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Gesundheit Arzneimitteltests sind notwendig

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 21.04.2011, 22:24:10
Hallo hockey,
danke für deine Antwort

Hallo Karl,
@ dutchweepee,
wenn ich es richtig verstanden habe, dann geht es in der Phase I tatsächlich nur um die Verträglichkeitstests beim Menschen. Um Risiken auszuschließen, würde man also gerade nur gesund getestete Probanden nehmen.
Karl
geschrieben von karl
Diese Phase I erscheint mir als die risikoreichste. Es ist der erste Test der Wirkstoffe am Menschen.
Die nachfolgenden Phasen, Überprüfung der Wirksamkeit etc., sind ungleich risikoärmer.

Im Prinzip sollte jeder, jede PharmaforscherIn, Medis am eigenen Leib ausprobieren, es sollte zum Beruf gehören!
geschrieben von karl
Das ist der selbe Unsinn, den albaraq schon geschrieben hat. Leider ist das völlig unsachlich und wird den Fakten nicht gerecht. Niemand sollte zu solchen Tests gezwungen werden. Sie sind aber absolut notwendig, deshalb ist es den Freiwilligen hoch anzurechnen und auch angemessen zu vergüten, wenn sie sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen.

Karl

Ich hätte das nicht gefordert. Trotzdem würde es mich interessieren warum das unsachlich ist und den Fakten, welchen Fakten eigentlich, nicht gerecht wird.

Die Notwendigkeit der Phase I sehe ich ein, aber es läuft immer darauf hinaus, dass jemand ein erhebliches Risiko auf sich nimmt.
Im thread wurde mehrfach gesagt, dass diese Phase I nur mit gesunden Menschen durchgeführt wird. Im Internet wird auch von kranken Versuchspersonen berichtet.

Ciao
Hobbyradler

loretta
loretta
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von loretta
Wie ich bereits schrieb, habe ich schon an 3 Studien teilgenommen, die jeweils stationär und über ca. 5 Tage abliefen.

Es waren Studien, deren Medikamente bereits an Tieren, an gesunden Menschen und schließlich an mir, der Zielgruppe zugehörend, getestet wurden. Welche Phase lt. Wiki das nun ist, wage ich nicht zu beurteilen.

Die Teilnahme an der ersten Studie wurde mir von meinem Pneumologen angeboten und fand im Schlaflabor statt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich durch jahrelanges starkes Rauchen COPD habe, was nicht heilbar ist, aber durch gute Medikamente und natürlich absolutes Nichtrauchen zum Stillstand gebracht werden kann und wurde.

Es wurde mir im Schlaflabor allabendlich 1 Tablette verabreicht, wobei nicht mal der verabreichende Arzt wusste, wann Placebos gegeben wurden und wann das echte Medikament. Dies wusste nur die Pharmafirma. Ich wurde am Abend mittels vieler Elektroden mit einem PC verbunden, der außerhalb meines Zimmers stand und jede meiner Reaktionen im Schlaf überwachte und aufzeichnete. Das war 2004.

Da durch das starke Rauchen diese Krankheit im Vormarsch ist und viele gar nicht wissen, dass sie es haben, sondern nur an einfache Kurzatmigkeit (z. B. beim Treppensteigen) durch das Rauchen denken, ist es schon wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für derartige Studien zur Verfügung stellen, damit hier eine Optimierung der Medikamente stattfinden und neue Erkenntnisse gewonnen werden können.

COPD ist übrigens die Volkskrankheit Nr. 1, jedoch wissen 70% der Deutschen nicht einmal was das ist oder haben es noch nie gehört.

Abschließend sei noch bemerkt, dass vor jeder Studie für die Probanden eine Informationsveranstaltung statt findet, die sehr ausführlich sämtliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen aufzeigt.

Ich habe keine Probleme damit und würde es jederzeit wieder machen.

loretta
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von sonja47
als Antwort auf loretta vom 22.04.2011, 10:10:22
Danke Dir Loretta

Das ist bemerkenswert von Dir, dass Du Dich bereits drei Mal der
Forschung für Medikamente zur Verfügung gestellt hast!

Auch ich schätze das sehr hoch ein, wenn sich mündige Probanden, wie Du, zur Verfügung stellen!

Grüsse an Dich

Sonja






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sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von sonja47
als Antwort auf Karl vom 21.04.2011, 22:24:10
Zitat von Karl

Zitat von sonja47


Im Prinzip sollte jeder, jede PharmaforscherIn, Medis am eigenen Leib ausprobieren, es sollte zum Beruf gehören!


Das ist der selbe Unsinn, den albaraq schon geschrieben hat. Leider ist das völlig unsachlich und wird den Fakten nicht gerecht. Niemand sollte zu solchen Tests gezwungen werden. Sie sind aber absolut notwendig, deshalb ist es den Freiwilligen hoch anzurechnen und auch angemessen zu vergüten, wenn sie sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen.

Karl
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Karl

Mein Sinnieren gleich als Unsinn zu sehen finde ich keine reife Leistung von einem Webmaster!

Aber ich kann auch schweigen, die Realität muss ja für gewisse Menschen nicht ans Licht kommen!

So werde ich mich in Kreisen über die Medizin unterhalten, deren Wissen umfangreich ist!

Also im öffentlichen Forum wirst Du mich nicht mehr lesen, ich lasse mir nicht gerne Deinen Ausdruck Unfug anhängen!

Da nehme ich mir gute Zeit und schreibe sehr bewusst in aller Ehrlichkeit und Wissen, Du aber betitelst das als Unfug!

Ja nur, Du willst es so!

Sonja
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von lalelu
als Antwort auf loretta vom 22.04.2011, 10:10:22
@loretta,

Aufgrund deiner Erkrankung kann ich verstehen, dass du dich für diese Medikamententests zur Verfügung gestellt hast und es jederzeit wieder tun würdest. Wie du selbst schreibst, gehörst du zur Zielgruppe und würdest durch ein neues Medikament eventuell profitieren.

Was aber würdest du sagen, wenn einer deiner beiden gesunden Söhne käme und dir eröffnet, dass an ihm als Proband der Phase I ein neues Medikament getestet werden soll? Würdest du dem positiv gegenüber stehen und ihn ermutigen?

Ich habe jetzt eine ganze Weile gegoogelt und bin mehrfach auf die Aussage gestoßen, die auch hobbyradler gemacht hat:
Diese Phase I erscheint mir als die risikoreichste. Es ist der erste Test der Wirkstoffe am Menschen.
Die nachfolgenden Phasen, Überprüfung der Wirksamkeit etc., sind ungleich risikoärmer.


Auch wenn es aufgrund der lückenlosen Überwachung offenbar wirklich nur selten vorkommt, dass man dauerhafte Gesundheitsschäden davonträgt, ist das ein schwacher Trost für diejenigen, die betroffen sind. Als gesunder Mensch möchte ich mich dieser Gefahr nicht aussetzen (erst recht hätte ich große Bedenken, wenn meine Kinder es tun), auch wenn ich andererseits verstehe, dass solche Tests notwendig sind. Es ist ein Dilemma, für welches es keine völlig zufrieden stellende Lösung gibt.

Lalelu
loretta
loretta
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von loretta
als Antwort auf lalelu vom 22.04.2011, 11:01:45

Ja, lalelu, du hast durchaus Recht, dass die Phase I wirklich risikoreich ist.
An derlei einzustufenden Tests würde ich auch nicht teilnehmen und auch meinen Söhnen unbedingt davon abraten.

Aber irgendjemand muss es tun, damit hier eine Neu- und Weiterentwicklung stattfinden kann. Es bleibt dann wohl wieder an den Ärmsten der Armen hängen, die auf ein derartiges, ganz gut bezahltes, Zubrot angewiesen sind.

Ich kann mich noch gut an diesen Vorfall erinnern, der in London passierte und durch alle Medien ging. Zu der Zeit hatte ich gerade eine Studie hinter mir. Du kannst dir vorstellen, wie mir zu Mute war.

Männer nach Medikamententest auf Intensivstation

loretta

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Karl
Karl
Administrator

Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von Karl
als Antwort auf lalelu vom 22.04.2011, 11:01:45
Auch wenn es aufgrund der lückenlosen Überwachung offenbar wirklich nur selten vorkommt, dass man dauerhafte Gesundheitsschäden davonträgt, ist das ein schwacher Trost für diejenigen, die betroffen sind. Als gesunder Mensch möchte ich mich dieser Gefahr nicht aussetzen (erst recht hätte ich große Bedenken, wenn meine Kinder es tun), auch wenn ich andererseits verstehe, dass solche Tests notwendig sind. Es ist ein Dilemma, für welches es keine völlig zufrieden stellende Lösung gibt.
Die Hervorhebung ist von mir.

Lalelu,

Du hast das Dilemma gut beschrieben. Natürlich möchtest Du, dass deine Söhne im Krankheitsfall optimal versorgt werden, aber Du würdest Dich sorgen, wenn sie sich gesund einem Medikamenten-Test der Phase I aussetzen würden.

Wir können natürlich nicht immer nur profitieren und das Risiko auf die anderen (Tester) abschieben. In gewisser Weise machen wir Menschen das mit den Tierversuchen. Millionen von Tieren werden sprichwörtlich geopfert, damit Medikamente entwickelt werden können, die dem Menschen nutzen. Aber irgendwann müssen notgedrungen erstmals auch Menschen diejenigen Stoffe testen, die im Tierversuch für gut befunden wurden.

Es ist m. E. ethisch problematischer, Tiere, die nicht gefragt werden, oft unsäglichen Qualen auszusetzen, als Menschen das (nun durch die Tierversuche schon drastisch reduzierte) Risiko bewusst auf sich nehmen zu lassen.

"Ich nicht, lass die anderen testen" kann nicht die ethisch vertretbare Lösung sein.

Karl
clara
clara
Mitglied

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von clara
als Antwort auf Karl vom 22.04.2011, 11:22:58
"Ich nicht, lass die anderen testen" kann nicht die ethisch vertretbare Lösung sein.

Danach wäre tatsächlich das, was Sonja schrieb, ...Im Prinzip sollte jeder, jede PharmaforscherIn, Medis am eigenen Leib ausprobieren, es sollte zum Beruf gehören! (Sonja)
...die ethisch am höchst stehende Form eines Tests. So wie die Entdecker von Viren und Impfstoffen früher Selbsttests machten oder das Mittel zum ersten Mal bei Todkranken einsetzten.

Clara
peter25
peter25
Mitglied

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von peter25
als Antwort auf clara vom 22.04.2011, 11:58:29
Danach wäre tatsächlich das, was Sonja schrieb, ...Im Prinzip sollte jeder, jede PharmaforscherIn, Medis am eigenen Leib ausprobieren, es sollte zum Beruf gehören! (Sonja)
...Clara


Die werden sich hüten was am eigenen Leibe auszuprobieren.Die wissen warum.

Peter
Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf peter25 vom 22.04.2011, 12:15:32
Danke Peter,
für den Aufklärungslink hier.
Da müssen nun die armen Männer, die sich für Test's
hergegeben hatten für den Rest Ihres Lebens leiden.


Da wäre es schon besser, wie Sonja47 schon erwähnte,
Seblsttest's zu machen. Ich finde es eine Zumutung,
fremden Leuten mutet man es zu, aber nicht der eigenen
Haut, sowie Familie?
Auch wenn Sie dafür bezahlt wurden, ich glaube,
Sie waren sich der Tragweite Ihres Tun's nicht richtig bewußt.
Vielleicht sind Sie auch nicht richtig aufgeklärt worden?

Wer möchte denn durch so einen Versuch krank werden
und bleiben für den Rest des Lebens????
Ich denke doch wohl Niemand hier.

Sicher auf der anderen Seite hat es was Gutes
,
aber um jeden Preis???
Es hat wie immer im Leben, ALLES seine zwei Seiten.

Danke Dir Peter für den Link, Astrid

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