Religionen-Weltanschauungen Was bedeutet die "Freiheit des Willens"

Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Neandertaler von morgen.

Schöner Spruch, den werde ich mir merken. karl

Mir fällt dazu grad noch etwas ein.

Geht das Ausleben der Freiheit des Willens, soweit das überhaupt möglich ist, nicht mit Einsamkeit einher?

Wer einen festen Platz in einer Gruppe anstrebt, der wird die Freiheit seines Willens zum großen Teil ablegen müssen, wenn dieser Wille nicht gruppenkonform ist. Will er dennoch seinen freien Willen ausleben, so wird die Gruppe ihn ausschließen.

Wir Menschen sind aber für das Gruppenleben geschaffen und streben dies in den meisten Fällen an. So werden wir, um dazu zu gehören, unseren freien Willen einschränken, es sei denn, wir sind Einzelgänger.

Auch schließen Freiheit und Sicherheit einander aus. Sie sind zwei Enden eines Ganzen. An einem Ende die Freiheit, am anderen Ende die Sicherheit. Sie können sich bis zu einem gewissen Grad annähern, wenn beide Seiten entsprechend eingeschränkt werden. Aber sie können niemals gleichwertig nebeneinander vollumfänglich existieren.

Wer die Freiheit anstrebt, muss die Sicherheit aufgeben. Wer die Sicherheit anstrebt, muss die Freiheit aufgeben. Das habe ich zumindest für mich schon vor etlichen Jahren gelernt.

woelfin

ich habe da wohl eine sehr schlichte Auffassung von dem 'Begriff "Freiheit des Willens"
für mich heisst dass, dass ich nicht alles tun kann, was ich gerade will-
ich aber nicht tun muss, was ich nicht will....

Genau diese Freiheit zur Entscheidung ist gemeint.

Ich bin nur dann verantwortlich für mein Handeln, wenn ich Entscheidungsfreiheit habe.

Im Grunde genommen, muss ich mich sogar zu dieser Freiheit entscheiden. Das geht zB aus Woelfins Beitrag hervor: Freiheit oder Sicherheit?

Mareike

„Die Freiheit existiert und auch der Wille existiert; aber die Willensfreiheit existiert nicht, denn ein Wille der sich auf seine Freiheit richtet, stößt ins Leere.“
Thomas Mann

Wenn alle DDR-Bürger so gedacht hätten, wie Thomas Mann in diesem blödsinnigen Zitat fabuliert hat, würde die Mauer Heute noch stehen.

Wer an die Freiheit des menschlichen Willens glaubt, hat nie geliebt und nie gehasst.
Marie von Ebner-Eschenbach

ich habe da wohl eine sehr schlichte Auffassung von dem 'Begriff "Freiheit des Willens"
für mich heisst dass, dass ich nicht alles tun kann, was ich gerade will-
ich aber nicht tun muss, was ich nicht will....

nerida,

eine Ergänzung zu dem Begriff "Freiheit des Willens".
Es gibt ja Lebewesen, die, wie wir, ein "Ich-Bewußtsein"
besitzen, z. B. alle Krähenvögel, Delfine, usw..

Wenn nun sich ein Rabe entschließt, zum nächsten Baum
zu fliegen, kann dies der Mensch noch lange nicht.
Oder,wenn ein Pottwal sich entschließt 4000 Meter tief zu
tauchen, kann dies der Mensch auch nicht.

Mit den Beispiel will ich verdeutlichen, dass der freie
Wille der Lebewesen interspezifisch unterschiedlich ist.

Der Mensch kann diese Willens-Unterschiede nur mit riesigen
Energieaufwendungen für Hilfsmittel überwinden:
Fliegen mit Hubschraubern und tauchen mit Tauchbooten.

Grums

Genau diese Freiheit zur Entscheidung ist gemeint.

Ich bin nur dann verantwortlich für mein Handeln, wenn ich Entscheidungsfreiheit habe.

Im Grunde genommen, muss ich mich sogar zu dieser Freiheit entscheiden. Das geht zB aus Woelfins Beitrag hervor: Freiheit oder Sicherheit?

Mareike

Mareike,

ich denke, dass die Basis der "Freiheit des Willens"
ausschließlich darin begründet ist, jedweden Schaden
abzuwenden.

Deshalb halte ich die von Woelfin postulierte
Alternative "Freiheit oder Sicherheit" für nicht
richtig.
Sie schließen sich nicht gegenseitig aus.

Wir können nur zwischen Abstufungen der Schadensqualität,
der Sicherheit wählen.(Ursache und Wirkung)

Grums

Genau diese Freiheit zur Entscheidung ist gemeint.

Ich bin nur dann verantwortlich für mein Handeln, wenn ich Entscheidungsfreiheit habe.

Im Grunde genommen, muss ich mich sogar zu dieser Freiheit entscheiden. Das geht zB aus Woelfins Beitrag hervor: Freiheit oder Sicherheit?

Mareike

Mareike man hat nicht immer die Freiheit was Entscheiden zu können, man wird auch gezwungen
eine Entscheidung zu treffen. Das trifft für vieles im Leben zu und kann ganz unterschiedliche
Hintergründe haben. ZB. musste ich im Sommer 1989 in Ungarn eine spontane Entscheidung treffen,
die schwer war. Die Umstände haben mich dazu gezwungen, denn die "Freiheit" war plötzlich
so nah.
"Freiheit des Willens" ist ein großes Feld mit vielen Facetten, mit unterschiedlichen Bedeutungen
und Auslegungen. Freiheit ist auch wenn man nur das tun kann was man gern will und nicht das tun muss
was man nicht will, aber auch das ist im Leben kaum möglich.
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