1) Ein Sommer voller Glut - nun wird er schwächer.
Sturm tobt durch leere Straßen, heult um Dächer -
Vernichtung, Ohnmacht, Trauer und Gewalt.
Die Nächte werden länger, es wird kalt.
2) Zugvögel auf dem langen Weg nach Süden.
Sie haben sich zu Flug und Flucht entschieden,
denn wenn sie bleiben, werden sie bedroht
von Schnee und Frost, von Hunger und von Tod.
3) Ahorn und Birken sind bereit zu sterben.
Ihr Alltagsgrün beginnt sich zu verfärben
in golden-gelbe, feuerrote Pracht -
der Tod als Rausch im Angesicht der Nacht.
4) Ich selber, soll ich fliegen oder bleiben?
Verharren oder auch gen Süden treiben,
wo Wärme wartet, Leben und Gefühl,
wo alles Licht ist, Leichtigkeit und Spiel?
5) Ein Kranich bin ich mit gebrochnen Schwingen,
kann nicht mehr fliegen, kann vielleicht noch singen
den letzten, sehnsuchtsvollen Sterbesang.
Dann wird es Winter, unerbittlich lang.
6) Dann wird mich Äußeres nicht mehr berühren,
dann werd ich weder Schmerz noch Liebe spüren.
Ich werde tot sein für die Welt und dich,
und du wirst frei sein, unabänderlich.
7) Noch einmal flammt mein Lied in tausend Farben.
Blut rinnt aus meinen unverheilten Narben.
Ein rauher Herbstwind klagt erschauernd hohl.
Geliebte, dir ein letztes Lebewohl.
Christoph

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Kommentare (3)

minu ist wunderschön, doch es ist voller Kummer, Liebeskummer?
Irgendwann heilen Deine Wunden und Du spührst wieder, das Leben ist schön.
Das wünsche ich Dir von Herzen.
Emy
Bilder von mir(minu)


joan reimen konntest Du ja schon immer ausgezeichnet,jedoch finde ich den Inhalt
dies von Dir geschriebenen Gedihtes bemerkenswert,jedenfalls scheint es echt,
uneitel und auf Wesentliches reduziert zu sein.Herzlichen Gruss.Joan
Traute Es ist so schön und ähnelt einem Schwanengesang.
Ein schwarzer Schwan, singt zum Sterben,den Abschied an
die Natur, die Liebe und das Leben.
Gib nicht auf, schwarzer Schwan!
Mit angerührtem Gemüt,
Traute
Traute 2(Traute)



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