Diskussion historischer Ereignisse The Act of Killing

Karl
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Administrator

Re: The Act of Killing
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 18.11.2013, 17:39:34
Manchmal scheint es notwendig, Geschriebenes in anderen Worten zu wiederholen, um verstanden zu werden. Ich versuche es also noch einmal:

1. Ich habe bisher relativ wenig über die Mordorgien an indonesischen Kommunisten unter Suharto gewusst. Der von SB eröffnete Thread hier hat mir da Anlass geboten, mich zu informieren.

2. Die Mordorgien in Kambodscha durch die roten Khmer wurden in unserer Presse hingegen sehr oft thematisiert und ich habe mich hierüber immer gut informiert gefühlt.

3. Ich fand es unpassend, dass Olga in ihrer ersten dreizeiligen Antwort auf den erschütternden Eröffnungsbeitrag von dem Massenmord an Kommunisten auf einen (natürlich ebenso grässlichen) Massenmord durch Kommunisten abgelenkt hat. Ich habe mich gegen diese offensichtlich beabsichtigte Aufrechnung gewandt.

Wie schreibt Olga daraufhin so schön rabulistisch:
Mathematische Aufrechnung in solchen Tragödien halte ich auch für falsch.
als Antwort auf mich!!

@ nerida,

was Dich jetzt motiviert die Schuld für Informationsdefizite im Osten zu suchen, verstehe ich nicht. Ich habe immer im Westen gelebt. Gleiches gilt, soviel ich weiß, auch für den Threaderöffner.

Manchmal bin ich wirklich verzweifelt über gewollte oder ungewollte Missverständnisse.

Karl
nerida
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Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 18.11.2013, 18:35:58
Manchmal scheint es notwendig, Geschriebenes in anderen Worten zu wiederholen, um verstanden zu werden. Ich versuche es also noch einmal:

1. Ich habe bisher relativ wenig über die Mordorgien an indonesischen Kommunisten unter Suharto gewusst. Der von SB eröffnete Thread hier hat mir da Anlass geboten, mich zu informieren.
geschrieben von karl

und ich habe nichts anderes getan, als dem zu widersprechen, denn wer es wissen wollte, der konnte sich darüber über die damals angesagten Medien informieren.
Mit Medien meinte ich auch nicht die Bildzeitung, die hab ich seltenst gelesen und dieses Blatt gehörte ganz sicher nicht zu meiner täglichen Informationquelle.
Das ist nicht meine Meinung, denn ich denke, dass dieses Blutbad an Millionen unschuldigen Indonesiern einfach nicht in das Selbstverständnis der sogenannten "Freien Welt" und der BILD-Generation passt.

ich kenne keine Bildgeneration - wo und wann soll es die denn gegeben haben?
Ich gehöre zu der Generation, die ohne staatlich organisierten Aufmärsche, mit so vielen anderen auf die Straße gingen um gegen den Vietnamkrieg und all diese unsäglichen Machthaber wie suharto zu demonstrieren.

Es ist somit eine Schande, dass solche Typen sie dieser Sitting bull und manch anderer hier jetzt erst dieses Gewaltverbrechen in seiner Entsetzlichkeit zur Kenntnis nimmt - an Informationsmöglichkeiten (ich wiederhole mich) hat es zu keiner Zeit gelegen.
Karl
Karl
Administrator

Re: The Act of Killing
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 18.11.2013, 19:19:40
1. Ich habe bisher relativ wenig über die Mordorgien an indonesischen Kommunisten unter Suharto gewusst. Der von SB eröffnete Thread hier hat mir da Anlass geboten, mich zu informieren.

und ich habe nichts anderes getan, als dem zu widersprechen
geschrieben von karl
@ nerida,

wie kannst Du mir widersprechen, wenn ich feststelle, dass ich relativ wenig, eigentlich nichts über den Mord an den indonesischen Kommunisten gewusst habe? Ist das nicht grotesk anmaßend?

Es mag eine Schande für mich sein, dass ich so schlecht informiert war, aber es ist keine Schande, an solche Verbrechen zu erinnern und sie z. B. mir dadurch ins Bewusstsein zu rücken.

Ich sage deshalb an die Adresse von Sittingbull gewandt ausdrücklich danke für die Aufklärung, für meine Aufklärung über dieses Geschehen. Es mag ja sein, dass ich der einzige Dummkopf in ganz Deutschland war, der über diese Episode Indonesiens nicht informiert war.

In keinster Weise verstehe ich jedoch, warum Sittingbull in diesem Thread angegangen wird. Offensichtlich werden Wahrheiten also doch in unangenehme und weniger unangenehme Schubladen sortiert. Darin sehe ich den einzigen Grund, die Diskussion in diesem Thread auf die roten Khmer auszuweiten. Deren Gräuel haben ihren eigenen Thread verdient, wenn diese aber dazu verwendet werden sollen, um eine Diskussion über die Morde an Kommunisten abzuwürgen, dann ist das unsäglich.

Das zweite Zitat in deinem Beitrag stammt übrigens nicht von mir. Die sich daran anschließenden Fragen muss ich also auch nicht beantworten.

Karl

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herbi27
herbi27
Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von herbi27
Hallo.
ich freue mich da es doch noch Menschen(ausserhalb von Bild und RTL)
gibt die noch
diese Dinge bemerken..
Kurz:Die "Weltführungsmacht" wie es so schön heisst,führt die Welt in Abgrund.Die Zeit für diese Macht ist zu Ende so wie die Römer ca400 nach Christi auch zu Ende waren.
Wann wird diese Welt von der Unmoral und Heuchelelei befreit?
adam
adam
Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 18.11.2013, 20:20:17
Es mag eine Schande für mich sein, dass ich so schlecht informiert war, aber es ist keine Schande, an solche Verbrechen zu erinnern und sie z. B. mir dadurch ins Bewusstsein zu rücken.
geschrieben von karl


Warum soll das eine Schande sein?

Von mir kann ich sagen, daß ich 14 war als das passierte und auf meiner Interessenskala hinter Beatles, Stones, dem Stern und vielem anderem etwa auf Platz 198 rangierte. Als Nachrichten sah man damals die Tagesschau und daher sind mir die Namen Sukarno und Suharto ein Begriff.

Später hörte ich verschiedene Varianten und je nach politischer Einstellung war jemand anderes schuld. Jetzt weiß ich, daß die Aufarbeitung der Vorkommnisse in Indonesien bis zum Sturz Suhartos 1998 verboten war und erst nach seinem Tod 2008 schleppend in Gang kam. Abschließend geklärt ist noch nichts.

Die Verlierer -edit: des Bürgerkrieges- waren die Kommunisten und während eines Jahres wurden ca. 500000 Kommunisten getötet, wobei nach meiner Kenntnis an den Morden schon damals radikale Islamisten beteiligt waren. Ein düsteres Jahr für Indonesien.

Das ganze passierte also vor knapp 50 Jahren und war sicher integriert in den Kalten Krieg und zeigt, daß er an einigen Schauplätzen doch nicht so kalt war. Der Tod so vieler Menschen ist schlimm. In ein "Hoch" für irgendeine Kommunistische Partei kann ich aber nicht einstimmen.

Heute ist Indonesien eine demokratische Republik und ein säkularer Staat, obwohl es das Land mit den meisten Muslimen ist.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: The Act of Killing
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 18.11.2013, 22:03:48
In ein "Hoch" für irgendeine Kommunistische Partei kann ich aber nicht einstimmen.
geschrieben von Adam
Guten Morgen Adam,

Du antwortest auf mich. Habe ich ein solches Hoch angestimmt?

Keine spezifische Antwort an Dich, sondern allgemein gedacht:

Es ist schon "gefährlich", wenn man schreibt, dass Kommunisten ermordet wurden, es wäre richtiger von Menschen zu sprechen.

Offensichtlich sind viele Gehirne so konditioniert, dass sie keine Empathie für "andere" empfinden können.

Ich mache mich nicht mit der Gesinnung eines Menschen gemein, wenn ich auch für ihn die Menschenrechte gewahrt sehen möchte.

Karl

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 18.11.2013, 22:03:48
Die Verlierer des Bürgerkrieges waren die Kommunisten ...
geschrieben von adam


hört hört ... es handelte sich also um einen bürgerkrieg und nicht um einen holocaust .
ergo könnten natürlich auch die kommunisten schuld haben ...

denn

... je nach politischer Einstellung war jemand anderes schuld.
geschrieben von adam


und

Abschließend geklärt ist noch nichts.
geschrieben von adam


das behauptet heute zwar nicht einmal mehr die USA , eignet sich aber prima den "schwarzen peter"
noch ein bischen herumzureichen ... bis das schiff die schwere see wieder verlassen hat .

und um auf nummer sicher zu gehen , implementiert man noch schnell "radikale Islamisten"
in die , der entschuldung des imperialismus zugeneigten köpfe .

dieser perfide versuch der relativierung eines massenmordes ist nicht zu ertragen .

sitting bull
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf nerida vom 18.11.2013, 19:19:40
Es ist somit eine Schande, dass solche Typen wie dieser Sitting bull und manch anderer hier jetzt erst dieses Gewaltverbrechen in seiner Entsetzlichkeit zur Kenntnis nimmt - an Informationsmöglichkeiten (ich wiederhole mich) hat es zu keiner Zeit gelegen.


"solche Typen wie dieser Sitting bull" , haben schon vor mehr als einem jahr auf dieses
massaker hingewiesen ...

von dir ist mir zum thema keine einlassung bekannt .

sollte ich mich irren ... ?

"solche Typen wie dieser Sitting bull" , sind für jeden hinweis dankbar .

sitting bull
Re: The Act of Killing
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 19.11.2013, 12:49:14
@ Sittingbull schrieb:
"solche Typen wie dieser Sitting bull" , sind für jeden hinweis dankbar .

Du gehörst eben zu den "GUTEN" gelle???

[
hisun
hisun
Mitglied

Re: The Act of Killing
geschrieben von hisun
als Antwort auf sittingbull vom 19.11.2013, 11:44:51
sittingbull,

du hast recht, es ist ein perfider Versuch, diesen Massenmord mit
einem Bürgerkrieg zu relativieren – damit wird auch der Grund und
Sinn des Films: „act of killing“ (mit)relativiert.

... und was die Zeit angeht, ist es doch ganz selbstverständlich, dass
dieses Massaker gerade JETZT (erneut) zur Sprache kommt, da dieser
Film ab dem 14. November 2013 in den Kinos läuft.

"Sei wer Du bist und sag, was Du fühlst.
Denn die, die das stört, zählen nicht
und die, die zählen, stört es nicht."
~ Theodor Seuss Geisel ~

hisun
.*.

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