Ziemlich häufig stelle ich mir jetzt im Alter die Frage: Was wäre, wenn? Da ich oft schon vorher weiß, dass es keine Antwort gibt, dient das vor allem meiner Unterhaltung. Oder einer Form geistiger Morgengymnastik.
    Was wäre, wenn ich fliegen könnte? Was wäre, wenn ich mein Alter 50 Jahre zurückschrauben könnte? Was wäre, wenn ich nicht im Oktober 2018 aus Stockholm ausgewandert wäre? Was wäre, wenn ich erst am heiligen Abend 2019 geboren wäre? Und besonders knifflig die Frage: Was wäre, wenn ich schon tot wäre?
    Manche Leute halten mich ja für verrückt. Sie sprechen das natürlich nicht deutlich aus. Aber ich höre es deutlich zwischen den Zeilen. Allerdings ist es mir ja auch piepegal. Wenn ich auf alles hörte, was die Leute so sagen, dann würde ich bestimmt verrückt. Ich denke ohnehin gern im Fall des Potentialis, des Eventualis und des Irrealis.
    Dennoch frage ich jetzt einmal euch, die oft so superklugen STler: Was wäre eigentlich, wenn???
 


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Kommentare (8)

indeed

Dieses "WENN", lieber Silesio, ist so sehr umfassend einsetzbar, dass man mindestens einen guten PC bräuchte, um ausloten zu können, was nach dem WENN in Frage gestellt wird..
Deshalb ist für mich diese Fragestellung eher irreführend. Wenn, hätte, könnte usw. kann man sich danach überhaupt ausrichten? Ich glaube, eher nicht.
Es sei denn, man macht ein Spiel zur Selbstunterhaltung daraus . . . 

Hinterfrage ich jedoch eine Entscheidung, eine Aktion oder dergleichen, dann sieht es schon wieder anders aus. Ich lese dich gern, gerade weil du nicht so "glatt" denkst. Vielleicht denke ich auch manchmal zu viel, oder verkehrt - sei es drum. Alles ist, wie es ist.

Freundliche Grüße von
indeed

Manfred36

Der weiß es, lieber Silesio, unter meiner Maske:

Aber ich schreibe z.B. an einem Büchlein "Homo II auf Terra II", wo ich eruieren will, wie anders alles geworden wäre, hätten wir nur eine einzige Erbanlage nicht mitbekommen, die ich "Spiritualitätsgen" nenne. Dabei sitze ich in einem einzigen "Gewurschtel".

b.G. Manfred

silesio

@Manfred36  
In einem Gewurschtel sitze oder kämpfe ich Auch.'
Wenn diese Wurschtlei nicht wär,
wär mein Leben halb so schwer.

Dieter

Verrückt bist Du mit allergrößten Sicherheit bestimmt nicht.

Wer macht es sich in der heutigen Lage noch leicht, in einer Zeit wo der Erdball brennt, kaum jemand.
Was wird wenn..........ich mir Gedanken mache, was wäre dann! Die Welt brennt weiter und weiter.
Allleine aus diesem Grund las ich die Wortspielerei ,was wäre wenn ??

Bei meiner Einberufung zur BW wurde mir befohlen nur zu gehorchen!! Das Denken übernehmen wir.
Diese doch im Anfang meines jungen Soldatenleben harten Anweisungen habe ich natürlich nicht immer befolgt.

Logischer Weise wurde ich mit Ausgangsperre, oder sonstige Bestrafungen belegt.
Was wäre wenn sich ALLE alles gefallen lassen?
Gibt es dann noch das eigene ICH.
De Mensch soll sich frei bewegen, aber die Grundsätze des anständigen Bürgers nie verlassen.
Was würde sonst alles in die Hose gehen.
Haben wir nicht schon genug von Menschen die meinen alles richtig zu machen.
Was wäre wenn..................?

Herzlichen Gruß
Dieter

silesio

@Dieter  
Danke für deine klare Aussage, dass ich nicht verrückt bin. So deutlich hat mir das noch keiner gesagt. Ich kann mich Auch über Kleinigkeiten freuen.

ehemaliges Mitglied

Um in den Genuss dieser Unterhaltung zu kommen, wie du schreibst,
frage ich mich manchmal: Was wäre, wenn ich heute...dies oder das....?
Dadurch ergibt sich das zusätzliche Vergnügen, das es ja vielleicht, eventuell, unter bestimmten Umständen... 😉 möglich wäre... zumindest eine Idee, die SEIN könnte...

liebe Grüße
WurzelFluegel
 

Syrdal


In meiner Kindheit kursierte als „geflügeltes Wort“ der unwiderlegbare Satz: „Wenn das Wörtchen ‚wenn‘ nicht wär, wär mein Vater Millionär.“ Sinnhaft übersetzt heißt das: Es ist müßig, über etwas nachzudenken, was nun mal nicht ist...
...unterstreicht auch heute noch – mit Grüßen in die tagtäglich neu zu gestaltende Gegenwart
Syrdal
 

ehemaliges Mitglied

Lieber Silesio, 

WENN ich vor 50 Jahren nicht so ein kleines, naives, braves und auch schüchternes Mädchen gewesen wäre,  dann wäre mein Leben mit Sicherheit anders verlaufen. 

Aber wir können das Leben immer nur um Nachhinein beurteilen.

Und heute hilft es mir, nur noch nach vorne zu schauen und die Zeit  die mir  noch bleibt, so gut wie möglich zu genießen und zu gestalten. 


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