Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel


Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel


Kapitel 7. Ungewöhnliche Freunde

Die Kinder gingen in den Park, wo sich die Freunde von Elisha und Tim versammeln sollten. Die Brüder schauten überrascht und begeistert auf all das Ungewöhnliche, was ihnen in den Weg kam: seltsame Häuser,  fliegende Menschen, sprechende Tiere, ein buntes Schulgebäude mit Aquatunnel und Landeplatz auf dem Dach, Gärten mit riesigen Früchten und Gemüsegärten mit ungewöhnlichem Gemüse.
Im Park fielen Ben und Joel erschöpft auf die Bank. Aber sie konnten sich von dem Schock nicht erholen. Über ihren Köpfen hörten sie Lärm und merkwürdige Geräusche. In den Ästen der Bäume sahen sie einen farbigen Fleck, etwas Buntes kreiste über ihnen und ging dann zu Boden. Das Mädchen mit den roten Haaren, den lächelnden grünen Augen und dem schlauen Lächeln im mit Sommersprossen übersäten Gesicht landete vor der Bank. Sie trug ein orangefarbenes T-Shirt, lila Shorts und grüne Turnschuhe. Auf dem Kopf hatte es einen spitzen Hut mit breitem Rand. Auf ihrer Schulter saß ein kleines leuchtend-oranges Tier. Das Mädchen legte den Besen, auf dem sie flog, zusammen, steckte ihn in den Rucksack und lächelte Freunde an.
«Hallo! Seid ihr Ben und Joel? Freut mich, euch kennenzulernen! Ich bin Stella und das ist Ilian, der Sonnenhase, mein Freund. Wie geht es euch?»
«Bist du mit einem Besen geflogen? Bist du eine Hexe?» vor Schreck begann Ben zu stottern.
«Natürlich, ich bin die Hexe! Warum?»
«Aber Hexen müssen alt, schrecklich, mit einer krummen Nase und Warzen sein!“
«Das stimmt nicht», mischte sich Joel ein. «Ich habe ein Buch über die kleine Hexe gelesen. Sie war nett und freundlich. Kann ich Ilian streicheln?»
Er näherte sich vorsichtig und streichelte den Hasen über das orangefarbene Fell.
«Oh, du bist aber heiß!»
«Natürlich, ich bin doch kein einfacher Hase, sondern ein sonniger!  Aber Kap ist immer kühl.  Hey, Kap!»
Direkt über ihren Köpfen kreiste eine kleine Wolke. Aber keine einfache Wolke. Diese hatte ein lächelndes jungenhaftes Gesicht. Kap flog zu allen Freunden und begrüßte sie. Ben und Joel schüttelten unentschlossen die kühle Hand des Regenjungen. Aber dann zog ihre Aufmerksamkeit zu einem weißen Pferd, das  sich ihnen auf der Allee näherte. Nein, es war kein Pferd, es war ein Einhorn. Es war ein goldenes Horn auf seinem Kopf! Ein Junge ritt auf dem Einhorn, in einem lila Mantel mit Kapuze und einer dunklen Brille. Er sprang vom Einhorn.
«Hallo! Ich bin Julius. Wir Elanen sind Energiewesen. Und das ist unser Freund das Einhorn Florian.»
Seine Augen wurden von der Brille  bedeckt und sein Gesicht schien unbeständig und instabil.
«Das ist eine magische Chamäleon-Brille. Wir Elanen haben Angst vor der hellen Sonne, also hat man für uns diese Brille  gemacht. Wenn es dunkel ist, werden die Gläser heller und bei hellem Licht dunkler. Sie helfen uns, uns an Sonne und Licht zu gewöhnen. Deshalb brauchen wir bald keine Regenmäntel und Brillen mehr. Heute ist es heiß, gehen wir zum Meer! Und die Mädchen warten schon auf uns.»
«Mädchen?  Das ist gut! Hoffentlich sind das normale Mädchen, keine Hexen oder Feen! Es stimmt, Elisha und Stella sind nett. Aber die Flügel! Und ein Besen! Und dann noch  Elanen, Einhörner, Sonnenhasen und sprechende Füchse! Wo sind wir hingekommen?» dachte Ben und eilte allen hinterher. Joel dachte  an nichts Ähnliches. Er lief fröhlich mit Ilian, dem Sonnenhasen, um die Wette und lachte lautstark.
Am Strand haben sich alle schnell ausgezogen und sind ins Wasser gelaufen. Am Ufer blieben nur Florian und Lexi mit Ilian. Kap flog über das Wasser und überholte die Freunde.
«Und wo sind die Mädchen?», fragte  Ben  leise Tim, der neben ihm schwamm. «Sind sie nicht gekommen?»
«Sie sind nicht gekommen. Sie sind geschwommen»,  antwortete Tim. «Da sind sie! Li, La, Lo, Lu und Le. Fünflinge-Meerjungfrauen. Sie sind solche Plaudertaschen! Aber immer auf dem Laufenden über alle Neuigkeiten.»
Das Wasser vor ihnen begann zu brodeln und eine Herde von Meerjungfrauen stieg aus der Meerestiefe auf. Sie kreisten um die Freunde, bespritzten sie, brachten die Oberfläche des Meeres mit Schwänzen zum Schäumen und schwatzen ununterbrochen.
«Hört auf, schweigt ein bisschen! Wie geht’s? Was gibt es Neues?»
«Alles  ist klasse! Die Ferien haben gerade erst begonnen! Das Wetter ist ausgezeichnet! Das Meer ist sauber und warm! Zwar sagt man, dass es am Rande der Halbinsel, an einem wilden Strand, hinter den Feldern der experimentellen Wunder-Gemüse, Früchte und Beeren, ein Erdbeben gab… Klein, doch es  gab es. Aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Habt ihr schon die Märchenwiese besucht?»
«Eine  Märchenwiese? Macht ihr euch über uns lustig?», sagte Ben verächtlich. «Das ist was für die Kleinen! Märchenfiguren, Schaukeln, Rummelplatzvergnügen… Nein, das ist nicht interessant. Wir möchten Drachen, Ritter und Monster sehen. Das ist interessant!»
«Nicht interessant?» Elisha war überrascht. «Es sind dort alle Märchen aus der ganzen Welt gesammelt! Beschlossen: Morgen geht’ s  zur Märchenwiese!»


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Kommentare (2)

Roxanna

Wunderbar, liebe Natascha sind diese Geschichten um sie Kindern vorzulesen. Sie lauschen sicher ganz gebannt. Auch diese wunderschöne Bebilderung gefällt mir sehr gut.

Herzliche Grüße von
Brigitte

Pawluscha

@Roxanna 

Vielen Dank, liebe Roxanna.

Meine Enkelkinder sind schon groß für solche Märchen, trotzdem haben sie mit Interesse das Buch gelesen. Und Bilder von junger ukrainischen Malerin gefallen ihnen auch gut.

Herzliche Grüße von
Natascha 


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