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Soziales Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten

Lumpenpuppe
Lumpenpuppe
Mitglied

Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Lumpenpuppe
Ich habe ein großes Problem.Ich pflege die Großmutter meines Mannes seit 2008. Seit dieser Zeit liegt das Büro meines Mannes im selben Haus. Jetzt klammert die alte Dame sehr, will, das wir all zur Verfügung stehende Freizeit mit ihr verbringen, sonst holt sie sich wenn sie Aufmerksamkeit möchte (und das ist ständig) irgendeine "Krankheit". Wir sind täglich bei ihr, Essen bekommt sie gebracht vom Essenservice und wenn wir mal in den Urlaub oder nur ein paar Tage weg sind dann gibts wieder einen "Notfall" der uns davon abhält Luft zu holen und uns als Paar zu fühlen.Es ist aufreibend und ich hoffe jemand hat eine Idee diese Situation erträglicher zu machen. Meine Idee doch zu einem Seniorentreff oder so zu gehen wird kategorisch abgelehnt,von vornherein. Dann bleibt sie lieber allein.Gesundheitlich gehts ihr trotz des Alters von fast 90 Jahren noch recht gut. Wie kann man ihr den Spass am Austausch mit Gleichaltrigen nahe bringen?
Wer hat da Erfahrungen und mag sich einbringen?
olga64
olga64
Mitglied

Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lumpenpuppe vom 17.05.2010, 14:51:47
Warum machen Sie das? Steuert die Oma mit ihrer Rente zum Familieneinkommen bei? Sind Sie nicht berufstätig? Wenn Sie dies weiterhin nicht sind, werden Sie rententechnisch mal grosse Probleme bekommen.
Die Oma wäre doch in einem Pflegeheim gut untergebracht - dies kostet natürlich Geld. Meine Mutter verbrachte ca 9 Jahre bis zu ihrem Tod (sie starb mit 92 Jahren) in einem guten Münchner Pflegeheim und fühlte sich dort auch wohl und "ihresgleichen". Olga
Lumpenpuppe
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Lumpenpuppe
als Antwort auf olga64 vom 17.05.2010, 14:54:57
Hallo Olga,

nein das Familieneinkommen ist durch eigene Arbeit gesichert. Aber die Großmutter will auf keinen Fall in ein Heim. Nur allein bleiben will sie auch nicht. Um etwas Luft zu haben brauch ich eine Lösung mit der alle Seiten zufrieden sein können.

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benny
benny
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von benny
als Antwort auf Lumpenpuppe vom 17.05.2010, 15:08:52
Es gibt nur 2 Lösungen in deinem Fall, Pflegedienst oder Pflegeheim.

Die 3. Lösung die du ja nicht möchtest, ist,du und deine Familie geht zu Grunde.

Also heißt es handeln, so hart das auch klingt, du hast ein Anrecht auf dein eigenes Leben.

Gruß
benny
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Lumpenpuppe vom 17.05.2010, 15:08:52
Mit Verlaub, aber diese Großmutter ist sehr egoistisch und verhindert durch ihr Benehmen, dass Du und Dein Partner Euer Leben so gestalten könnt, dass Ihr eine gewisse Zufriedenheit verspürt. Diese Großmutter vereinnahmt Euch voll und ganz, wie ein kleines hilfloses Kind das tut, nur, dass dies bei einem Kind sinnvoll ist, weil es ohne seine Eltern nicht überleben könnte. Die Großmutter aber hat andere Möglichkeiten, sie will nur nicht. Sie will Euch weiter gängeln und erpresst Euch mit Scheinkrankheiten. Wo soll das für Euch enden, in einer Ehekrise, im Nervenzusammenbruch?

Denkt auch an Euch und lasst Euch nicht erpressen. Euer Leben ist ebenso wichtig, wie das der Großmutter. Wägt ab, was Ihr bereit seid, für sie zu tun und was für Euch schädlich wird. Und dann stellt sie vor vollendete Tatsachen. Klare Ansage ist wichtig und der Hinweis auf Eure eigene Gesundheit. Und vor allen Dingen kein schlechtes Gewissen haben. Was bringt es der Großmutter, wenn Ihr an der Situation erkrankt und sie nicht mehr versorgen könnt? Spätestens dann muss sie sich mit Veränderungen abfinden.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, die Situation zu meistern.

Liebe Grüße,
woelfin
Lumpenpuppe
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Lumpenpuppe
als Antwort auf Drachenmutter vom 17.05.2010, 15:19:14
liebe woelfin,

die besagte krise ist schon da...mein mann spricht seit tagen nicht mehr mit mir und seiner großmutter, hat uns die letzten freien tage durch einen krankheitsanruf versaut...steh ziemlich auf dem schlauch...ohne jemand der einen hilft...
aber danke fürs mut machen

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omaria
omaria
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von omaria
als Antwort auf Lumpenpuppe vom 17.05.2010, 15:08:52
Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten... ist eine (oft schwierige) Gratwanderung!
(Schreibe aus eigener Erfahrung!)

Ich habe meine Mutter 5 Jahre lang in unserem Haus gepflegt.
Zur Entlastung kam 2 x wöchentlich ein professioneller Pflegedienst.
Einmal pro Woche war meine Mutter von 8:30 - 17:00 Uhr in einer "Tagespflege".
(Angeboten von einem Seniorenheim)

Wenn wir Urlaub machten,
ging meine Mutter (sogar auch gerne!) in eine Kurzzeitpflege.

So war die letztendliche Umsiedlung -
ich konnte die Pflege nicht mehr leisten -
ins (nun schon bekannte!) Altenheim nicht mehr gar so einschneidend!

Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit für eure Großmutter?!

omaria
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Lumpenpuppe vom 17.05.2010, 15:23:25
Dein Mann hat die Notbremse gezogen, zieh Du sie auch. Setz Dich mit ihm zusammen und und dann besprecht die Situation in aller Ruhe.
Wenn er momentan nicht mit Dir spricht, schreib ihm ein Briefchen, in dem Du ihm erklärst, dass Du Veränderung möchtest und dass Du ihn dafür brauchst. Schreib alles auf, was Dir auf dem Herzen liegt und gib ihm diesen Brief mit der Bitte, sich Dir nicht zu verschließen.

Liebe Grüße,
woelfin
Lumpenpuppe
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von Lumpenpuppe
als Antwort auf Drachenmutter vom 17.05.2010, 15:31:01
Habt erst mal danke für eure meldungen aber ich muss nun erst mal meiner pflicht nachkommen.
Werde wenn ich kann morgen wieder herein sehen. Danke an alle!!
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Pflegen und trotzdem ein eigenes Leben behalten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf omaria vom 17.05.2010, 15:24:46
Diese Möglichkeit ist tatsächlich realistisch und würde zu einer Entspannung führen.

Bei jeder Unpäßlichkeit/Krankheit würde ich sofort den Arzt rufen,... und die Spitalseinweisung in den Raum stellen.

Aber vielleicht helfen auch entsprechende Psychopharmaka... Bei meiner Mutter haben sie Wunder gewirkt und auch nach deren Absetzen blieb sie der liebenswürdigste und rücksichtsvollste Mensch, der sie in Wirklichkeit war.

Allerdings würde ich auch deinen Mann ins Gebet nehmen. Was heißt das, der Hausfrieden hängt schief und du nimmst die Schuld auf dich, weil du dich um seine Großmutter kümmerst. Was würde er tun? Welche Lösungsmöglichkeiten hat er parat? Welchen Anteil übernimmt er bei der Betreuung? Auf welche moralische Unterstützung kannst du bei ihm hoffen? Wie stellt er sich die Zukunft vor? .... Hier sind ehrliche Gespräche nötig!

Und fühl dich nicht in die Lage gedrängt, dich zu verteidigen.

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