Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden

Innenpolitik Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 25.01.2016, 11:41:42
..Niemand kann sich heutzutage darauf berufen, er hätte es ja nicht besser gewusst...

Natürlich kann man sich darauf berufen. Man denke nur an den ersten Polizeibericht der Silvesternacht.
]Keine Vorkommnisse[/b]
wie soll das jemand hinterfragen? Richtiges Verhalten wäre es, nach jeder Information ein paar Tage abzuwarten. Es wurden wohl, egal bei welcher Interessenlage, zu schnell Vermutungen geäußert.
Bei der Schnelllebigkeit unserer Zeit ist leider eine Nachricht meist nach ein paar Tagen überholt. Da meinen manche sich beeilen zu müssen.

Die Weitergabe pauschaler Flüchtlingshetze ist ein Verbrechen.
geschrieben von Karl

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Leider kann man „gut getarnte“ Hetze schwer erkennen.
Auch das weitere Verunsichern von Menschen mit Ängsten, sie z.B. das dem rechten Rand hinzurechnen, ist für mich eine Form von Hetze, wenn auch vielleicht von eigener Angst getrieben.

Ciao
Hobbyradler
geschrieben von Karl


Richtig Hobbyradler,ich schließe mich Deinen Worten an.
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf Karl vom 25.01.2016, 10:55:14


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Die Weitergabe pauschaler Flüchtlingshetze ist ein Verbrechen - und dazu gehört die selektive Weitergabe von solchen negativen Meldungen, wenn sie Flüchtlinge betreffen. Oder würdest Du solch eine Meldung auch teilen, wenn deutsche Täter verantwortlich gemacht würden - oder teilst Du mit gleicher Inbrunst die Meldung über einen schwedischen Arzt, der eine Frau verschleppt hat, und ächtest dann Ärzte oder Schweden pauschal?

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Karl
geschrieben von karl

Text durch mich hervorgehoben

@Karl
Du wirst wieder mal persönlich mit einer versteckten Unterstellung und stellst Suggestivfragen.
Damit ist für mich die Diskussion zu diesem Thema mit dir beendet.

Gutkarl
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von lalelu
Jeder Mensch hat Verantwortung. Jeder ist verpflichtet sich sorgsam zu informieren. Wenn er nicht sicher ist, woher die Information kommt und ob sie stimmt, dann darf er sich an der Panikmache und Verbreitung der Hysterie nicht beteiligen.
geschrieben von Karl


@ Karl, grundsätzlich stimme ich dir zu. Allerdings frage ich dich, ob der Anspruch, den du an ein Seniorenforum hast, der gleiche ist wie der, den du an deine Studenten hast. Ein Student, der an seiner Diplomarbeit schreibt, hat viele Wochen Zeit dazu; ein Doktorand arbeitet vielleicht zwei Jahre an einer Doktorarbeit, bis sie fertig ist. Von beiden kann man erwarten, dass sie akribisch genau in alle denkbar möglichen Richtungen recherchieren.

Wenn du von den Diskutanten im ST diese Vorgehensweise erwartest, ist das meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Das soll natürlich nicht heißen, dass man unbesehen einen Artikel zu einer zwielichtigen Seite verlinken soll.

In deiner Antwort an Gutkarl hast du geschrieben: Falsch, heutzutage ist es prinzipiell möglich, sich im Internet weiter zu informieren, man benötigt allerdings Medienkompetenz

Man benötigt dazu außerdem ausreichend Zeit, die nicht jeder hat. Wenn ich in Zukunft zuerst sorgfältig recherchieren muss, ob der Link zu einer Quelle, die allgemein als seriös eingestuft wird, wirklich unangreifbar ist, dann stelle ich lieber gar keinen Link mehr ein. Es könnte ja sein, dass es einen Pferdefuß gibt, den ich übersehen habe. Es ist für mich immer noch ein großer Unterschied, ob ich böswillig eine Falschmeldung verbreite oder das im Vertrauen auf eine normalerweise seriöse Quelle tue.

Ingas Links aus dem Parallelthread, die du beanstandest, führten zu Spiegel Online und zur FAZ. Wie soll ein Normalsterblicher auf die Idee kommen, dass man diese beiden auch nicht ungeprüft verlinken darf? Ich dachte bisher, sie seien vertrauenswürdig und habe bei anderer Gelegenheit - ohne zuerst zu recherchieren – auch schon Artikel dazu verlinkt.

Hobbyradler hat es auf den Punkt gebracht: Richtiges Verhalten wäre es, nach jeder Information ein paar Tage abzuwarten.

Nur dann hätte man genügend Zeit, um Hintergrundinformationen zu sammeln und auszuwerten. Dann wäre alles aber vielleicht bereits "Schnee von gestern". Willst du das oder ist es nicht besser, aktuelle Geschehnisse zu diskutieren und jemand sofort zu korrigieren, wenn er etwas Falsches behauptet hat? Da es im ST genügend aufmerksame Mitleser gibt, ist die Gefahr nicht groß, dass eine Falschmeldung lange Bestand hat.

Ein Diskussionsforum lebt von Diskussionen – und natürlich kann man auch darüber diskutieren, welche Vorgehensweise in dieser speziellen Frage richtig ist.

Lalelu

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von pschroed
Putin´s Medien.

Phil.

ZITAT

Der Erste Kanal des russischen Fernsehens berichtete ausführlich. Dass die deutsche Polizei angehalten ist, Straftaten von Migranten zu verschweigen - davon gehen Moskauer Staatsmedien genauso aus wie Anhänger der rechtsgerichteten Pegida. Die Demonstration zeigt, wie russische Medien die Deutschen aufstacheln - insbesondere die Gruppe der Russlanddeutschen.

Ein Gerücht bewegte viele der Demonstranten: Der Fall eines 13-jährigen russlanddeutschen Mädchens aus Berlin, das kurz als vermisst gemeldet war. Es sei von Flüchtlingen entführt und vergewaltigt worden, behauptete die russische Nachrichtensendung "Westi". Im russischsprachigen Internet schlug die Sache hohe Wellen. Und es nützte nichts, dass die Berliner Polizei über Tage geduldig klarstellte: "Fakt ist – nach den Ermittlungen unseres LKA gab es weder eine Entführung noch eine Vergewaltigung."
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf lalelu vom 25.01.2016, 13:10:28


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Man benötigt dazu außerdem ausreichend Zeit, die nicht jeder hat. Wenn ich in Zukunft zuerst sorgfältig recherchieren muss, ob der Link zu einer Quelle, die allgemein als seriös eingestuft wird, wirklich unangreifbar ist, dann stelle ich lieber gar keinen Link mehr ein. Es könnte ja sein, dass es einen Pferdefuß gibt, den ich übersehen habe. Es ist für mich immer noch ein großer Unterschied, ob ich böswillig eine Falschmeldung verbreite oder das im Vertrauen auf eine normalerweise seriöse Quelle tue.
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Ein Diskussionsforum lebt von Diskussionen – und natürlich kann man auch darüber diskutieren, welche Vorgehensweise in dieser speziellen Frage richtig ist.

Lalelu


Du kannst noch so lange recherchieren. Ob eine Meldung richtig oder falsch ist, kannst Du nur dann beurteilen, wenn Du selber dabei warst.
Selbst dann kannst Du nicht sicher sein, weil Du vielleicht nicht den Überblick hattest, oder etwas falsch eingeschätzt hast.
Selbst Augenzeugen machen nach Verbrechen oder Unfällen die unterschiedlichsten Angaben.
Wer also verlangt, dass nur wahrheitsgemäße Meldungen geteilt werden, erwartet Unmögliches.
Es liegt auch in der Natur der Sache, dass Interessengruppen die unterschiedlichsten Auslegungen präsentieren.

Gutkarl
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 25.01.2016, 14:20:33
Und es nützte nichts, dass die Berliner Polizei über Tage geduldig klarstellte: "Fakt ist – nach den Ermittlungen unseres LKA gab es weder eine Entführung noch eine Vergewaltigung."
Lieber Phil,

das ist das Problem. Die Menschen glauben nur das, was sie wollen. So verstärken sich dann unter Rechten die Horrormeldungen, die Linken wiegeln vielleicht zu oft ab. Auf der Strecke bleibt die unaufgeregte Wahrheit (die ja oft aufregend genug ist).

Karl

P.S.: Was Russland angeht, so glaube ich an eine gezielte Destabilisierungsstrategie westeuropäischer Demokratien.

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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Gutkarl vom 25.01.2016, 14:40:37
Es geht hier darum Meldungen weiterzureichen, ohne sich die Mühe gemacht zu haben, aus welcher Quelle diese kommt und soweit es möglich ist zu recherchieren ob diese den Tatsachen entspricht.
Sicher kann jeder auch auf Falschmeldungen hereinfallen.
Dann sollte dieser aber auch dazu stehen und sich selbst korrigieren. Das tun allerdings viele nicht. Sie lassen die Behauptung dann einfach stehen.

Gerade durch die verschiedenen sozialen Netzwerke verbreiten sich solche Meldungen / Gerüchte schnell.
Ein Beispiel war vor nicht zu langer Zeit Flüchtlinge würden einen Edeka-Supermarkt in Bayern leerklauen.
Als der Supermarktinhaber davon erfuhr veröffentlichte dazu einen langen Eintrag bei Facebook, daß an all dem nichts dran ist.
Zitat: " ..... Die Asylbewerber, die bei uns einkaufen, erlebe ich als kultivierte und größtenteils gebildete Menschen, die dankbar sind, wenn sie ein paar Tipps oder Hilfe bei der Aktivierung ihrer Simkarten bekommen. Die, mit denen ich die Freude hatte, mich unterhalten zu können, sind froh, den beschwerlichen Teil der Reise hinter sich zu haben und dankbar, wenn ihnen jemand wohlwollend begegnet. ....."

Flüchtlinge klauen Edeka leer? Diese Antwort hat ein Supermarkt-Inhaber auf üble Gerüchte

Monja.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 25.01.2016, 16:11:24
Diejenigen, die die Medien und auch die seriöse Presse seit längerem als "Lügenpresse" beschimpfen und eigentlich gar nicht wissen dürften, ob "die Presse" lügt oder nicht ,weil sie diese Produkte ja nicht zu sich nehmen, wie sie ebenfalls erklären, gieren anscheinend nach Netz-Mitteilungen, auch wenn es sich meist um unerträgliche Fakes handelt, die sie dann ungeprüft übernehmen, weil es ihrer Ideologie entspricht und sie denken, es bringt sie auf ihrem Weg zu einem "ausländerfreien Deutschland" weiter.
SEriöse Zeitungen recherchieren vorher und filtern Informationen auch - aber das wird dann als Lüge interpretiert, weil die Darstellung dann auch noch gemeinerweise nicht den Ansichten der braunen Dumpfköpfe entspricht.
Aber man kann auch fast täglich lesen, dass irgendwo in Deutschland mal wieder eine Frau erklärt, sie sei "von nordafrikanisch aussehenden Männern, die arabisch sprachen" vergewaltigt worden. Wenn dann ermittelt wird, stellt sich oft heraus, dass alles erfunden war.
Auch dahinter dürften oft braune Dumpfbacken stehen, die dann aber in der Ausarbeitung solcher Vorwürfe oft doch zu stümperhaft sind, als dass erfahrene Ermittler dies nicht bald bemerken. Aber dann kann man ja immer noch sagen,dass "die Polizei unserer Regierung zu Diensten ist und nicht frei entscheiden kann".
Zeiten wie diese sind immer sehr begehrt bei Verschwörungstheoretikern, die aber leider immer mehr werden. Olga
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Gutkarl vom 25.01.2016, 14:40:37
Du kannst noch so lange recherchieren. Ob eine Meldung richtig oder falsch ist, kannst Du nur dann beurteilen, wenn Du selber dabei warst.
Selbst dann kannst Du nicht sicher sein, weil Du vielleicht nicht den Überblick hattest, oder etwas falsch eingeschätzt hast.
Selbst Augenzeugen machen nach Verbrechen oder Unfällen die unterschiedlichsten Angaben.


@Gutkarl: dein Beitrag ist realistisch. Wer einen Eid darauf leistet, zu 100 % die Wahrheit zu sagen, leistet vielleicht einen Meineid, obwohl er ehrlich um Wahrheit bemüht ist.

Ich kann mich daran erinnern, dass man vor etlichen Jahren einen Versuch machte. Einige Leute konnten sich als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen. Sie sollten Zeuge eines fingierten Verkehrsunfalles werden und anschließend aussagen, was sie gesehen hatten.

Obwohl jeder auf den „Unfall“ vorbereitet war, wichen die „Zeugenaussagen“ erheblich voneinander ab. Man kann sich leicht ausrechnen, wie es aussieht, wenn Menschen ohne Vorwarnung etwas bezeugen sollen.

Lalelu
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Die Weitergabe von Falschmeldungen ist nicht immer verwerflich
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf Monja_moin vom 25.01.2016, 16:27:09
Es geht hier darum Meldungen weiterzureichen, ohne sich die Mühe gemacht zu haben, aus welcher Quelle diese kommt und soweit es möglich ist zu recherchieren ob diese den Tatsachen entspricht.
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Monja.


Mir geht es darum dass die User nicht verunsichert werden und vor lauter Angst, es könne sich um eine Falschmeldung handeln, diese nicht ins Netz stellen.
Ob eine Quelle seriös ist, oder nicht lässt sich auch nicht immer so leicht erkennen.
Dafür ist doch das Forum da, Diskutanten auf einen möglichen Fehler hinzuweisen und nicht ihn gleich zu verurteilen.

Gutkarl

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