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Aktuelle Themen Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative

ummel
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Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von ummel
als Antwort auf qilin vom 26.08.2013, 17:17:08
Ich erkläre gern nochmal genauer, weshalb Pappsärge zum Einäschern ungeeignet sind:

Im Ofen befinden sich seitlich Schamottsteine, auf denen der Sarg nach dem Einfahren aufliegt.
Die Temperatur beträgt zu diesem Zeitpunkt ca. 650 Grad. Und sowohl der Holz- wie auch der Pappsarg beginnen sofort zu brennen.
Da der Holzsarg aber langsamer brennt, wirkt die dabei entstehende ( zusätzliche ) Temperatur auch auf den Leichnam, der somit schon größtenteils mit verbrennt, bevor er in die sog. Nachbrennkammer fällt, in der er gänzlich zu Asche wird.

Wenn der Pappsarg den selben Weg nimmt, verbrennt dieser fast stichflammenartig und der angekohlte Leichnam ( entschuldigt bitte die drastische Formulierung ) liegt auf den Schamottsteinen. Und verbrennt eben nicht. Zumindest nicht schnell genug. Weshalb mit den Gasbrennern „ nachgeholfen „ werden muß.

Peter
heide †
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Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von heide †
Des ‘Liebsten‘ Urne zum Beispiel auf dem Nachtisch - so etwas würde ich mir nie antun wollen. Und Bestattungen im Abflussrohr – mit meinem Leichnam nicht!

Je älter ich werde, umso mehr neige ich dazu, die klassische Beisetzung vorzuziehen. Egal wie teuer oder umweltunfreundlich diese Art der Beerdigung auch sein mag, aber als ich 2007 bei der Trauerfeier meines Schwiegersohnes (Genickbruch durch Motorradunfall) nur sein Foto neben der Urne am Altar stehen sah, und er war ein so stattlicher Bursche, da habe ich neben der Trauer um ihn auch noch einen ‘Schlag‘ fürs Leben bekommen. Ich bin heilfroh, dass ich ihn in der Leichhalle noch einmal fotografiert habe – denn nur eine handvoll Asche...

Überlegt mal – würdet Ihr Euere Kinder gerne im Abflussrohr verschwinden sehen?

H
heide †
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Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von heide †
Des ‘Liebsten‘ Urne zum Beispiel auf dem Nachtisch - so etwas würde ich mir nie antun wollen. Und Bestattungen im Abflussrohr – mit meinem Leichnam nicht!

Je älter ich werde, umso mehr neige ich dazu, die klassische Beisetzung vorzuziehen. Egal wie teuer oder umweltunfreundlich diese Art der Beerdigung auch sein mag, aber als ich 2007 bei der Trauerfeier meines Schwiegersohnes (Genickbruch durch Motorradunfall) nur sein Foto neben der Urne am Altar stehen sah, und er war ein so stattlicher Bursche, da habe ich neben der Trauer um ihn auch noch einen ‘Schlag‘ fürs Leben bekommen. Ich bin heilfroh, dass ich ihn in der Leichhalle noch einmal fotografiert habe – denn nur eine handvoll Asche...

Überlegt mal – würdet Ihr Eure Kinder gerne im Abflussrohr verschwinden sehen?

H

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Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von ehemaliges Mitglied
auch wenn das für einige jetzt sicher pietätlos ist aber ich musste doch bei einigen beschreibungen hier lauthals lachen.

also mir wäre eine verbrennung sehr recht schon allein weil ich in meinem leben immer so viel gefroren hab und ob ich danach in eine röhre oder in schachtel komme, ist mir herzlich egal, ich kriegs ja nicht mehr mit. und in anbetracht der kosten bin ich für die günstigste lösung.
heide †
heide †
Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von heide †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2013, 00:09:59
Weißt Du Plum, wer beim Kapitänsempfang schon lieber am Nebentisch sitzt, dem kann es auch völlig egal sein, wo er nach dem letzten Atemzug beerdigt wird. Trotzdem, ein kleines Röschen würde ich gerne noch auf’s Grab legen.

Sag' Bescheid - Dich begleite ich gerne auf Deinem letzten Gang....

H
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von dutchweepee
Ich denke, dass viele Menschen ihren Tod zu wichtig nehmen. Ich möchte einfach so sterben, dass ich meinen Verwandten keine Last bin - der Rest ist mir egal - ich werde Kompost oder besser Studienmaterial für angehende Mediziner.

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qilin
qilin
Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von qilin
als Antwort auf dutchweepee vom 27.08.2013, 00:48:56
Seh' ich genauso - das Zur-Verfügung-Stellen für die Anatomie muss man aber ausdrücklich testamentarisch bestimmen, soviel ich weiß. Auch da kursieren manchmal recht seltsame Vorstellungen - ich erinnere mich noch, wie mich vor vielen Jahren mal ein etwas schäbig gekleideter Mann vor der Uni ansprach: "Entschuldigen's - kennan se ma sogn, wo ma do in' Leib vakaffn ko'?" - ich musste erst nachfragen bevor ich begriff, dass er meinte, man bekäme eine Art 'Vorschuss' in bar dafür...

() qilin
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 27.08.2013, 00:48:56
Ich sehe es auch so, Dutch und habe und werde auch keinerlei Vorsorge für ein Begräbnis treffen. ABer es hängt sicher damit zusammen,dass sich - wer sich auch im Leben nicht so wichtig nimmt - dies auch im Tod nicht tut. Eine gute Eigenschaft, wie ich finde. Ausserdem bin ich der Mensch, der nur am Leben vor dem Tode interessiert und bereit ist, dafür sehr viel zu tun.
Eine persönliche Einschränkung habe ich aber: ich führe einen Organspendeausweis mit mir - dies erschiene mir sinnvoll, wenn jemand etwas von mir noch brauchen könnte.
Ich sah kürzlich ein TV-Beitrag, wo ein altes Paar in einen Bestattungsladen ging und genau den Sarg, die Innenausführung usw. raussuchte (und im voraus bezahlte). Dann gingen sie auch auf einen Friedhof, wo sie ihr Grab reservieren liessen und mokierten sich etwas darüber, dass links und rechts auch Gräber waren. Erinnert ein wenig an die Leute, die ein Reihenhaus haben aber vom freistehenden Einmalienhaus am Waldesrand träumen. Olga
pippa
pippa
Mitglied

Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von pippa
als Antwort auf dutchweepee vom 27.08.2013, 00:48:56
Dutch, es geht ja nicht um den eigenen Tod, es geht doch um das, was von den Angehörigen übrig bleibt.

Und da fände ich es wirklich angebracht, wenn jeder mit der Urne machen könne was er will.

Man kann die Asche doch in der freien Natur ausstreuen, oder im Fluss, oder Meer.

Wenn die Urne aus kompostierbarem Material ist, kann man sie sogar unter einem Lieblingsbaum begraben.

Das alles wäre kein Problem und funktioniert bei uns ganz sicher nur deshalb nicht, weil dies den Verdienst der Bestatter schmälern würde.

Den eigenen Körper kann man tatsächlich einer Uni vermachen. Eine meiner Tanten hat das so gemacht. Nach einer gewissen Zeit werden die Überreste auf dem dortigen Gelände bestattet.

Pippa
Mitglied_a280fd8
Mitglied_a280fd8
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Re: Bestattungen im Abflussrohr als kostengünstige Alternative
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 21.08.2013, 09:45:24
Eine "gehobene" Alternative dazu fände ich so: Man verzichten auf den Sarg - und beerdigt die Leichen stehend in solchen Rohren!

Mal ganz abgesehen von der dann erforderlichen wesentlich größeren Länge der Abfussrohre wäre diese Alternative wahrscheinlich nur für dünne Leichen geeignet.

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