen.



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