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Innenpolitik Altkanzler Helmut Kohl ist tot

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 20.06.2017, 10:10:24
"Die "Ostdeutschen" waren und sind leistungsfähiger, lernfähiger und kreativer als die "Wessis"...das war schon immer so..."

Selten solch einen Unsinn gelesen.
Solche Pauschalisierungen zeugen von Selbstüberschätzung und der Unfähigkeit, gemachte Einzelerfahrungen richtig zu analysieren und einzuschätzen.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.06.2017, 09:25:42
Ich denke, die Worte von Christine sind eine Zuspitzung, einer nachvollziehbaren Wut geschuldet,sollten aber nicht auf die Goldwaage gelegt werden.
Allerdings sollten solche Vergleiche unterbleiben, deren Grundlage ist wackelig.

Übrigens sollte das Thema Kohl nun in die internationale Ecke, denn der Staatsakt soll ja ein europäischer sein. Ich lach mich krank über diese übertriebene Ehrung.
Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 21.06.2017, 08:18:59
"Es wird immerwieder auf seinen "blühenden Landschaften" herumgeritten."


Ist nun mal Lieblingsthema aller Kohl-Gegner.

Wer die DDR von vor 1989 kannte - und das sind eigentlich nur die, die sie bewusst erlebten- sollte bei genauerem EHRLICHEN Vergleich zu heute - die deutlichen positiven Unterschiede sofort erkennen.
Nun besteht natürlich Lebensqualität nicht nur aus meist optisch sofort sichtbaren Merkmalen, wie Bausubstanz, Straßen, bessere Umweltqualität, vollen Läden, Reisefreiheit, Meinungsfreiheit... , sondern auch aus persönlichen Befindlichkeiten, wie Berufschancen, sozialer Status...

Ich denke mal, dass Kohl bei seiner damaligen Aussage besonders an die äußerlich sichtbaren Dinge dachte und sich natürlich mit seiner Angabe :"in 5 Jahren..." gründlich verschätzt hat.
Kein Wunder. Auch er kannte den exakten Zustand der DDR damals noch nicht.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.06.2017, 09:57:09
Es war ja interessant damals, als Herr Lafontaine schon frühzeitig und völlig richtig erklärte, es würde im Gegensatz zu den Aussagen von Herrn Kohl doch zu Steuererhöhungen kommen, was dann ja zB. mit dem jahrzehntelangen Soli der Fall war.
Und trotzdem wählten die Menschen CDU/CSU und nicht die SPD.

Mich interessiert aber auch hier mehr die Gegenwart und nicht die Vergangenheit, die ja nicht mehr repariert werden kann und wo letztendlich doch vieles auch sehr gut gelaufen ist, wenn man bedenkt, dass keiner eine Blaupause hatte, wie das denn so geht mit Wiedervereinigungen.

Herr Kohl und seine Witwe haben anscheinend verfügt, dass er kein deutsches Staatsbegräbnis wünscht. Es zeigt sich, dass mächtige Männer-Menschen noch einmal ihren grossen Auftritt haben, auch wenn sie tot sind und dann (wie ich finde bedauerlicherweise) auch dokumentieren, dass sie ihren Frieden nicht gemacht haben.
Bei einem deutschen Staatsbegräbnis müsste die Initiative vom Präsidenten ausgehen, also von Herrn Steinmeier. Dieser war 1998 massgeblich verantwortlich, die "verschwundenen" Akten aus der Regierung Kohl aufzuspüren. Was nie richtig klappte und was auch nie bewiesen werden konnte, dass hier Unregelmässigkeiten entstanden sind.
Herr Kohl war anscheinend ein Mensch, der sehr überschwänglich bei Freunden, aber ebenso bei Feinden sein konnte. Und einer Ansprache des Bundespräsidenten Steinmeier will er sich unversöhnlich sogar nach dem Tode noch entziehen.
Deshalb als Trauerakt auf europäischer Basis. Eine europäisches Staatsbegräbnis kann es nicht geben, weil Europa kein "Staat" ist.
In Strassburg würde dann er Parlamentspräsident der EU, Monsieur Macron als "französischer Hausherr", Bill Clinton und Filipe Gonzales auftreten; auch unsere Kanzlerin könnte eine Rede halten (aber nicht unser Präsident). Dies scheint schon frühzeitig vom Ehepaar Kohl so festgelegt worden zu sein.

Den Wunsch des Toten und seiner Witwe muss man wohl erfüllen. Ich hoffe nur,dass die Söhne nicht ebenfalls auf irgendeine nachträglich Unversöhnlichkeit stossen werden. Die Tatsache, dass Kohl nicht ins Familiengrab nach Ludwigshafen möchte, sondern auf einen Friedhof in Speyer verstört auch ein wenig, wie ich finde.

Wenn dann alles vorbei ist, kann man noch gespannt sein, was mit dem Haus in Oggersheim geschehen wird. Wird es in eine Stiftung übergehen und zur Besichtigung der Menschen freigegeben werden oder welche Pläne wird die Witwe haben,die sicherlich schon zu Lebzeiten mit Herrn Kohl abgesprochen wurden. Erhalten die Söhne, deren Elternhaus dies ist, auch ein Chance zur Mitsprache? Olga
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Helmut Kohl

was in den vergangenen Tagen hier über ihn,sein Leben,seine Leistungen geurteilt wird,
ist teilweise mehr als beschämend!

Ich habe Helmut Kohl persönlich gekannt
habe einige seiner von Idealismus durchdrungenen Reden
---neben meinem Freund in der 1.Reihe sitzend---
gehört und kann nur sagen:
niemand im Saal konnte sich dem Bann seiner charismatischen Persönlichkeit
entziehen!

Was er zum Ausdruck brachte,war kein leeres Gerede,
er war durchdrungen von seinen Ideen und verstand es,
das in seiner natürlichen Art,an die Zuhörer weiter zu geben.

Ein Politiker,
der so zielgerichtet seine vielschichtigen Aufgaben zu erledigen wußte,
kann gar nicht --wie ein z.B. "Achtstundenarbeitender"-- abends nach Hause kommen und einfach nur Familienvater sein.

Meiner Meinung nach ist es vermessen und verachtenswert,
wenn "Lieschen Müller" und "Fritzchen Meier"
sich erlauben,am Leben und Verhalten eines großen Politikers
Kritik zu üben und zu urteilen!

Gudrun
pippa
pippa
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2017, 10:36:59
Ich habe Helmut Kohl persönlich gekannt
habe einige seiner von Idealismus durchdrungenen Reden
---neben meinem Freund in der 1.Reihe sitzend---
gehört und kann nur sagen:
niemand im Saal konnte sich dem Bann seiner charismatischen Persönlichkeit
entziehen!

Ich habe ihn nicht persönlich gekannt, ihn aber bei verschiedenen Wahlveranstaltungen erlebt.

Deine Wahrnehmung, dass sich niemand seiner charismatischen Persönlichkeit entziehen konnte, ist jedoch falsch. Ich jedenfalls habe ihn nie so wahrgenommen.
Pippa

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2017, 10:36:59
Naja, so schlimm finde ich die verschiedenen Aussagen auch wieder nicht, dass man daraus nur Ablehnung und Fehleinschätzung ableiten kann.

Sicher ist ein Mensch, den man nur aus Medien und als obersten Regierungschef kennt, der unser oberster Bestimmer in allen Sachen ist/war, rein sachlich einzuschätzen.

Ich masse mir nicht an, Kohl richtig einzuordnen, aber hat auch Angreifbares getan sich sogar über das Gesetz gestellt, er ist aber nicht der Einzige.

Ich denke, Lammert hat zu allem was Angemessenes gesagt, gestern im BT.

Nach dem 1.Juli, der für mich etwas verwunderlichen Ehrung durch Europa geht man ohnehin zur Tagesordnung über.
sammy
sammy
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2017, 10:36:59
Meiner Meinung nach ist es vermessen und verachtenswert,
wenn "Lieschen Müller" und "Fritzchen Meier"
sich erlauben,am Leben und Verhalten eines großen Politikers
Kritik zu üben und zu urteilen!


....diese Aussage ist dann wohl ein klassisches Eigentor.
demnach dürfte es dann wohl auch nicht heißen:

"Meiner Meinung nach ist es vermessen und verachtenswert,
wenn "Lieschen Müller" und "Fritzchen Meier"
sich erlauben,am Leben und Verhalten eines großen Politikers
nur noch die "positiven Seiten" urteilen!

sammy
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf sammy vom 23.06.2017, 11:03:18
du bist mir aber euch einer, sammy!
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Altkanzler Helmut Kohl ist tot
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2017, 10:36:59

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Meiner Meinung nach ist es vermessen und verachtenswert,
wenn "Lieschen Müller" und "Fritzchen Meier"
sich erlauben,am Leben und Verhalten eines großen Politikers
Kritik zu üben und zu urteilen!

Gudrun


Was ist daran vermessen wenn " "Lieschen Müller" und "Fritzchen Meier" " am Leben und Verhalten eines großen Politikers Kritik üben?
Sie urteilen und beurteilen diesen Menschen so, wie sie ihn erlebten, wie er auf sie wirkte.
Auch wenn sie diese Person nicht persönlich kannten, haben sie sich ihre Meinung gebildet von dem was sie gelesen, durch verschiedene Medien gehört bzw. gesehen haben.

Wir haben zum Glück freie Meinungsäußerung, so kann jeder auch sagen und schreiben, wie diese Person,auch wenn es ein großer Politiker gewesen ist, auf ihn wirkte.
Das zu Lebzeiten und nach dem Tod dieser Person.

Monja.

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