Sport "Das Wunder von Bern"

clara
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"Das Wunder von Bern"
geschrieben von clara
Rechtzeitig zum beginnenden WM-Fußballfieber zeigt SAT1 heute Abend den Film „Das Wunder von Bern“.

Natürlich wissen die Älteren, was damit gemeint ist, nämlich der Gewinn der WM 1954 und Fußballfans haben den Film 2003 sicher schon im Kino gesehen. Kein anderer Sieg der deutschen Mannschaft war so emotionsbeladen wie der in Bern.
Dieses Ereignis wird neben seinem sportlichen Wert (die ungarische Mannschaft war ja hoch favorisiert) auch als Symbol für Deutschlands Aufstieg aus den Ruinen gesehen, hin zu einem neu erwachten nationalen Selbstwertgefühl.

Ich habe den Film bei seinem Erscheinen im Kino gesehen und kann ihn nur empfehlen, nicht nur Fußballbegeisterten! Sicher können mir Einige zustimmen.

Clara
eleonore
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von eleonore
als Antwort auf clara vom 09.06.2010, 12:03:33
eventuell sollte man auch einen film darüber drehen,wie es den ungarische spieler anschliessend erging.
rákosi war am macht, leider.

Ferenc Puskás-Puskás führte zwischen 1950 und 1954 die ungarische Fußballnationalmannschaft als Mannschaftskapitän an.
Nach Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands 1956 emigrierte er.

Sándor Kocsis-Nach dem Scheitern des ungarischen Volksaufstands 1956 verließ Kocsis das Land.

Gyula Grosics-Der Höhepunkt seiner Laufbahn wurde die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Ungarn kam bis ins Finale, wurde da aber sensationell von Deutschland mit 3:2 bezwungen.

Grosics wurde deswegen monatelang von den kommunistischen Machthabern drangsaliert, unter Hausarrest gestellt und kam wegen angeblicher Spionage sogar vor Gericht. Letztlich wurde er aus Mangel an Beweisen freigesprochen, aber zum Provinzverein Tatabanya verbannt. Sein Vater verlor seinen Arbeitsplatz.

nur um ein paar zu nennen.
Puskás war offizier in armee, daher durfte er erst nach ein general amnesty 1981 erstmals wieder heim.

alle litten in irgend eine form lange an folgen diese verlorene WM.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf eleonore vom 09.06.2010, 12:15:07
@eleo

Weisst du auch, wie es den deutschen Spielern danach erging? Ich sah kürzlich eine Doku auf einem der öffentlich rechtlichen Sender. Die deutschen Spieler erhielten vor dem Spiel und in der Halbzeitpause eine Dopingspritze (laut DFB nur Vitamine - das ist aber umstritten). Jedenfalls muss es ein Blutpräparat gewesen sein, das schwer mit Hepatitis-C verseucht war. Ein großer Teil der Spieler starb dann in den Folgejahren an Leberschäden.

Eine Dopingliste gab es damals noch nicht.

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anjeli
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von anjeli
als Antwort auf dutchweepee vom 09.06.2010, 13:37:19
Ist ja schrecklich, was den Spielern 1954 widerfahren ist. Aber ich freue mich, daß
sie gewonnen haben. Sie wurden ja in der Vorrunde von den Ungarn mit 8:3 besiegt.

Am Sonntag habe ich den ZDF-Fernsehgarten gesehen. Bei Kiwi war einer der Helden von
Bern, Horst Eckel zu Gast. Er war damals 22 Jahre alt. Ich hatte den Eindruck, er
erfreut sich noch bester Gesundheit, bis auf einige Wehwehchen.

Fußballspiele sind schön. Schön ist auch, daß die Ergebnisse nicht planbar sind.
Jeder kann jedes Spiel gewinnen. Das ist auch gut so. Es kommt sowieso alles anders,
als man denkt.

Einen schönen Fußballgruß von Ulla
eleonore
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von eleonore
als Antwort auf dutchweepee vom 09.06.2010, 13:37:19
@dutch,

ich hab diese gerüchte gehört, wegen doping.
keineswegs wollte ich aufzählen, wem schlechter erging, aber die repressalien, die man an schicksal von Grosish sieht, waren nicht von pappe.

leider wird über sowas selten berichtet. auf 3sat kam vor 2 jahren mal ein film über die ungarn und dessen schicksale.
clara
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von clara
als Antwort auf anjeli vom 09.06.2010, 14:33:49
Hallo Ulla,

von der 1954er - Elf leben noch drei Spieler, Horst Eckel war damals der Jüngste. Außerdem leben noch Hans Schäfer und Ottmar Walter, der Bruder des "genialen" Mannschaftsführers Fritz Walter.

Fritz Walter

Es ist überhaupt erstaunlich, dass der damalige Bundestrainer Sepp Herberger 5 Spieler des 1.FCKaiserslautern einsetzte. Dieser heute eher unbedeutende Verein in der vergleichsweise kleinen Stadt (4 deutsche Meisterschaften) lieferte damals die Spitzenspieler!

Gruß, Clara

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anjeli
anjeli
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von anjeli
als Antwort auf clara vom 09.06.2010, 15:40:55
Danke Clara,

ich war auch ein Fan von Fritz Walter. Ich erinnere mich auch an seine schöne Frau, und
er war sehr lange mit seiner Frau zusammen (ohne Skandale). Ich hatte immer den Eindruck,
daß zwischen den beiden wahre Liebe ist.
Ich glaube, Frau Walter hatte einen außergewöhnlichen Vornamen. Er liegt mir auf der Zunge,
aber ich komme nicht drauf. Ich könnte ja googlen. Aber null bock.
Bist Du denn Fan von Kaiserslautern?

Gruß Ulla
anjeli
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von anjeli
als Antwort auf anjeli vom 09.06.2010, 16:22:18
Ich habe gerade den Link von Fritz Walter angeklickt. Frau Walter hieß Italia.
Problem gelöst - keiner weiß Bescheid.

Ulla
clara
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von clara
als Antwort auf anjeli vom 09.06.2010, 16:22:18
Ja, Ulla, wir plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen! Ich bin absoluter Fan vom FCK, weil Kaiserslautern meine Geburtsstadt ist und ich die Spieler als Kind alle noch kennengelernt und spielen gesehen habe. Deswegen freut es mich auch sehr, dass die heutige Mannschaft wieder in die 1. Liga aufgestiegen ist.
Wenn man die Einkommen und Prämien der Spieler von damals mit den heutigen vergleicht, bei fast gleicher Leistung (die meisten hatten ja noch einen Beruf nebenbei), kommt man ins Grübeln.
Ja, Italia war eine schöne Italienerin! Nach ihrem Tod ging's auch mit Fritz bergab, die Beiden hingen sehr aneinander. Ein für damalige Verhältnisse lukratives Angebot zu einem italienischen Verein hatte er ausgeschlagen....heute unvorstellbar!

Nach der WM '54 haben sich die meisten Spieler eine Existenz gegründet, F. Walter ein Kino, O. Walter eine Tankstelle, Werner Liebrich ein Feinkostgeschäft usw.

Gruß, Clara
olga64
olga64
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Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 09.06.2010, 17:20:09
Clara waren Sie nicht auch ein kleines Mädchen als diese Bern-Sache passierte? Ich erinnere mich nur noch, dass meine Familie in der Wohnküche sass, mein Vater mit den Ohren reingekrochen in den alten Volksempfänger und wir Kinder ganz still sein mussten. Dann schrie Papa auf einmal ganz hysterisch - kapierte habe ich nix und mein Bruder auch nicht, der war noch zu klein.
Für meinen Vater war es wohl deshalb so wichtig, da er erst einige Jahre vorher aus dem Knast kam, wo er zu Recht als alter Nazi einige Jahre verbringen musste. Er sah anscheinend Deutschland wieder aufsteigend und dies als Österreicher! Ich finde das heute viel schöner, wenn ich in Italien zur WM bin und diese Freude der Italiener miterlebe, die ja recht oft Weltmeister werden.
In Deutschland war dies ja zuletzt vor 20 Jahren: wenn man bedenkt, da gibt es eine ganze Generation (alles Leute die heute 25 Jahre alt sind oder darunter), die kennen Deutschland nur als "Weltmeister der Herzen" - wenn wir auf dem 3. oder 4. Platz landen. Olga

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