Soziales Meine Frage des Tages: Wozu ist Milde gut?
Wo würdest Du die Grenze sehen?
Ich fürchte bei geisteswisschenschaftlichen Themen, gibt es keine absoluten Grrenzen, es gibt so viele Einzelfälle, die nicht unmittelbar zu klaren Leitplanken führen können.
Ja, ich denke auch, dass es ohne Einfühlungsvermögen keine Milde geben kann.
Absoluten Grenzen gibt es gewiss nicht.
Vielleicht könnte man so eine Art Markierungspunkte andenken, wo man sich fragt: "Halt! Ist hier noch Milde und Verständnis angebracht?"
Wo würdest Du die Grenze sehen?Die Frage, Mareike ist gar nicht so leicht zu beantworten. Die Grenze, würde ich dort sehen, wo Menschen ernsthaft zu Schaden kommen. Ob man in einem solchen Fall Milde walten lassen kann, kommt auf den jeweiligen Fall an. Jeder Mensch kann "fehltreten", aber wenn er ernsthaft bereut hat er vielleicht doch auch Milde "verdient". D.h. aber nicht, dass ihm nicht trotzdem die Grenzen gezeigt werden in Form einer Strafe.
Roxanna
Ich gehe da noch einen Schritt weiter: Was ist, wenn ich sehe, dass jemand sich durch sein Verhalten mehr und mehr ins Abseits manövriert? Ich bleibe mal bei meinem Beispiel der Schwiegermutter. Am Ende wollte niemand mehr mit ihr zu tun haben. Fürsorgliche Nachbarn zogen sich zurück, die Enkelkinder waren gefrustet, ich auch, ihr einziger Sohn ratlos.
Anfügen möchte ich, dass die Mutter sich zum Sohn nie herzlich zeigte. Er umgekehrt nur auf einer "ruppigen" Art. Dennoch waren beide auf ihre Art sehr fürsorglich ... klingt widersprüchlich, ist´s aber nicht.
Milde kann man walten lassen, wenn man Verständnis hat.
Wenn man versteht warum jemand so reagiert oder so geworden ist ( Schwiegermutter ) kann man zwar nicht gut heißen was derjenige tut , aber nachvollziehen, warum er vielleicht nicht anders kann.
Heddy
Bleiben wir bei dem Beispiel der Schwiegermutter: Mit einer gewissen Milde kann ich auf die Jahren mit ihr zurückdenken, eben aus dem von Dir genannten Grund. Ich kann und konnte nachvollziehen, warum sie so geworden war.
Ihr Leibspruch war: "Tue Recht und scheue niemand!"
Und ihre Rechtfertigung: "Wo wäre ich geblieben, wenn ich mich nicht behauptet hätte."
Ich denke, mit Milde oder Strenge zu agieren - das hängt auch von den gesellschaftlichen Verhältnissen ab. In einer menschenunwürdigen Gesellschaft muss man notgedrungen anders reagieren als in einer humanen.
Natürlich ist das auch eine Sache des Charakters, wenn ich schon immer ein "Haudegen" war und alle Probleme mit dem Holzhammer lösen wollte, dann bin ich wohl zu Milde und Nachsicht nicht fähig, wobei dahingestellt ist, wie ich so geworden bin...Ich selber hätte mir öfter mal ein "Holzhämmerchen" gewünscht, denn ich neige auch zu Verständnis, Einfühlungsvermögen in andere - und das manchmal zu viel.
Milder wird man, denke ich, auch mit zunehmendem Alter. Das betrifft besonders den Umgang mit Kindern, denn mit den eigenen Kindern ist man doch anders umgegangen als mit den Enkeln...
Und zum Schluss: Milde oder Strenge hängt in hohem Maße davon ab, was ich erreichen will. Schwierig dabei ist herauszufinden, wie der andere beschaffen ist, ich muss einschätzen können, welche Methode am wirksamsten ist - zum Nutzen und Wohlergehen aller.
aurora
Ich denke, mit Milde oder Strenge zu agieren - das hängt auch von den gesellschaftlichen Verhältnissen abIch glaube, das ist eine sehr wichtige Feststellung.