Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?

Diskussion historischer Ereignisse Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?

wandersmann
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 26.11.2018, 17:27:18
Herr Höcke ist noch kein Mitglied der AfD im Parlament, sondern sondert seine Giftspritzen vorwiegend in Thürigen ab, wo er vermutlich das macht, was die dortigen Menschen von ihm erwarten und auch verlangen.
Und so jemand war bis 2014 auch GEschichtslehrer und hat Kinder unterrichtet.
DAmals hätte die Neutralitätspflicht gegolten; ob das immer eingehalten wurde, bzw. intensiv überprüft, ist mir nicht bekannt.
 
Langsam olga64, verbreite hier bitte keine fake news.
DIE Menschen in Thüringen "erwarten und verlangen" überhaupt nicht das, was Höcke dort "absondert", wie Du das formuliertest. Das Wählerpotenzial der AfD liegt in Thüringen derzeit zwischen 20 und 25%, d.h., dass das, was er "absondert", von mehr als ¾  der Thüringer Wähler eben nicht von ihm gefordert wird.
Bleib also bitte bei der Wahrhheit.

Im übrigen sollte man beachten, WO Herr Höcke als Geschichtslehrer tätig war. Im nordhessischen Bad Sooden Allen nämlich, und nicht etwa in Thüringen. Das hast Du zwar auch nicht behauptet, ich füge es aber gerne mal an.
olga64
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 26.11.2018, 17:44:39

MIr genügen die Fernsehaufnahmen von Herrn Höcke, wenn er seine widerlichen Sprüche vor begeisterten Zuhörern in Thürigen absondert und diese ihn auch noch aufstacheln in Chören, genau in dem Ton weiterzumachen. Dort ist er m.W. Fraktionsvorsitzender der AfD und kann berechtigte Hoffnungen haben, ein Ministeramt im Thüringer Landtag zu erhalten, wenn die AfD erfolgreich ist.

Natürlich ist Herr Höcke ein "Wessi" und es verwundert mich mal wieder sehr, dass ostdeutsche Menschen, die doch ansonsten so über die westdeutsche Dominanz auf allen möglichen Bereichen klagen und jammern, sich diesen Typen freiwillig in ihre Region holen.
IN den Schuldienst wird er nie wieder zurückkehren können; dafür hat er sich als Diener des Staates zu viel geleistet. Die Schüler sind hoffentlich zukünftig vor ihm geschützt. Olga

wandersmann
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 26.11.2018, 17:53:46

@ olga64

In Thüringen leben gut 2 Millionen Menschen. Wenn Herr Höcke gelegentlich seiner Reden 1000-4000 Zuhörer hat, dann sind das nicht DIE Thüringer, wie Du unterstelltest, sondern eben nur ein kleiner Teil von ihnen.

Eingedenk der Tatsache, dass der Osten von Beginn an immer nur die abgehalfterte 2. und 3. Wahl von Westpolitikern und Westmanagern vorgesetzt bekommen hat, reiht sich Höcke diesbezüglich recht gut ein.


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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 26.11.2018, 18:01:16

Dieser "kleine Teil" ist erschreckend groß, immerhin größer als in anderen Teilen der BRD. Na ja, Sachsen spielt in der gleichen Liga, das ist eben im Osten so, warum auch immer.
Und das sollte man auch kritisch beobachten und kommentieren dürfen, auch wenn so manche Heimatverbundenen das ungern sehen. Unsereiner sieht dafür eben diese rechten Tendenzen im Osten ungern. Und dass es sie gibt, steht ja wohl außer Zweifel, das ist nunmal statisch belegt, so traurig es ist.

adam
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 26.11.2018, 18:01:16

Eingedenk der Tatsache, dass der Osten von Beginn an immer nur die abgehalfterte 2.und 3. Wahl von Westpolitikern und Westmanagern vorgesetzt bekommen hat, reiht sich Höcke diesbezüglich recht gut ein.
Ja wandersmann, der Osten. 40 Jahre DDR waren nix und und kosteten bald 2 Billionen Euro nun sind bald 30 Jahre Bundesrepublik abgelaufen und es ist wieder nix. Schuld waren und sind immer andere und bezahlen müssen auch immer andere. Nun geht immer deutlicher eine staatszerstörende Gewalt von den "neuen" Bundesländern aus. Wie lange dauert eigentlich "neu" und wie lange woillt ihr das eigentlich noch verharmlosen?

--

adam
carlos1
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 26.11.2018, 00:45:41

Adam, es geht um historische Ereignisse und deren Diskussion in diesem Forum. Ich bleibe dabei, dass Freds Beitrag ungeeignet ist als Einstieg in eine Diskussion über das in Frage stehende historische Ereignis.  Die Äußerung des AfD-Mannes in Thüringen, was er als als  Schande bezeichnet,  ist eindeutig. Er lehnt eine Verantwortung vor der eigenen Geschichte ab und will Ereignisse  nicht wahr haben.
 
„Ein Ereignis, das „nur hier diskutiert“ werden soll, "weil ein Herr Höcke auf recht verzwirbelte und mehrdeutige Weise in seiner Rede u.a. gesagt hat, dass Berlin eine diesbezügliche „Ausnahme darstellt…“  Der Mann von der AfD hatte das Holocaust-Mahnmal in Berlin als Denkmal der Schande bezeichnet. Mehrdeutig ist das nicht, was du (Fred) schreibst, sondern eindeutig.“ Wohlgemerkt darüber will er nur diskutieren, weil Höcke, Berlin mit seinem Mahnmal als Ausnahme und als Schande darstellt, nicht weil ihn  den Mord an Millionen Menschen berührt.“ Zitat carlos1
 
Ich muss mich bedauerlicherweise länger zitieren

„Nach der Einleitung (Anm. carlos: die Einleitung Freds) soll Höcke gesagt haben, Berlin stelle eine Ausnahme dar im Vergleich zu anderen Hauptstädten. Höcke hat so wie ihn Fred Lang zitiert Recht: In anderen Hauptstädten gab es keine Regierung und kein Regine das mit derart verbissener Wut alle Kraft dafür einsetzte das Judentum während des Krieges in Europa auszurotten (Hitler-Rede im Reichstag am 1. September 1939). Hitler kündigt das Ende der jüdischen Rasse in Europa während des Krieges an.“ Zitat Carlos1
 
Mit Einleitung ist die Einleitung des Themas durch Fred gemeint. Er (Fred)  verweist zurecht darauf, dass andere Hauptstädte solche Mahnmale nicht gebaut haben. Berlin sticht hier also positiv heraus. Mich verwundert das nicht. Ich erwähnte die Vorgänge nach dem Einzug Hitlers in Wien, als die Juden gedemütigt wurden und die Bürgersteige mit Zahnbürsten reinigen mussten. Schlimmeres sollte folgen. Österreich hat sich in der Nachkriegszeit als Opfer Hitlerscher Aggression gesehen. Die Realität von 1938 war eine andere. Die Ankunft Hitlers wurde mit Mehrheit begrüßt. Der Rechtspopulismus in Österreich ist (FPÖ) ist eine Folge heute fehlender Darstellung der wahren Verhältnisse in den 30er Jahren nd der Nazizeit. Aus der Sowjetunion ist mir bekannt, dass Juden nicht evakuiert wurden vor dem dt. Einmarsch. Unter Stalin waren die Juden nicht sehr angesehen. Viele Kampfgenossen Lenins waren Juden. Viele fielen den Säuberungen zum Opfer. Viel Juden nahmen aber such als Partisanen und Soldaten der  Roten Armee am Krieg teil
 
Den Raum Ostmitteleuropas (Polen, Weißrussland Ukraine) nennen Historiker die „killing-fields“. Seit dem Ende des ersten Weltkrieges über die Millionen Toten der Kollektivierung Stalins bis zum Massenmorden der Nationalsozialisten: Wer kennt das KZ Minsk? Wir kennen nur Auschwitz, Treblinka und Majdanek. Ghettos und deren Auflösung in der Endlösung gab es genug in Weißrussland und Litauen, nicht nur in Polen.
 
„Wo das Mahnmal steht, spielt keine Rolle. Überall könnten und können Menschen sich zur geforderten Solidarität bekennen. Was gibt es da zu diskutieren? Eigentlich gilt es doch nur festzustellen, daß Höcke ein entsetzlich dummer Mensch ist.“ Adam
 
Das Mahnmal des Holocaust (ein Betonquaderfeld, deren Oberfläche in leichter Wellenbewegung erscheint) wirkt durch seine Symbolik: Es liegt in unmittelbarer Nähe des Führerbunkers und der Reichskanzlei: Von dort ging die Politik des Massenmordes aus. Ich sage das, obwohl es kein einziges schriftliches Beleg von Hitler gibt, das den Mord anordnet. Um nicht als bornierter Hitler-Anhänger und Befürworter des Holocaust zu gelten, füge ich ergänzend hinzu, dass dafür Erklärungen gesucht werden müssen, denn Hitler wollte die  Endlösung. Das Mahnmal lädt ein zum Nach-denken, d .h. dass du im Nachhinein über die Sache nachdenken solltest. Du sprichst von Solidarität, geballten Fäusten und bist heute ein ganz starker Widerständler. Leider aber kommt dein Widerstand gegen Hitler heute zu spät. Widerstand konnte damals auch nur leisten, wer fest in einer Gruppe verankert war. Aber niemand durfte sicher sein vor Spitzeln. Es galt das Prinzip der Sippenhaft. Das erwähne ich, damit die Folgen eines Widerstandes für die Familien klar sind.  
 
Wie erging es der dt. Lehrerin, die mit einem russischen Offizier verheiratet war? Ihr Mann starb an einer Verwundung. Ihre Eltern wurden 1941 evakuiert, sie sollte am nächsten Tag folgen. Aber da waren die Deutschen da. Sie kam mit dem Rückzug ins Reich. Die SS verhörte sie und verlangte, dass sie den russischen Namen ablegen sollte. Russen galten als Untermenschen. Sie weigerte sich und wurde in Gegenwart ihrer Kinder (8 und 6 Jahre) zusamengeschlagen und musste Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Überlebt hat sie vielleicht auch ,weil sie blond war und blaue Augen hatte. Der Massenmord an russischen Kriegsgefangenen (3,5 Mio) wird heute nicht ausdrücklich thematisiert. Die Gründe liegen auch im Verhalten der russischen Seite.
c



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adam
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 27.11.2018, 00:02:34

Carlos,

wir gehen von unterschiedlichen Standpunkten an das Thema heran. Ich gebe dir recht, daß der Einstieg in das Thema durch den Kollegen sehr unglücklich war. Aber die Wenigsten im Forum können auch nur annähernd professionell an solch schwierige Themen herangehen. Das sollte man ihnen nicht ankreiden.

Es fällt mir nicht ein, dich auch nur in der Nähe eines Hitlerbefürworters zu sehen. Der Standort meiner Stellungnahme ist die heutige Situation. Ich sehe mich keinesfalls als späten Widerständler gegen das Regime von damals (wie könnte ich !?), sondern gegen den aufkommenden Nationalismus von heute und das nationalsozialistisch gefärbte Geschwätz des Björn Höcke. Die fünf Finger der Faust beziehen sich für die heutige Zeit zugegebenermaßen auf die Faust einer Ulrike Meinhof in ihrer frühesten politischen Aussage. Also eine Faust auch gegen einen B. Höcke, der nicht recht hat, wenn er von Schande im Zusammenhang mit dem Berliner Mahnmal redet, weil er es als Schande dastellt, sich noch heute zu der Verantwortung zu bekennen, die uns die Zeit des Nationalsozialismus hinterlassen hat.

Carlos, unsere Meinungen müssen nicht kongruent sein, auch das ist eine schöne Seite der Demokratie. Der Tenor ist ähnlich und der Konsens gegen politische Verbrechen, für den Rechtsstaat, verbindet. So decken wir eine breite Front gegen radikales Denken ab. Leider haben das, auch hier, einige noch nicht verinnerlicht: Auch unterschiedliche Meinungen, Sichtweisen können verbinden.

Gruß von

adam
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 27.11.2018, 00:02:34

Da es um Denkmäler geht. Schlimm finde ich, dass noch heute in vielen Orten, oft mit kriegerischen Bildern, der „gefallenen Helden“ aus dem Dorf, der Stadt gedacht wird, aber die Namen z. B.  der ermordeten Juden aus den jeweiligen Orten fehlen. Diese wurden auch nach dem Krieg verleugnet. Erst durch die Kultur der Stolpersteine kommen deren Namen so langsam wieder zurück in das kollektive Bewusstsein.  Auch sie waren Deutsche mit Deutsch als Muttersprache und bis dass die Nazis kamen deutsche Bürger mit allen Rechten. 

Karl

Karl
Karl
Administrator

RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 27.11.2018, 00:02:34

Carlos1 an Adam 
“Leider aber kommt dein Widerstand gegen Hitler heute zu spät. Widerstand konnte damals auch nur leisten, wer fest in einer Gruppe verankert war. Aber niemand durfte sicher sein vor Spitzeln. Es galt das Prinzip der Sippenhaft. Das erwähne ich, damit die Folgen eines Widerstandes für die Familien klar sind. „

Lieber Carlos1,

deine Worte zeigen sehr deutlich, wie schwierig es ist, Widerstand in einer Diktatur zu leisten. Deshalb ist die Aufforderung „Wehret den Anfängen“ keine Floskel, sondern bittere Notwendigkeit. Nicht jeder ist zum Helden geboren, aber jeder kann mithelfen, dass Ähnliches nie wieder geschieht. 

Gerade deshalb bin ich - auch wenn es einige nervt - sensibel für Tendenzen, die gesellschaftliche Entwicklungen zeigen, die nach rechts weisen. Gestern war ich abends auf einer Veranstaltung in Freiburg, auf der Eva Mendelson-Cohn, geb. in Offenburg, jetzt in England lebend über ihre Geschichte und die ihrer Familie berichtet hat. Ihre Mutter und eine ihrer Schwestern wurden in Auschwitz vergast. Sie selber kam mit ihrer Schwester ins französische Konzentrationslager in Gurs. Ihnen wurde zur Flucht in die italienische Schweiz verholfen, von wo sie später nach England zum Vater ausreisten. 
Von der älteren Schwester, die in Auschwitz ermordet wurde und zuvor in einem Kinderheim in München lebte, existiert ein Tagebuch (von 1926 - 1944) „Inzwischen sind wir nun besternt worden“.  Dieses bin ich gerade an lesen. 

Es ist einfach unfassbar, was in Deutschland vor einem Menschenleben abgelaufen ist. Ich kann nur hoffen, dass die Jugend dies nicht vergisst. 

Karl
wandersmann
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RE: Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 26.11.2018, 19:53:11

Eingedenk der Tatsache, dass der Osten von Beginn an immer nur die abgehalfterte 2.und 3. Wahl von Westpolitikern und Westmanagern vorgesetzt bekommen hat, reiht sich Höcke diesbezüglich recht gut ein.
Ja wandersmann, der Osten. 40 Jahre DDR waren nix und und kosteten bald 2 Billionen Euro nun sind bald 30 Jahre Bundesrepublik abgelaufen und es ist wieder nix. Schuld waren und sind immer andere und bezahlen müssen auch immer andere. Nun geht immer deutlicher eine staatszerstörende Gewalt von den "neuen" Bundesländern aus. Wie lange dauert eigentlich "neu" und wie lange woillt ihr das eigentlich noch verharmlosen?

--

adam
geschrieben von adam
Du weißt doch gar nicht, was du hier schreibst, adam.
Lass' besser Themen beiseite, von denen Du keine Kenntnis besitzt.

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