Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Welche Werte vermitteln Religionen?

Religionen-Weltanschauungen Welche Werte vermitteln Religionen?

Elmos
Elmos
Mitglied

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 22.10.2016, 09:45:23
Hallo Karl,

ich habe vor einigen Jahren einen historischen Roman gelesen in dem das beschrieben wurde (frag mich nicht wie er hiess) und habe im Anschluss ein wenig darüber gelesen.
Es hat mich ehrlich gesagt auch ziemlich gegruselt, aber wenn man in dem Licht die Handlungen der sogenannten "Kanibalen" betrachet, dann wird das doch sehr relativiert, finde ich.

Im Gegenteil, ich finde es eine schöne Vorstellung, dass man auf diese Weise (also indem man ein Kind, das frühzeitig gestorben ist) aufisst, man versucht es über seinen Tod hinweg zu schützen, oder dass man so versucht noch etwas von der Weisheit seiner Ahnen zu "retten".

Aber ich sehe ein, dass das kein Gedanke ist den jeder schön findet. *zugeb*

Liebe Grüße
Andrea
Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 22.10.2016, 10:06:26
Dann wäre es sicher auch eine Ehre für dich gewesen, dich schlachten und verzehren zu lassen, nehme ich an. Denn zum Kannibalismus gehört auch, dass Menschen dafür getötet wurden. Also solltest du dir einfach mal vorstellen, ob du genauso urteilen würdest, wenn du selber das Opfer wärst.
Und den Artikel 1 des Grundgesetzes kannst du schonmal als für dich ungültig verwerfen, er scheint dir nichts zu bedeuten, wenn du einen Wert im Kannibalismus siehst.
Ich habe andere Werte. Und für mich sind die christlichen Werte mit ihren 10 Geboten und der von Jesus gelehrten Liebe, auch wenn sie oft nicht praktiziert wird, humanere Werte als die Verachtung menschlichen Lebens.

Aber du wirst mir gleich erklären, dass im Schlachten und Essen von Menschen keine Verachtung liegt. Das hat der Kannibale von Rothenburg auch gesagt. Du würdest dich vielleicht gut mit ihm verstehen.
Deine wohlwollende Haltung dazu überzeugt mich nicht und gruselt mich genauso wie Karl
Elmos
Elmos
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Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2016, 11:42:55
Hallo,

ich weiss nicht, ob du überhaupt gelesen hast was ich geschrieben/verlinkt hatte. Falls ja, dann ist es mir unverständlich wie du so dermassen unempathisch reagieren kannst und das von mir erwähnte rituelle "einverleiben" natürlich gestorberner Verwandter mit dem etwas kränklichen Sexualverhalten zweier (meiner Meinung nach gestörter) Männer gleichsetzen kannst. Zumal es genau dieses Verhalten, wenn auch etwas symbolischer, in der christlichen Tradition doch irgendwie auch gibt (ich meine mich zu entsinnen, dass man mir als Kind weismachen wollte, dass ich während der Kommunion ein Stück Menschenfleisch bekommen würde).

Aber wie du meinst, wenn du da keine Unterschiede erkennen kannst...

Ansonsten würde ich natürlich nicht gerne geschlachtet werden, genauso wenig gerne wie ich zu irgendeinem anderen Zwecke gerne getötet werden würde. Was ein Unsinn. Natürlich.

Liebe Grüße
Andrea

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 22.10.2016, 09:45:23
Hallo Karl,

um noch einen kleinen Gedankengang hinzuzufügen: ich habe gestern in der neuen "Zeit Wissen" (Nr11, 20016, S 58ff, Ist Alzheimer ansteckend?) einen Artikel über die Übertragbarkeit von Alzheimer gelesen, sicher hast du davon auch schon gehört.
Auf die Spur kamen Wissenschaftler dieser Tatsache, da folgendes geschehen war (wie man auch in einem alten Bericht einer Zeit Wissen online nachlesen kann):

"Wegen einer Wachstumsstörung hatte man ihnen [Anmerkung von mir: den jetzt verstorbenen und untersuchten Menschen] in jungen Jahren menschliche Wachstumshormone injiziert. Es war eine Therapie gegen Kleinwüchsigkeit. Diese Hormonpräparate wurden bis zum Jahr 1985 aus den Hirnanhangdrüsen Verstorbener gewonnen. Darunter müssen auch Leichname von Menschen gewesen sein, welche die Creutzfeld-Jakob-Krankheit in sich trugen. So wurden viele der Medikamente mit dem unheimlichen Prionerreger kontaminiert. Er steckte die kleinen Patienten an, Jahrzehnte später wurden sie krank. Mindestens 30.000 Kinder sind weltweit auf diese Weise behandelt worden, etwa 500 von ihnen fielen der Creutzfeld-Jakob-Krankheit bislang zum Opfer"

aufgefallen war dann deren zusätzliche Alzheimer-Erkrankung, weil man ihre Gehirne nach dem Tod obduziert hatte.

Das hat irgendwie "gearbeitet" in meinem Hirn und vielleicht ist meine Logik ja etwas verquer, aber in gewisser Weise nutzen wir immer noch "kanibalistische" Methoden in der Medizin. Fast jede Transplantation beispielsweise, ist eine "Incorporation" von Leichenteilen, halt nur etwas "zivilisierter". Aber ob man als kranker mit nem Becher neben dem Schafott steht oder als kranker darauf wartet dass anderswo ein junger Mensch einem Verkehrsunfall erliegt - das ist doch irgendwie nur ein "gradueller" Unterschied, oder?

So, nun bin ich aber durch mit meinem Plädoyer für "Menschenfresser" (Gottchen, was ein Ausdruck).

Liebe Grüße und einen schönen Sonntagmorgen wünscht dir
Andrea
dutchweepee
dutchweepee
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Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Elmos vom 23.10.2016, 09:39:10
@elmos

Und trotzdem bleibe ich Organspender. Mir ist es wichtiger ein Leben zu retten, wenn der Patient sich Teile meines Körpers "einverleiben" kann.

p.s.: Übrigens, ...da ich ja als ungetaufter Heide aufwuchs, wurde ich relativ spät (etwa im Alter von 17 Jahren) mit den Gebaren christlicher Zeremonien bekannt.

Ich war entsetzt und belustigt zugleich, dass die Christen von Zeit zu Zeit symbolisch den Leib Christi essen und der Priester zeremoniell vom Blut Jesu trinkt. Ich fand das Ganze ziemlich widerlich und man muss wohl damit aufgewachsen sein, um das normal zu finden.
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Elmos
als Antwort auf dutchweepee vom 23.10.2016, 13:08:12

Und trotzdem bleibe ich Organspender. Mir ist es wichtiger ein Leben zu retten, wenn der Patient sich Teile meines Körpers "einverleiben" kann.


vielleicht solltest du noch mal in dich gehen, ob du nicht auch ein verkappter Perverser bist wie ich.

liebe Grüße
Andrea

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arno
arno
Mitglied

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von arno
als Antwort auf Elmos vom 23.10.2016, 17:51:25
Moin,

die Hirnlosen brauchen die vor 2000 Jahren von Viehzüchtern im vorderen Orient bis ans Ende der Zeit festgeschriebenen Werte.
Damals wußten die Viehzüchter nicht, dass alles im Fluß ist.

Aufgeschlossene Bürger erweitern ständig ihre Kenntnisse
und verändern ihre Werte selbst!.

Schule soll Wissen vermitteln und nicht geistig religiös
indoktrinieren!


Die Gläubigen und besonders die gläubigen Politiker behindern die Entwicklung unserer Gesellschaft.

Gruß arno
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf arno vom 25.10.2016, 12:20:05
@arno Es ist einfach widerlich, gläubige Menschen als "Hirnlose" zu bezeichnen. Kannst Du nicht vernünfig Deine Standpunkte vertreten? Deine Texte sprechen nicht für die Werte, die Du vermitteln möchtest.
lupus
lupus
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2016, 17:17:49
Mich würde sehr interessieren, ob sie die "krähende Henne" selbst gesehen haben!
lupus
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Elmos vom 21.10.2016, 19:31:58
Ich unterstelle daher einfach mal den Missionaren, dass sie relativ bewusst mit "unserem" Ekel vor Anthopophagie ausnutzten um die Zerstörung anderer Kulturen zu rechtfertigen. Das würde ich persönlich daher keinesfalls als einen "Gewinn" verbuchen, oder gar etwas "Gutes". ( Elmos)

Tut mir leid, Elmos. Deiner Schlussfolgerung kann ich mich nicht anschließen. Natürlich ist es für die afrikanischen Kulturen ein Segen, dass diese menschenverachtenden Bräuche durch die Missionare „zerstört“ worden sind. Nicht auszudenken wenn es nicht gelungen wäre, denn angesichts der heutigen großen Hungersnöte in Afrika würden sich die Menschen dort evtl. gegenseitig töten und aufessen. Eine grauenhafte Vorstellung, die ich mir lieber nicht ausmalen möchte.
Ist es denn für ein Volk bzw. eine Kultur ein so großer Verlust, wenn es bzw. sie zivilisiert wird?

Sirona

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