Fernsehen und Film "Das Ende der Geduld"

sittingbull
sittingbull
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"Das Ende der Geduld"
geschrieben von sittingbull
der "höhepunkt" der ARD "themenwoche toleranz" , soll der heute abend gezeigte film "Das Ende der Geduld" sein .
die geschichte der Neuköllner jugendrichterin Kirstin Heisig , die 2010
in den freitot ging .

an den suizidalen umständen des todes der schwer an depressionen
erkrankten frau , bestehen laut den seinerzeit ermittelnden behörden
keinerlei zweifel .
anders im film , der wider der realität , implizit einen mord aus migrantenkreisen herbei fantasiert .

auch sonst wird mit ausländerfeindlichen stereotypen nicht gespart ...
die die vorbehalte eines rechtspopulistischen klientel bedienen .
wir werden hier morgen sicher darüber lesen müssen .

besonders "schön" fand ich den Heisig zugeschriebenen satz an eine
muslimin : "sie brauchen kein geld , sie brauchen einen deutschkurs" .

so stellt man sich im öffentlich/rechtlichen tv offenbar toleranz vor .

das sich die prinzipiell tolle Martina Gedeck immer wieder auf so dünnes eis begibt ... siehe auch die verwurstung des sogn. "Baader-Meinhof Komplex" ... stellt meine geduld allerdings auf eine harte probe .

woher der Häuptling das alles schon wieder weiss ?

aus der pressekopie meiner gewährsfrauen im Axel Springer Verlag .

sitting bull
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
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was schimpfst du denn?
dem drehbuch und film-titel liegt doch das posthum veröffentliche buch von kirsten heisig zugrunde?

m./.
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Medea
Medea
Mitglied

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von Medea
als Antwort auf sittingbull vom 19.11.2014, 12:40:42
Den Suizid von Frau Kirsten Heisig bedaure ich sehr.
Ihr Buch "Das Ende der Geduld" habe ich voller Mitgefühl gelesen
für ein Richterin, die mit den schwierigsten Fällen von jugendlichen

Kriminellen betraut war. Sie prangerte aus ihrer jahrelangen Erfahrung
mit jugendlichen Gewalttätern an, daß ein Teil der deutschen Richterschaft nicht konsequent mit diesen Wiederholungstätern umgehe,
zu häufig auf Bewährung entscheide, deren Vorgaben in den seltensten Fällen gefolgt wird.

Die Jugendkriminalität in unserem Lande ist erheblich, was sich zur
Zeit in puncto Salafisten tut, nicht mehr wegzudiskutieren.
Ich bin sehr auf den Film gespannt, und wie er aufgenommen wird.

Medea.

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KaJazza
KaJazza
Mitglied

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von KaJazza
Nicht alle Kritik, die die deutsche Presse zu Film und Fernsehen veröffentlicht, muss den Nerv der Zuschauer treffen. Bevor man hier das "Meckern" anderer einstellt, sollte man sich das Werk m.E. zunächst selbst zu Gemüte geführt haben
Karl
Karl
Administrator

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 19.11.2014, 12:40:42
"sie brauchen kein geld , sie brauchen einen deutschkurs"
geschrieben von heisig
Das kann in gewissen Situationen Hilfe zur Selbsthilfe anstatt reine Alimentierung bedeuten und sehr sinnvoll sein. Ich werde mir diesen Film heute anschauen.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 19.11.2014, 14:53:25
So weit ich informiert bin, brachte sich die Richterin durch Erhängen um, weil eine Beziehung in die Brüche ging und der Kontakt zu ihren Kindern nur sehr dürftig war. Warum genau sie diesen SChritt ging, werden wir nie erfahren und es geht uns auch nichts an. Es dürfte aber nichts mit der Ausübung ihres Berufes zu tun gehabt haben -. Ich werde mir den Film kommenden Samstag auf Einsfestival ansehen - schon deshalb, weil ich keinen Film mit Martina Gedeck auslasse. Ich betrachte sie als eine der besten Schauspielerinnen, die wir derzeit haben und bin auch sicher, sie nimmt nur Drehbücher an, die entsprechend anspruchsvoll sind (sagte sie im Interview mit der Südd. Zeitung). Olga

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justus39
justus39
Mitglied

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2014, 14:44:06
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was schimpfst du denn?
dem drehbuch und film-titel liegt doch das posthum veröffentliche buch von kirsten heisig zugrunde?

m./.
.
geschrieben von margarit

Soweit ich informiert bin, weicht wohl der Film doch erheblich von der autobiographischen Darstellung im Buch ab und stützt sich auch mehrheitlich auf Recherchen der Drehbuchautoren.
Ich kann zwar nicht beurteilen, inwieweit er der Person Kirsten Heisigs gerecht wird, aber Freunde und Weggefährten sind von ihm wohl eher enttäuscht.
Es wäre eine weitere Tragik um diese Richterin, wenn hier ein falsches Bild von ihr vermittelt würde.

Man darf auf jedem Fall gespannt sein, ich werde ihn aufzeichnen müssen.

justus
olga64
olga64
Mitglied

Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 19.11.2014, 17:00:18
Wo und wann haben die Freunde und WEggefährten denn den Film schon gesehen? Erhielten diese eine Sonderaufführung irgendwo?
Ein Film und ein Buch wird in jedem Zuschauer und Leser immer gesteuert, von dessen persönlicher Interpretation des Themas. Deshalb empfindet man meist ja auch ein verfilmtes Buch nie so stimmig wie dasselbe. Olga
Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich besitze das Buch schon lange und habe es gelesen. Der Inhalt hat mich überzeugt. Frau Heisig beschränkt sich nicht darauf, festzustellen und zu beanstanden, sondern sie bringt auch Lösungsvorschläge ein. Das gibt es selten. Sie hat viel unternommen, um Lösungen gegen die ausufernde Gewalt zu finden.Aber was kann eine engagierte Richterin ausrichten, wenn das Umfeld Engagement verhindert? Das Buch macht also deutlich, wie desinteressiert die Verantwortlichen an Lösungen sind.

Kurz bevor das Buch erschien, starb Frau Heisig. Ich habe mich damals ausführlich mit der Selbstmordtheorie befasst. Bis heute ist u.a. ungeklärt, wie Frau Heisig in den Baum kam. Es wurde keine Leiter gefunden und ohne wäre sie da nicht hingekommen. Freunde sahen sie als lebensbejahende Frau, keinesfalls selbstmordgefährdet. Sie hat so viel Arbeit in ihr Buch investiert, dass sie sicher gerne nach Erscheinen im Rahmen öffentlicher Auftritte ihre Positionen erklärt und aufrüttelnd die Schlafenden geweckt hätte. Ich bin davon überzeugt, dass es zu einem Eklat gekommen wäre, hätte sie sich noch äußern können. Insofern glaube ich nicht an einen Mord durch Rechtsradikale, mir scheint es , da waren andere am Werk.

Ich möchte euch ans Herz legen, dass Buch zu lesen. Es ist ein gutes Buch.
justus39
justus39
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Re: "Das Ende der Geduld"
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.11.2014, 17:56:37
Insofern glaube ich nicht an einen Mord durch Rechtsradikale, mir scheint es , da waren andere am Werk.

Ich möchte euch ans Herz legen, dass Buch zu lesen. Es ist ein gutes Buch.

Ich fürchte, dass der Film eher neue Rätsel aufgibt, als dass er zur Klärung beträgt.

justus

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