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Innenpolitik Altkanzler Helmut Kohl ist tot

Edita
Edita
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 27.06.2017, 08:58:04
Die Feier in Strassburg empfinde ich wie einen virtuellen Fußtritt Kohls und seiner letzten Frau gegen seine ehemalige politische Heimat, bzw. deren heutige Repräsentanten der CDU/CSU. Er war zwar auch ein aktiver Europäer, aber auch die Symbolik, dass der Ministerpräsident von Russland in Strassburg reden wird, hat schon ein Geschmäckle.
am 3.Juli ist alles vorbei.


Der ehemalige Vertraute Kohls, Horst Teltschik, hat gestern bei "hart aber fair" gesagt, daß das überhaupt nicht klar sei, denn Kohl hätte sich die letzten drei Jahre überhaupt nicht mehr artikulieren können ..... das Rätsel, warum - wieso - weshalb - wird vielleicht frühestens in 30 Jahren gelöst werden können!

Edita
JuergenS
JuergenS
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Edita vom 27.06.2017, 09:08:34
am 3.Juli ist alles vorbei!

am 3.Juli ist alles vorbei?
Edita
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 27.06.2017, 10:09:48
am 3.Juli ist alles vorbei!
am 3.Juli ist alles vorbei?


Dann wird's erst richtich losgehn!

Edita

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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Wingman vom 26.06.2017, 10:31:44
Hallo Bernd, da Du auf meinen Beitrag geantwortet hast - danke übrigens für deine sachlichen Worte. Ich habe ich auf den Privatmann Kohl bezogen in dem Beitrag, weniger auf seine Politik. Zu seiner Verteidigung muss man wohl aber auch sagen, dass seine erste Frau es ja auch nur zu gerne zugelassen hat, dass er seine Macht stärken und halten konnte - dass solche Männer von einer sehr bestimmten Art von Frauen mehr oder weniger schamlos umgarnt werden, ist keine Seltenheit. -

Parteipolitisch hat er Kritik und Widerstand nie geduldet und Parteifreunde auf rüde Art weggedrängt - man denke nur an Geissler, Lothar Späth und Frau Süßmuth -

Heiner Geißler, seit 1977 Generalsekretär, betreibt die Abwahl Kohls als CDU-Chef und wird dabei von Lothar Späth und Rita Süssmuth unterstützt. Mit großer Mühe und vielen Telefonaten mit Landes-, Kreis- und sogar Ortsverbandschefs gelingt es Kohl, den Aufstand niederzuschlagen und seine Kanzlerschaft zu sichern. Kohls parteiinternes Netzwerk hat sich bewährt.

Mit dem Abstand von einigen Jahren plauderte Kohl in einer Fernsehdokumentation über die damaligen Ereignisse. Als Geißler an einem Montag zu ihm gekommen sei, um den Parteitag 1989 vorzubereiten, habe er nur gesagt: "Was willst du denn mit den Akten? Du kannst deine Akten einpacken. Du wirst den Parteitag nicht vorbereiten. Du wirst kein Generalsekretär mehr sein." Kohl konnte sich bei der Schilderung der Szene ein Lachen nicht verkneifen. Geißler sei entsetzt gewesen: "Das kannst du nicht machen." Kohl entgegnete nur: "Ich habe dich gewarnt." Eiskalt servierte er seinen Generalsekretär ab.
geschrieben von Spiegel 17. Juni 2017


Ich habe ihn immer mehr aussenpolitisch wahr genommen, da ich erst seit kurzem wieder für längere Zeit im Jahr in D bin, innenpolitisch aber durch meine hier lebenden Geschwister viel erfuhr.

Sein Ansehen im Ausland ist gross und auch heute noch ungebrochen - und er war für die Einheit Deutschland sicher das beste, was passieren konnte, schon durch seine guten Beziehungen zu Gorbachov, Bush Sen., Reagan und Mitterand.

Lesenswert sind Kommentare und Leserbriefe in ausländischer Presse -
JuergenS
JuergenS
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Edita vom 27.06.2017, 10:18:16
am 3.Juli ist alles vorbei!
am 3.Juli ist alles vorbei?


Dann wird's erst richtig losgehn!

Edita


meinst du?
wenn das Thema sich nicht als Wahlkampfthema eignet, glaub ich das eher weniger.

Im übrigen gibt es vielleicht ein paar wichtigere Themen in Deutschland als das mit den alten Säcken mit Schneewitchentypen kombiniert.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 27.06.2017, 08:58:04
Die Symbolik,dass Herr Orban, der Diktator von Ungarn, an Stelle von Frau Merkel in Strassburg hätte sprechen sollen, wäre noch viel gravierender gewesen. Dies war ein Wunsch von Frau Kohl, der Witwe und Norbert Lammert hat versucht, ihr dies auf seine unnachahmliche Art auszureden, was auch klappte.

Edita kann ich nicht Recht geben: es wird nach dem Trauerakt wohl erst so richtig losgehen. Weniger beim Wahlkampf, welche Partei sollte hier etwas für sich an Vorteil ziehen können? Mehr in Boulevard-Medien, da immerhin einer grossen Strippenzieher, Kai Diekmann, früher an verantwortlicher Stelle bei der Bildzeitung war und seit Jahren Intimus von Herrn und Frau Kohl ist.

Auch zumindest der eine Sohn wird nicht stller werden; ich nehme an, der hat schon sein nächstes Buch fertig und wird es wieder in deutschen Talkhows vermarkten wollen, ergänzt um Details wie Betrug beim Erbe usw. Nur der andere Sohn, der als Unternehmer in der Schweiz lebt, scheint hier etwas pietvoller zu agieren und sich noch ruhig zu verhalten.

Soviel zur Familie, einem Biotop, in dem wohl am meisten geheuchelt, gelogen und verdrängt wird, wo die meisten Grausamkeiten und Unversöhnlichkeiten stattfinden - wie in keinem anderen Lebensbereich. Olga

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youngster
youngster
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von youngster
Mich hat etwas gewundert, dass niemand bisher die würdigen Trauerfeiern sowohl in Straßburg als auch in Speyer über den Abschied des Altbundeskanzlers Helmut Kohl hier gewürdigt hat.

Ist diese politische Persönlichkeit, die sicherlich in den Geschichtsbüchern Einzug erhalten wird schon vergessen?

Was mich sehr gewundert hat, dass beide Söhne an den Feierlichkeiten nicht teilnahmen. Da wurden wohl ganz tiefe Gräben zwischen dem Vater und den Söhnen selbst vor und noch zu seinem Tod nicht mehr überwunden. So etwas finde ich fürchterlich traurig. Lt. Google nahmen sie nicht mal an der Beisetzung im engsten Familienkreis teil.

So etwas ist für mich völlig unverständlich aber nicht zu ändern. Was muss da zwischen dem Vater und den Söhnen vor Jahren wohl vorgefallen sein? Wir wissen es nicht könnten nur spekulieren und das verbietet sich aus Respekt vor dem Verstorbenen.

Nun hat er ein schönes Grab auf einem kleinen Friedhof in Speyer bekommen. Auf seinem Wunsch wollte er in Speyer beerdigt werden und das ist zu respektieren.

Das ist meine Meinung dazu.

LG youngster
werderanerin
werderanerin
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Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf youngster vom 03.07.2017, 12:05:58
Es ist schon mehr als traurig, dass eine solche Persönlichkeit wohl nur auf politischer Bühne eine Art Hauptrolle spielte...da kam wohl aus ganz privater Sicht so Einiges zusammen, was man als Außenstehender nicht beurteilen aber auch nicht begreifen kann...

Das macht nicht nur traurig, denn letztlich können ja die Enkel so garnichts für irgendwelche Zerwürfnisse..., zeigt aber auch, dass manche Gräben einfach nicht zu überspringen sind.

Auch..., dass Kohl nicht neben seiner verstorbenen Hannelore begraben werden wollte, spricht in meinen Augen Bände...hier hat man einer Persönlichkeit die letzte Ehre auf großer, europäischer Bühne gegeben..., leider aber wird er wohl im eigenen, kleinen Familienkreis jämmerlich versagt haben !

Trauriges Ende in meinen Augen !

Kristine
pippa
pippa
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von pippa
als Antwort auf werderanerin vom 03.07.2017, 15:31:05
Auch..., dass Kohl nicht neben seiner verstorbenen Hannelore begraben werden wollte, spricht in meinen Augen Bände...hier hat man einer Persönlichkeit die letzte Ehre auf großer, europäischer Bühne gegeben..., leider aber wird er wohl im eigenen, kleinen Familienkreis jämmerlich versagt haben !

Vielleicht hat ja seine erste Frau Hannelore, dies so verfügt.
Pippa
olga64
olga64
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 03.07.2017, 12:05:58
Lieber Youngster,

ich persönlich habe sehr ambivalente GEfühle zu diesem fast kaiserlichen Begräbnis des Herrn KOhl. Zum einen gehörte ich ja zu denen (und derer gab es viele), die ihn jahrelang verspotteten und sich auch für ihn schämten. Irgendwann habe ich dann aber (wie viele) eingesehen,dass er ein grosser, europäischer Politiker und auch massgeblich an der deutschen Einheit beteiligt war und ich habe, als ich von seinem Tod erfuhr, innerlich mich entschuldigt.
Dieser Einheitswunsch zu Deutschland und Europa fehlte anscheinend in seinem eigenen Leben. Die Zerwürfnisse mit den Söhnen scheinen immens zu sein. Aber wie imemr im Leben, dazu gehören auch alle Parteien und man würde es sich zu einfach machen, jetzt alle Schuld auf der 2. Ehefrau abzuwälzen. DAfür war Herr Kohl wohl selbst zu rigoros und unversöhnlich; es gab ja auch jahrzehntelange Feindschaften mit politischen Weggenossen, weil er Kritik als VErrat und Illoyalität verstand.
Einer der Söhne stachelte ja auch immer gehörig an, wenn er via Buch und Talkshow über familiäre Interna plauderte und damit auch noch Geld verdiente. Bis hin zum Auftritt mit KOhl-Enkeln in Oggersheim als die Medien anwesend waren, obwohl er vorher schon allein bei seinem aufgebahrten Vater im Haus war.

Das alles ist widerlich und entwürdigend, wie ich finde und passt so gar nicht zu den kaiserlichen Begräbnisfeiern im Dom zu Speyer und an einem anderen Friedhof als ihn sich z.B. Senioren in diesem Forum gewünscht hätten. ER hat sich anscheinend für ein Grab neben seiner neuen Frau entschieden. Bringt ja alles nicht mehr viel, wenn man tot ist, oder?

Ich hoffe jetzt nur aus meiner unmassgeblichen Position heraus, dass nicht weiter schmutzige Wäsche gewaschen wird, d.h., bei der Aufteilung des Erbes, beim Hausverkauf und der zukünftigen Rolle der Witwe, wie immer die aussehen soll. Wir sollten die Chance erhalten, diesen grossen Politiker ein wenig besser im Gedächtnis behalten zu dürfen. Olga

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