Soziales Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?

Wie willst Du sicherstellen, dass z. B. das Kindergeld der Gutverdiener immer auch den Kindern zugute kommt? Es gibt auch Reiche, die saufen und rauchen und shoppen und reisen und ihre Kinder vernachlässigen.

Hartz-IV-Empfängern wird übrigens der Kindergeldbetrag vom Hartz-IV-Satz abgezogen. Alle anderen, ob armer Schlucker oder Millionär, bekommen dies zusätzlich. Ist das vielleicht ok?
Und Hartz-IV-Empfänger sind nicht zwangsläufig zu faul zum arbeiten. Sie finden meist keine Arbeit weil sie zu alt, krank, zu jung, nicht gut genug ausgebildet oder überqualifiziert sind. Aber da mischen die Medien wieder mal ordentlich mit.

Um ehrlich zu sein, es k... mich langsam an, ständig diese ewigen Vorurteile gegen arme Menschen zu hören und zu lesen.
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myrja

Nachtrag:

Ich habe 4 Jahre lang Hartz-IV erhalten, weil ich keine Arbeit gefunden hatte. Ich habe mich in der Arbeitslosenbewegung engagiert und weiß sehr genau wovon ich hier schreibe. Man vereinsamt, weil man sich nicht mehr leisten kann, mal mit Freunden eine Kaffee trinken zu gehen oder ins Kino, oder, oder, oder ...

Woher das Geld kommen soll? Die Politik gibt so viel Geld sinnlos aus für teure Bauten, Pleitebanken etc. Das geht in die Milliarden. Vielleicht sollte man da mal was für die Armen abzweigen.

"Diese evtl. Erhöhungen jedoch Eltern auszubezahlen, die evtl. damit zu Media-Markt oder gar in die Kneipe gehen, halte ich für gefährlich. Auch Kinder sollten nicht in dem Sinne erzogen werden,dass Arbeit nicht unbedingt nötig ist - der Staat bezahlt ja.
Wie kann man dies vernünftig regeln?"

Das ist eine sehr berechtigte Frage.
Besonders dein Hinweis auf "vernünftig".

Die Schwierigkeit liegt in dem sehr unterschiedlichen Verhältnis von Hartz IV - Empfängern zu ihren Kindern.
(Dieses unterschiedliche Verhältnis gibt es natürlich auch bei "Reichen" - nur fällt es da nicht so auf).
Die Mehrzahl würde sicher die Mehrbeträge zum Nutzen der Kinder einsetzen.
Was aber wird mit dem Rest?

Ich würde - im Sinne der Kinder - die Mehrbeträge in Form von "Gutscheinen" für Schulessen(Kindergartenessen), Lehrbücher, Schulgrundausstattung, Beitrag für Klassenfahrten,...
ausgeben, obwohl ich mir sicher bin, dass das in Deutschland wieder einen riesigen bürokratischen Aufwand in Gang setzt und allgemeines Gemecker auslöst.
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klaus

verallgemeinerst du nicht genauso, nur andersrum?
sicherlich ist unser "umfeld" ein anderes, auch ich weiss wovon ich rede! damit will ich sagen, dass ich genug beispiele kenne, wo mir einfach innerlich die hutschnur hochgeht. innerlich, weil ich es aufgegeben habe, mit solchen müttern oder vätern ein vernünftiges gespräch zu führen.
auch hartz IV ist mir nicht fremd, ich habe schon von weniger gelebt.


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sissismam

Ich finde nicht, dass ich verallgemeinert habe. Ich wollte in meinen Beiträgen darauf hinweisen, dass es in allen Bevölkerungsschichten Solche und Solche gibt, dass nicht jeder Hartz-IV-Empfänger gleichzusetzen ist mit Säufern und Rauchern. So wird es leider in der Öffentlichkeit oft dargestellt.
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myrja

Ich würde - im Sinne der Kinder - die Mehrbeträge in Form von "Gutscheinen" für Schulessen(Kindergartenessen), Lehrbücher, Schulgrundausstattung, Beitrag für Klassenfahrten,...
ausgeben, obwohl ich mir sicher bin, dass das in Deutschland wieder einen riesigen bürokratischen Aufwand in Gang setzt und allgemeines Gemecker auslöst.
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klaus

Ich bin der Meinung, dass Gutscheine eine gute Lösung bei den Menschen sind, die ihr Geld eben nicht für ihre Kinder ausgeben, also z. B. bei Alkoholkranken. Aber alle Hartz-IV-Empfänger mit Gutscheinen statt Bargeld zu bedenken, halte ich für Diskriminierung. Viele Menschen schämen sich, weil sie arm sind. Mit Gutscheinen müssten sie sich sozusagen in der Öffentlichkeit outen.
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myrja

Die Schwierigkeit liegt in dem sehr unterschiedlichen Verhältnis von Hartz IV - Empfängern zu ihren Kindern.
(Dieses unterschiedliche Verhältnis gibt es natürlich auch bei "Reichen" - nur fällt es da nicht so auf).
Die Mehrzahl würde sicher die Mehrbeträge zum Nutzen der Kinder einsetzen.
Was aber wird mit dem Rest?

Ich würde - im Sinne der Kinder - die Mehrbeträge in Form von "Gutscheinen" für Schulessen(Kindergartenessen), Lehrbücher, Schulgrundausstattung, Beitrag für Klassenfahrten,...
ausgeben, obwohl ich mir sicher bin, dass das in Deutschland wieder einen riesigen bürokratischen Aufwand in Gang setzt und allgemeines Gemecker auslöst.
--
klaus

Bisher war es so, dass Kindergelderhöhungen den HarzIV empfängern wieder abgezogen wurde.
Warum muss für Schulessen, Lehrbücher ect. überhaupt bezahlt werden? Damit wäre schon vielen Kinder geholfen.
Es wurde schon so viel Geld in den Sand gesetzt, aber für eine kostenlose Schulspeise ist kein Geld da.
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ursula_j

[quote=olga64]

Ich würde - im Sinne der Kinder - die Mehrbeträge in Form von "Gutscheinen" für Schulessen(Kindergartenessen), Lehrbücher, Schulgrundausstattung, Beitrag für Klassenfahrten,...
ausgeben, obwohl ich mir sicher bin, dass das in Deutschland wieder einen riesigen bürokratischen Aufwand in Gang setzt und allgemeines Gemecker auslöst.
--
klaus

Das hat sich auch in einem Interview ein Mitglied der Arche gewünscht.
Ich hörte dies in einem Berliner Sender innerhalb der Nachrichten, kann also davon ausgehen, das es aus der Berliner Arche kam:
Die eingeforderten Mehrbeträge für Schulbücher, Schul- und Kindergartenessen, Klassenfahrten, Kinderkleidung u.s.w. solle möglichst nicht ausgezahlt, sondern als Gutscheine erhältlich sein.

Warum wohl hat er dies so formuliert?
Leider habe ich es nur im Auto kurz hören können, habe nicht das ganze Interview erlebt, und habe nur mitbekommen, dass es aus der Arche kam.


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jolli

die Diskussion darüber das die heutige Jugend, die Generation der jetzigen Mütter sich nicht mehr an unsere uralten Gepflogenheiten hält, gibts ja oft.

Klar haben wir, haben unsere Mütter noch selber Gemüse geputzt geschält gekocht usw, aber es gab damals auch keine anderen Angebote keine Kühltruhen, keine Fertiggerichte, kein Gemüse im Glas keine Pizzadienste, keine Mc sowieso,

ich wünsch mir für meine Enkel diese Zeit nicht zurück und vonwegen billiger ???nee billiger wird es wohl nicht wenn ich heute frisches Gemüse einkaufe und mich damit beschäftige bis es fertig und dampfend auf dem Tisch steht.
(ich weiß das so genau, weil wir fast ausschließlich frisches Gemüse kaufen und dabei seh ich wie saubillig ein Glas Mischgemüse oder Brechbohnen oder, oder ist,,,so billig kann man nicht selber kochen,,)

aber wir sind die Ausnahme -nicht der Durchschnitt- weil wir es uns leisten können und es eine Art Hobby ist,,,wenn wir viele andere wichtige Termine hätten und sparsamer sein müssten, ich denke ich wüsste was ich täte,,

Auf jeden Fall kann ich die heutige Generation nicht verdammen wenn sie die Segnungen unserer Zeit auch nutzt und nebenbei Dinge tut die uns unbekannt waren (Fernsehen, Internet,,,)und Ding nicht tut die wir damals noch tun mussten (Handwäsche, Socken stopfen, Obst trocknen, also Vorräte anschaffen und und und,,

bleibt also -wenn man mal völlig unkritisch das Tun und Lassen der Eltern betrachtet, wenn man mal die leidige Neiddebatte wegläßt- die Frage, wie kommt möglichst viel von dem dafür gedachten/geplanten Geld sinnvoll bei den Harz IV Kindern an?

Ja und wenn ich davon ausgehe das einige Eltern das Geld versaufen oder nicht mit Geld umgehen können (was auch nicht selten ist) oder eben generell damit nicht klar kommen, dann müssen sich die zuständigen Experten eben zusammen setzen und sich etwas mach-, und finanzierbares ausdenken.

Ich würde zumindest mal einige Vorschläge ausprobieren, lokal begrenzte Versuche starten, dann auswerten und weiterdenken,,

Auf alle Fälle wär eine Vorschulpflicht für alle Kinder aus meiner Sicht unerlässlich damit diese bisher "durch den Staat, oder die Kommunen oder die Eltern,,"vernachlässigten Kinder, besser und einheitlicher gestellt werden,,
einschließlich Ernährung, Bildung, Erziehung, Gesundheitsvorsorge usw usf,,,

auch wenn das einleitend recht sozialistisch aussieht nach einem bekanntem Muster/Modell riecht , also anrüchig scheint,,ich würde es probieren,,

und wenn das durchgezogen wird bis, na sagen wir mal in die 4. Klasse dann ist doch ein Grundstock gelegt, eine Saat aufgegangen, auf der sich aufbauen läßt.

..wer sich bis dahin -so wie derzeit in "ärmlichen Haushalten" oft erkennbar- einen enormen Rückstand einhandelt, der wird selten bis zum Abitur oder Studium alles Nachholen können, er bleibt dann die rühmliche Ausnahme,,

--
hugo

Das Gutscheinsystem gab es schon in einigen Gemeinden bei der Sozialhilfe.
Es haben aber einerseits nicht alle Geschäfte mitgemacht, einerseits wg. des Aufwandes und andererseits wollten sie nicht die Einkäufe ihrer Kunden kontrollieren. Vor allem die Discounter haben sich geweigert, wohl auch weil sie ihre Spirituosen ja auch verkaufen wollten.
Manche Berechtigte haben auch auf die Gutscheine verzichtet, weil sie sich nicht an der Kasse outen wollten.
--
rolf

"Ich bin der Meinung, dass Gutscheine eine gute Lösung bei den Menschen sind, die ihr Geld eben nicht für ihre Kinder ausgeben, also z. B. bei Alkoholkranken. Aber alle Hartz-IV-Empfänger mit Gutscheinen statt Bargeld zu bedenken, halte ich für Diskriminierung."

Ich wusste, dass dieser Vorschlag Diskussionen auslöst und das Wort "Diskriminierung" fallen wird.

Nun sag mir doch mal, wie der Staat( Gemeinde,...) die "Kandidaten" sicher festlegen soll "die ihr Geld eben nicht für ihre Kinder ausgeben"?
Wo ist da die Grenze zu setzen - wer wird sich nicht schämen, wer sich nicht diskr. fühlen.
Das funktioniert doch nicht !
Da geht doch die Eierei wieder los.



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klaus