Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Eine gute Wahl und eine gute Rede

Innenpolitik Eine gute Wahl und eine gute Rede

Karl
Karl
Administrator

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.07.2010, 16:07:29
Deshalb auch meine Einlassung zur Verharmlosung der Aussage der Kandidatin der Linken zur Bundespräsidentenwahl - u.a. durch Karl.

Lieber Klaus,


Dir wurde doch schon von stange empfohlen keine Krümel zu suchen, wo keine sind. Ich fand das war eine sehr gute Empfehlung. Wo habe ich etwas zur Kandidatin der Linken für die Bundespräsidentenwahl gesagt? Ich schrieb:
Also ich würde mich sicherlich nicht dafür schämen, dass Deutsche ihre Nationalhymne nicht singen wollen. Da gibt es Wichtigeres.
geschrieben von Karl


Ich wundere mich aber schon, welche Bedeutung hier nationaler Symbolik wieder zugeschrieben wird, einer Symbolik, die sich in unserer Vergangenheit fatal ausgewirkt hat und die furchtbar missbraucht wurde. Dass selbst die Toleranz denjenigen gegenüber fehlt, die ihr deshalb skeptisch gegenüber stehen, ist eher erschreckend als beruhigend. Der Stil der Auseinandersetzung ist zudem wieder einmal unnötig persönlich diffamierend.

Ich gehöre nicht zu denjenigen, die Fahnen schwenken, aber ich meinerseits verurteile die jungen Leute nicht, die so ihre Freude ausdrücken. Auch kann ich sehr wohl das Zusammenhörigkeitsgefühl nachvollziehen, dass durch die Identifikation mit Symbolen oder besser Symbolfiguren, wie jetzt der Nationalmannschaft ausgelöst wird.

Mich stört die Art und Weise der Diskussion hier im Thread von beiden Seiten. Sie zeugt von gegenseitiger Intoleranz und die Dummheit ist beidseitig recht gerecht verteilt.

Karl

clara
clara
Mitglied

Re: Eine gute Wahl und eine gute Rede.
geschrieben von clara
als Antwort auf carlos1 vom 05.07.2010, 20:18:41
Unsere Hymne ist vom Text her eher harmlos und sehr musikalisch obendrein,

Endlich erwähnt das auch mal jemand. Nicht jede Nation hat eine Nationalhymne, deren Melodie von einem musikalischen Genie stammt. Danke, carlos!

Ansonsten verstehe ich dieses ganze Gedöns (so nennt man hier Überflüssiges) um ein Lied nicht. Ich singe diese Hymne kaum, wäre ich aber beim Endspiel Deutschland-Niederlande in Südafrika dabei, würde ich sie ganz bestimmt singen. Etwas Politisches, bzw. eine Glorifizierung Deutschlands sehe ich darin nicht.
Singe, wem Gesang gegeben!

Clara
uki
uki
Mitglied

Re: Eine gute Wahl und eine gute Rede.
geschrieben von uki
als Antwort auf clara vom 05.07.2010, 20:47:41
Hallo Clara, wir, du und ich und Hinz und Kunz sind auch nicht gemeint, sondern es geht darum, dass ein Bundespräsident sich zu der von seinem Volke, das er oder sie vertritt, zugehörigen Nationalhymne bekennen sollte.

Es könnte sich meines Erachtens die Frage stellen, warum das so ist.
Ich jedenfalls könnte mir keinen Präsidenten vorstellen, der nur unter Zwang die deutsche Nationalhymne singen würde.
Bei jedem Staatsbesuch wird sie gespielt. Was müsste das für ein Horror für diesen Präsidenten sein. Wie kann er oder sie dieses Volk zu dem die Hymne gehört, ehrlichen Herzens vertreten.

-uki-

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Eine gute Wahl und eine gute Rede.
geschrieben von hafel
als Antwort auf uki vom 05.07.2010, 21:49:40
Danke uki, dass Du die Streitdiskussion wieder auf den Punkt gebracht hast. Es geht nicht darum ob "Hinz, Kunz, Wolfgang, Hugo oder Emil die Nationalhymne mögen oder gar singen. Das interessiert niemanden!

Es geht alleine darum, dass ein Bewerber/in für das höchste Deutsche Amt diese Symbolik anerkennen und mit seinem/ihrem Eid auch verteidigen muss. Diese, von den Linken vorgeschlagene Person, ist absolut nicht geeignet unser Land würdig zu vertreten. Da sollten wir froh sein, dass wir einen würdigen Vertreter gefunden haben.

Hafel
contraklaus
contraklaus
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von contraklaus
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 05.07.2010, 17:11:45
"Siehste und nun sind wir wieder beim Text der Nationalhymne gelandet, die Du und Deine genossen nicht singen wollen.
Da seid ihr übrigens die einzigen in der ganzen welt, denn in allen ländern singt bei entsprechenden anlässen auch die Opposition voller stolz die Hymne ihres landes, die lieben nämlich ihr land, die Deutschen Linken anscheinend nicht."



Vorab gesagt, gram , : in die linke Ecke lasse ic h mich n icht stellen. Trotzdem habe ich etwas gegen dieses " Lied der Deutschen" ,
was hier so großspurig als " Nationalhymne " apostrophiert wird.
Ich habe noch nie im Leben und werde wohl auc h für den Rest meiner Tage niemals dieses Lied mitsingen .
Nicht, weil einst ein genialer Dichter und Denker den Text dieses Liedes ersann und ein begnadeter Komponist die Musik dazu schuf, sondern weil diese Lied seit seinem Erscheinen von einer kleinen Schicht Deutscher Politiker zu genau dem Gegenteil missbraucht wurde,
als es eigentlich gedacht oder erdacht wurde.
Das begann mit Kaiser Wilhelm, der seine Soldaten unter den Klängen dieses Liedes in den Giftgaskrieg vor Flandern schickte, setzte sich unter einem " Führer " Hitler fort, der das deutsche Volk unter den Klängen diese Liedes bis nach Stalingrad hetzte.
Und weil einem Adenauer schließlich dieses " Deutschland, Deutschland über alles " nicht mehr so ganz, oder noch nicht wieder so richtig in die politische Landschaft passte, soll das deutsche Volk fortan nur noch die unverfängliche Zeile von
" Einigkeit und Recht und Freiheit.,.." singen.
" Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland "
Nur für das deutsche Vaterland??? Recht und Freiheit nicht auch für alle anderen Völker dieser Welt???
Wäre nicht die Wiederherstellung der Einheit und Freiheit unseres Volkes nicht ein ernsthafter Anlass gewesen, unserem Volk eine neue
Verfassung u n d eine neue Nationalhymne zu geben??
Eine Nationalhymne, die endlich mit dem gesungenen Nationalismus und der deutschen Überheblichkeit Schluss macht??
Und weil das von der Führung unseres Landes damals und bis heute strikt abgelehnt wird, werde ich diese Hymne bei keinem Anlass bis zum Ende meiner Tage jemals mit singen.
Deswegen liebe ich meine Heimat und habe sie während zahlreicher Auslandseinsätze würdig vertreten. Aber nie habe ich mich zum Mitsingen eines Liedes bewegen lassen, von dessen Missbrauch durch die jeweiligen Führungseliten ich nach wie vor überzeugt bin.
adam
adam
Mitglied

Eine Bitte und ein Appell
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 05.07.2010, 20:22:17
Ich wundere mich aber schon, welche Bedeutung hier nationaler Symbolik wieder zugeschrieben wird,.....
geschrieben von karl


Hervorhebung von adam

@karl,

als Erstes eine Bitte: Laß zukünftig dieses schlimme "wieder" weg, wenn Du Dich schon an der Meinung anderer über nationale Symbolik störst. Dieser immer wiederkehrende, vorwurfsvolle Brückenschlag zurück ins Dritte Reich ist nicht angebracht. Hier schreiben keine alten und auch keine Neonazis. Ähnliche geistige Inhalte mußt Du woanders suchen.

Sieh das mal so: Die Zeiten sind vorbei, in denen sich Menschen, die im politischen Spektrum der Bundesrepublik eher links der Mitte angeordnet sind, von ein paar Ultras mit spinnerten Sprüchen, in die rechte Ecke drängen lassen. Diesen Ultras wird Kontra geboten. Meiner Meinung nach zu Recht.

Dabei spielt vielleicht ein bißchen fröhlicher Patriotismus eine Rolle, der durchaus positiv gesehen werden sollte, wie jetzt bei der WM. Aber hier schreiben ja keine fahnenschwingenden Patrioten, sondern ganz normale Menschen, die sich gegen politische Destruktivität wehren. Das muß erlaubt sein, ohne den erwähnten Brückenschlag.

Du drängst ja sonst darauf, andere Kulturen, andere Lebensweisen zu tolerieren, die einem strammen Patriotismus entspringen. Denk dabei z.B. an die Türken oder Italiener, die bei uns leben, ihrem Patriotismus auch noch nach Generationen Ausdruck verleihen und das ungehindert, vom Gesetz garantiert.

Dagegen ist es doch harmlos, wenn es Foristen gibt, die kein Verständnis dafür haben, wenn das Amt des Bundespräsidenten von einer Frau angestrebt wird, der selbst grundlegende Kenntnisse über den Staat und seine Geschichte fehlen, die diesen Staat mehr schmäht als Positives an ihm zu finden, samt ihrem Umfeld.

Jetzt appeliere ich mal an Deine Toleranz gegnüber den eigenen Landsleuten.

--

adam




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uki
uki
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von uki
als Antwort auf contraklaus vom 05.07.2010, 22:36:39
..." Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland "
Nur für das deutsche Vaterland??? Recht und Freiheit nicht auch für alle anderen Völker dieser Welt??? .....


Na, willst du mit Gewalt diese erstrebenswerten Ziele in alle fremden Länder bringen?

Ich habe nur eine Kleinigkeit deiner Ausführungen hier herausgepickt und denke, das reicht auch.
Wer suchet, der findet, so auch in jeder Suppe, sprich Liedtext und findet etwas, selbst wenn es nichts gibt, was er bemängeln möchte.

--Es ging um den Kandidaten für´s Präsidentenamt--
-uki-
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von rolf †
als Antwort auf contraklaus vom 05.07.2010, 22:36:39
In der Schule habe ich noch das ganze Lied lernen müssen, kann aber nur noch die Straßenfassung:
Deutschland, Deutschland ohne Alles,
ohne Butter, ohne Speck -
und die letzte Marmelade
frißt uns noch der Ami weg.
uki
uki
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von uki
als Antwort auf rolf † vom 05.07.2010, 22:49:24
Rolf, schön, dass du was zum Schmunzeln bringst.


-uki-
clara
clara
Mitglied

Re: Eine gute Wahl und eine gute Rede.
geschrieben von clara
als Antwort auf uki vom 05.07.2010, 21:49:40
@ uki und hafel, Ihr habt ja Recht, ein(e) Bundespräsident(in) sollte durch die Anerkennung der Hymnensymbolik zeigen, dass er/sie zur Nation steht, sich zu ihr bekennt.
Ich bin gern pragmatisch und möchte daran erinnern, dass Frau Jochimsen - wie es der Spiegel formulierte - eine Trotzkandidatin war. Am Vorabend der Wahl hörte ich noch Gysi mit beleidigter Miene verkünden, dass man die Linke bei der Nominierung des Präsidenten ja nicht gefragt habe. Also stellt man eine eigene Kandidatin auf, wohl wissend, dass diese ohnehin chancenlos war.
Könnte es also nicht so sein, dass mit dieser Kandidatin provoziert werden sollte? Es gab ja auch mal eine Zeit, in der es unmöglich gewesen wäre, bei der Vereidigung auf das "so wahr mir Gott helfe" zu verzichten. Was gab es damals Diskussionen!
Auf jeden Fall ist die Linke durch diese "Affaire" wieder ins Gespräch gekommen - was sie doch will!

Clara

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