Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...

Innenpolitik Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Jetzt habe ich erst einmal entdeckt, wie lange dieses Thema “Fachkräftemangel” schon im ST diskutiert wirdÜberrascht

Und nun schreiben wir 2019 und das Thema ist aktueller denn je!

Warum sind so viele wertvolle Jahre vergangen ohne dass wirklich dagegen gesteuert wurde?
Ich frage mich manchmal, warum wird es den jungen Menschen von heute viel zu leicht gemacht in Bezug auf  Lehrstellensuche nach der Schule? Ja ich meine bewusst “von heute”, denn Lehrstellen gab es ja nicht immer wie Sand am Meer…
Es reicht doch schon, wenn auf dem Amt nachgewiesen wird, dass eine Lehrstelle gesucht wird und schon gibt es finanzielle Unterstützung vom Amt. Wie ich vor Jahren schon mal schrieb, müsste es eine Lehrstellenpflicht für die jungen Leute geben, nachdem sie die Schule mit oder ohne Abschluss beendet haben. Sie sollten m. M. n.  erst gar nicht reinschnuppern können wie das Leben ohne Verantwortung (Arbeit) ist. Das ist in meinen Augen ein großer Fehler und der lässt sich leider sehr schlecht korrigieren aber hier müsste dringend angesetzt werden.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass es früher (ja in der DDR Zwinkern) Ausbildungsorte für Lehrstellen gab, wo die Jugendlichen auch für die Lehrzeit in Wohnheimen untergebracht wurden, also entfiel schon mal der tägliche Fahrweg und die Jugend hatte das auch genutzt.

sirod49
 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 11:50:01
Lieber Dicker.

....so wie es heute zum Teil in grossen Konzernen schon Routine ist.
Phil.
Und dann kommt der Cheff und entläßt gleich ganze Abteilungen...

Hat erst vor kurzem den Mann meiner nichte aus Rüsselsheim beim Opelkonzern so getroffen. Ein Grund findet sich immer recht schnell, auch wenn die Mitarbeiter nichts falsch gemacht haben.

Für den Einstieg mögen die Kriterien was taugen, aber auf Dauer..?
Lieber Dicker.
Das ist schon traurig für den Mann deiner Nichte,  besonders Opel schreibt seit 1999 Jahre nur rote Zahlen und erst seit letztes Jahr wieder schwarze Zahlen  859 Millionen  Euro bei 18,3 Milliarden Umsatz.

Geht es einem Konzern schlecht so werden die Fixkosten gesenkt unter anderem die einfachste Lösung die Kündigung von Mitarbeiter, was für die wo es trifft nicht schön ist.

Die Kriterien für Facharbeiter sind hoch gelegt je mehr Mitarbeiter sich selbst  managen können  je weniger braucht die Industrie  teuere Chefs, "es ist eine Möglichkeit von vielen", den Herstellungspreis eines Produktes zu senken um in den schwarzen Zahlen zu bleiben.

Viele Probleme hängen auch davon ab wie Manager sich benehmen, wo meistens schwere langzeit Fehler in Bezug von Investitionen und Organisation gemacht werden.  Phil.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 11:50:01
Und dann kommt der Cheff und entläßt gleich ganze Abteilungen...
Hat erst vor kurzem den Mann meiner nichte aus Rüsselsheim beim Opelkonzern so getroffen. Ein Grund findet sich immer recht schnell, auch wenn die Mitarbeiter nichts falsch gemacht haben.
Wie ich Euch auch in meinem Profil zur Kenntnis gebracht habe, arbeite ich neben meiner freischaffenden Tätigkeit als Grafiker und Fotograf, auch als Werkschutz und Security bei großen und bekannten Unternehmen in NRW. Namen darf ich nicht nennen, aber seit mehr als einem halben Jahr, bemerke ich, dass ganze Gebäude leer geräumt werden und die Belegschaft "verschwindet". 

Auffällig ist mir, dass vor allem bei Forschung & Entwicklung in den Betrieben reduziert wird.

GEFÄHRLICH!

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 29.04.2019, 12:19:08
Und dann kommt der Cheff und entläßt gleich ganze Abteilungen...
Hat erst vor kurzem den Mann meiner nichte aus Rüsselsheim beim Opelkonzern so getroffen. Ein Grund findet sich immer recht schnell, auch wenn die Mitarbeiter nichts falsch gemacht haben.
Wie ich Euch auch in meinem Profil zur Kenntnis gebracht habe, arbeite ich neben meiner freischaffenden Tätigkeit als Grafiker und Fotograf, auch als Werkschutz und Security bei großen und bekannten Unternehmen in NRW. Namen darf ich nicht nennen, aber seit mehr als einem halben Jahr, bemerke ich, dass ganze Gebäude leer geräumt werden und die Belegschaft "verschwindet". 

Auffällig ist mir, dass vor allem bei Forschung & Entwicklung in den Betrieben reduziert wird.

GEFÄHRLICH!
Lieber Dutch.
Nicht zu unterschätzen die Steuerpolitik  vom Populist Trump, viele Unternehmen werden sich in die fast schon Steuerparadies ähnliche Konditionen für Unternehmen in die USA konzentrieren. Phil.
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 11:05:45
Wir wissen wohl alle, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, gesetzlich abgesichert und dies kann nunmal nur "die Politik" !!!

Will kein "Hellseher" spielen aber ich denke fast, wenn man hier in Deutschland nicht bald mal aufwacht, werden wir auch noch chinesische Bäcker haben, vereint mit chinesischem Bier + Wein...

Hier sind doch kreative Ideen für die Zukunft gefragt und das wären so einige. Altbewertes wird nicht mehr "ziehen", ganz einfach, da müssen andere, völlig neue Gedanken ran...Gedanken, die noch garnicht gedacht sind...

Dutch hatte es geschrieben... Forschung muss vorangetrieben werden, wir hinken nach und das nicht nur mit einem Bein !

Und wo ist das "vereinte Europa"...hier liegen doch unglaublich viele Ressourcen, sie müssen gebündelt werden, damit man stark wird ! Eine riesen Chance !!!

Kristine
RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 29.04.2019, 12:57:37

Du forderst eine Revolution im Bildungswsen..? Gefährlich, sehr gefährlich - vor allem in diesem Forum. Alle schreiben von Veränderung, aber wollen doch letztlich nur "alten Wein in neuen Schläuchen".

Veränderungen erfordern ein Umlernen und Umdenken und das ist doch so schwierig. Keine verläßlichen Bestände mehr, alles ist neu. Ich sehe grausame Zeiten auf uns zu kommen....

Meinst Du man kann dem Slogan "...Wir schaffen das.." noch mal Leben einhauchen, wirkliches Leben..?

Ich mag vom träumen garnicht wieder aufwachen.....a176.gif

Hoffentlich bald...e158.gif


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kirk
kirk
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von kirk
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 10:16:46

Dass ein Laden bei Stromausfall schliessen muss, liegt nicht daran, dass keiner mehr Kopfrechnen kann, sondern daran, dass eine permanente Inventur durchgeführt wird. Jedes Teil, selbst beim Bäcker (zumindest bei den Bäckereiketten), hat eine Nummer und durch die wird beim Verkauf der Lagerbestand abgeglichen und angepasst damit die Disposition entsprechend für Nachschub sorgen kann.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 14:05:42
 
 
Keine verläßlichen Bestände mehr, alles ist neu. Ich sehe grausame Zeiten auf uns zu kommen....

 
Für manche Deutsche gibt es nichts Lustvolleres in ihrem Leben, als alles in schwärzesten Farben zu sehen. WEltweit ist der Begriff "German Angst" bekannt und dafür werden wir belächelt, bzw. nicht verstanden.
Was machen wir eigentlich mit und in unserem Land, wenn es uns mal so richtig schlecht geht? Erinnern wir uns dann jammernd (eine weitere Eigenart von uns deutschen Menschen) wie gut und schön doch früher alles war.....
GEniesst doch einfach mal Euer Leben, so lange es noch geht und wartet nicht die altersbedingte Demenz ab, damit Ihr endlich alles vergessen könnt.... Olga
RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.04.2019, 09:10:25

@Karl, tja wer zuspät kommt der muss viele Beiträge lesen Tränen lachen, hab mich aber durchgewurstelt.

An Bildung ist nichts falsch, Karl. Bildung wird aber nicht nur erreicht, indem man Abitur hat. Lieber einen guten Quali Abschluss als ein mittelmäßiges Abitur. Eine Lehrstelle mit erfolgreichem Absvhluss der Berufschule und eine gute Erziehung von zu Hause mit wert auf Allgemeinbildung schätzt jeder Ausbildungsbetrieb mehr als ein Abitur und Studiengang mut ungewissem Ausgang.
Weltweit wurden wir beneidet um unser Ausbildungssystem. Das geht aber langsam den Bach runter, weil es bald keine Auszubildenden mehr gibt. Ich finde es schade und traurig dass Deutschland auf diesem Gebiet so abgewirtschaftet hat.
Bruny


 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.04.2019, 18:09:59
 

An Bildung ist nichts falsch, Karl. Bildung wird aber nicht nur erreicht, indem man Abitur hat. Lieber einen guten Quali Abschluss als ein mittelmäßiges Abitur. Eine Lehrstelle mit erfolgreichem Absvhluss der Berufschule und eine gute Erziehung von zu Hause mit wert auf Allgemeinbildung schätzt jeder Ausbildungsbetrieb mehr als ein Abitur und Studiengang mut ungewissem Ausgang.
Weltweit wurden wir beneidet um unser Ausbildungssystem. Das geht aber langsam den Bach runter, weil es bald keine Auszubildenden mehr gibt. Ich finde es schade und traurig dass Deutschland auf diesem Gebiet so abgewirtschaftet hat.
Bruny


 
Das mag ja alles sein, aber es liegt an den Eltern und auch den jungen Menschen selbst, sie sich entscheiden in bezug auf ihre "Bildung". Viele machen heute Abitur, anschliessend noch eine Berufsausbildung und entschliessen sich dann doch, zu studieren.
Es gibt aber auch solche,d ie ohne Abitur zur Uni gehen (das ist möglich, wenn jemand eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Meisterbrief hat).
Es stimmt auch nicht ,dass Deutschland "abgewirtschaftet" ist. Unser duales Ausbildungssystem wird nach wie vor weltweit zum Vorbild genommen. Gerade auch in Ihrem Gastland Spanien.
Die Entscheidung der Einzelnen fällt heute anders als früher aus, als in den Elternhäusern noch gelehrt wurde: Volksschule, Lehre und dann lebenslang bei einem Betrieb. Das gilt doch längst nicht mehr.
Ausserdem werden Akademiker in ihren Berufen nun mal besser bezahlt und sind auch vor Arbeitslosigkeit besser geschütze, bzw. ergreifen leichter die Chance, auch mal für einige Jahre in einem anderen Land zu arbeiten und zu leben.
Gerade die Vielfältigkeit ist doch gut für die jungen Menschen und die Möglichkeit, zu wählen, was einen interessiert.
Der Fachkräftemangel resultiert aus der jahrzehntelangen, niedrigen Geburtenrate in unserem Land. Denn FAchkräfte gibt es auch bei denjenigen, die studierte und später z.B. Ingenieur, Chemiker usw. wurden  - oder? Und gerade in diesen MINT-Fächern herrscht das grosse Loch der potentiellen Bewerber. Olga

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