Es ist kalt im Zimmer geworden. Die Heizung hat ihren Tagesdienst abgegeben an die die Nachtruhe. Ich sollte doch endlich die Gebrauchsanleitung studieren, damit ich das gute Element bedienen kann.

Eigentlich ist es längst Zeit, ins Bett zu kriechen. Doch bin ich noch so munter, dass es mir wohl schwer fällt, im Bett die Hacken zusammen zu schlagen, rechtsum zu befehlen und gehorsam und sofort einzuschlafen. Also schreibe ich noch etwas.

Heute habe ich zum ersten Mal hier im für mich neuen Revier versucht einzukaufen. Bisher hatte ich nur in der Ferne, zum Gang zu Fuß recht ungeeignet, einen Supermarkt gesehen – Supermarkt, Tante-Emma-Läden gibt’s hier nicht. Bei GoogleMaps fand ich dann doch einen Markt, ich ließ mir den Weg zeigen und berechnen: sechshundert Meter.

Ich zog mich warm an, kam so endlich auch mal wieder an die frische Luft – das Einrichten und Montieren im neuen Zuhause kann ja ein wenig warten. Ich komme vorbei an meinem Briefkasten – der läuft ja über, war ich gestern nicht zum Leeren unten? Reklame, nichts als Reklame. Halt! Die neue Kreditkarte ist angekommen. Ich werde immer mehr zum Berliner.

Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Es läuft sich sehr holperig. Aber die frische Winterluft tut gut. Der Wind fegt den pulverigen Schnee von den Dächern und Balkonen. Feine Nadelstiche erntet man im Gesicht. Ich stapfe mit gerade noch zugelassenem, ruhigem Schritt vorwärts.

Ich erreiche die Ampel an Dammweg, die mir das Überschreiten der Köpenicker Landstraße möglich machen kann. Autos können z.Z. die Köpenicker Landstraße nicht kreuzen: ein Wasserrohrbruch – wie lange so eine Reparatur immer dauert?! Die Ampel schaltet, erst auf der gegenüberliegenden Fahrbahn grün und dann erst hier – man muss wetzen, um in einem Sprung hinüber zu kommen.

Noch reichlich Schritte, und ich erreiche den Supermarkt. Aber was kaufe ich ein, was nehme ich denn mit, habe ich doch wenig Lust, mich abzupuckeln, weil unnötig viel mitzunehmen. Ein Brot, ein Toast und ach! für die Sauce Bolognaise sollten auch Bandnudeln mitkommen. Es reicht erst einmal. Es geht wieder zurück nach Hause.

Das neue Brot, Zwiebelbrot, nur wenig zum Probieren, erst muss der Rest vom alten Brot zum Abendbrot aufgeschnitten werden. Eben nur einen Knust vom frischen Brot, so mit Griebenschmalz – köstlich! Die letzte Flasche Bier heuteabend, warten wir mal ab, wie das so böse angemeldete Wetter sich auswächst. Wahrscheinlich lasse ich morgenfrüh mein Auto stehen – es hat ja reichlich Schnee auf dem Dach. Von der S-Bahn meldet man Störungen, so möchte ich doch morgenfrüh einen Bus nehmen.

Soo, jetzt werde ich müde. Also Schluss für heute. Gute Nacht.

ortwin

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Kommentare (2)

floravonbistram durch unsere Autos. Wir haben jetzt einen kleinen Aldimarkt in ca 350 m Entfernung. Gerne gehe ich da vorbei, wenn ich mit meiner Hündin die Runde gemacht habe. Doch das Tragen der Einkäufe ist schwerer, als in Erinnerung und das liegt nicht nur am Alter, sondern vor Allem an der Gewohnheit, alles vom Einkaufswagen aus direkt ins Auto zu packen.
LG Flo
tilli Ja, lieber Ortwin!
600 m zum Supermarkt ist nicht viel, aber im Schnee und Einkäufen,
ist es doch schwer.
Du wirst es schon alles packen.Das Einschlafen,wird auch besser sein.
Jeder neue Ort,da muss man sich angewöhnen.
Ich wünsche dir Frohe Weihnachten und ein Gutes neues Jahr.
Tilli

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