Sport "Das Wunder von Bern"

Hallo Clara, bingo, bekomme ich jetzt 100Punkte, nehme ich gerne an. Danke.

Ich bin S04- Fan, aber nicht verbissen auf Teufel komm heraus. Deine "Roten Teufel" vom Betzenberg mochte ich schon immer.
Mein Enkel Yannik 10j. ist Hamburg-Fan
Mein Enkel Lenny 7 J. ist Bremen-Fan

Wir sehen das alles nicht so verbissen.

Gruß Ulla

Ja, ich war ein kleines Mädchen und bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich die Stimme dieses Reporters von damals höre, der den von Toni Turek gehaltenen Torschuss bejubelte, "Toni, du bist ein Gott!! Und dann erst das 3:2, unbeschreiblich!

1974 war ich im Urlaub in Norwegen und hatte unterwegs Gelegenheit, die WM zu verfolgen. Beim Spiel gegen die Niederlande und "unserem" Sieg musste ich mich allerdings mit dem Jubeln zurückhalten, weil die Holländer im Raum in Überzahl waren! Clara

Schon aufgrund der Jahreszeit, zu der WM`s stattfinden, bin ich dann immer in Italien. Wenn z.B. Deutschland gegen Italien spielt (oder umgekehrt) wetten die Italiener immer mit mir: es geht um einen Espresso. Wenn wir dann verloren haben, marschiere ich am nächsten Tagen von Café zu Café und zahle meine Wettschulden.
Wir haben in einer kleinen Kneipe auf der Insel mit Riesen-Mauer, wo Berlusiconi`s WM-TV-Bild erscheint schon lustige Abende erlebt mit Italienern, Spaniern und einigen Deutschen. Am Schluss jubelten wir alle für den Gewinner und so soll es ja auch sein, oder?
Und die Auto-Corsi haben wir Deutsche ja von den Italienern übernommen und auch die Fähnchen, oder? Olga

die kennen Deutschland nur als "Weltmeister der Herzen" - wenn wir auf dem 3. oder 4. Platz landen

Nur mal wieder der Richtigkeit wegen: 2. und 3. Platz!

benny

Das Verhältnis Italiener-Deutsche ist, glaube ich, besser, als das zu Niederländern, was im Fußball leider oft negativen Ausdruck findet.
Bei der letzten, von Italien gewonnenen Weltmeisterschaft (das Jahr habe ich vergessen), feierten "unsere" Italiener im Ort auch lautstark mit Autokorso, Fähnchen usw. Es wurde von der "Stammbevölkerung" wohlwollend aufgenommen. Trotzdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob dies auch im umgekehrten Fall so wäre! In den Niederlanden bestimmt nicht, denke ich. Clara

@clara

Diese Deutsch-Niederländische-Fußballantipathie wird mehr von den Medien und deren Gallionsfiguren hochgespielt, als dass es sie wirklich gibt. Ich selbst habe während der letzten WM noch in Holland gewohnt und trug zu den Spielen der deutschen Mannschaft immer ein deutsches Nationaltrikot im Krugje. Bei jedem Tor für die Deutschen auf der Beamer-Leinwand, bekam ich nen Gratis-Jenever vom Wirt und Schulterklopfen von den Hollies.

Nach dem die Holländer in dem unsäglich brutalen Spiel gegen Portugal verloren hatten und aus der WM rausflogen, schwenkten zumindest in Den Haag und Scheveningen die Fans komplett zu den Deutschen um und haben die Technik der Mannschaft über alles gelobt.

P.S.: Ich musste immer lachen, wenn ich einem Gast im Krugje erklären sollte, was die drei Sterne auf dem deutschen Trikot bedeuten. Viele wussten das nicht - woher auch? *lache* Ich hoffe die Holländer bekommen in diesem Jahr ihren ersten Stern und habe bereits meine Oranje-Trikots bereitgelegt.

Wer kann sich noch an den denkwürdigen Tag des Endspiels 1954 erinnern? Ich weiß noch genau was ich damals machte. Ich machte als 7-jähriger vor dem Haus meine ersten Versuche, auf dem Erwachsenenrad meiner Mutter zu fahren, als plötzlich aus allen Fenstern ein unbeschreibliches Jubelgeschrei ertönte; das höre ich noch heute. Einen Fernseher hatten damals nur wenige, die meisten hörten das Spiel am Radio.

Helmut Rahn war damals ein Nationalheld. Wenn wir auf dem Bolzplatz kickten, versuchten wir ihm nachzueifern.

Liebe Eleonore, Dein Bericht macht nachdenklich. Wozu doch Sport bei den Regierenden herhalten muss im Bemühen, die eigene Staatsform als die beste und überlegene darzustellen! Es war und ist in allen totalitären Staaten so.

Für Deutschland war der Sieg ja auch nicht unpolitisch, im positiven Sinn, für Ungarn glich die Niederlage fast einer Katastrophe, zumindest für die Beteiligten.

Da bleibt als Lichtblick, dass die Kapitäne der beiden Mannschaften, Ferenc Puskás und Fritz Walter, freundschaftlich verbunden waren. Hier ein Link (von 2006) dazu. Daraus:

Fritz Walter, der am 17. Juni 2002 verstorbene Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft, hatte auf einer Laudatio zum 70. Geburtstag von Puskas 1997 gesagt: "Aus der distanzierten Bekanntschaft nach der WM ist im Laufe der Jahre eine tiefe Freundschaft gewachsen." Walters Bruder Ottmar meinte am Freitag: "Ich bin sehr traurig, weil wir über Jahre befreundet waren. Als wir Weltmeister geworden sind, hat er zugegeben, dass die bessere Mannschaft gewonnen hat. Das spricht für sein Fairplay, das er bis zu unserem letzten Treffen vor ein paar Jahren gezeigt hat."

Gruß, Clara

Hallo Walter, auch ich spielte an dem Tag damals auf der Straße und hatte mich noch nicht für Fußball interessiert. Es war ganz ähnlich, Schreie und Jubel aus den Fenstern. Als unsere fünf Spieler vom 1.FCK nach Hause kamen, durfte ich kleines Kind zum Empfang mitkommen, und so sah ich vom Straßenrand aus fähnchenschwenkend die Weltmeister in ihren offenen Autos. Es ist noch in meiner Erinnerung.
Die Geschichte von Helmut Rahn ist der Aufhänger in dem Film.

Gruß, Clara

@ dutchweepee: Erfreulich, wenn Du diese Erfahrungen gemacht hast! Vor noch nicht so langer Zeit las ich, dass besonders junge Niederländer nicht gerade Sympathie und nicht nur im Fußball gegen Deutsche hegen. Was mich erstaunt hat, denn aufgrund der Erfahrungen mit Nazideutschland hätte ich es eher bei Älteren vermutet.

Das mit den Sternen soll aus Italien kommen. Da Dein Nick hollandfreundlich ist , will ich Dir mal den Wunsch mit dem Stern verzeihen! Das orange Trikot gefällt mir schon auch, aber trotzdem möchte ich bald den vierten Stern bei „unseren“ sehen!

Gruß, Clara