Innenpolitik Atomausstieg bis 2015

clara
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 02.11.2011, 15:32:04
Nein, die Grünen wurden nicht kriminalisiert, eher verlacht und verspottet.
Wirklich kriminalisiert wurden die Demonstranten vor Brokdorf, wo viele von Polizisten nieder geknüppelt wurden. Oder beim Hamburger Kessel, wo auch als Reaktion auf Brokdorf eine große Anzahl von Demonstranten von der Polizei widerrechtlich lange fest gehalten wurde.

Clara
olga64
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 02.11.2011, 15:40:54
Leider gibt es bei solchen Gelegenheiten immer gewalttätige Teilnehmer - auf Seiten der Polizei genau so wie auf Seiten der Demonstranten; hier formierten sich ja auch immer auch Leute, die mit dem Thema überhaupt nichts am Hut hatten - nur raufen wollten. Ist ja auch beim Fussball so, wie die jüngsten EReignisse zeigten.
Vergessen sollte auch nicht werden, dass das Grossaufgebot der Polizei,das grundsätzlich bei Castor-Transporten auftritt, vom deutschen Steuerzahler finanziert werden muss - egal, welche Meinung er nun vertritt. Olga
clara
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 02.11.2011, 16:12:16
Prinzipiell stimmt es, dass Gewalt auf beiden Seiten herrschte. Speziell bei Brokdorf, wo mit die größten Demos seit Bestehen der BRD statt fanden, wurde in zahlreichen, teils langwierigen Prozessen eindeutiges übermäßiges und ungerechtfertigtes Handeln der Staatsmacht/ Polizei erwiesen. Der Staat wusste sich offensichtlich nicht anders zu helfen.
Beim nächsten Castor-Transport demnächst wird es wieder große Demos bes. junger Menschen geben, die um die Zukunft fürchten.

Clara

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olga64
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2011, 19:15:58
[b]schau'n mer mal, was sarkozy (oder der nächste präsident) tut, wenn demnächst in frankreich ein akw hochgeht (hoffentlich möglichst weit weg von deutschlands grenze).

--
Wolfgang[

Vielleicht sollten Sie es doch bleiben lassen, ein Beckenbauer-Bayerisch zu zitieren - das erheitert letztendlich nur die richtigen Bayern.
Die AKW-Industrie beschäftigt in Frankreich 200.000 Leute - glauben Sie allen Ernstes, der Ist- oder zukünftige Präsident wird dies aufs Spiel setzen wollen? Monsieur Hollande sagt dazu in seinem bisherigen Wahlprogramm überhaupt nichts Konkretes - er wäre ja auch doof, es zu tun - dann hätte er weniger Wähler.
Auch in Deutschland gehen ja schon die ersten von Ausstellung betroffenen EON-Mitarbeiter auf die Strasse - und es werden mehr werden. Olga
Mitglied_bed8151
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Die Kosten der Katastrophe vom 11. März [2011] sind so immens, dass die japanische Regierung dem angeschlagenen Kraftwerksunternehmen nun mit umgerechnet 8,4 Milliarden Euro unter die Arme greifen muss. Denn ohne diese Geldspritze wird Tepco, bis zum Unglück eines der profitabelsten Unternehmen des Landes, nicht in der Lage sein, das ganze atomar verseuchte Gebiet zu dekontaminieren. Ganz zu schweigen davon, was die Entschädigung der Opfer noch kosten wird.

aus... Atomkraft ist ökologischer und finanzieller Irrsinn: Die Kosten der Katastrophe (von Felix Lee), taz, 04.11.2011

atomstrom sei der billigste strom - lügen die agitprops der atomstromindustrie. dumme plappern das nach.
--
Wolfgang
pschroed
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von pschroed
Atomstrom statt Kerzenbeleuchtung >>> Der wahre Freund von Merkel !!


Während in Deutschland Atomkraftgegner gegen den Castor-Transport demonstrieren, wirbt der französische Präsident Sarkozy für die Kernenergie.

Sein Fazit: Wenn Frankreich die Atomkraft abschafft, wird der Strom doppelt so teuer und das Land von Windrädern besetzt.

"Es ist doch nicht an der Zeit ins Mittelalter zurückzukehren, als Innovation und Forschung Hexerei waren", sagte er.

Man müsse an Forschung glauben, man müsse an den Fortschritt glauben und man müsse daran glauben, dass Frankreich dank der Intelligenz seiner Ingenieure eine große Nation bleibe.

Wer schon mal ein französiches Auto gefahren hat der weiß von was Sarko spricht

"Wir wollen doch nicht zurück zur Kerzenbeleuchtung", so der Präsident.

Kritik an Deutschland

Mit viel Populismus warb Sarkozy für Atomkraft.

Auch der deutsche Atomausstieg ist Sarkozy ein Dorn im Auge: Er werde den Menschen in Frankreich keine höhere Stromrechnung zumuten, für eine Entscheidung, die nichts als Ideologie sei.

Die Botschaft Sarkozys war für die Wähler: Sie müssen sich entscheiden - für Atomkraft, für ihn also, oder dagegen.

Nur zu hoffen daß die Franzosen ihm bei den nächsten Wahlen ein Denkzettel verpaßen werden.

Phil.

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clara
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von clara
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2011, 12:27:27
So sicher, ob es ein Denkzettel für Sarkozy wird, ist das nicht. Die Franzosen sind zwar zu zwei Drittel für den Atomausstieg, andererseits fürchten sie mehr, als es in Deutschland der Fall ist, um ihre Arbeitsplätze. Sarkozy schürt diese Befürchtungen.
Trotzdem glaube ich, dass auch in Frankreich die Demonstrationen zunehmen werden, wie sich jetzt auch beim Castor-Transport schon gezeigt hat.

Wunsch gegen Wirklichkeit

Clara
pschroed
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von pschroed
als Antwort auf clara vom 26.11.2011, 16:23:09
Hallo clara

Er ist zwar heftig angeschlagen in Frankreich, sein Vorteil ist daß Holland ein nicht wirklich charismatischer Wahlgegner ist.



Sondage : Hollande garde son avance / Hollande behält sein Vorsprung.

François Hollande reste en tête des premier et second tours de l'élection présidentielle, selon un sondage OpinionWay-Fiducial publié jeudi. > vom Donnerstag

Le socialiste l'emporterait avec 58% des voix au second tour, contre 42% pour Nicolas Sarkozy.

58% für Hollande

42% für Sarkozy



Phil.
clara
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von clara
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2011, 17:20:17
Dann hoffe ich nur, dass dieses Stimmenverhältnis bis zur Wahl so bleibt. Wenn sich dann noch die in Frankreich immer mehr Zustimmung findenden Grünen mit den Sozialisten über das Datum des Atomausstiegs einig sind (2076 ist nicht akzeptabel), sind sich zwei wichtige EU-Länder einig. Das ist auch dringend notwendig, weil eventuelle Atomunfälle nicht vor den Grenzen halt machen. Momentan schimpft Sarkozy noch über die deutsche Entscheidung, die nun zunehmend viele Franzosen zum Nachdenken bringt und ihn Wählerstimmen kostet.

Clara
olga64
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Re: Atomausstieg bis 2015
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 27.11.2011, 13:45:39
Hollande hält sich aber sehr bedeckt in Sachen Atomausstieg. Er weiss ja sehr genau, dass Hunderttausende Arbeitsplätze daranhängen und die Grünen in Frankreich haben nicht die Stärke wie bei uns in Deutschland (obwohl sie ja auch hier wieder im Sinkflug sind). Olga

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