Innenpolitik Bundespräsident fordert mehr Einsatz von Deutschland

In seiner gestrigen Rede zum "Tag der deutschen Einheit" forderte Bundespräsident Gauck von der BRD u.a. mehr außenpolitischen Einsatz. Deutschland müsse sich stärker an der Lösung politischer, wirtschaftlicher und militärischer Konflikte beteiligen ist im Link nachzulesen.

Ich bin am Überlegen, wie dies angesichts der relativen Bedeutungslosigkeit (?) und Eingebundenheit in NATO und EU bewerkstelligt werden könnte. Wirtschaftlich noch am ehesten. Militärisch???

Clara

Ich fand die Rede recht gut, weil sich Herr Gauck endlich mal etwas internationaler äussert und die Wahrheit sagt, dass Deutschland keine Insel ist - weder ökonomisch noch militärisch.
Auch seine Aussage Datenschutz sei so wichtig wie Umweltschutz fand ich gut - was es allerdings in der Endkonsequenz bedeuten soll, ist mir unklar, da Deutschland hier ja wirklich wenig Chancen auf Änderungen hat. Bekanntlich endet das deutsche Datenschutz-Gesetz an den Landesgrenzen. Olga

Auf Dauer wird es sich Deutschland nicht leisten können, sich auf die jüngere kriegerische Vergangenheit zu berufen.
Die Weltpolizei USA wird an Schulden ersticken und als nächste Maßnahme die Kosten für die Militäraufgaben kürzen. Im selben Maße wird die USA, die Bündnispartner auffordern diese Kosten zu übernehmen, da kommen auf Deutschland neue Aufgaben (Kosten) zu, ob man will oder nicht.

Auch diese Tatsache hat Frau Merkel im Wahlkampf übersehen, militärische Einsätze kosten viel Geld, doch daran denkt unsere geniale Kanzlerin erst, wenn es ganz schnell auf uns zukommt und es wird auf uns zukommen. Von den Konflikten der letzten 10 Jahre sind doch keine gelöst, neue kommen leider hinzu.

Glauben Sie wirklich, dass irgendeine Partei in Deutschland, die Wahlen gewinnen möchte, solche unbekannte Grössen, die weder ihr noch anderen bekannt sind, erwähnen wird oder erwähnen soll? Ich habe auch nicht erlebt, dass dieser Punkt von der SPD oder den Grünen aufgegriffen wurde - oder ist Ihnen hier etwas bekannt? Olga

Von den Konflikten der letzten 10 Jahre sind doch keine gelöst, neue kommen leider hinzu.

Picaro...und Du meinst, an (all) diesen Konflikten muss/ soll sich die BRD beteiligen? Wenn ja, warum? Wenn von den vielen Konflikten nach vielen Jahren noch keine gelöst sind, sehe ich wenig Aussicht, dass neue Konflikte durch militärische Einmischung, sei es direkte mittels Truppen oder indirekt mittels Mitfinanzierung gelöst werden können.

Es ist ja schön von Gauck, dass er Deutschlands Rolle in der Welt wieder stärken will, einigen Ländern könnte dies aber bedenklich erscheinen.

Clara

Nur weil Pfarrer-Gauck etwas daher redet, ist es noch lange nicht politisch erstrebenswert oder gar ein gangbarer politischer Weg für Deutschlands Zukunft.

Vielleicht hatte Gauck ja auch vor allem unseren leichtgewichtigen Aussenminister im Blickfeld, sich so zu äussern?

Denn Einfluß hätten wir, Deutschland, schon genug, aber WW klemmte sich nie intensiv hinter einen konkreten Konflikt, da kann man schon mal wütend werden.

WW hat halt nicht für sich gesprochen, sondern als Mitglied einer schwarz-gelben Koalitionsregierung mit schwarzer Mehrheit. Da eine solche Mehrheit jetzt auch wieder gegeben ist, wird von jedem Außenminister auch in Zukunft nichts anderes als Unverbindliches zu hören sein. Er wird sich vielleicht ein bisschen anders, schlichter oder gewundener ausdrücken.
Ansonsten haben wir ja den Profi-Sonntagsredner.

Vielleicht hatte Gauck ja auch vor allem unseren leichtgewichtigen Aussenminister im Blickfeld, sich so zu äussern?

Denn Einfluß hätten wir, Deutschland, schon genug, aber WW klemmte sich nie intensiv hinter einen konkreten Konflikt, da kann man schon mal wütend werden.

und ich begrüßte es schon, dass sich Westerwelle so gut in seine Rolle eingefunden hat.
Er ist der Chef unser aller Diplomaten, die in aller Welt so oft die Tritte in die Fettnäpfe so mancher Politiker hinter verschlossenen Türen wieder ausbaden und rechtfertigen müssen. Da ist eben das Publikum ausgeschlossen "gottseidank"

Für die starken Sprüche, die das Publikum so begeistern haben wir den Dampfplauderer Gauck - der macht seinen Job inzwischen auch ganz gut - obwohl ich bei ihm immer wieder eine pelzige Zunge bekomme.
Aber allzu viel Schaden kann er ja nicht anrichten.

...aber WW klemmte sich nie intensiv hinter einen konkreten Konflikt, da kann man schon mal wütend werden.

Ich kann und möchte Dir nicht widersprechen, aber ich finde es ausgesprochen gut, wenn sich Deutschland nicht in diverse Konflikte "klemmt" - vorallem finde ich es toll, dass wir im Iraq-Konflikt nicht in der Klemme stecken.

Einfach mal die Schnautze halten - ist vielleicht garkein so schlechtes Konzept, wenn Dogmatiker und Fanatiker aus allen Himmelsrichtungen aufeinander treffen. Ich würde wütend werden, wenn Deutsche Soldaten überall rumballern.

Bitte lasst uns eine "kleine" Nation sein!!!!!!!!


MAX FRISCH: "Nationalstolz ist das Privileg kleiner Nationen. Kein Mensch hat Angst vor einem nationalistischen Lichtenstein".