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Umwelt und Klima Klimawandel ist keine Hypothese

Karl
Karl
Administrator

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von Karl
als Antwort auf ferryman vom 04.12.2019, 21:09:50

@ferryman

Links auf der Y-Achse ist die globale Temperatur aufgetragen. Auf der Abszisse, der X-Achse, sind die Jahreszahlen lesbar.

In dem Bild von @lifecycle sind die Achsenbeschriftungen leider abgeschnitten. Hier ist eine andere Variante:

global_temperature.png

Das Bild zeigt, dass es seit 1880 - 2009 wärmer geworden ist.

Inzwischen wissen wir aber, dass die Erwärmung weiter gegangen ist. Hier ist der Verlauf und die Prognose für Deutschland:

tempverlaufdtlseit1881dwd2019.jpg

Abbildung 1: Temperaturentwicklung in Deutschland seit 1881 – und voraussichtliche Entwicklung bis 2100. Die linke Hälfte der Grafik zeigt die Messwerte der Jahresmitteltemperaturen der vergangenen Jahre (blaue und rote Balken), und wie es für das Klima typisch ist, schwanken sie stark. Der langjährige Trend (schwarz-gestrichelte Linie) aber zeigt deutlich, dass in Deutschland in den letzten gut 130 Jahre im Mittel bereits eine Erwärmung um rund 1,5 Grad Celsius zu verzeichnen war. Die schraffierte Fläche im rechten Teil der Grafik zeigt den Bereich des Temperaturanstiegs, der auf Basis einer Vielzahl von Klimamodell-Berechungen bis 2100 erwartet werden muss (gemäß dem Szenario "A1B" des IPCC, also bei moderat steigenden Treibhausgasemissionen). In der Mitte der Grafik überlappen sich Balken und schraffierte Fläche - hier wurde mit den Klimamodellen "zurückgerechnet" bis 1961, was sie auf der Basis historischer Emissionen als erwartbare Temperatur ergeben. Man sieht, dass Modellrechnung und reale Messungen relativ gut übereinander liegen, was im Umkehrschluss für die Verlässlichkeit der Zukunfts-Projektionen spricht. Quelle: DWD 2019
Obige Daten sind entnommen aus einem Online Artikel auf www.klimafakten.de, der 2012 erstmals geschrieben wurde und 2019 zuletzt aktualisiert wurde.

Karl
ferryman
ferryman
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RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von ferryman
als Antwort auf Karl vom 04.12.2019, 21:46:15

herzlichen dank-
also, wenn meinerseits richtig verstanden,
handelt es sich um die änderung (+/-) des weltweiten jahrs-mittelwerts von 8,... grad celsius
-----------------------------------------------------------------------------

bekannt ist aber auch,
dass es iml auf der jüngeren erdgeschichte schon grössere abweichungen gab.

nicht bekannt ist -leider-
welcher teil des jetzigen wandels "vom universum" vorgegeben wurde
und welcher teil "hausgemacht" ist
und/ob/wie/wieviel wir menschen überhaupt änderen können

die weltweit tausende diplomierter klima-experten
halten sich dazu zurück bzw streiten darüber-
für mich ein "unmögliches" verhalten von wissenschaftlern

lifecycle
lifecycle
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von lifecycle
als Antwort auf ferryman vom 04.12.2019, 21:09:50

Das Temperatur-Diagramm der Münchener Rück zeigt die Abweichungen globaler Durchschnittstemperaturen vom Mittelwert seit Beginn der Aufzeichnungen 1880. Bis 1970 gab es kaum Veränderungen. Da das Klima mit ca. 30jähriger Verzögerung reagiert (Rückkopplung Luft-Wasser) steigen die Temperaturen seit 1970 unaufhörlich an, am schnellsten in den letzten 10 Jahren. Selbst wenn alle Verbrennungsvorgänge sofort gestoppt würden, würden die Temperaturen weiter zunehmen.

Es geht also jetzt nur noch darum, den Kipppunkt (Eisschmelze Grönland, Südpol etc.) in den nächsten 30 Jahren mit einem darauf folgenden Meeresspiegelanstieg von ca. einem Meter in diesem Jahrhundert zu vermeiden, weil sonst der Prozess völlig außer Kontrolle geriete. 

Insel Tuvalu (Untergang wg. Klimawandel) (2).jpgDem Untergang geweihte "paradiesische" Insel Tuvalu im Südpazifik. Die "Klimaflüchtlinge" haben befreits Asylantrag in Neuseeland gestellt.
  


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ferryman
ferryman
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von ferryman
als Antwort auf Karl vom 04.12.2019, 21:46:15

nochmals zu den diagrammen:

die gerade linie durch das deutschland-diagramm,
die1980 bei ca -0,5 und 2020 bei +0,75 angesiedelt ist, ist NICHT nachvollziehbar

denn bis etwa 1980 läuft es "eigentlich" leicht wellig unter 0
und ERST AB 1980 geht es kräftig aufwärts-

was der verlauf der globalen temperaturen bestätigt.
-----------------------------------------------------------------------

also "hätten" wir in der zukunft mit etwa alle 8 jahre mit 1 (einem)  grad temperatur-erhöhung zu rechnen-
und nicht mit den "verniedlichten" ,  0,25 grad    des deutschland-diagramms ?!

--------------------------

wissenschaftler fragen ? -fehlanzeige ?! ---
vielleicht "dürfen" die auch die voraussichtliche wahrheit gar nicht sagen ?!  ?!     ?!


 

ferryman
ferryman
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von ferryman
als Antwort auf lifecycle vom 04.12.2019, 22:44:00

danke -

ich kann hierzu nur mit james bond antworten:

die hoffnung stirbt zuletzt !

Karl
Karl
Administrator

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von Karl
als Antwort auf ferryman vom 04.12.2019, 22:50:20

? ? @ferryman,

die Regressionsgerade ist gut nachvollziehbar. Was behauptest Du da?

Wo hast Du "Kurvendiskussion" gelernt? 😁

Karl


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ferryman
ferryman
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von ferryman
als Antwort auf Karl vom 04.12.2019, 23:05:58

sehr geehrter karl,

danke für deinen kommentar - und 

warten wir s halt ab -

wenn wir s noch erleben

Philosophos
Philosophos
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von Philosophos

Die Erwärmung der Erde mit all ihren Konsequenzen wie z.B. dem Anstieg des Meeresspiegels ist schon heute eine Realität.
Die internationalen Konferenzen haben aber, wie jetzt auch Madrid zeigt, kognitive Defekte , man könnte auch von Realitätsverweigerung sprechen.
Das wird sich wohl auch nicht ändern, oder est dann, wenn es zu spät ist, um die drohende Katastrophe aufzuhalten.
Europa sollte alleine handeln und den großen Wurf wagen. Eine interessante Publikation aus « Science » in 2017 zeigt einen möglichen Weg. Solarkraftwerke und Windkraftwerke in der Sahara können mehr als den weltweiten Energiebedarf decken. 
Die EU könnte Algerien und Marokko u.a. Einen Assoziierungsvertrag anbieten. Die Errichtung solcher Anlagen - sie existieren ja bereits in kleineren Einheiten ( Desertec) würde der europäischen Industrie einen gewaltigen Rückenwind geben, dazu in den genannten Staaten eine große Zahl von Arbeitskräften schaffen und damit das Migrationsproblem entschärfen.
in Europa können successive Kohle-und Gaskraftwerke je nach Projektfortschritt abgeschaltet werden. Europa kann in Ruhe die Umstellung auf Elektromobilität etc. vornehmen. 
Mit einem Aufforstungsprogramm können wir eine Menge CO2 binden ( siehe ETH Waldstudie , Science Juli 2019) , das gibt uns ein wenig mehr Zeit.
in 15 Jahren werden China und die USA merken, dass sie eine grandiose Entwicklung verpassen und ähliches in ihren Wüstengebieten installieren.

Also Europa handele !
 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von JuergenS

Ich habe nun ein paar Beiträge, die seit 2015 in diesem Thread gepostet wurden, versucht, zu verstehen. Es wird zwar dabei bleiben müssen, dass ich zu diesem komplexen Thema nichts konkretes beitragen kann, aber angesichts der Konferenz zu diesem Thema in Spanien, das ohne gemeinsame globale Antwort zu Ende gehen wird und des eben erlebten "Internationalen Frühschoppens" möchte ich ein paar Bemerkungen machen:

1. Es geht vermutlich um das komplexeste Thema, das die Nationen der Erde jemals auf dem Buckel hatten.

2. Die Beiträge hier zeugen von großem Interesse an den teilweise umstrittenen Zusammenhängen.

3. Für mich war die Aufklärung durch Prof. Sinn in der Talkshow am nachvollziehbarsten, demzufolge wohl die meisten Länder der Welt auf einem falschen Reaktionsdampfer sind. Der Schlüssel für eine anhaltende Verbesserung des CO2 Ausstosses liegt nicht bei Steuern, Regeln, Lenkungsmaßnahmen, sondern vor allem, ob es weltweit gelingt, CO2 als Produkt quasi zu verkaufen. Alles was CO2 erzeugt, muß den Verbraucher meßbar und nachweisbar etwas kosten.

Wie gesagt, ein paar Bemerkungen, ich habe verstanden, hier können wir dieses komplexe Thema nur ein bisschen streifen.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Klimawandel ist keine Hypothese
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 15.12.2019, 13:19:51

Das Thema ist doch nicht komplex: wenn man zuviel Energie "verbrennt" kommt es zu mehr Einstrahlung von Sonnenenergie als die Erde wieder abstrahlen kann, sprich die Temperaturen steigen, es wird immer wärmer, was wiederum unsere Lebensbedingungen so verändert, dass sie eines Tages
ein Weiterleben nicht mehr möglich machen.
Das ist eigentlich nicht kompliziert. Was diese Entwicklung schwierig macht ist die Ökonomie, die nach dem Prinzip wirtschaftet möglichst niedrige Herstellungspreise bei möglichst hohen Verkaufspreisen (Gewinnmaximierung) und da stören die Kosten für 'kostenlose' Naturgüter nur. Sollen andere dafür aufkommen, was schert es mich ?

Wie die Ökonomen mit ihren "Weisheiten" mit dem Klimaproblem umgegangen sind bzw. etwas zu seiner Lösung beigetragen haben, zeigt die Entwicklung seit den 1970-er Jahren : in 2018 haben wir den höchsten CO2 Ausstoß seit hundertausenden von Jahren, nicht nur seit Menschengedenken.

Recht hatten dagegen und haben immer noch,  die Naturwissenschaftler, deren Vorhersagen eingetroffen sind, wenn sie  nicht gar von der Entwicklung übertroffen wurden.

Naturwissenschaften sind exakte, weil letztlich immer nachprüfbare Wissenschaften.
Ökonomen jedoch basieren ihre Modelle eher auf Entwicklungen in der Vergangenheit und versuchen daraus Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, d. h. sie können vielleicht in 30 Jahren theoretische Rechenmodelle zum Klimawandel und den notwendigen optimalen CO2 Preis aufstellen, aber dann ist es zu spät, weil Temperaturerhöhung über die 2,0 -3,0 Grad schon eingetreten ist.

Seit Jahrzehnten gibt es auch Ökonomen, die sich für eine Bepreisung der sog. Externen Kosten (Natur = Handelsware) einsetzen (Ressourcenverschmutzung-/verbrauch). Erreicht haben sie kaum etwas. Auch hat sich  Prof. Sinn bislang auf diesem Bereich auch nicht hervorgetan.
Er ist gegen Steuern,,Regulierungen usw.,  sagt aber nicht, wie man weltweit in einem neoliberal strukturierten freien Markt einen CO2 Preis festsetzen bzw. durchsetzen könnte.
 
Ökonomen werden das Klimaproblem nicht lösen, sonst hätten sie es ja längst zum Hauptthema machen können. Deshalb: Schuster bleib bei deinen Leisten, sonst werden Physiker sich bald auch noch Agrarsubventionen kümmern ! (Oh ich vergaß  ganz, dass das ja schon auf höchster Politikebene der Fall ist …).
 
Sinn geht sogar soweit, sich zu widersprechen, wenn er sagt, dass man den sich im weltweiten Emissionshandel sich „endogen“  (frei) bildenden CO2 Preis , durch Eingriffe (!) deckeln müsste , um die Industrie zu retten.
Das ist doch nur alter Wein in neuen Schläuchen, der da kredenzt werden soll. Vielleicht auch ein bisschen, weil man im mainstream weiter mitreden (eingeladen) werden will.
 
 O-Ton-Sinn‘scher Logik des business as usual : „industry first“: „Da die unilateralen Sparmaßnahmen der Europäer dem Klima ohnehin nicht helfen, wäre es vielleicht doch eine Über­legung wert, ob man nicht wenigstens versuchen sollte, die Industrie zu retten und auf diese Weise den Lebensstandard der Menschen zu erhalten.“
 
http://www.hanswernersinn.de/de/eine-co2-steuer-kann-das-klima-nicht-retten-wiwo-12042019


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