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Aktuelle Themen Zinsen auf Null. Was bedeutet dies eigentlich?

carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pippa vom 12.03.2016, 15:10:59
"Viele Immobilien sind im Besitz von Banken, und die haben momentan keinerlei Interesse, diese zu verkaufen, jedenfalls erlebe ich dies zur Zeit." Pippa


Die Banken haben normalerweise kein Interesse Immobilien zu horten. Ihre Immobilienabteilungen verkaufen sie. Das Problem ist, dass in den Ballungräumen diese Immobilienangebote ihnen aus den Händen gerissen werden. Für jedes Angebot gibt es mehrere Bewerber. In den Ballungsräumen sieht es anders aus als im ferneren Umland.

Die erste Feststellung gilt für Ballungsräume, in denen Vollbeschäftigung herrscht. Von reihenweis geschlossenen und unvermietbaren Läden, wie Bruny es schildert, kann ich in der Region nichts erkennen.

c
barbarakary
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf carlos1 vom 12.03.2016, 17:28:47
Es ist etwas irritierend, wenn man 'in der Region' nichts erkennen kann, dass Banken Immobilien horten. Jeder lebt in einer anderen Region, Bruny spricht z.B. von Spanien - die Probleme werden sich in jedem Bundesland und in jedem Staat anders bemerkbar machen.

Mir gefallen Zukunftsaussichten, in denen man sich nicht vorstellen kann, was mit unserem Geld, dem Ersparten, bei den Jüngeren der Altersvorsorge, geschieht, überhaupt nicht! Wohl dem, der mietfrei wohnen kann im Eigentum, ansonsten aber keine großen Reichtümer angelegt hat, um die er sich nun sorgen müsste. Und was geschieht mit den sogenannten 'kleinen Leuten' - wie werden da die Auswirkungen eines künftigen Finanzgebarens sein?

Einen schönen Sonntag wünscht
barbarakary
carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 12.03.2016, 10:19:43
Lieber Karl,
über den großen Knall lässt sich genüsslich streiten, solange er nicht da ist. Herr Otte prophezeit ihn. Solche Meldungen gab es schon vor 40 Jahren. Auf der einen Seite droht der Untergang des Kapitalismus, andererseits stecken wir bereits in einer Staats-und Zwangswirtschaft. Natürlich werden bei ökonomischen Verwerfungen Sündenböcke gesucht. Das Publikum sucht diese immer bei anderen.

"Wir stecken immer noch in einer echten Weltwirtschaftskrise, auch wenn die Zwangsmaßnahmen und die Staatswirtschaft der Notenbanken das zu vertuschen suchen“, sagt er im Interview mit der „WirtschaftsWoche“. Max Otte
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8227020-max-otte-warnt-alle-fuers-endspiel-positioniert-retten-grossen-crash


"Machtwirtschaft" statt "Marktwirtschaft" soll es derzeit geben, wo doch immer die reinen Marktmächte im Kapitalismus alles in der Hand haben sollen. Die USA als der große Marktzerstörer und Vernichter des europ. Mittelstandes. Die größten Banken und Kapitalagglomerate sind heute aber chinesischer Staatsfonds und Staatsbanken. Natürlich sind viele deutsche Mittelständler besorgt darüber, wer ihr Erbe antreten soll, besonders dann, wenn sie keinen leiblichen Erben haben. Die chinesische Gefahr malt Otte aber noch nicht an die Wand, obwohl die Ängste umgehen, dass chinesisches Kapital in Dtld auf Suche nach mittelständischen Unternehmen ist und viele Perlen bereits aufgekauft hat.

Nachdem vor einigen Jahren der Untergang der deutschen Wirtschaft drohte und in diesem Forum die Angst vor einer Inflation zum Greifen nahe war (deswegen der Untergang der deutschen Wirtschaft!), ist es jetzt das "Kartenhaus" der EZB, das zusammenzubrechen droht. Was ist das aber für ein Kartenhaus? Meint er die Deflation, die Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen? Diese kann selbst EZB-Chef Draghi nicht beweiskräftig nachweisen. Otte bennent die lockere Geldpolitik der EZB als Schuldigen. Damit wären wir wieder beim Versagen der Politik in der Krise: Sie versäumt es unangenehme Wahrheiten auszusprechen und Reformen durchzuführen aus (der sehr berechtigten Furcht), dass es ihnen die Macht kosten würde. Lieber werden unerfüllbare Wahlversprechungen gemacht und es wird umverteilt. Verteilt werden kann aber immer nur das, was zuvor real erwirtschaftet wird. Ein Land wie Dtld in der Mitte Europas benötigt eine starke Exportwirtschaft, damit es die nötigen Energie- und Rohstoffeinfuhren bezahlen kann.

TTIP wird beschworen und die drohende Gefahr durch die USA ökonomisch vereinnahmt zu werden:

"Er sieht in dem geplanten Abkommen einen großen Schritt „in Richtung einer Wirtschaftsordnung der Reichen und Superreichen, die Kapitalseite wird gestärkt“. Noch ist TTIP Zukunftsmusik, doch auch im Hier und Jetzt lauern Gefahren. M. Otte a.a.O.


Zweifellos wächst das geopolitische Gefahrenpotenzial, weil Europa politisch und militärisch schwach ist. Da es aber relativ reich und wohlhabend ist, können Begehrlichkeiten in der geopolitischen Nachbarschaft wachsen. Politische und militärische Schwäche und Reichtum boten immer und bieten auch heute einen Anreiz zur Aggression. Wahrscheinlich meint Otte das. Er liegt damit in einem sehr allgemeinen Sinn richtig. Europa ist praktisch wehrlos, kann nicht einmal sein eigenen Grenzen vor andrängenden Flüchtlingen und ihren Frauen und Kindern schützen. Das macht Angst, wie man sieht. Otte könnte sagen, wir brauchen für Europa eine starke Schutzmacht. Die gibt es derzeit aber bereits in den USA. Lieber ist es ihm aber Ängste zu schüren und zu verunsichern, weil er Kunden und Anleger über Geldanlagen absichern will. Alles nach dem Motto: Zuerst verunsichern, dann absichern.

Doch wie sieht diese Absicherung aus?

"Aber was bedeutet das nun konkret, worauf müssen sich die Anleger im kommenden Jahr einstellen?
Otte gibt zunächst Entwarnung: „Bleibt eine politische Eskalation aus, haben wir für einen Crash derzeit zu viel Planwirtschaft. Solange die Notenbanken im politischen Interesse weiter unbegrenzt Liquidität zur Verfügung stellen, wird es auch für Anleger weiter laufen, allerdings im festverzinslichen Bereich ohne Rendite.“ Otte, a.a.O.


Nachdem er zuvor Ängste vor Macht- und Marktwirtschaft geweckt hat auf einmal die Aussage: ".... derzeit zu viel Planwirtschaft", es wird, wenn es keine politische Eskalation gibt, weiterlaufen wie bisher, "im festverzinslichen Bereich ohne Rendite." Offensichtlich lässt sich also kurzfristig von Markt- zur Planwirtschaft switchen, je nach Bedarf in der Argumentation. Unrichtig ist aber die Feststellung, dass es im festverzinslichen Bereich (Anleihen) Anlagen nur "ohne Rendite" gibt. Es gab und gibt im Anleihenbereich seriöse Fonds mit relativ guten Verzinsungen bis in den zweistelligen Bereich bei fünf Jahren.

Der Hinweis auf eine mögliche Vernichtung des Geldvermögens ist nicht originell, ebensowenig die Empfehlung Gold zu horten (wozu, wenn die Welt, wie wir sie kennen, untergeht?). Der Kauf von Blue Chips (Aktien mit hohem Kurswert) wird angeraten, als ob diese Anteilscheine in der Krise nicht auch an Wert verlieren würden.

"Die Besitzer von Geldforderungen müssen verlieren, während die Besitzer von guten Sachwerten - dazu gehören auch Aktien von Unternehmen mit guten Geschäftsmodellen – eine gute Chance haben ihr Vermögen über dieses Endspiel zu retten.“ a.a. O.


Es gibt also nach Otte ein Leben nach dem "Endspiel". Warum also die Aufregung? Es kommt eben nur darauf an sein Vermögen zu retten. Wie schön, dass es diese Hoffnung durch Max Otte gibt. Weiter unten auf der Seite schlägt Otte weiter um sich und wettert gegen den Staatssozialismus, den wir zur Zeit haben. Bei Bedarf geißelt er aber auch den Marktkapitalismus, dem wir uns ausliefern (s. oben). Das ist nun mal die Welt der Horrorcrashs.

Wer die Welt der Horrorcrashs genießen will, kann weiterlesen. Ich habe mir die Lektüre erspart.

Viele Grüße
c

Max Otte: „Staatssozialistische Maßnahmen ziehen nicht mehr“

Experten reden Klartext: Von Liquiditätsbombe bis Horrorcrash - So schlimm steht es um die Finanzwelt

Ein Schauermärchen mit fatalen Folgen: "Abschaffung des Bargeldes ist Entmündigung der Bürger!"

Börsencrash voraus?: Neuer Schreckenschart schlägt Alarm: Achtung, der Kamel-Crash kommt!

Wertpapier: Volkswagen, Volkswagen Vz., Öl (Brent), Gold

Themen: Max Otte, Target System, Vermögen, Vermögenswerte, Kreditgeldsystem

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pschroed
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2016, 15:32:09

Im Moment sehe ich nur leider keinen Ausweg aus diesem System, außer ein neues System zu etablieren. Dazu wiederum fehlen mir Menschen mit Visionen.
Bruny


Bruny, wir befinden uns noch immer in der Verlängerung der Finanzkrise welche 2008 durch die Insolvenz der Lehmann Brothers ausgelöst wurde.

Es werden Banken mit Geld gefüttert (Draghi) welches nicht in der Real Industrie verdient wurde, oder wird, das kann nicht gut ausgehen, ausser ein richtiges von der Politik gefürchtetes Banken Crash Gewitter würde auf natürlicher Basis eine Reinigung durchführen.

Phil.
pschroed
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 12.03.2016, 18:04:06
Interessanter Beitrag, danke Carlos.
carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2016, 15:32:09
"Es wurde ein System geduldet, dass einen einzelnen Mann über das Wohl oder Wehe von ganz Europa entscheiden lässt und das ist meines Erachtens falsch. Aber auch falsch war von allen etablierten Politikern, dass sie aus der Finanzkrise nichts gelernt haben." Bruny


Bruny, ich muss ein wenig korrigieren. Draghi ist Präsident der EZB
und als solcher für die Geldpolitik der EZB im Euroraum verantwortlich. Die EZB achtet darauf, dass sich die Geldentwertungsrate des Euro in eienm schmalen Korridor zwischen 0 und 2% bewegt. Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum ist aber nicht einheitlich. Insbesonders die südlichen Peripheriestaaten sind überschuldet und ihre Wirtschaftsleistung ist schwach. Draghi hat 2012 mit seiner Ankünigung deutlich gemacht, dass er es nicht so weit kommen lassen wird, dass eine Deflation - eine konkunkturelle Abwärtsspirale - sich entwickelt. Dehalb hat er den Ankauf von europ. Anleihen angekündigt und die Politik des lockeren Geldes eingeleitet (QE = quantitative easing). Das war 2012/13 nicht ganz unberechtigt, denn eine Abwärtsspirale hätte sich entwickeln können. Heute liegt die Inflationsrate in Dtld bei nahezu O%.

Heute ist die Situation anders, enen Deflation eher unwahrscheinlich. Die Banken geben jedoch trotz der Geldflut nicht mehr Kredite aus, wie von der EZB erwünscht, sondern lagern lieber überschüssige Gelder bei der EZB. Deshalb auch die neue Daumenschraube der EZB mit den Negativzinsen. Die deutschen Sparkassen leiden darunter und planen teilweise Bargeld in (noch zu bauenden Tresoren) zu bunkern. Ein Aberwitz.

Das Vorgehen Draghis mit der lockeren Geldpolitik ist politisch grenzwertig, weil die EZB keine Staatsfinanzierung betreiben darf. QE ist aber eine verdeckte Staatsfinanzierung.

Welches System meinst du? Die Staaten im Euroraum sind selbstständige souveräne Einheiten im Euroraum. Eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik im Euroraum wäre sinnvoll, wäre eine Systemänderung. Aber alle Staatenm müssten zustimmen. Davon sind wir weit entfernt. Du kannst nicht die Souveränität der Einzelstaaten übergehen. Ein Zerbrechen der Eurozone wäre für uns und die anderen Europäer aber verhängnisvoll. Draghi wünscht diese im Zielkorridor eine wenig anzuheben.

Die Politik hat es jederzeit in der Hand durch geeignete Maßnahmen die Wirtschaft in vielen Ländern voranzubringen. Die Einheit Europas vollzieht sich somit durch Krisen, d. h. Konflikten, durch Streit und unter Krämpfen. Es gibt kein System, das aus europäischen Völkern und Nationen ein einheitliches europäisches "Staatsvolk" macht. Eine Diktatur in einem europ. Einheitsstaat wollen wir nicht. Die Deutschen waren bisher sehr naiv und glaubten sich von Freunden umgeben und in völlkpmmener Sicherheit, bis sie in der Flüchtlingskrise merktn, dass ihre Grenzen nicht geschützt sind. Eine Mio Flüchtlinge und die Republik kippt aus den Latschen.

Draghis hat der europö Politik Zeit verschafft die Probleme zu lösen. Er kann aber Europa politisch nicht einigen. Wir würden aber noch ganz andere Krisen erleben, wenn wir die bisherige Ergebnisse der europ. Zusammenarbeit aufgeben würden udn jeder Staat für sich weiterwursteln würde.

c

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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 12.03.2016, 21:53:54
"Eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik im Euroraum wäre sinnvoll, wäre eine Systemänderung". Genau Carlos, und nur mit einer gemeinsamen Währung, die ohnehin nicht alle EU Länder haben, kann und wird Europa nicht funktionieren. Ich befürchte das Konstrukt Europa hat keine Basis, was ja auch täglich vorgeführt wird.
Bruny
carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf barbarakary vom 12.03.2016, 17:57:10
"Es ist etwas irritierend, wenn man 'in der Region' nichts erkennen kann, dass Banken Immobilien horten. Jeder lebt in einer anderen Region, Bruny spricht z.B. von Spanien - die Probleme werden sich in jedem Bundesland und in jedem Staat anders bemerkbar machen." barbarakary


Danke für den Hinweis. Es ging aus dem Beitrag von Bruny nicht hervor , wo sie die leeren Läden sah. Nur eien Küste wurde erwähnt. Es gbit viele Küsten. Deshalb mein Hinweis. Auf jeden Fall liegen sie im Euroraum. Darauf beziehen wir uns in der Diskussion.

Du fragst, wie die Auswirkungen eines zukünftigen Finanzgebarens auf die "kleinen Leute" sein können oder sein werden. Du solltest mal die Struktur der Bundeshaushalts im Internet dir ansehen. Mit etwa 80 Mrd ist der Beitrag zur Rentenversicherung der größte Posten. Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft, die Verfassungsrang genießt. Der Anteil für Soziales am Bruttosozialprodukt in allen öffentlichen Haushalten ist sehr hoch. Die guten Sozialstandards in Dtld sind weltweit ein Anreiz in Dtld Asyl zu suchen. Die Flüchtlinge suchen sich Dtld aus.

Die Politik muss aber auch darauf achten, dass ein Anreiz besteht zu arbeiten, Leistung zu erbringen, auch unternehmerisch tätig zu werden und damit Arbeitsplätze zu schaffen und zu halten und Steuern zu bezahlen. Ein Verwandter von mir verlor seinen Arbeitsplatz, weil die Firma nicht mehr weiter geführt wurde, obwohl sie nicht insolvent war. Die Anlagen und Gebäude wurden verkauft, weil die Familienangehörigen sich nicht einigen konnten.

Der Zustand des mietfreien Wohnenens im eigenen Hauschen ohne Reichtümer ist angenehm, doch leider nicht ungetrübt, den Steuern (Grundsteuer) sind auch im eigenen Haus fällig und Reparaturen, die du selbst bezahlen musst. Da geht es nicht ohne Rücklagen ab. Mache dir keine Illusionen.

Ein schönes Wochenende wünscht
c.
carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2016, 22:38:21
".... und nur mit einer gemeinsamen Währung, die ohnehin nicht alle EU Länder haben, kann und wird Europa nicht funktionieren. Ich befürchte das Konstrukt Europa hat keine Basis, was ja auch täglich vorgeführt wird."
Bruny


So ist es. Die wirtschaftliche Zusammenaerbeit der europ. Unternehmen wird immer immer enger. In der Geldpolitik sind aber die Auiffassungen der Partnmer in der Eurozoe sehr kontrovers. Das führt zu unterschwelligen Spannungen (milde ausgedrückt). Herr Weidmann, der Präsident der Dt. Bundesbank, ist in der EZB meist isoliert.

Ein schönes Wochenende
c.
carlos1
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Re: Draghi ist dabei, die Zukunft zu ruinieren
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 12.03.2016, 18:39:14
" .... wir befinden uns noch immer in der Verlängerung der Finanzkrise welche 2008 durch die Insolvenz der Lehmann Brothers ausgelöst wurde." pschroed

Lieber Phil, sas sehe ich auch so. Wir reden jedenfalls zu viel über Krisen.

Die EZB betreibt m. E. jedoch Geldschöpfung aus dem Nichts, denn für die Anleihen, die die EZB aufkauft werden den Banken Guthaben gutgeschrieben. Das ist kein reales Geld, sondern Fiat-Geld. Die Banken geben es oft nicht weiter als Kredit. Auch dann wäre es Fiat-Geld. Erst wenn du damit deine Brötchen kaufst, wird es zu Geld. Notenbankgeld ist Papier mit einem Sonderdruck, das als allgemeines (gesetzlcihes) Zahlungsmittel fungiert. Jedoch nur solange das Vertrauen in diese Währung besteht und es als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Einen großen Banken-Crash wegen der QE-Maßnahmen fürchte ich momentan nicht. Es gibt genügend Maßnahmen, die das geschaffene Geld wieder aus der Welt brinen könnten (da es ohnehin kein "Geld" ist, wenn es auf Konten liegt nur Fiat-Geld).

Draghi wollte mit seiuer Maßnahme den Kurs des Euro drücken. Bezeichnend war die unmittelbare Reaktion der Börsen. Der Kurs des Euro stieg sofort auf über 1,11USD. US-Anleihefonds-Analysten gingen von derselben Annahme wie Draghi aus. Weiter habe ich den Eurokurs aber nicht verfolgt.

Das Kasino Börse hängt mir zum Hals heraus. Die Fieberkurven kranker Hirne, so kommt es mir vor. Trotz der vielen Hüpfer im Börsengeschehen ist manchmal festzustellen, dass fundamentale Daten wie erwartet sich in einem Trend fixieren. Draghi selbst meinte schon vor längerer Zeit, dass das viele gedruckte Geld auch problemlos wieder "eingesammelt" werden könne und nicht infaltionär wirken würde.

Dir ein schönes Wochenende
c.

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