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Soziales wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen

usabima
usabima
Mitglied

wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von usabima
Hallo zusammen,

unsere ureigenen Erfahrungen zum - leider unumgänglichen - Umzug der alten Eltern in ein Pflegeheim halten sich (naturgemäß ) in Grenzen. Manche von Euch haben sicher schon viel mehr erfahrungen machen dürfen/müssen....

Natürlich ist es schwer, sich einzugewöhnen, zu realisieren, daß die Eigenverantwortung dahin ist, der eigene Haushalt auch - und dann zu wissen, daß genau 96,39 Euro als monatliches Taschengeld zur Verfügung stehen.....

Aber wie können wir das positiv untertützen?

Und dann gibts noch ein Problem mit meiner Mutter:

Als sie mit dem Nierenversagen in der Klinik war, hatte sie auch Atemnot (sie atmet falsch, das sagt jeder Arzt, aber sie streitet das ab, lässt sich da nichts sagen) dazu hat sie ziemlich Wasser in den Beinen, muss sie gewickelt bekommen und hoch lagern. So ein Klinikbett ist ja entsprechend einzustellen - Kopf und Beine hoch - aber das gefiel ihr nicht, sie saß lieber auf der Bettkante oder auf einem Stuhl, Schweswtern und Pfleger konnten reden, was sie wollten, sie saß da wie ein Taschenmesser zusammengeklappt und wunderte sich, daß die Beine immer schlimmer wurden.

Irgendwann in der Klinik fiel sie dann aus dem Bett - wir denken, sie wollte aus Protest, weil der eines Nachts geholte Arzt darauf bestand, daß sie sich ins BETT legt, nach seinem gehen fix wieder aufstehen und ist dabei ins Stolpern geraten.

Zu Hause behauptete sie dann, sie könne nicht mehr in ihrem Bett zu Hause schlafen, weil das Kopfende nicht so hoch zu stellen sei, wie in der Klinik und im übrigen würde sie aus dem zu niedrigen Bett nicht aufstehen können und es sei auch zu lang, das Bett, sie würde immer runter rutschen.....

sie saß auf dem Küchenstuhl und wir brauchten TAGE, um sie zu überzeugen, doch wenigstens den Sessel im Wohnhzimmmer mit der Relax-funktion zu nutzen (steht seit Jahren ungenutzt da rum, das Ding!)

als sie ihn endlich mal probierte, wollte sie nicht wieder raus, musste aber meinen Vater ständig bemühen, den Hebel zum Aufstehen zurück zu stellen - das gelang dem 90j. nicht immer auf Anhieb und er verrenkte sich dabei schließlich (sie nutzt es gern, daß ihr jemand helfen muss, sie schafft es dann in ner halben Stunde 5x und mehr "raus" zu müssen)

ok, wir rannten rum, einen Sessel mit Elektromotoren und Aufstehhilfe zu kaufen - war nicht so einfach, denn er sollte ja zum Mitnehmen sein, nicht mit 12 Wochen Lieferzeit!) - ist aber gelungen und nun steht sie aus diesem Teil nicht mehr auf, sitzt aber doch meistens auch hier mit Beinen auf der Erde, nicht hochgelagert....

Im Pflegeheim gibt es nun ein wunderbares Pflegebett, auch elektrisch zu verstellen. Sie hat aber noch KEINE Nacht darin geschlafen! nein, das geht nicht, denn sie bekommt im Bett keine Luft, es ist ZU HOCH, das Bett - sie kann nicht recht raus und rein, sagt sie (es ist - runtergestellt - NIEDRIGER als das Klo, zu dem sie unbedingt ne Sitzerhöhung haben musste, weil es zu niedrig sonst war)

Sie bekam eine Fußbank (sie besteht auch schon lange auf eine Fußbank zum Aus- und einsteigen in unser (normales) Auto)

- nein, das geht auch nicht, wenn sie so hoch liegt, wie das Bett "hoch" ist, wenn es die tiefste Stellung hat, dann ist die Luft so dünn - ich kann nicht glauben, daß sie mir sowas erzählt, aber sie hat es "coram publicum" kund getan. Ich hab mich nicht verhört!

So schläft sie weiter im schönen neuen Sessel und angeblich hat ihr die Ärztin der einrichtung das "erlaubt" (was ich nicht glaube, denn ich weiss seit Jahren aus Dutzenden von Arztbesuchen, daß sie hinterher alle beide nicht mehr wissen, "was Sache war" und im Familienkreis völlig abwegige Dinge über die jeweiligen Besuche berichten) - und warum "werben" die Schwestern weiter, daqß sie doch mal das Bett probiert?

lange Rede, gar kein Unsinn: Ihr merkt, daß ich zwischen Hilflosigkeit, Mitleid und Ärger hin und her schwanke. Ich bin sicher, sie hat sich da in etwas hineingesteigert, von dem sie meint, nicht ohne "Gesichtsverlust" wieder von weg zu kommen, ich könnte mir auch vorstellen, daß sie ne ziemliche Angst davor hat, im Bett zu sterben (machen ja die meisten Leute, ne?!)

Ich denke weiter, daß sie sich viel Lebensqualität nimmt, gar nicht recht zu Kräften kommen kann, wenn sie immer nur in dem Sessel sitzt.....

Womit kann ich ihr helfen?

Usabima


peter25
peter25
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von peter25
als Antwort auf usabima vom 30.01.2010, 22:16:51
Wenn ich deine bisherigen Beiträge und Threaderöffnungen so lese,da komm ich echt ins grübeln.........

pilli
pilli
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von pilli
als Antwort auf usabima vom 30.01.2010, 22:16:51
ich frage mich nicht nur einmal,

womit ich dir helfen kann; irgendwatt stimmt nicht mit dir und deinen mehrfachen eröffneten diskussionsthemen zu immer ein und der gleichen thematik? kann es sein, datt du vollkommen überfordert bist?

was meinst du, könnten fremde, die das geschehen nicht kennen, wohl mit dir diskutieren?

denk mal drüber nach?


--
pilli

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minu
minu
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von minu
als Antwort auf pilli vom 31.01.2010, 01:43:11
Usabima
Ich glaube, Du soltest Deine Eltern mal loslassen.
Geh mal eine Woche nicht ins Heim.
Glaubst Du nicht, dass Deine Mutter endlich genug hat, von den Bevormundungen?
Sie weiss genau was sie will, eben gerade nicht das, was man ihr vorschreibt.
Meinen Mann musste ich auch ins Pflegeheim geben, weil ich nicht mehr konnte.
Er wollte alles andere, als das was die ihm vorschrieben aus Trotz.
Als man ihn endlich in Ruhe liess,hörte er auf zu kämpfen.
Lass Deine Mutter endlich in Ruhe, behandle sie wie eine Erwachsene, nicht wie ein Kind, dann ist Ruhe.
Grüsse Emy
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von eleonore
als Antwort auf usabima vom 30.01.2010, 22:16:51
@usabima,

ich möchte nicht unhöflich sein, aber ist dir schonmal die gedanke gekommen, eventuell professionelle hilfe in anspruch zu nehmen????

so wie ich es mitbekommen habe, sind die beide alte herrschaften jetzt in einen heim gut aufgehoben, aber du kannst sie nicht in ruhe und loslassen.
ich wage es zu bezweifeln, dass du den beiden mit deine übertriebene interesse hilfst, und dir selbst schon gar nicht.

deine ständige threaderöffnungen zu diesen thema betrachte ich als ein hilfeschrei, da du scheinbar sonst keine interessen hast.

wie wäre es mit ein kinobesuch, ein buch zu lesen oder ein ausgedehnte friseur und kosmetikerin besuch, nur mal was anderes zu erleben?

nichts für ungut
e.
Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 31.01.2010, 07:54:30
Ja, das sind wunderbare Vorschläge.
Wenn Du Deine Eltern los lassen kannst, können sie das umgekehrt auch.
In der Überschrift steht ein wesentliches Wort und das ist "Angst".
Wo vor sollen Deine Eltern Angst haben?

Ich erinnere mich an meine Oma sehr gut.
Einer ihrer weiter gereichten Familiensprüche, selbst bei Lungenentzündung, war:

Im Bett sterben die meisten Leute.

Und erst, wenn es gar nicht mehr ging, legte sie sich hin, um so bald als möglich wieder aufzustehen.

Also lass sie einfach in Ruhe - sie sind versorgt. Man wird sie nicht verhungern oder verdursten lassen und nach ein paar Tagen können sie sich vielleicht wieder über Deinen Besuch freuen.

Im übrigen ist Abgrenzung mitunter auch gegen die eigenen Eltern durchaus wichtig und richtig.

Meli

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Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf usabima vom 30.01.2010, 22:16:51
"kümmern" ist ja gut und schön.
aber kümmerst du dich nicht ein wenig zu viel?

deine eltern sind schließlich im heim, wohl in guter obhut, sollte man meinen.
professionelles personal sollte man annehmen.

weshalb gehst du also stets und ständig dort hin und bemängelst dies und das?

das sieht man dort inzwischen bestimmt nicht mehr gern, wenn du dort auftauchst
und deine eltern UND das personal bevormundest und allen auf den wecker gehst.

wenn du eh alles besser weißt und kannst, hättest DU die pflege übernehmen müssen!

loslassen - ist auch eine art der pflege.

du wirst sehen, es rüttelt sich alles zurecht.

und noch eine frage zu dir: hast du denn überhaupt gar kein eigenleben?

auch die angehörigen können in solchen fällen durchaus mal "egoistisch" sein -

und das ganz ohne schlechtes gewissen.


k.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf usabima vom 30.01.2010, 22:16:51
Meine Mutter behauptete immer wieder, sie könne mit ihrer Lunge nicht mehr atmen. Als ich sie dann darauf aufmerksam machte, dass sie ohne Luft das gar nicht hätte sagen können und fragte, mit was sie denn atme, antwortete sie nach einer langen Denkpause: "Wohl mit dem Herz!"

Wir können uns noch so lange über die "Alten" aufregen; einmal werden wir genau so altersstarrig!
caya
caya
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von caya
Hallo Usabima,

so wie unsere Eltern uns , als wir Kinder waren, nicht ständig durch das Leben tragen konnten und uns bewahren konnten vor schmerzenden Erfahrungen, so können wir das bei unseren Eltern auch nicht.

Wir können alles Menschenmögliche tun damit es ihnen an nichts fehlt und sie das Gefühl des Umsorgtseins haben, aber leben müssen sie ihr Leben alleine. Das kann ihnen keiner abnehmen.

Du hast im besten Glauben alles getan was du konntest, nun müssen sie ihr Leben wieder so gut es geht eigenständig leben, die Voraussetzungen dafür hast du als liebende Tochter geschaffen.

Nun lehne dich einfach mal zurück und atme tief durch und lass deine eigenen Ängste los!

Gruß
Caya
pippa
pippa
Mitglied

Re: wie können wir den alten Eltern die Angst nehmen
geschrieben von pippa
als Antwort auf caya vom 31.01.2010, 10:02:18
Hi Usabima

ich habe Dir doch meinen Leitspruch geschrieben:

Ich bin Ich

und ich bin nicht auf dieser Welt, um so zu sein, wie ihr mich haben wollt.

Du fandest diesen Satz toll. Er gilt aber natürlich auch für Deine Mutter!

lG Pippa

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