Fernsehen und Film Krieg und Frieden im ZDF
Ich wollte einmal nachfragen, wer das von Euch gesehen hat und wie es Euch gefiel? Irgendwo las ich im ST etwas von "Rosamunde Pilcher-Verschnitt" aber ich persönlich fand die Inszenierung ganz ausgezeichnet - vor allem besser als den Hollywoodschinken, wenngleich der eine tolle - aber auch eine Fehlbesetzung hatte. Speziell meine ich da Audery Hepburn, die sicher eine hinreissende Frau war, für die Rolle der Natascha einfach damals schon zu alt war ... da war diese neue und sehr teure Inszenierung (26 Mio Euro) schon dichter an Tolstoi - das empfand ich auch bei verschiedenen Szenen, die sehr dicht an Tolstois Original waren.
Hier ein wenig Info zu dem Vierteiler:
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angelottchen
PS karl, ich hab mich in der Überschrift vertippt, ob Du das wohl verbessern kannst? DANKE
Hier ein wenig Info zu dem Vierteiler:
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angelottchen
PS karl, ich hab mich in der Überschrift vertippt, ob Du das wohl verbessern kannst? DANKE
Re: Krieg und Frieden
Also mich hat der Film nicht umgehauen. Ihm fehlte viel, vor allem die "russische Seele", die Tolstois Roman so unvergleichlich macht.
Genaugenommen habe ich ihn recht fad gefunden, gefesselt hat er mich überhaupt nicht.
Vor allem Pierre nervte mit seiner unsicheren Tapsigkeit, ich dachte dauernd bei jeder Bewegung, dass er gleich der Länge nach auf die Nase fällt. Dass er einen weltfremden Gutmenschen mit chronisch debilem Blick darstellte, lag in der Rolle nach Tolstoi begründet, aber diese tapsige Herumgewackle störte nur.
Den Film empfand ich als gefällige Präsentation der Moskauer Gesellschaft, unterhaltend, aber ohne Dramatik.
Tolstoi blitzte nur hie und da in Fragmenten durch.
Für mich bleibt Tolstois grosses Werk nach wie vor unverfilmbar.
luchsi35
Genaugenommen habe ich ihn recht fad gefunden, gefesselt hat er mich überhaupt nicht.
Vor allem Pierre nervte mit seiner unsicheren Tapsigkeit, ich dachte dauernd bei jeder Bewegung, dass er gleich der Länge nach auf die Nase fällt. Dass er einen weltfremden Gutmenschen mit chronisch debilem Blick darstellte, lag in der Rolle nach Tolstoi begründet, aber diese tapsige Herumgewackle störte nur.
Den Film empfand ich als gefällige Präsentation der Moskauer Gesellschaft, unterhaltend, aber ohne Dramatik.
Tolstoi blitzte nur hie und da in Fragmenten durch.
Für mich bleibt Tolstois grosses Werk nach wie vor unverfilmbar.
luchsi35
angel,
ich mag immer noch am liebsten den russische verfilmung.
so die amerikanische, mit audrey hepburn und henry fonda, wie diese deutsche schmonzette sagen mir nicht zu.
beide haben was von *vom winde verweht*, tut mir leid.
pierre bezuhov wird mehr oder minder als ein trottel dargestellt, prinz andrew ein langweiler.........natascha farblos und ein wenig doof. da hilft auch nicht, dass die darstellerin in harry potter verfilmung mitgewirkt hat, dort war sie genauso blass. (harry potter und der feuerkelch)
auch frau elsner riss es nicht raus, zumal sie fast nur gejammert hat.
beeindruckend war malcom mcdowell,(clockwork orange) als grantelnde olle fürst bolkonskij.
in russische verfilmung von 1968 führte sergej bondartschuk regie, und er spielte pierre bezuhov.
es ist dicht, spannend und nicht umsonst bekam es 1969 einen oscar als *beste fremdsprachige film*.
Krieg und Frieden
was mich tierisch gestört hat, dass in vorschau gepriesen wurde, wenn man die zdf-schmonzette gesehen hat, denkt jede, er/sie hat dass buch gelesen.
ich habe es gelesen (war pflichtlektüre in unagrn), und musste darüber ein arbeit schreiben.
damals war ich not amused.
--
eleonore
ich mag immer noch am liebsten den russische verfilmung.
so die amerikanische, mit audrey hepburn und henry fonda, wie diese deutsche schmonzette sagen mir nicht zu.
beide haben was von *vom winde verweht*, tut mir leid.
pierre bezuhov wird mehr oder minder als ein trottel dargestellt, prinz andrew ein langweiler.........natascha farblos und ein wenig doof. da hilft auch nicht, dass die darstellerin in harry potter verfilmung mitgewirkt hat, dort war sie genauso blass. (harry potter und der feuerkelch)
auch frau elsner riss es nicht raus, zumal sie fast nur gejammert hat.
beeindruckend war malcom mcdowell,(clockwork orange) als grantelnde olle fürst bolkonskij.
in russische verfilmung von 1968 führte sergej bondartschuk regie, und er spielte pierre bezuhov.
es ist dicht, spannend und nicht umsonst bekam es 1969 einen oscar als *beste fremdsprachige film*.
Krieg und Frieden
was mich tierisch gestört hat, dass in vorschau gepriesen wurde, wenn man die zdf-schmonzette gesehen hat, denkt jede, er/sie hat dass buch gelesen.
ich habe es gelesen (war pflichtlektüre in unagrn), und musste darüber ein arbeit schreiben.
damals war ich not amused.
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eleonore
@eleo
ich bin absolut mit dir einer meinung. die zdf-version (verfilmung möchte ich dazu nicht sagen) habe ich nach einer halben stunde ausgeschaltet und nur noch ab und zu angewidert reingezappt. wahrscheinlich wurde die zielgruppe unter den liebesroman-heftchen-lesern gesucht.
den bondartschuk-film habe ich auf DVD und der ist um klassen besser, als die zdf-schmonzette.
p.s.: in den DDR-schulen war "krieg und frieden" wahlweise-obligatorisch und ich hatte es seinerzeit gewählt, da ich ein fan von dicken büchern bin. *lach* ich habe es nie bereut. es ist immer gut ein buch zu lesen, bevor man den film dazu gesehen hat.
ich bin absolut mit dir einer meinung. die zdf-version (verfilmung möchte ich dazu nicht sagen) habe ich nach einer halben stunde ausgeschaltet und nur noch ab und zu angewidert reingezappt. wahrscheinlich wurde die zielgruppe unter den liebesroman-heftchen-lesern gesucht.
den bondartschuk-film habe ich auf DVD und der ist um klassen besser, als die zdf-schmonzette.
p.s.: in den DDR-schulen war "krieg und frieden" wahlweise-obligatorisch und ich hatte es seinerzeit gewählt, da ich ein fan von dicken büchern bin. *lach* ich habe es nie bereut. es ist immer gut ein buch zu lesen, bevor man den film dazu gesehen hat.
naja mit dem BUCH kann man weder den Hollywoodschinken noch diese ZDF Produktion vergleichen - aber vergleiche ich die beiden Verfilmungen, dann hat mir persönlich dieser 4Teiler besser gefallen - vielleicht, weil ein bisschen mehr Handlung aus dem Roman dabei war, vielleicht weil die adeligen Damen und Herren dekadenter und weniger heldenhafter angelegt waren, gerade da denke ich an den Pierre, der ja nun wirklich eine verträumte Lusche von Mann ist vielleicht auch, weil man mehr Zeit zum Gucken hatte ... die Elsner fand ich am schwächsten, ich mag sie einfach nicht ...
Tja, Tolstoi wirklich zu verfilmen - das würde wohl ein Monumentalschinken von 12 Stunden werden ... schon weil die Aussprache der Namen so herrlich lange dauert (Das ist das schönste an Tolstoi: es ist eine wahre Herausforderung, sich durch die ersten 50 Seiten zu kämpfen und das "who is who" im Kopf zu behalten ... die russische Verfilmung kenne ich leider nicht.
--
angelottchen
Tja, Tolstoi wirklich zu verfilmen - das würde wohl ein Monumentalschinken von 12 Stunden werden ... schon weil die Aussprache der Namen so herrlich lange dauert (Das ist das schönste an Tolstoi: es ist eine wahre Herausforderung, sich durch die ersten 50 Seiten zu kämpfen und das "who is who" im Kopf zu behalten ... die russische Verfilmung kenne ich leider nicht.
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angelottchen
Ich habe das Buch vor vielen Jahren gelesen. Wenn Bücher verfilmt werden, vermeide ich es nach Möglichkeit, diese Filme mir anzugucken. Denn sie zerstören meist das, was man sich anhand des Buches in seiner Fantasie vorgestellt hatte.
Fazit: Bücher regen die Fantasie an - Filme darüber zerstören sie.
--
schorsch
Fazit: Bücher regen die Fantasie an - Filme darüber zerstören sie.
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schorsch
Hallo Schorsch
Da stimme ich dir zu. Ich vermeide es auch, Filme anzusehen, wenn ich das Buch gelesen habe.
Und umgekehrt ist es ähnlich: ich habe einige Male versucht, das "verfilmte" Buch nachträglich zu lesen.
Doch irgendwie schieben sich immer wieder die Filmbilder in den Vordergrund.
Man ist befangen... und das ist nicht gut!
Gruß
Cécile
Da stimme ich dir zu. Ich vermeide es auch, Filme anzusehen, wenn ich das Buch gelesen habe.
Und umgekehrt ist es ähnlich: ich habe einige Male versucht, das "verfilmte" Buch nachträglich zu lesen.
Doch irgendwie schieben sich immer wieder die Filmbilder in den Vordergrund.
Man ist befangen... und das ist nicht gut!
Gruß
Cécile
...da gebe ich Dir absolut recht, schorsch. Wenn man das Buch kennt, ist der Film immer enttäuschend. Man kann sich aber auch von der Roamvorlage lösen und sich so einen Film ohne Rückbezug auf das Buch ansehen - aber dann die jeweiligen Verfilmumgen durchaus miteinander vergleichen.
Ich denke nur mit Grusel an Dr. Schiwago dabei .. würde man von dem Roman ausgehen und von russischen Tatsachen, dann wäre der ganze Film grosser Klamauk in Zuckerbäckerkulisse - aber der Film war trotzdem schön. Auch wenn das Landgut der Gromenkos im Ural eher aussah wie eine Kirche und nicht wie ein typisches Landhaus der damaligen Zeit - auch wenn der übppig und verschwenderisch ausgestattete Film mit nicht einer Szene in Russland gedreht wurde - sondern in Spanien (als Eisenbahnfreak hab ich sogar die Lokomotive identifizieren können und kann Dir sagen, wo sie im Realität fuhr )
Das Tragische grade an den grossartigen russischen Romane beim Versuch einer filmichen Umsetzung ist eben leider immer, dass Hauptthemen und große Ereignisse des Originals durch Kürzung, Verfälschung und Zusammenschreiberei verloren gehen und die eigentliche Aussage des Buches verloren gehen. Aber man WILL sich bei solchen Filmen ganz bewusst nicht an das literarische Original halten - zum einen, weil es zeitlich in die Länge eines Filmes nicht unterzubringen ist und weil mehr als 3 Handlungsstänge die Zuschauer überfordert ... So kann man sich dann eben nur an schönen Bildern und hervorragender Kameraführung sowie an der Kunst einiger Darsteller erfreuen - und mit etwas Glück langen einige, die das Buch NICHT kennen, ja hinterher doch mal zum Original im Bücherregeal ...
--
angelottchen
Ich denke nur mit Grusel an Dr. Schiwago dabei .. würde man von dem Roman ausgehen und von russischen Tatsachen, dann wäre der ganze Film grosser Klamauk in Zuckerbäckerkulisse - aber der Film war trotzdem schön. Auch wenn das Landgut der Gromenkos im Ural eher aussah wie eine Kirche und nicht wie ein typisches Landhaus der damaligen Zeit - auch wenn der übppig und verschwenderisch ausgestattete Film mit nicht einer Szene in Russland gedreht wurde - sondern in Spanien (als Eisenbahnfreak hab ich sogar die Lokomotive identifizieren können und kann Dir sagen, wo sie im Realität fuhr )
Das Tragische grade an den grossartigen russischen Romane beim Versuch einer filmichen Umsetzung ist eben leider immer, dass Hauptthemen und große Ereignisse des Originals durch Kürzung, Verfälschung und Zusammenschreiberei verloren gehen und die eigentliche Aussage des Buches verloren gehen. Aber man WILL sich bei solchen Filmen ganz bewusst nicht an das literarische Original halten - zum einen, weil es zeitlich in die Länge eines Filmes nicht unterzubringen ist und weil mehr als 3 Handlungsstänge die Zuschauer überfordert ... So kann man sich dann eben nur an schönen Bildern und hervorragender Kameraführung sowie an der Kunst einiger Darsteller erfreuen - und mit etwas Glück langen einige, die das Buch NICHT kennen, ja hinterher doch mal zum Original im Bücherregeal ...
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angelottchen
es gibt schon tolle literatur verfilmungen.
eine davon ist, "Der Postmeister", nach eine puschkin novelle, mit heinrich george.
grandios.
Der Postmeister
ich kenne auch ein film, wo das film besser, dichter und lebendiger ist , als der romanvorlage.
alexis sorbas......mit der unvergessliche anthony wuinn und musik von theodorakis, incl. eine der schönste und zarteste liebesszene mit irene papas.......wunderschön.
Alexis Sorbas
--
eleonore
eine davon ist, "Der Postmeister", nach eine puschkin novelle, mit heinrich george.
grandios.
Der Postmeister
ich kenne auch ein film, wo das film besser, dichter und lebendiger ist , als der romanvorlage.
alexis sorbas......mit der unvergessliche anthony wuinn und musik von theodorakis, incl. eine der schönste und zarteste liebesszene mit irene papas.......wunderschön.
Alexis Sorbas
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eleonore
Mir ergeht es ähnlich.
Da ich ohnehin eine Gegnerin verfilmter Bücher bin und auch absolut keine Kinogängerin (zuletzt 1979)
bleibe ich beim Lesen. Ebenso lausche ich noch heute lieber am Radio Hörspielen und kann meiner Fantasie freien Lauf lassen.
n.