Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Chinas atemberaubender Aufstieg

Wirtschaftsthemen Chinas atemberaubender Aufstieg

Re: [off topic]
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rehse vom 26.07.2015, 18:58:30
In Sachen TTIP müsste das Volk entscheiden dürfen. Politiker sind meines Erachtens nicht objektiv. Wenn die Bürger Europas jedoch nicht befragt werden, wird es ein leichtes sein, TTIP auf einem Nebenschauplatz still und leise abzusegnen, währen die Augen der Bürger auf die Schauplätze der Welt gelenkt werden.
Ich höre mich demotiviert und resigniert an? Ja, ich bin leider beides. Dabei dachte ich die "Großen" der Welt würden diese auch lieber friedlich und möglichst intakt für ihre Nachkommen hinterlassen wollen.
Bruny
olga64
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Re: [off topic]
geschrieben von olga64
als Antwort auf rehse vom 26.07.2015, 18:58:30
Russland orientiert sich doch in Richtung BRICS-Staaten, die ein eigenes Abkommen planen. Solange dort Sanktionen existent sind, braucht man mit Russland auch in Sachen EU nicht zu verhandeln.
Und dann gibt es noch das Pazifik-Abkommen, wo Mr Obama ja schon recht erfolgreich ist und das sicherlich vor TTIP zustandekommen wird.
Sollte über TTIP abgestimmt werden vom europäischen Volk - bzw. dieses gewünscht sein, würde dies theoretisch bedeuten, dass solch ein sehr umfangreicher Vertrag mit fast ausschliesslich Experten-Details an alle Bürger in der EU ginge, damit diese es prüfen könnten. Ich bezweifle sehr stark zum einen das Interesse dieser EU-Bürger und auch die Disziplin, bis zum Schluss alles zu lesen.
Eine Abstimmung ohne diese Basis wäre aber eine Farce, wie ich finde und nur wieder mal ein Ausdruck von Opposition um jeden Preis, Präsenz der Verschwörungstheoretiker usw. Olga
dutchweepee
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Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 27.07.2015, 17:20:03
Träumst Du Olga? Ich würde sehr gern die Fakten zum TTIP von vorn bis hinten durchlesen, aber nichtmal die Bundestagsabgeordneten dürfen erfahren, worüber sie abstimmen sollen.

"Die Bundestagsabgeordneten erhalten trotz einer Intervention von Parlamentspräsident Norbert Lammert keinen Einblick in die Verhandlungen über das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA. Das geht aus der Reaktion auf ein Schreiben Lammerts an US-Botschafter John Emerson hervor, die dem WESER-KURIER vorliegt."

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olga64
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Re: [off topic]
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 27.07.2015, 18:06:04
Ich weiss das alles, Dutch - aber die VErhandlungen laufen nun mal zwischen der EU und den USA und nicht zwischen Deutschland und den USA. Ich für meinen Teil gestehe schon heute,dass ich dieses Mammutwerk von Vertrag nie lesen würde, schon deshalb nicht, weil ich vermutlich vieles nicht kapieren würde trotz meiner ökonomischen Vorbildung. Nein danke - diese Zeit nutze ich wirklich für andere Dinge lieber.
Ich glaube es auch anderen nicht ,die heute vollmundig ihre Lesebereitschaft erklären - sie wissen nicht ,was sie sich damit antun würden. Die, die das Gegenteil behaupten, sind für mich die wahren Träumer. Olga
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von carlos1
als Antwort auf dutchweepee vom 26.07.2015, 17:52:47
"Dieser SPRINGER-Artikel ist ein Paradebeispiel böswilliger und undifferenzierter Berichterstattung in deutschen Medien. Wieso wird nur der Wert-Verlust bei Russlands Goldreserven betrachtet? Haben die Anderen kein Geld verloren und war bei den USA dann Obama schuld und bei Deutschland Merkel?" Dutch


Eine Unze Gold ist in allen Staatstresoren zum jeweilig gleichen Zeitpunkt gleich viel wert. Das steht fest. Der Goldpreis wird m. W. in London festgelegt.

Entscheidend für den Verlust ist nicht der momentane Wert, sondern die Differenz von Einkaufswert und dem jeweils aktuellen gesunkenen Tageswert. Das Timing beim Goldkauf spielt also eine Rolle. Russland hat seine Bestände aus politischen Gründen in den Jahren seit 2009 aufgestockt. Es ist damit nicht gut gefahren. Das wäre es dann schon. Warum sollte man frohlocken?

Der Verkauf von großen Chargen an Gold hat nichts mit Spekulationen gegen Russland zu tun. Gold ist ein Krisenmetall. Sein Preis stieg in den Jahren seit 2009 rapide und erreichte sein 2009 Allzeithochs. Zur Zeit sinken neben dem Goldpreis viele andere Rohstoffpreise u. a. auch Öl stark. Der gefallene Goldpreis kann als Zeichen gewertet werden, dass viele Investoren an ein Ende der Krise glauben. Eine Einschätzung, die man nicht unbedingt teilen muss, die aber bei solchen Großverkäufen (auch Indien kommt in Frage) in Betracht gezogen werden muss.

Vor allem sollte nicht auf einen Niedergang der russischen Wirtschaft spekuliert werden. Die russische Wirtschaft darf nicht allein an der Größe des BIP oder an der Höhe der Devisenreserven gemessen werden. Die russischen Konsumenten können die Auswirkungen auf die Wirtschaft verkraften. Dagegen führen die Sanktionen zu Einbußen im internationalen Handelsaustausch, den wir in Dtld auch verspüren (z. B. Maschinenbau im Südwesten).

Eine böswillige und undifferenzierte Berichterstattung liegt nicht vor. Das wäre völligabsurd. In einem Artikel über die russischen Goldkäufe bzw Goldreserven, dem Versuch sich vom Dollar als Welthandelswährung und Reservewährung abzukoppeln, spielt das russische Gold eben eine wichtige Rolle. Merkel und Obama legen auch nicht fest, welche Goldkäufe die FED bzw die EZB zu tätigen hat. Die Dt. Bundesbank entschied über Goldkäufe vor der Zeit Merkels in eigener Regie. Sie war unabhängig. Das deutsche Währungsgold wurde vor Jahrzehnten angeschafft. Es gab auch in der Vergangenheit Erwägungen in der Presse, Teile davon zu verkaufen in Tranchen von 100/200 Tonnen.
carlos1
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Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 27.07.2015, 17:20:03
"Ich bezweifle sehr stark zum einen das Interesse dieser EU-Bürger und auch die Disziplin, bis zum Schluss alles zu lesen." Olga 64


Ich bezweifle nicht nur das Interesse der Bürger in den EU-Staaten, die langen Textpassagen mit unverständlichen Begriffen zu lesen. Vor allem bezweifle ich deren Urteilsfähigkeit.

Die USA benötigen das Abkommen weniger als die Europäer. Europa nimmt an relativem Einfluss in der Welt ab. Am Ende des Jahrhunderts sind vielleicht noch 5% bs 7% der Bewohner des Planeten Europäer. Deshalb ist aus dieser Perspektive allein schon TTIP erwägenswert. Wirtschaftliche Zusammenschlüsse erleichtern den internationalen Handelsaustausch. Wir können nicht in unserer unbewährten, geradezu lächerlichen, Krähwinkelmanier weitermachen.

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