Innenpolitik Antisemitismus

Mitglied_a254d63
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RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 14.12.2017, 22:55:48
Staaten-Konferenz Islamischer Gipfel erkennt Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas an
 
justus
Wenn das so ist, müßte da auch jemand auf die Straße gehen und palästinensische Flaggen und die der Staaten, die anerkannt haben verbrennen?
Das passiert nicht und von dadurch ausgelöster Menschenrechtsverletzung hab ioch auch noch nichts gehört.
Anscheinend können Gewalt und Menschenrechtsverletzung nur eine Seite auslösen und erleiden.

   
justus39
justus39
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RE: Antisemitismus
geschrieben von justus39
als Antwort auf Tina1 vom 15.12.2017, 14:53:32
Ja, Antisemitismus ist ein herkunftsübergreifendes Phänomen, das man links, rechts und in der Mitte dieser Gesellschaft findet. Jedoch verdient der muslimische und vor allem anti-israelische Antisemitismus besondere Erwähnung, da er andere Ursprünge hat - und da er immer noch inkonsequent bis verharmlosend diskutiert wird. Arabischer oder türkischer Antisemitismus kennt nicht die Hemmung der Deutschen im Umgang mit Juden. Vielmehr ist  er Teil des Alltags, Teil der infantilen, religiösen und politischen Haltung in vielen Familien, Teil der medialen Propaganda in den Sendern der Herkunftsländer, die heute jedermann über Satellit oder Internet auch in Deutschland empfangen kann.  Nicht zu Unrecht haben Juden in Deutschland, in Europa vor ihm Angst.

 
Hallo Tina, danke für diesen gründlich recherchierten Beitrag.

Es ist schon ein Teufelskreis um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, die nun durch religiüsen Fanatismus neuen Zulauf erhalten.
Aus Angst, in den Verdacht des Rassismus zu geraten, wird der muslimische Antisemitismus verharmlosend diskutiert oder völlig negiert. Das ermutigt nun auch wieder deutsche Rassisten, die den arabische Antisemitismus nutzen, um ebenfalls ihre fremdenfeindlichen Parolen loszuwerden.
Die Judenfeindlichkeit tritt nun noch offener und brutaler zu Tage.
justus

 
 
jacare4
jacare4
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RE: Antisemitismus
geschrieben von jacare4

Was ich schon immer gern wissen wollte, wodurch wird Antisemitismus, den es offenbar in vielen Ländern und schon jahrhundertelang gibt, ausgelöst?

Gibt es darauf Antworten?


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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 15.12.2017, 14:53:32

ZITAT Tina1
Diese Parolen wurden schon 2014 bei der Demonstration gegen Israel geschrien, ohne Trump. Sie wurde von den linken organisiert u bei den linken gab es schon damals keinen Aufschrei in Bezug dieser unerträglichen judenfeindlicher Hetze. Die linken haben Seite an Seite mit den Antisemiten demonstriert
Es wurde damals, wie bei der jetzigen Demo zur Gewalt gegen Juden aufgerufen. Wo war u ist da die Antifa?
Schon lange warnt der Zentralrat der Juden, warnen Lehrer, Politiker vor dem neuen Antisemitismus. Synagogen und jüdische Schulen müssen streng bewacht werden. Viele Juden schreiben von ihrer Angst in den Medien.

Wie recht du hast emoji_thumbsup obschon  Netanjahu auch politisch ein  desorientierter Politiker ist.
Phil.

mane
mane
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RE: Antisemitismus
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 15.12.2017, 14:53:32

Zitat von Tina:
Das passiert, wenn ein Jude 10 Stunden durch Paris läuft


Liebe Tina,

dein Link führt nicht zu dem angekündigten Video. Ich stelle einen anderen ein:
Angst und Antisemitismus

Gruß Mane
Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf jacare4 vom 15.12.2017, 16:43:30

Das ist eine Fragestellung, die eine komplexe Antwort verlangt. Deshalb hier nur in aller gebotenen Kürze:

Wenn du mit "auslösen" meinst, dafür "individuell empfänglich zu sein", und wenn du den politischen Antisemitismus meinst, so sind es - sehr allgemein gesagt - sehr oft die Gruppen, die soziale Abstiegsängste haben. Sie suchen ein eingängiges Erklärungsmodell, um viele soziale Widersprüchlichkeiten und Konflikte zu erklären und sie bekommen es in Gestalt des politischen Antisemitismus, der die Ursachen vieler Weltprobleme auf eine andere Gruppe projiziert, die Juden. Hilfestellung dabei gibt ein Blick in die Geschichte.
Federstrich


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pippa
pippa
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RE: Antisemitismus
geschrieben von pippa
als Antwort auf jacare4 vom 15.12.2017, 16:43:30
Was ich schon immer gern wissen wollte, wodurch wird Antisemitismus, den es offenbar in vielen Ländern und schon jahrhundertelang gibt, ausgelöst?

Gibt es darauf Antworten?
Lieber Udo,
außer bei den Palästinensern, die den Staat Israel hassen, weil sie ungerecht behandelt wurden, kann ich das auch nicht verstehen.

Ich habe darüber so viel gelesen, aber verstanden habe ich es trotzdem nicht. Auch die christliche Erklärung , die Juden wären Gottesmörder(zum Glück auch längst überwunden, oder?), habe ich nie verstanden, denn Jesus war doch selber Jude. 

Jede, aber auch wirklich jede Erklärung ist absolut fadenscheinig.

Inzwischen glaube ich, dass die Menschen ganz einfach immer nur einen Sündenbock brauchten, jedenfalls in den vergangenen Jahrhunderten.
Pippa


 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pippa vom 15.12.2017, 18:47:29

Plausibel erscheint mir, dass es ürsprünglich Fremdenhass war, denn seit biblischen Zeiten ist das Jüdische Volk von Vertreibung heimgesucht worden.

Die Geschichte der Juden ist sowohl von Unterdrückung, Verfolgung, Ermordung und Vertreibung als auch von Toleranz, friedlichem Miteinander und Gleichberechtigung geprägt.

Das jüdische Volk verleugnete seine Identität jedoch nie und blieb im Kern seinen Traditionen treu.

Das könnte eine Erklärung sein. Es ist nicht gut immer auf Duldung, Schutz, Toleranz angewiesen zu sein.

Die Entwicklung ist bekannt.

Nur so meine Gedanken dazu.
 

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Antisemitismus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Tina1 vom 15.12.2017, 14:53:32
...Diese Parolen wurden schon 2014 bei der Demonstration gegen Israel geschrien, ohne Trump. Sie wurde von den linken organisiert u bei den linken gab es schon damals keinen Aufschrei in Bezug dieser unerträglichen judenfeindlicher Hetze. Die linken haben Seite an Seite mit den Antisemiten demonstriert...
Ich kann nur für mich selbst die Hand ins Feuer legen, Tina, dass ich niemals solche unaussprechlichen Parolen rufen würde, die ich nichtmal schriftlich wiederholen möchte, damit sie nicht von Suchmaschinen gefunden werden. In mir schreit alles dagegen auf! Ich ticke, denke, wähle und lebe solidarisch LINKS, wenn ich das mal so sagen darf, aber rassistisches, antisemitisches oder gar "völkisches" Denken ist mir fremd.

Wenn von DER LINKEN organisierte Demos oder Aktionen von rassistischen Schwachmaten okkupiert werden kann die Orga wenig unternehmen. Die können ja zur begleitenden Polizei nicht sagen: "Macht das mal weg!" Egal - ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. Es tut mir jedenfalls fast körperlich weh, wenn gesagt wird, dass sowohl RECHTS und LINKS antisemitisch sei.

In meinen Augen gehört zu meiner linken Weltanschauung auch, dass ich zu Menschen aller Erdteile, Religionen und Hautfarben solidarisch bin. Aber ich kann nicht für Alle sprechen, die sich LINKS nennen, trotzdem tut es mir weh, wenn ich solche Vorgänge erfahre und wäre gern dabei gewesen, um dem auf den Grund zu gehen.

Übrigens würde ich jederzeit wieder an einer Demonstration gegen die Politik des Staates Israel teilnehmen, aber niemals anti-jüdische Parolen mit mir führen oder rufen. Auf einer Anti-Israel-Demo in Den Haag 2005 hatte ich übrigens das Gefühl, dass dort mehr Juden als alles andere protestierten und dort wurden auch diverse Fahnen verbrannt. Diese Praxis verstehe ich sowieso nicht.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Tina1
als Antwort auf dutchweepee vom 16.12.2017, 02:13:32
Ich kann nur für mich selbst die Hand ins Feuer legen, Tina, dass ich niemals solche unaussprechlichen Parolen rufen würde, die ich nichtmal schriftlich wiederholen möchte, damit sie nicht von Suchmaschinen gefunden werden. In mir schreit alles dagegen auf! Ich ticke, denke, wähle und lebe solidarisch LINKS, wenn ich das mal so sagen darf, aber rassistisches, antisemitisches oder gar "völkisches" Denken ist mir fremd.
Wenn von DER LINKEN organisierte Demos oder Aktionen von rassistischen Schwachmaten okkupiert werden kann die Orga wenig unternehmen. Die können ja zur begleitenden Polizei nicht sagen: "Macht das mal weg!" Egal - ich weiß es nicht, ich war nicht dabei. .
geschrieben von dutchweepee

dutch, dass was du über deine Person sagst,  glaube ich dir. Aber die Demo 2014 hat gezeigt, wie zerstritten die linken bei dem Thema sind. Doch die Mitglieder der Linken, die Demonstranten, hätten was tun können während der Demo. Sie hätten sich  klar von den judenfeindlichen Hassparolen distanzieren müssen. Mit Plakaten oder Sprechchören, denn sie wussten im Vorfeld welche Gruppen da mitmaschieren. Sie waren vorbereitet. Sie hätten sich gegen diese Judenfeinde stellen müssen. Das ist doch eigentlich ein Auftrag der linken.  Aber sie haben es schweigend akzeptiert. Auch nach der Demo hatten Gruppen von linken ein Problem damit, sich von den Ausschreitungen  zu distanzieren. Wenn ein linker sagt, es war eine gelungene Demo, obwohl es diese schweren Ausschreitungen gab,  dann ist das beschämend.
Tina
PS :Die blaue Schrift ist nicht von mir gemacht.

Sein Thüringer Kollege Bodo Ramelow äußert auf Facebook, er sei "erschüttert", dass in Essen "jüdische Mitmenschen als 'angebliche' Opfer verhöhnt werden und in Berlin skandiert wird: 'Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein!'" Wenn Mitglieder der Linken das "schweigend akzeptieren, dann verlieren sie jedes Recht, sich Antifaschisten zu nennen". Für solch "ohrenbetäubendes Schweigen" empfinde er "tiefe Scham".


http://www.sueddeutsche.de/politik/antisemitismus-debatte-in-der-linken-offener-hass-tiefe-scham-1.2056864

Antisemitismus-Debatte in der Linken Offener Hass, tiefe Scham
  • Der Nahost-Konflikt und die Ukraine-Krise offenbaren das außenpolitische Dilemma der Linken. In der Partei ist der Streit um möglichen Antisemitismus voll entbrannt
Für Özlem Demirel ist die Sache klar: "Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung für den Frieden!" So sieht das die Landeschefin der Linken in Nordrhein-Westfalen. Sie bezieht sich damit auf außer Kontrolle geratene Anti-Israel-Demonstrationen der Linken am vergangenen Freitag in Köln und Essen. Es gab vorab Warnungen, dass sich Gruppen dem Protest anschließen würden, die es nicht mit Kritik am Staat Israel bewenden lassen, sondern offen judenfeindlich auftreten. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Matthias Höhn, soll der NRW-Linken geraten haben, die Demos besser abzusagen.Özlem Demirel und ihre Mitstreiter ließen sich davon nicht beindrucken.
Die Linke, so scheint es, hat mal wieder ein Problem mit Antisemitismus in den eigenen Reihen.

Der Streit in der Linken ist jetzt offen ausgebrochen: Landeschef Ralf Michalowsky verteidigt die Demonstrationen.Wulf Gallert, Landes- und Fraktionschef der Linken in Sachsen-Anhalt, legt Michalowsky deshalb via Twitter den Rücktritt nahe: "Der Chef von ‪@DieLinkeNRW lehnt Verantwortung für antisemitische Hetze auf/nach seiner Demo ab. Dann sollte er sich gänzlich davon befreien", schreibt Gallert.

Özlem Demirel  sprach in Köln. Ihr Ko-Landeschef Ralf Michalowsky und der Bundestagsabgeordnete Niema Movassat traten in Essen auf. Das Ergebnis in beiden Städten: Linke und radikale Palästinensergruppen demonstrierten plötzlich Seit' an Seit', geeint "einzig im Hass gegen Israel", wie der NRW-Blog "Ruhrbarone" kommentierte. In Köln wurde eine jüdisch-israelische Rednerin von der Bühne gebrüllt. Teilnehmer riefen "Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel." In einem Video, das wahrscheinlich in Essen aufgenommen wurde, sind Szenen zu sehen, in denen Menschen "Adolf Hitler! Adolf Hitler!" skandieren.

Die ideale Bühne also für radikale Palästinenser, ihren offenen Hass auf Juden unter Duldung der Linken auf die Straße zu tragen. In jüdischen Schulen wurde vorsichtshalber der Unterricht abgesagt. In Essen soll es zu Zusammenstößen zwischen Teilnehmern der Anti-Israel-Demo der Linken und Teilnehmern einer Pro-Israel-Demo gekommen sein. Es gab Festnahmen.





 

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