Fernsehen und Film GIna Nazionale wird 85 Jahre alt

Für eine ganze Generation von Männern war Gina Lollbrigida das perfekte Schönheitsideal ,und die Frauen ,auch viele Schauspielerinnen versuchten sie zu kopieren, kamen aber weder ihren persönlichen Stil noch ihrer Anziehungskraft nahe. Sie galt einmal als die schönste Frau der Welt.



Nun wird sie am Mittwoch,4. Juli, ihren 85.Geburtstag feiern , und wir blicken auf ein Stück ihres Lebensweges zurück.

Schon als Dreijährige wurde sie zum "schönsten Kleinkind Italiens" gewählt, 17 Jahre später wurde sie Dritte bei der Wahl zur "Miss Italia".

Aber nicht Italien verhalf ihr zum Start ihrer großen Fimkarriere, sondern Frankreich mit den Filmen "Fanfan der Husar" und "Die Schönen der Nacht".
Eine Karriere in Hollywood bahnte sich an, scheiterte aber zunächst an ihrer Weigerung , sich von dem Arzt Milko Skofic zu trennen, mit dem sie später einen Sohn hatte. Sie reiste einfach inmitten der Dreharbeiten ab.

Danach erst entdeckte Italien die Ausstrahlung dieser ungewöhnlich schönen Frau , die trotz nicht gerade anspruchsvollen italienischen Filmen absoluten Kultstatus erreichte .

(Gina Lollobrigida am Beginn ihrer Karriere)

Ihre großen internationalen Erfolge erreichte sie an der Seite namhafter Darsteller wie Yul Brynner, Anthony Quinn, Sean Connery, Alec Guiness, Rock Hudson, Jean Luis Trintignant ,Humphrey Bogart, Bob Hope, Horst Buchholz u.v.a.

Sie heimste viele internationale Filmpreise ein, u.a. auch sechsmal den deutschen "Bambi".

Mehr als 60 Filme hatte sie bereits gedreht, als sie in den 70er Jahren eine zweite Karriere als studierte Fotografin, Filmregisseurin und Bildhauerin begann und auch hier eine Karriere machte, die mit den französischen Kunstpreis belohnt wurde.

Es widerstrebe ihr, sagte sie einmal, immer nur als schöne Frau gesehen zu werden. Ihre anderen künstlerischen Ambitionen waren ihr wichtiger. Mit ihren Bildern und Skulpturen konnte sie ausdrücken, was sie zu sagen hatte, was beim Film nicht möglich war.

Nicht zu verheimlichen waren natürlich ihre Temperamentsausbrüche und ihre Impulsivität, die die Zusammenarbeit mit ihr nicht einfach machten.
2006 sorgte sie noch einmal für Schlagzeilen, als ihre Heiratsabsichten mit einem 34 Jahre jüngeren spanischem Unternehmer platzten.

Nun ist es ruhiger um sie geworden. Aber Gina Nazionale, wie sie die Italiener liebevoll nennen, wird an ihrem 85. Geburtstag gewiss alle Ehren in Empfang nehmen dürfen ,die ihr sagen, dass sie unvergessen bleiben wird.

Luchs

Wow Luchs,


das ist eine schöne Würdigung. Ich habe Filme mit ihr immer gerne gesehen, ich erinnere mich

Karl

Danke Luchs...

ich denke noch immer gern an den Film...
Happy End im September zurück...

das Buch hatte ich mal im Bücherschrank gefunden ...

und nun endlich.... mit Rock Hudson... und Gina verfilmt...
das war für mich, so als Jugendliche, ein ganz tolles Paar...
in einer lustigen, verzwickten Rolle ..

ja das sind so alte Erinnerungen

weserstern

Danke, Karl, aber du wärst ja auch kein Mann, wenn dich dise wunderschöne Frau "kalt" gelassen hätte

Mir ist sie u.a. als Esmeralda im "Glöckner von Notre-Dame" in lebendiger Erinnerung, Weserstern, obwohl ich wohl so ziemlich alle Filme mit ihr gesehen habe. Dass sie auch ein schöne, warme Singstimme hatte, fiel kaum mehr auf, sie bezauberte und verzauberte ihre Fans.

Ich hoffe, der Link springt an- ist leider aus der Schweiz nicht immer sicher.

Luchs

Ich konnte den Link ohne Probleme öffnen. Er funktioniert.

Auch ich fand Gina in dem Film "Der Glöckner von Notre Dame" einfach faszinierend und wunderschön.

Sie brachte wirklich ein bisschen Lebensgefühl von Bella Italia zu uns in die verstaubten Wohnzimmer.

Sie ist eine Frau mit vielen Talenten und hat es geschafft, dass sie nicht nur auf ihren
tollen Körper reduziert wurde.

Können eigentlich viel Italienerinnen gut singen? Auch der Gesang von Sophia Loren war ja
auch außergewöhnlich.

anjeli

Ich fand Sophia Loren immer besser als "Gina", wohl deshalb, weil sie aus Pozzuoli in der Nähe von Neapel kommt, wo ich selbst gerne bin. Besonders witzig fand ich ihre Verhaftung in ein Frauengefängnis in Pozzuoli, wo sie mit ihrer persönlichen Seidenbettwäsche einmarschierte und Audienzen gab. DAs ist für mich Italien, das ich ja selbst in den letzten Jahrzehnten viel und gerne kennenlernen durfte - Filme bringen nur ein völlig verfälschtes Bild über ein Land rüber - das sind ja Illusionen. Olga

Frau Olga,

in zwei Jahren 2014 feiert Sophia Loren ihren 80. Geburtstag. Da können sie dann gerne
eine Hommage für die Loren schreiben.
Gerne bin ich dann wieder dabei, weil ich sie als Schauspielerin sehr schätze, genauso wie
Gina Lollobrigdida. Jetzt steht aber Lollo im Vordergrund.

Gina Nazionale mußte sich alles erarbeiten. Der Loren ist alles auf einem silbernen Tablett
serviert worden. Ihr Ehemann, Carlo Ponti hat ja die Fäden im Hintergrund oder im Vordergrund geknüpft.
Er soll über Gina Nazionale gesagt haben, sie wäre eine sehr schöne Frau, aber eine schlechte Schauspielerin.

Gina soll immer bodenständig gewesen sein und ist wohl immer noch.
Ein Zitat von ihr lautet:
Was nützt der Erfolg, der Reichtum,
morgen kann alles schon anders sein,
die Filmwelt ist eine Fantasie, mehr nicht.

Ob, das italienische Leben in den Filmen märchenhaft dargestellt wird, dem muß ich widersprechen.
Beurteilen kann ich es, da ich außer französischen Verwandten auch noch Italiener in der Familie habe.
Ich bin mit deren Mentalität vertraut und lebe teilweise auch so.
Nicht immer ist es in Deutschland möglich.

Ich fand auch in dem Film "Die Strohpuppe"machte Gina eine gute Figur. Aber unübertroffen war ihre Rolle als Zigeunerin Esmeralda. Sie hatte Rasse und Klasse und Glut in ihren Augen.

anjeli

Danke für den Rückblick.

Ich erinnere mich gerne an den Film "der Glöckner von Notre Dame".

Aber natürlich auch an viele andere Filme mit Gina in der Hauptrolle.



Chris

Obwohl ich den "Glöckner" nur ein einziges Mal sah, habe ich die "Esmeralda" noch immer vor Augen. Kann sich nach dieser Verfilmung eigentlich jemand Victor Hugos Zigeunerin noch anders vorstellen?

Aber in Erinnerung sind mir auch noch die Qualen der "Wespentaille" geblieben.
Wenn ich an die breiten Gürtel, die immer enger gezogen wurden denke, schnappe ich immer noch nach Luft.

Lach, Pippa, tief Luft holen durfte man mit diesen Mördergürteln jedenfalls nie, ich hatte auch so ein Folterinstrument, obwohl ich damals in den 60ern noch dicht an eine "Wespentaille" rankam- aber es reichte einfach nie!

Aber da fiel mir jetzt die Geschichte ein, die damals über die sehr schmale Taille von "Lollo" in den einschlägigen Magazinen erzählt wurde: Sie hätte sich die untersten Rippen wegoperieren lassen, deshalb nur sei so eine Wespentaille möglich gewesen. Keiner machte sich da anscheinened Gedanken, dass dies -zumindest damals -gar nicht möglich war. Angeblich wurden daraufhin die Ärzte bestürmt, Rippen wegzuoperieren

Aber sonst geht es mir wie dir: Esmeralda und "Lollo" sind bis heute nicht zu trennen.

Luchs