Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Schlecker insolvent - Manroland wird zerschlagen

Wirtschaftsthemen Schlecker insolvent - Manroland wird zerschlagen

olga64
olga64
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 21.03.2012, 08:39:43



wer durch die Ungeheuerlichkeit einer Flaschenpfandunterschlagung seinen bettelarmen Chef um 65 Cent erleichtert wird hart bestraft aber wer Millionen veruntreut oder tausend Beschäftigten die Entlohnung schuldet kann sich 5 Anwälte leisten und einen günstigen Vergleich aushandeln.

hugo


DAs ist schon ein wenig arg populistisches Geschwätz: diese Pfand-Frau versuchte ja im ersten Stadium, eine Kollegin anzuschwärzen, die völlig unschuldig war. DAnn tingelte sie durch sämtliche Talkshows, führte einen erfolgreichen Prozess, erhielt eine Abfindung und auch ihren ARbeitsplatz wieder zurück.
Von der Sache her verhält es sich also genau so wie von den Menschen,die "Millionen veruntreuten" (wer ist dies eigentlich - bitte Namen nennen!). Wenn ein Anwalt gut ist, braucht auch niemand 5 Anwälte (oder wer ausser Kachelmann hatte so viele?). Olga


hugo
hugo
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Re: Schlecker insolvent
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 22.03.2012, 16:04:30
tja liebe olga ich hatte da an Hennemann (Vulkan Werften) an Jürgen Schneider (Baulöwe Leipzig) an den Vodafon-Mannesmann-prozess ( Ackermann, Esser) und andere gedacht,,

was da an Anwälten, Gutachtern und Verteidigern aufgefahren wurde,,oder waren das alles Bodyguards ?

obwohl, es ist ja selten genug das wegen Massenentlassungen Insolvenzverschleppungen, Veruntreuungen usw irgend ein Hahn äh ein Rechtsverdreher ein Richter oder Anwalt danach kräht,,oder täuscht mich da mein Gefühl ?

übrigens können sich nun bald wieder einige steuerfinanzierte Bildungsträger mit Bewerbertrainings für entlassene Schleckerverkäuferinnen hervortun und einige Zeit über Wasser halten,
die lechzen schon danach,,

hugo
olga64
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Re: Schlecker insolvent
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 22.03.2012, 17:53:41
GEnau so habe ich dies vermutet als Sie vollmundig diese namenlosen Menschen an den Pranger stellten. Der Baulöwe Herr Schneider hat die Deutsche Bank betrogen, in Leipzig dafür gesorgt, dass einige wirklich schöne Bauvorhaben durchgeführt wurden und war im GEfängnis.
Herr Ackermann hat für sein Victory-Zeichen viele Schläge einstecken müssen - allerdings sind solche Dinge nicht mit Gefängnis bedroht.
All dies ist viele Jahre vorbei - haben Sie keine neueren Missetäter zu melden?
Mit fällt z.B. Boris Becker ein, der rechtskräftig wegen Steuervergehen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Mir fallen aber auch andere Steuerbetrüger ein, wie z.B. Michael Schumacher, der als Rentner-Rennfahrer im Kreis fährt und dafür 25 Mio kassiert, die er zu einem Minimal-Steuersatz in der SChweiz versteuert.
Auch Herr Beckenbauer, der aus fiskalischen Gründen in Österreiche lebt.
Und natürlich Sebastian Vettel - dieser junge Mann zog sofort in die Schweiz, als sich sein Einkommen verbesserte.
Alle blieben so lange in ihrem Heimatland Deutschland, als sie finanziert werden mussten - kaum "drohte" die Karriere, waren sie weg. Olga

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olga64
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Re: Schlecker insolvent
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.03.2012, 22:18:57
11.000 schlecker-beschäftigte (von 25.000) sollen entlassen werden, der rest, so hofft man, soll dauerhaft bei schlecker bleiben. die entlassenen in spe werden weich fallen... ein bis zwei dutzend auffanggesellschaften sind geplant.

--
Wolfgang


Mich verwundert die Anzahl der gekündigten Menschen. Es wurde uns jahrelang erzählt, dass in einer Filiale nur jeweils eine Mitarbeiterin tätig war - wenn nun 3.000 Filialen aufgelöst werden, wie kommt man dann auf 11.000 Mitarbeiter?
Anscheinend hat Baden-Württemberg, Herr Schmidt, der federführend hier tätig war, weil die Schlecker-Zentrale in BW sitzt, nicht ganz saubere Vorarbeiten geleistet. Es wird nicht zu diesen Auffanggesellschaften kommen. Da es aber bundesweit ca 25.000 freie Stellen für Verkäuferinnen gibt, sollten sich die betroffenen Frauen schnellstens darum kümmern. Auch bei Auffanggesellschaften wäre es nie sicher gewesen, dass die Frauen neue Jobs finden oder gar noch in der Nähe ihrer Wohnungen.
In Bayern hatten wir auch noch den Skandal mit Müller-Brot. Diese mussten geschlossen werden,da sich in den Maschinen Mäusekot, Ungeziefer und anderes Zeugs befanden, die dann in die Brote eingebacken wurden.
Hier sollte man nicht zu voreilig auf ein unfähiges Management schimpfen, welches ja nie Maschinen reinigt; diese ARbeiten werden an Mitarbeiter delegiert. Diese scheinen ihren Job aber sehr unperfekt ausgeübt zu haben - auch die betroffenen Vorarbeiter auf diesem Gebiet. Es würde viel helfen, wenn Mitarbeiter sich ihre berufliche Aufgabe wirklich zur Pflicht machten und nicht im Nachhinein nach den Politikern zur Rettung rufen; Politiker, die sie bis vor kurzem wahrscheinlich noch übelst beschimpften. Olga
senhora
senhora
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von senhora
Wer fällt hier weich?

"So schlimm die Entlassungen für die Schlecker-Frauen sind: Es gibt keinen vernünftigen Grund für eine Auffanggesellschaft. Gut, dass sich die Politik aus der Schlecker-Pleite heraushält."
…meint der Kommentator der FTD

Es gibt keine Auffanggesellschaften, wie überall zu lesen ist, Bayern hat sich wohl verweigert.

Aber bei den hervorragenden Aussichten auf dem Arbeitsmarkt (laut FDP), werden sich die Arbeitgeber sicher um diese Mitarbeiterinnen reißen.

Senhora

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe mich in diesem Thread bis jetzt zurückgehalten, weil meine bessere Hälfte eine der betroffenen Schlecker-Fleischverkäuferinnen ist. Sie gehörte zu den besseren Lohngruppen. Ich weiß das in den vergangenen Jahren auch in ihrer Filiale Entlassungen wegen Ladendiebstahl stattfanden. Eine dieser Frauen (auch mit besserer Lohngruppe) kannte ich persönlich. Sie wusste zudem das Kosmetik, Zigaretten und Quengelware mit Video überwacht wurden. Als der Gruppenleiter unter Zeugen den Spind kontrollierte fand man darin noch mehr Ware. Sie war natürlich völlig unschuldig und hatte nur vergessen den Kassenbon anzuheften.

Das ist aber nicht der Grund meines Schreibens. Mich empört die Haltung der FDP. Daran erkennt man die soziale Haltung dieser Mikroben-Partei und sieht, das Arbeitnehmer keine Lobby besitzen. Den deutschen Hotels werden durch Steuersenkung jährlich 1 Mrd Euro geschenkt, nur weil Mövenpick mal richtig geschmiert hat und die deutsche Hotellerie sterbend am Boden lag. Heute hat die Hotelkette vermutlich die Spende schon lange wieder rein, schon aus dem Grund weil Spenden von der Steuer absetzbar sind. Für Arbeitnehmer schmiert niemand.

Und nun weigert sich diese mikroskopisch kleine Partei energisch den Schleckerfrauen zu helfen und ein halbes Jahr lang 10% des Arbeitslosengeldes aufzustocken, sowie den jüngeren Frauen die Umschulung/Weiterbildung zu finanzieren. Dabei wollte das grün-rote Baden-Württemberg mit 25 Mio die Hauptlast der Kosten tragen. Selbst das reiche Bayern will nicht helfen. Vermutlich haben sie mit der Stützung der BayernLB genug zu tun.

Ich denke das die 12.000 Frauen es überleben werden. Ich denke aber auch, das die FDP ihrer eigenen Implosion einen Brandbeschleuniger hinzugefügt hat. In den nächsten 1 1/2 Jahren findet eine Wahl nach der anderen statt und ich bin überzeugt, das danach von ihr nichts mehr übrig ist, außer einer Randbemerkung über Genschers Prag-Rede im Geschichtsbuch.

Meine Frau hat mit 61 Jahren auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Chance. Auch wenn die Medien etwas anderes behaupten. Deshalb gehe ich täglich 2x die Stellenangebote in der Schweiz durch und hoffe, das sie dort mehr Glück hat.

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2012, 17:29:53
Hallo hinterwaelder

Als ich das gelesen habe vom Rösler. ich konnte es faßt nicht glauben ! Daß Die Profilierungssucht einer faßt 0% Partei so einen Unfug anrichten darf

Es tut mir leid daß deine Frau mit 61 Jahren in solch eine Situation geraten ist. Man fragt sich nur, wo bleibt Merkel ?

In Luxemburg öffnet Schlecker ein Geschäft nach dem andern die letzten Monate.!

Phil.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die finanzierung von auffanggesellschaften für die 11.200 von der kündigung bedrohten schleckerianer sei gescheitert, wird gemeldet. gut so. eine lex schlecker verbietet sich. der staat ist nämlich nicht dazu da, per staatsknete arbeitsplätze zu erhalten. der fdp sei dank.

--
Wolfgang
aries
aries
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von aries
als Antwort auf pschroed vom 29.03.2012, 18:23:30
Die FDP macht anscheinend Selbstmord
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Schlecker insolvent
geschrieben von carlos1
als Antwort auf senhora vom 29.03.2012, 16:37:00
"Wie will man begründen, dass einige Menschen arbeitslos werden, wenn man sie entlässt, andere aber noch eine Zeit auf Kosten der Arbeitslosenkasse und des Steuerzahlers in einer Auffanggesellschaft weiterbeschäftigt werden?" Link FTD bei senhorA


Die Schleckermitarbeiter gehören wahrscheinlich nicht zu den begüterten Beschäftigten. Zudem ist Schlecker durch schlechte Arbeitsbedinhgungen und niedrige Löhne in den letzten Jahren aufgefallen. Allein schon aus diesen Gründen wird den - nun endgültig gescheiterten - Bemühungen um eine Auffangegesellschaft, die für eine beschränkte Zeit vielen Verkäuferinnen ein aufgebessertes Einkommen auf Kosten der Arbeitslosenversicherung hätte sichern können, Wohlwollen in der Öffentlichkeit entgegengebracht.

Es ging aber nicht um eine Rettung der Drogeriekette. Dem bawü Finanzminister Schmid ging es vor allem darum mit der Zwischenlösung für die Verkäuferinnen Zeit zu gewinnen und die Drogeriekette für Investoren interessant zu machen. Politiker wollen sich als Retter von Arbeitsplätzen in Szene setzen, darum geht es. Das geschieht auf Kosten der Steuerzahler. Und es geschieht auch im Wissen um das Bestehen eines bestehenden Instrumentariums der Arbeitsagentur. Die betroffenen Verkäuferinnen fallen nicht ins Bodenlose.

Dagegen werden zig-Tausende von Arbeitslosen, die in sehr zahlreichen Klein- und Mittelbetrieben jedes Jahr ihren Arbeitsplatz verlieren überhaupt nicht beachtet. Kein Politiker beachtet sie. Irgendwann werden sie vom Arbeitsmarkt aufgenommen. Wer aber mit dem Scheck winkt, ist auf der politischen Bühne automatisch der Gute. Böse ist der, der die Hand auf der Staatskasse hält. Schlecker ist übrigens allein seiner Größe wegen im Gespräch.

Ein Finanzminister muss es sich gut überlegen, ob er für Kredite bürgen kann und darf, die das Geld des Steuerzahlers sind. Ordnungspolitik, auf die die FdP verweist heißt nicht, dass die Knute auf alle runtersaust oder die Polizei angerannt kommt, sondern bedeutet Gleichbehandlung für alle. Hier sind doch sonst alle für Gleichheit.

Die Politik hat viele Erwartungen geweckt, die sie nicht erfüllen kann. Die hohe Staatsverschuldung ist ein Symptom dafür.


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