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Aktuelle Themen Kindesmissbrauch in Lügde

olga64
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 06.02.2019, 17:53:36

Liebe Mane, liebe Val,

es ist ein VErbrechen wegzusehen. Leider haben wir ja oft - zu oft - Gelegenheit, uns über solche Fälle auszutauschen.
Die Täter sind ja erfahren. Sie wissen ja, wie sie es machen müssen, um ihre widerlichen Taten unbelästigt über viele Jahre und mit vielen Kindern erfolgreich durchzuführen. Und sie wissen sicher auch, dass wir alle uns nicht den Unbequemlichkeiten aussetzen wollen, hier einzuschreiten.
Und dabei wäre es so einfach: einfach die Polizei einschalten und die Jugendämter. Und wenn wir das GEfühl haben, dass die auch nicht allzu viel tun, immer wieder dort auftreten oder z.B. auch die Medien heranziehen. Das Licht der Öffentlichkeit scheuen alle Beteiligten.
Es gibt keine Entschuldigung für niemanden, wenn Kinder schutzlos Erwachsenen ausgesetzt werden. Olga

weserstern
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von weserstern
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2019, 18:18:12

Auf der Seite unserer Tageszeitung -- unter Dewezet.de  wird laufend über dieses unsägliche Geschehen  in Lügde berichtet .   Dort kann man alles nachlesen..

Es entzieht sich ganz meiner Vorstellungskraft, dass sogar noch viele Videos der Taten im Dark- Net verbreitet wurden, es sogar spezielle Auftraggeber gab -- die ganz besondere Szenen sehen wollten.

Wie sich Leute- auch aus allen sozialen Klassen - an diesen Videos "ergötzen" ( aufgeilen) können, ist für mich unvorstellbar.

Auch solche "Fälle" hatte ich zu meiner Zeit am Landgericht ..

Es haben sich noch viel mehr Opfer nach der Veröffentlichung  in der Tageszeitung gemeldet.


 

mane
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 06.02.2019, 16:17:50
Das ist ja leider nicht der erste Fall aber mit solch Dimensionen schon...und wieder fragen sich alle, wie konnte dies geschehen...vor den Augen anderer ?

Es kann mir doch niemand erzählen, dass ein tausenfacher Missbrauch auf einem Campingplatz nicht wahrgenommen wurde....das glaube ich absolut nicht, dazu ist gerade solch ein Platz zu hellhörig.

Vor allem aber sieht man doch, wenn in regelmäßigen Abständen Autos vorfahren, Personen aussteigen , vielleicht auch Kinder in diesen "Bau" gegangen sind oder "gegangen wurden".

Selbst wenn man vielleicht als Camper so manches mal zweifelte, irgendwann hat doch sicherlich irgendjemand etwas gesehen...da bin ich mir sehr sicher.

Ich persönlich denke, da hängen noch ganz andere Leute mit drin !!!

Widerlich alles und wie immer trifft es Kinder, die vielleicht nur ein liebes zu Hause suchten.

Kristine

Hallo Kristine,

ich denke auch, dass die Verbrechen, besonders über einen so langen Zeitraum, nur durch den Schutz durch andere unentdeckt bleiben kann. Gerade auf Campingplätzen, wo meist eine rege Nachbarschaft gepflegt und sich viel ausgetauscht wird, kann ich das nicht glauben.

Finden Kinder wenig Zuneigung von ihrem Umfeld, kann es passieren, dass sie sich diese bei anderen suchen, manchmal  bei den Falschen. Oft sind es verschüchterte Wesen, die sich nicht trauen, auch einmal Nein zu sagen, weil darauf bisher in der Regel eine Strafe folgte.
Gruß Mane
 

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mane
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2019, 18:18:12
Liebe Mane, liebe Val,

es ist ein VErbrechen wegzusehen. Leider haben wir ja oft - zu oft - Gelegenheit, uns über solche Fälle auszutauschen.
Die Täter sind ja erfahren. Sie wissen ja, wie sie es machen müssen, um ihre widerlichen Taten unbelästigt über viele Jahre und mit vielen Kindern erfolgreich durchzuführen. Und sie wissen sicher auch, dass wir alle uns nicht den Unbequemlichkeiten aussetzen wollen, hier einzuschreiten.
 

Hallo Olga,

Sie haben Recht, schon oft haben wir uns im Seniorentreff über den Missbrauch an Kindern unterhalten und überlegt, was zu tun ist, um sie zu verhindern. Wahrscheinlich ist dies kaum möglich, denn. wie @arno bereits schrieb:


in unserer Kultur hat es überall und zu jeder Zeit alle Abarten des Mißbrauchs gegeben.

Ich habe über Maßnahmen In den USA gelesen, die sehr drastisch sind und kaum zu einer Verbesserung führten. Verurteilten Sexualstraftätern wurde  (wird?) verboten, Parks, Spielplätze, Schulen oder Schwimmbäder zu besuchen, auch wenn sie selbst Kinder haben. Ihnen wird vorgeschrieben, in welchem Abstand zu Kindergärten sie wohnen dürfen u.a..
 
Die Kinder in Lügde sollen überwiegend mit ihren Eltern auf dem Campingplatz gewesen sein oder aus dem nahen Umfeld des Campingplatzes stammen. Der Hauptverdächtigte  baute zu ihnen Vertrauen auf und schuf eine Atmosphäre, in der sie sich zunächst wohlfühlten. Er machte mit den Kindern Ausflüge in Schwimmbäder und Freizeitparks unternommen und ihnen Geschenke gemacht haben.
Gruß Mane
 
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf mane vom 07.02.2019, 11:32:33
Liebe mane..., wer Kinder/ Enkel hat, weiß ja auch, dass man sie ziemlich leicht beeinflussen kann und genau das nutzen ja diese Schänder gnadenlos aus.
Meinen Enkeln habe ich auch immer gesagt, dass sie niemals mit einem Fremden mitgehen dürfen aber mal ehrlich..., Kids sind doch ganz leicht zu locken....ob es das Kuscheltier, ein Legospiel oder gar Handy ist, sie werden kaum so stark bleiben, weil sie die Tragweite doch garnicht erkennen können, für die Kids/Jugendlichen ist doch die Welt noch "gut"..., böse Menschen gibt es nicht/kaum.

Aber in diesem schlimmen Fall war es ja eben kein "FREMDER", er war ja bekannt, tat alles für die Kids und war ein "lieber Onkel"...da kann kein Kind/Jungendlicher auch nur im entferntesten drauf kommen, dass er widerlich ist...was soll man denn den Kids nun als Eltern sagen...?

Das aber eben auch das Jugendamt, trotz Hinweis eines Vaters meinte, das wäre nicht so...ich denke immer, dass das Jugendamt nicht immer die richtigen Menschen hat (natürlich nicht alle)..., die sich auch wirklich um diese Kinder kümmern, es ist sicherlich leichter, wegzuschauen...und den mahnenden Vater bloßzustellen.

Wenn man dann bedenkt, dass dieser Hinweis nun die erschütternde Wahrheit brachte, kann ich nur ganz herbe Konsequenzen für diese Mitarbeiter einfordern ! 
Außerdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Andere mitbekommen haben müssen...und auch die müssen hinter Gitter !!!

Meiner Meinung nach müssen sogar die Srafen für diese Schänder bedeutend höher und empfindsamer sein, nur so kann man zumindest zeigen, dass sich der Staat das nicht bieten läßt !

Kristine
 
mane
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von mane
als Antwort auf weserstern vom 06.02.2019, 20:26:35

Hallo Weserstern,

Berichte bei Dewezet.de sind kostenpflichtig.
Im „Westfalen-Blatt“  sind einige Artikel über das Geschehen zu finden. Unter anderem spricht hier der Mann, der die Behörden bereits 2016 nach einem Vorfall auf einem Grillfest über den mutmaßlichen Sexualstraftäter Andreas V. informiert hatte.

„Ich ahnte, dass der Mann pädophil ist, und habe noch am selben Abend den Kinderschutzbund in Bad Pyrmont informiert. Außerdem habe ich das Jugendamt des Kreises Hameln-Pyrmont angerufen und die Polizei in Blomberg.« Wurde er von der Kripo zur Vernehmung vorgeladen? »Nein, es hat sich keiner interessiert. Wochen später rief mich ein Polizist an und sagte, an der Sache sei nichts dran. Und das Jugendamt Hameln-Pyrmont riet mir, mit solchen Vorwürfen künftig vorsichtig zu sein. Dabei wusste ich ja, was ich gehört und gesehen hatte. Deshalb war es für mich unfassbar, dass nichts unternommen wurde.«“
Missbrauchsfall Lügde

Was für ein Funktion hattest du am Landgericht, liebe Weserstern?
Gruß Mane

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olga64
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 07.02.2019, 11:32:33

Finden Kinder wenig Zuneigung von ihrem Umfeld, kann es passieren, dass sie sich diese bei anderen suchen, manchmal  bei den Falschen. Oft sind es verschüchterte Wesen, die sich nicht trauen, auch einmal Nein zu sagen, weil darauf bisher in der Regel eine Strafe folgte.
Gruß Mane
 
geschrieben von mane
So ist es. Das ERfolgsmodell dieser Täter ist es natürlich, Vertrauen zu diesen Kindern aufzubauen und es wird sicher erfolgreicher, wenn viele Kinder in einer solchen Gruppe sind. Verweigert sich dann eines, bei diesen widerlichen Spielen nicht mitzumachen, behindert das der GRuppendruck.
ABer ich weigere mich, jetzt schon wieder vordringlich auf am Campingplatz vorbeifahrende Autos, Nachbarn, Jugendamt, Lehrer usw. die Hauptschuld zu geben.
Die erste Adresse sind Eltern und das familiäre Umfeld: warum haben solche Kinder kein Vertrauen zu ihren Eltern, Grosseltern und evlt. grösseren GEschwistern? Wenn ein Kind missbraucht wird, sollte es doch umgehend zur Mutter, Vater, Opa oder Oma gehen können, um zu berichten. Und es liegt dann in deren umgehender Pflicht, hier die Polizei einzuschalten und das Kind zu schützen.
So kam ja nun auch Bewegung in die Sache: eine Mutter eines Mädchens, das die Freundin des Pflegekindes dieses mutmasslichen Dreckkerls war, erzählte zu Hause, was da vorgefallen war und die Mutter ging zur Polizei. Dann meldeten sich mehr und mehr Kinder und auch Eltern - wäre das früher geschehen, hätte den Kindern viel erspart werden können.
Auch der Typ, der gestern bei Stern TV berichtete, dass er seinen Verdacht schon vor einiger Zeit der Polizei schilderte, hätte nicht nachlassen sollen und nicht erst viel zu spät dann seine Sicht der Dinge im Fernsehen schildern sollen.
Es geht doch um den Schutz dieser Kinder, die anscheinend nirgendwo so gefährlich leben, wie in ihrem direkten und familiären Umfeld. Da kann es sich dann unsere Gesellschaft auch nicht länger erlauben, die Veranwortlichkeiten auf Behörden zu delegieren, wenn sie in den Familien selbst begründet liegt. Olga
Hr.Bert
Hr.Bert
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von Hr.Bert
als Antwort auf olga64 vom 07.02.2019, 15:00:55

Die erfolgreichsten Täter in diesem Kontext sind meistens empathisch sehr starke oder zumindest charmante Persönlichkeiten, die sowohl Kinder als auch Erwachsene gut in eine psychologische entspannte Lage versetzen können. Abgesehen davon, dass wir als Menschen ja nicht in der Lage sind immer und überall misstrauisch zu sein und ein Bild im Kopf haben, wie wir denken, dass so ein Täter aussehen müsste. Die wirklich langfristig aktiven Schurken passen meistens nicht in dieses Raster und wir könnten auch nicht leben, wenn wir niemanden je wieder vertrauen würden, ohne Indizien quasi. Schlimm wird es meistens erst dann, wenn man rückblickend lernt, wie knapp so etwas oft hätte auffliegen können. Und ja, das Schamgefühl der Kinder ist ja oft schon ausgeprägt, das Alter mancher Opfer hat mich aber zugegeben schon überrascht.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von olga64
als Antwort auf Hr.Bert vom 07.02.2019, 15:45:58

Ich stelle mir aber ganz fest vor, dass Eltern ihre Kinder kennen. Und Kinder, die so etwas erleben müssen, werden sich im Verhalten ändern. Je nach persönlicher Ausgestaltung werden sie ruhiger oder auch aggressiver. Das kann man auch immer von Kinderpsychologen hören,die sich mit diesen Missbrauchsfällen beschäftigen müssen.
Und wie ist das dann, wenn Eltern solche Veränderungen überhaupt noch feststellen: verdrängen die und sagen "wird schon nichts sein" ?
Dieser mutmassliche Dreckskerl kassierte auch noch monatlich 1.000.-- Euro Pflegegeld, weil er das Kind dieser anscheinend unfähigen Mutter aufgenommen hatte und später erklärte, diese Frau hätte ihm das Kind schon im Säuglingsalter geschenkt.
Es sind diese Fälle, die mich fast wahnsinnig machen: der Freiburger Fall, wo die Mutter selbst mit ihrem Liebhaber den Jungen vermieteten und nun dieser Massenfall auf dem Campingplatz. Und bei allem befürchte ich,dass dies nur aufgedeckte Einzelfälle sind und ich mir gar nicht vorstellen mag, in wie vielen Bereichen und Familien usw. Kinder unsägliches Leid über sich ergehen lassen müssen. Olga

werderanerin
werderanerin
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RE: Kindesmissbrauch in Lügde
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Hr.Bert vom 07.02.2019, 15:45:58
Das ist ja eben eines der Probleme, dass der Täter nicht der böse Mann ist ...sondern ein ganz "lieber" Kerl, der es versteht, mit den entspr. Worten, Gesten und Lockmitteln, die KInder erstmal emotional an sich zu binden...sein schändlicher Charakter kommt ja erst später zum Vorschein, wenn die Kinder gefügig gemacht und psychisch beeinflusst sind..., nach dem Motto "wenn du das weiter sagts, passiert..." und schon ist das Kinde verunsichert und vor allem glaubt es ja, was gesagt wird !

Ein Teufelskreis ! Wie soll man aber ein Kind schützen....das geht ja fast nicht !

Kristine

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