Aktuelle Themen Nationalhymne

eleonore
eleonore
Mitglied

Nationalhymne
geschrieben von eleonore
gestern abend nach der handball debakel, welche wir mit freunde geschaut haben, hatten wir eine heftige diskussion.
zwischen mir und mein lebensgefährten ist es schon allerdings länger ein thema.
es ging um die deutsche nationalhymne.
spätestens seit der fußball wm 2006 kann man beobachten, dass die sportler und trainer samt team es immer mitsingen.
abgesehen von eingedeutschte sportler ausländische abstammung.
wobei miroslaw klose auch mitsingt inzwischen :)

er und einige unsere freunde sind/waren die meinung, man muss dessen text nicht kennen, geschweige beim gegebene anlässe mitsingen können.

ich als zugereiste kenne so den deutsche wie mein ungarische hymne und kann es auch mitsingen.
mein lebensgefährte hat gemeint, er ist in schule von seine lehrer geprägt worden, die mit *i gitt* auf der deutsche hymne reagierten.
ich wiederum bin die meinung, man sollte es können.

was meint ihr?
Marija
Marija
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Marija
als Antwort auf eleonore vom 25.01.2011, 08:06:23
Liebe Eleonore,

deiner Meinung bin ich auch !

Habe aber 199o bei einer damaligen Wiedervereinigungsfeier eine Rüge erhalten, weil ich mich beim Erklingen erhoben habe und beim Absingen die ganze Zeit stehen blieb.
Man bewertete mein Verhalten als nationalistisch. Das hat mir große Nachteile beschert.

Marija
lotte2
lotte2
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Re: Nationalhymne
geschrieben von lotte2
als Antwort auf eleonore vom 25.01.2011, 08:06:23
Eine interessante Frage, liebe eleonore...

Bevor ich meine eigene Einstellung "zum Besten" gebe,möchte ich zu bedenken geben, dass wir wahrscheinlich zwei große Gruppen von Meinungsträgern vorfinden werden:
Die Staatsbürger ( egal, welchen Landes) , die national eingestellt sind , denen Heimat, Tradition und Ähnliches Werte snd, werden wohl - ich wage halt einmal diese These, eher für das Singen der Nationalhymne bei offiziellen Anlässen sein.
Die Staatsbürger, die - das sage ich jetzt einmal salopp - der Meinung sind: "Dort, wo es mir gut geht, ist mein Vaterland" werden der Hymne und dem ganzen Drumherum eher ablehnend gegenüberstehen. Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Wurstigkeitseinstellung eher bei Jungen zu finden ist, die Proeinstellungen eher in der älteren Generation.
Das will ich aber nicht verallgemeinern... sondern nur andeuten.

Als Mitglied einer Altersgruppe,die 1945 eingeschult wurde, - in der ehemalgen DDR - , die zur ( fast chauvinistischen ) Heimatliebe und das nicht ohne Zwang erzogen wurde ... als Mensch, der tief mit der Natur,in der ich aufwuchs und den Menschen, die meine Sprache sprechen, verbunden ist, habe ich dennoch die ehemalige Hymne der DDR - mit allen Stophen - lieben gelernt. Sie entsprach unserem damaligen Lebensgefühl....


Den Text und die Melodie der jetzigen Hymne kenne ich, sänge auch mit, bekäme ich irgendein Ehrenzeichen der BRD verliehen * lach*, habe aber keinen inneren Bezug dazu.

"Land der Berge, Land am Strome..

Diese Hymne meiner zweiten Heimat, " textlich wild umstritten" hier in Österreich habe ich stets geachtet , gelehrt und mitgesungen, denn ich bin der Meinung, zur Staatsbürgerkunde als Lehrfach gehört das emotionale Bekenntnis zu dem Lande, in dem man Staatsbürger/In ist: das ist in meinen Augen eine Nationalhymne.

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Medea
als Antwort auf lotte2 vom 25.01.2011, 08:36:30
Es scheint mir "normal" zu sein, daß ich mich mit dem Land in dem ich lebe, auch identifiziere, sonst wäre ich doch längst ausgewandert (ich spreche jetzt von den freien Staaten dieser Welt) und dazu gehört als Selbstverständlichkeit die Nationalhymne dazu.

Seltsamerweise haben viele Deutsche ein gespaltenes Verhältnis dann, wenn es um die Hymne geht. In dieser Form kenne ich das von keinem anderen Land. Da wird sogar die flache Hand auf das Herz gelegt und damit eine tiefe Verbundenheit signalisiert.

Prof. Dr. Imanuel Geiss, vormals Universtät Bremen, schrieb eine Abhandlung "Von der Schwierigkeit, ein Deutscher zu sein" - leider ist sie vergriffen und wurde nicht wieder aufgelegt.

Es steckt eine Furcht in manchen Menschen, bloß nicht als Nationalist eingestuft zu werden - finde ich geradezu albern, kann ich auch nicht nachvollziehen. Die nationalsozialistischen Zeiten sind seit mehr als 60 Jahren vorbei. Bis auf ein paar Spinner sehnt die keiner herbei.

Marija, ich finde es völlig normal, beim Abspielen von Hymnen bei besonderen Anlässen
aufzustehen, es hat mit der Achtung für das jeweilige Land zu tun.

"Die Schwierigkeit, ein Deutscher zu sein",
sollte langsam einem unverkrampften Verhältnis zum eigenen Staat und seinen Menschen weichen.

Medea.



Christine1951
Christine1951
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf lotte2 vom 25.01.2011, 08:36:30

Mir geht es ähnlich wie Dir, ich fand die Nationalhymne "Auferstanden aus Ruienen ..." schon immer sehr schön.

Reichlich enttäuscht war ich dann als der Text nicht mehr gelehrt und gesungen wurde. Da wir schon zu DDR Zeiten ein sehr offenes und politisch reges Elternhaus waren haben wir auch mit unserem Sohn damals darüber gesprochen. Nun geschah folgendes, wir hatten den Ausreiseantrag schon gestellt, Michael ein überaus wissbegieriges Kind fragte doch seinen Lehrer warum die Nationalhymne der DDR keinen Text habe, zuerst schweigen ... dann Zurechtweisungen ... dann die Vorladung zum Direktor .... dann wurde ich zum Direktor vorgeladen ... ich habe jede einzelne Strophe zerpflückt und nicht locker gelassen mit meinen Fragen "was daran verwerflich" sei ..
daraufhin wurde ich "hinauskomplimentiert" es folgte die Vorladung zum Stadtschulrat ... dann Kreisleitung der SED (obwohl ich kein Genosse war) dann ein heftiges Gespräch bei der Stasi (wobei ich schon die Handschellen klicken hörte) und viel ANGST das man uns von unserem Kind trennt ....... sie haben letztendlich gewonnen ..... wir schwiegen erneut!

Übrigens hätte ich es gut gefunden wenn man 1990 eine neue Hymne erschaffen hätte mit Elementen aus beiden Hymnen ....
obwohl ich im Zorn gegangen bin, weggejagt mit 4 Koffern und hämischen Grinsen (wie einst meine Eltern aus dem Sudetenland), bin ich doch ein Kind dieses Staates gewesen, mit all den sowohl positiven Erfahrungen als auch den negativen Erlebnissen.

Und noch immer denke ich an dieses Pionierlied

Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald.
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat.

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört.

LG Christine
lotte2
lotte2
Mitglied

Re: Nationalhymne und Ähnliches
geschrieben von lotte2
als Antwort auf Christine1951 vom 25.01.2011, 10:05:10


Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer,
Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald.
Unsere Heimat ist das Gras auf der Wiese, das Korn auf dem Feld,
Und die Vögel in der Luft und die Tiere der Erde
Und die Fische im Fluß sind die Heimat.

Und wir lieben die Heimat, die schöne
Und wir schützen sie, weil sie dem Volke gehört,
Weil sie unserem Volke gehört.

LG Christine


Ja, liebe Christine ...

Dieses Lied ist genau so ein Text, den ich auch heute noch bejahen und singen kann a) weil er für Demokraten aller "Heimatländer" der Erde anwendbar ist und b) weil er positive Emotionen vermittelt..

nur: aber :
wenn wir halt nicht gezwungen worden wären, es zu singen ...

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Urego
Urego
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Urego
als Antwort auf Marija vom 25.01.2011, 08:19:10

@ Marija

Du hast Dein Bekenntnis zur Nationalhymne und zu unserem Staat hier öffentlich kundgetan. Das finde bewundernswert und ich schließe mich Deiner Überzeugung an.

Dein Entschluß, beim Singen der Hymne zu stehen ist mutig, denn Du wirst gewiß gewußt haben, daß Dir durch diese Handlung Nachteile entstehen können.

Nach meiner Meinung brauchen wir solche Staatsbürger, die sich zu ihm bekennen und zu ihm halten, auch wenn es einmal brenzlich wird. Die Wühlerei im Heuhaufen, ob sich nicht irgendwo noch eine Nadel des Anstoßes findet, ist nicht der richtige Weg.

Urego
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Christine1951 vom 25.01.2011, 10:05:10
Dieses wunderschöne Lied, von einem Kinderchor gesungen, ruft bei mir nach wie vor eine Gänsehaut hervor ... auch wenn ich es (wie jetzt) nur in Gedanken mitsinge.
Kennen es eigentlich nur wir ehemaligen DDR-Bürger?
Marija
Marija
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Re: Nationalhymne
geschrieben von Marija
gemeinsam
Christine1951
Christine1951
Mitglied

Re: Nationalhymne
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf Marija vom 25.01.2011, 11:37:10
unsere Heimat

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