M U T T E R K R E U Z
Die Geschichte meiner Großmutter

Wir leben im Jahre 2009
.60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Unsere Kinder und Enkelkinder haben das Glück in Frieden ihr Leben zu genießen.
Man sollte doch alles vergessen. Trotzdem will ich diese Geschichte für die Erinnerung an Zeiten, die so vielen Menschen, das Leben zerstört haben aufschreiben. Es soll ein Mahnmal sein für unsere Jugend, wenn sie glaubt, dass es ihnen heute schlecht geht.
Meine Großmutter Maria wurde am 23.07.1881 in Kreis Pleß geboren.
Ihre Mutter war sehr früh gestorben. Als ihr Vater die zweite Frau geheiratet hatte, war für die 14 jährige Maria schon kein Platz mehr. Sie ging nach Königshütte, wo sie eine Stellung als Dienstmädchen bekam. Mit Arbeit, ohne Ausbildung hatte sie ihre Jugend verbracht. Als sie 18 wurde heiratet sie einen Schuster aus Rosenheim /Oppeln mit dem sie ihre eigene Familie gründet...Das Leben meiner Oma ist in dieser Geschichte nicht das wesentliche. Eins aber muss ich erwähnen. Sie war ein sehr warmherziger Mensch. Sie hatte nicht viel Freude im Leben erhalten.
Gebar 5 Söhne und drei Töchter denen sie ihre ganze Liebe schenkte. Sie war eine wunderbare Mutter
Kannte keine Reisen, kein Urlaub, keine Unterhaltung bloß Arbeit. Sie war aber sehr glücklich. Niemals hörte man von ihr ein Wort der Klage Wenn ein Bettler bei ihr anklopfte /In dieser Zeit waren es sehr viele/ gab sie, das was sie hatte- kein Geld aber immer ein warmes Essen .Sie erzählte mir, wie viele Menschen im ersten Weltkrieg den Hungertod gestorben sind. Viele Kinder starben damals an Epidemie der Kinderkrankheiten.
Als der zweite Weltkrieg im Jahre 1939 ausbrach waren ihre Söhne schon erwachsen.
Dann erst erzählte sie mir, bekam sie Angst .Alle fünf gingen in den Krieg.
Im Jahre 1941 wurden Mutterkreuze mit großen Pump und Aufsehen von Bürgermeistern an Müttern verteilt. Meine Oma die 8 Kinder hatte und 5 Söhne im Krieg, bekam das Goldene Mutterkreuz.
Ein Kreuz für Geburt der Kinder, für Kinder die den Krieg mit voller Grausamkeit erleben mussten.. Von 5 Söhnen hatte sie bloß noch einen nach dem Krieg gesehen.. Der älteste ist in den letzten Tagen des Kriegs vor Frankfurt /Oder gefallen. Drei Söhne blieben nach kurzer Gefangenschaft der US Armee in Westdeutschland. Sie hatten Glück nicht in die russische Zone gekommen zu sein. /Die deutschen Soldaten kamen nach Sibirien, manche sind verschollen geblieben, viele kamen erst nach 1949 zu ihren Familien/
Meine Oma aber wusste lange nicht ob die Söhne leben. Erst im Jahre 1949 bekam sie Nachricht von Roten Kreuz das drei Söhne in Westdeutschland leben und das Paul gefallen ist.
So kurz kann man die Zeiten beschreiben, wie viel Leid aber eine Mutter erlebte, da zu gibt es keine Worte.
Jede Frau die ein Kind zur Welt bringt, die Mutter ist, wird fühlen wie schwer in dieser Zeit alle Mütter hatten.
Aber auch heute sind es Mütter die weinen müssen, weil es immer wieder Unruhen in der Welt gibt, weil es Kriege gibt. Weil die Menschen, die dazu beitragen nicht verstehen, das Leben bloß einmal geschenkt wird.
WARUM ? Die Frage kommt in jeden Menschen auf.

Heute ist jedes Kind eine Kostbarkeit die man schützen muss. Alle Mütter dieser Welt
wollen ihre Kinder in Frieden aufwachsen sehen und ihnen eine Zukunft ohne Hass, Gewalt
und Rassismus bitten.




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Kommentare (3)

wichtel ich habe alle Deine Geschichten gelesen.
Die Augen der Kinder und Mütter die heute noch in Kriegsgebieten leben,
sagen mehr als tausend Worte.
Liebe Grüße Carola
ehemaliges Mitglied ich zitiere Deine so wahre und wichtige Aussage: "Alle Mütter dieser Welt
wollen ihre Kinder in Frieden aufwachsen sehen und ihnen eine Zukunft ohne Hass, Gewalt und Rassismus bieten."

Danke für die Geschichte über Deine Großmutter, die das Leid so vieler Mütter auf der Erde wiederspiegelt, die ihre Kinder in sinnlosen Kriegen verloren und verlieren müssen.

Mit lieben Grüßen
Sigrun
sissismam ach tilli,
deine blogbeiträge jagen mir immer schauer über den rücken.
die, die diese zeit (zähle auch dazu) nicht erlebt haben, können nur ahnen was gerade mütter damals durchmachten.
meine grossmutter hatte auch 2 söhne in russland vermisst, bis zu ihren tod 1967 hat sie gehofft, sie doch noch mal wiederzusehen.
liebe grüsse

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