Innenpolitik Freiheit der Kunst?

ingo
ingo
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von ingo
als Antwort auf dutchweepee vom 08.08.2020, 09:54:33
Ich bin keine Socke, dutch. Du wirst immer unhöflicher und unverschämter.
Lissy52
Lissy52
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von Lissy52

Leider ist es bei vielen " Comedian " heute nicht mehr gefragt, mit feinsinniger  Satire zu arbeiten.

Bekannt wird man eher mit  beleidigenden , bösartig verletzenden Aussagen.

Da wird dann gesagt " ich will ja nicht rassistisch rüberkommen, aber ..... " und dann folgt genau das. Widerliche perönliche Beleidigungen, wie " Ziegenficker " sind auch sehr beliebt, wenn man nicht in der Lage ist witzige politische Satire zu machen.

Überhaupt wird heute jede dumme, widerwärtige Beleidigung  einfach hinterher zur Satire erklärt  und schon ist damit den Kritikern der Mund verboten, denn Satire darf alles.
Wirklich ?
  Komisch, dass diese " Comedians " immer so empfindlich reagieren, wenn sie  an eigenem Leib erfahren wie man sich fühlt, wenn man missachtet und beleidigt wird. Da wird dann gerne mal ein Anwalt eingeschaltet

Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gutes Kabarett muß provozieren und überzeichnen, sonst ist es nur die heute übliche flache und nuschelnde Comediansuppe, die einen nur zum Erbrechen bringt.

Lisa Eckhardt beherrscht die Kunstform Kabarett ganz hervorragend bissig und treffend akzentuiert  und erinnert mit ihrem Programm an die glorreichen Zeiten eines Werner Finck, der Stachelschweine, oder an Kay und Lore Lorentz mit ihrem Kom(m)ödchen in Düsseldorf. Aber eben entsprechend heutigem Zeitgeschmack und Ausdrucksweise geschuldet.

Morvan



 

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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

aktuell wie eh und je
 


Clematis
 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.08.2020, 10:59:32

Kreisler ist wie immer sensationell. Brauer kann ich leider überhaupt nicht verstehen...

RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 08.08.2020, 11:10:08
Kreisler ist wie immer sensationell. Brauer kann ich leider überhaupt nicht verstehen...
In den Siebzgern war es "Mode", die Mundart wieder zu ehren.
Brauer und z. B. Marianne Mendt sangen österreichisch.

Brauer schildert seinen Nazi-Lehrer ab der 1. Klasse
der Vierte Vers  "Surmi Sui"

Vierte Klass tragt er die Nazikrawattn
Dauert mein Unterricht nimmermehr lang
Dressiert er im Turnsaal deutsche Sodatn
Stellt uns drei Judn mit'm Gsicht zur Wand
Stellt uns drei Judn mit'm Gsicht zur Wand
Surmi, Surmi, Surmi, Surmi
Pfui, pfui Surmi Sui
Pfui, pfui, Surmi Sui
Pfui, pfui, Surmi Sui
Surmi ist a große Sau,
Er steckt die Zehen in' Kaukau

Aktuell?

Clematis
 

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.08.2020, 11:23:36

Ach, das ist ja nett, danke schön @Clematis

Ich finde Mundart ja auch toll, aber manchmal bzw. bei manchen verstehe ich es einfach nicht (hören; lesen geht besser). Selbst mit einigen Bayern habe ich da Schwierigkeiten, z.B. mit der großartigen Gruppe "Dreiviertelblut". Wären deren CDs nicht die Texte beigegeben, entginge mir vieles, obwohl ich seit fast 10 Jahren hier im Osten Bayerns lebe.

 

Pat
Pat
Mitglied

RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von Pat

Ich bin nun kein Lisa Eckhart Fan, hatte sie vielleicht 2 oder 3 mal zufällig bei Freunden gesehen, aber bei der Frage, ist sie nun antisemitisch, oder stellt sie nur satirisch antiseminische Klischees dar ?? dabei sollte man vielleicht auch mal beachten, wie  jüdische Medien ihre Satire bewerten, z.B. Hagalil bedauert im Grunde nur, eine fehlende Demaskierung der Vorurteile, die sie doch eigentlich nur ans Licht bringen möchte.

Wie Lisa Eckhart uns den Spiegel vorhält

Eckhart spricht die in der Gesellschaft verbreiteten Stereotype offen aus und führt ihr Publikum, noch während es darüber lacht, vor. Das ist gut, legitim und hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Satire darf das!

Warum sind die Darbietungen von “Lisa Eckhart” dennoch problematisch? Vielleicht, weil man erwartet, dass sie anschließend mit dem Finger auf das Stereotyp zeigt und sagt: “Achtung, das ist Rassismus”. Stattdessen lässt sie die Stereotype jedoch unkommentiert stehen. Lasselsberger distanziert sich auf der Bühne nicht von ihrer Rolle der arroganten “Lisa Eckhart” und nimmt damit in Kauf, missverstanden zu werden. Während sie der Gesellschaft vorwirft, sich in der Rolle der aufgeklärten, vorurteilsfreien Bürger zu sehr zu gefallen, ist ihr Verharren in der Rolle “Lisa Eckhart” selbst arrogant. Durch die fehlende Demaskierung der Vorurteile, die sie eigentlich nur ans Licht bringen möchte, reproduziert sie diese letztendlich und verletzt erneut jene Minderheiten, die sich zurecht über die Stereotype empört. Schade.
Quelle: Hagalil

Auch die Jüdische Allgemeine hatte ihre anfänglichen Vorwürfe, dann später doch etwas relativiert.

Gedanken zum Antisemitismusvorwurf gegen die Kabarettistin Lisa Eckhart

WUNDEN Journalisten vom Wiener »Standard« war es vor einiger Zeit doch einmal gelungen, Lisa Eckhart zu einer Art von Erklärung zu bewegen. Damals ging es nicht um Juden, sondern um »Neger«, die sie in ihrem Programm konsequent so nannte. Sie erklärte es damit, dass sie in Wunden ihres weißen Publikums bohren wolle, »das seinen Humanismus oft nur stupid auswendig gelernt« habe. Dabei gehe es dem Publikum »wie so oft nur um sein eigenes Unbehagen und nicht um das der Schwarzen«.

Hatte sie diesmal in den Wunden der Antisemiten bohren wollen oder gar in denen der Philosemiten? Dann hätte sie tatsächlich etwas von Woody Allen gelernt, und ihr Manko bestünde einzig darin, keine Jüdin zu sein. Für jene aber, die den WDR auffordern, Lisa Eckharts Auftritt aus der Mediathek zu entfernen, sei dann Karl Kraus zitiert: »Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten.«
Quelle:Jüdische Allgemeine

Pat
 

novella
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von novella
als Antwort auf Edita vom 08.08.2020, 08:51:01

In der Tat ist es persönliche Geschmackssache, ob man diese Lisa Eckart für eine hervorragende Kabrettistin hält oder nicht. Ich mag sie jedenfalls in ihrer Art nicht - weder in ihrer Kleidung noch in ihrer Sprechweise und Bewegungen beim Sprechen. Sie ist mir äußerst unangenehm (fast ekelt es mich, sie zu sehen).
Ob aus der Tatsache, dass sie Weinstein, Polansky und Woody Allen nun stellvertretend für  d i e  Juden attackiert, Antisemitismus abgeleitet werden kann, bezweifle ich etwas. Aber etwas anderes: Wenn jemand so "artifiziell" redet wie sie, sich so dekadent gebärdet, macht es seinem Publikum schwer, den gewundenen Gedankengängen zu folgen. Das zeigt auch die Nicht-Reaktion des Publikums. Leider hat offenbar aber niemand den Mut, aufzustehen und die Veranstaltung zu verlassen.
Ich mag sie nicht und halte sie auch nicht für die Verkörperung einer idealen Kabarettistin.

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Freiheit der Kunst?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.08.2020, 07:25:17

Zumindest in diesem Ausschnitt kann ich keinen Antisemitismus erkennen. Vielmehr versucht sie, Antisemiten und wie sie denken,  darzustellen; zumindest sehe ich das so.

Sympathisch ist mir diese Frau nicht, aber das MUSS sie ja auch nicht sein. Wenn das, was da in dem Ausschnitt gezeigt wurde, der Grund/Anlass ist, der zur Ausladung führte, so finde ich das nicht richtig.

 


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