Der November, ein Miesepeter


Der November, ein „Miesepeter“ ?

Ja, das sagt man über diesen Monat. Schließlich ist es oft grau, dunkel und nebelig. Schlechte Stimmung gehört zum Alltag und manche Leute werden sogar depressiv, weil ihnen die Sonne fehlt. Ist das wirklich so und muss das so sein?
Ich kann und will das nicht verstehen. Dieser Monat wird mit einem Blues
verglichen, November – Blues, nennt man ihn.
Da möchte ich aber ganz schnell widersprechen, denn in diesem Jahr war der November warm und sonnig. Er hatte kaum was mit einem Blues zu tun, der Blues hat sehr leise und monotone Töne, die traurig machen können, aber das muss nicht sein. Ich zeige euch mal, wie diese Musik trübe Gedanken vertreiben kann.
Du musst einfach lernen die Töne richtig zu hören, auch die Töne in deinem Umfeld. Wir machen dazu eine Kerze an, holen einen Glühwein oder einen leckeren Wintertee und kuscheln uns in einen bequemen Sessel.
Mit einem Klick schalten wir die Musik an, schließen die Augen und wie von selbst fangen wir an zu träumen. Schön ist das, ich fühle mich sehr wohl dabei.
Doch plötzlich erschrecke ich mich, ein Duft zieht in meine Nase, es riecht nach Bratwurst. Nirgends ist was zu sehen, aber der Duft ist da, weil in meinem Traum der Grillabend mit unseren Freunden an mir vorbei gezogen ist.
Ach ja, das war schön, wir haben soviel gelacht an dem Abend und ich denke gern daran. Wie kann ich mir ein Stück von diesem Abend zurückholen überlege ich und da klingelt auch schon das Telefon. ‚Hallo!’ heißt es an der anderen Seite,
habt ihr mal wieder Lust gemeinsam mit uns zu kochen?’
Ich freue mich, denn nach diesem Traum, war der Anruf natürlich richtig prima.
Wir haben uns sofort einen Termin ausgemacht.
Mit diesem Schwung wird gleich die nächste Wanderung geplant. Mein Mann und ich werden alleine gehen, denn unsere Freunde sind nicht begeistert von Wanderungen im November. Sie nennen diesen Monat einfach Miesepeter, wo es nichts zu entdecken gibt. Das stimmt aber nicht und wir werden den Beweis dafür antreten. Am Abend werden die Schnitten, das Obst und der Tee für das Picknick vorbereitet und dann im Rucksack verstaut. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück rollen wir erwartungsvoll vom Hof.
Die Autobahn versinkt im Nebel, der aber nach einigen Kilometern wie durch ein Wunder völlig verschunden ist. Der Himmel reißt auf und die Sonne schickt ihre Strahlen zu uns runter. Der Tag wird schön, das Laub hat den Waldboden gepolstert und die Sonnenstrahlen schimmern durch die dicken Äste.
Manchmal glaubt man „Waldgeister“ zu sehen.





Doch die Natur ist so interessant, dass die Geister schnell vergessen sind.
Unsere Wanderung führt uns an einem Waldteich vorbei und mitten drin
steht wie ein Ausrufezeichen ein Graureiher und starrt vor sich hin. Sicher wartet er auf einen dicken Fisch. Oben in der Luft dreht ein Greifvogel seine Runden, er wartet auf eine neugierige Maus um sie dann zu verspeisen. Wir haben inzwischen einen Rastplatz gefunden und freuen uns auf unser Picknick, das im Freien sehr schmackhaft ist. Unsere Gemütlichkeit wird allerdings unterbrochen, denn ein Mann kommt mit seinem Begleiter vorbei. Ein junger, verspielter Hund, der an
dem Teich das Apportieren lernen soll. Lust hat er allerdings keine, sicher ist ihm das Wasser zu kalt oder zu nass. Lachend stellen wir fest, wahrscheinlich muss das Herrchen seinem Hund erst zeigen, dass die Temperaturen in Ordnung sind und selber rein springen. Soweit ist es allerdings dann doch nicht gekommen, der Hund hat die Aufgabe bewältigt und die Ente, die ins Wasser geworfen wurde, wieder rausgeholt. Ja, ja, alles braucht eben seine Zeit, auch für einen Hund.





Gut gestärkt marschieren wir dann weiter bis wir ein fürchterliches Gekreische hören. Ein kalter Schauer läuft uns dabei über den Rücken, so schrecklich klingt es.
Wir stellen fest, es ist ganz und gar nichts Schreckliches, nein, es sind Weihnachtsgänse. Sie streiten sich fürchterlich, aber wo klingt es schon toll wenn gestritten wird. Ein paar Schritte weiter entdecken wir einen Gänsemarkt.







Interessant, interessant, hier kann man Gänse kaufen, Gänseleber, Gänseschmalz und vieles mehr, was man so von der Gans essen kann.
Wir entscheiden uns erstmal für eine Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen.
Es hat gut geschmeckt. Zu Hause angekommen erzählen wir unseren Freunden
gleich, was wir erlebt haben. Nun werden wir nicht nur gemeinsam bei uns essen, sondern sie wollen uns auf der nächsten Wanderung begleiten. Wir haben sie überzeugt, dass der Monat November keine „Miesepeter“ ist.

Na, wie ist Eure Meinung nun zum November?

Liebe Grüße Eure
velo



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Kommentare (2)

samti Hier so vom warmen Wohnzimmer aus, habe ich deinen November Ausflug gerne gelesen. Überreden zum Mitlaufen wäre schwierig geworden. Das muss bei mir tiefe Wurzeln haben. Im Jannuar geboren, klirrend kalt, wie man mir erzählte,vermute ich mal, dass kein wärmendes Kissen für mich übrig war. Alles Unsinn, versicherte man mir. Ich halte daran fest, denn ich friere schon wenn ich nur an den Winter denke, der bei mir schon bei weniger als 20° beginnt. Wer weiß, was ich alles verpasse? Berichte weiter, ich lese es gerne. Gruß Helga
finchen Du kannst mich nicht erwärmen - dieses feuchtkalte Wetter verträgt meine Figur nicht mehr. Auch wenn ich "aufgepolstert" bin. Naja, ich tröste mich damit, daß er nur 4 Wochen dauert
Und dann habe ich mich an den Winter gewöhnt. Ist der Dezember dann auch noch vorbei, na dann geht's aufwärts und der Frühling wird hergebetet, wenn der Februar nicht irgendwelche Faxen treibt.
Und jedes Jahr eine Überraschung, was das Wetter betrifft.
Drum wandert durch den "Blätterwald", ich wünsche Euch viel Vergnügen und Spaß.
Liebe November-Grüße
Dein Moni-Finchen

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