Innenpolitik Glos brüskiert Merkel

Am Wochenende hat Wirtschaftsminister Glos ein öffentliches Kündigungsschreiben an seinen Parteivorsitzenden Seehofer geschickt. Bin ich im falschen Film? Ist nach unserem Grundgesetz nicht der Kanzler/die Kanzlerin für die Entlassung bzw. Berufung von Ministern zuständig?

Seehofer setzte noch einen drauf. Er lehnte das "Gesuch" von Glos zunächst einmal ab. Dafür ist er doch gar nicht zuständig.

Die CSU hat damit die Kanzlerin total blamiert, an ihr scheint vieles vorbei zu laufen.
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karl


P.S.: Der Abgang von Glos könnte ein Gewinn für die Republik werden, sollte diesmal kein Statist, sondern ein Fachmann für das Amt des Wirtschaftsministers gefunden werden.

Ist nach unserem Grundgesetz nicht der Kanzler/die Kanzlerin für die Entlassung bzw. Berufung von Ministern zuständig?

Soviel ich weiß, schlägt er/sie die Entlassung dem Bundespräsidenten vor.

F.

@karl,
"Am Wochenende hat Wirtschaftsminister Glos ein öffentliches Kündigungsschreiben an seinen Parteivorsitzenden Seehofer geschickt. Bin ich im falschen Film?"

Ich glaube er hatte nie große Lust, dieses Amt in Berlin zu übernehmen( als "Nachfolge" von Stoiber) und er wirkte irgendwie immer etwas lustlos.

Ich nehme mal an, dass Glos seinen Parteivorsitzenden informieren wollte, da der sich wohl um den Nachfolger kümmern muss. Nun kommt ja alles immer an die Presse, bevor es nach dem Willen der Beteiligten kommen sollte.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass Frau Merkel den Glos nie so richtig mochte - vielleicht wollte er sich ja jetzt "rächen".
Das allerdings ist eine "Bauchmeinung", die ich eigentlich nicht so sehr mag.

Es wäre mal ein interessantes Thema für den ST , mit Insidern zu diskutieren über die Beschaffung von Meldungen aus eigentlich geheimen Sitzungen und and. "Geheimgesprächen".

Nun muss man ja sagen, dass die Zusammensetzung der Bundesregierung sehr konstant war.
Ich erinnere mich, dass die Vorgängerregierung ihre Minister in "regelmäßigen" Abständen austauschte.
UND wirklich im falschen Film war man bei der Schröder-Regierung, als als nach wenigen Monaten Amtszeit Lafontaine ohne Ankündigung plötzlich verschwunden war und sich vom Balkon seines Hauses filmen ließ.
Dagegen ist die aktuelle Situation eigentlich fast harmlos
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klaus

Auch wenn es offenbar manchen hier gefallen würde:
Es war keineswegs ein Brüskieren der Kanzlerin.

Da die CSU als Koalitionspartner 2 Kabinettsplätze zugesprochen bekam, über die sie frei entscheiden können.
Da ist es doch verständlich und auch bei anderen Parteien üblich, wenn ein Minister - in diesem Fall Herr Glos - sein Rücktrittsersuchen zunächst mit seinem Parteivorsitzendem bespricht, bevor er offiziell bei der Regierungschefin kündigt. Ungewöhnlich war nur, dass man damit an die Öffentlichkeit ging.

zu Schröder/Lafontaine: achja, damals ...
Aber offenbar haben die Genossen hier ein schlechtes Gedächtnis? Erst einmal die eigenen Augiasställe ausmisten, dann Gerüchte in die welt setzen, schönen Tag noch!
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moritzz

@ Klaus: "...Es wäre mal ein interessantes Thema für den ST , mit Insidern zu diskutieren über die Beschaffung von Meldungen aus eigentlich geheimen Sitzungen und and. "Geheimgesprächen"..."

Dein Wort findet hoffentlich nicht die Ohren der Politiker. Denn wenn diese mal den ST als Forum entdecken würden, würden sie uns mit ihren Wahl-Plattitüden an die Wand drücken.

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schorsch

GLOS BRÜSKIERT MERKEL
Aber Karl, solche markigen, polemischen schlagzeilen.
Machst Du jetzt Arno konkurrenz.
Hier hat ein minister seinen abschied eingereicht, nix weiter.
Aber wenn man politische ereignisse so drehen kann, daß man die person Merkel dabei beschädigt, dann los gehts.
Wie war das mit bestimmen schreibern, dem IQ und dem Islam und wie stellt sich das bei den attacken auf Merkel dar?
Der herr Glos war sicher nicht der strahlende erfolgsmann in seinem amt.
Ob er gut war oder schlecht oder nur mittelmaß, ob er nur wegen seiner ruhigen zurückhaltenden art, die ich schätze, zum buhmann wurde, will ich hier nicht beurteilen.
Er hat wegen seines alters und wegen amtsmüdigkeit um seine entbindung vom amt gebeten und das respektiere ich mehr als personen, die um des amts willen und öffentlicher aufmerksamkeit auf teufel komm raus am amt kleben.
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gram

Du hast es treffend beschrieben. Es war eine Frage der Loyalität zur Partei und die findest Du bei Sozis und deren Ablegern äußerst selten.
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eliza50

@karl,
Es wäre mal ein interessantes Thema für den ST , mit Insidern zu diskutieren über die Beschaffung von Meldungen aus eigentlich geheimen Sitzungen und and. "Geheimgesprächen".

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klaus

Ich bin ja nun wirklich kein "Insider", aber ich habe in der Presse gelesen:
"Der Brief (von Glos an Seehofer) landete nicht nur beim CSU-Chef, sondern etwa gleichzeitig auch bei der "Bild am Sonntag" und damit in der Öffentlichkeit"

Da braucht man doch nicht allzu lange über "Beschaffungen von Meldungen aus eigentlich geheimen Sitzungen und and. Geheimgesprächen" zu rätseln...

Aber vielleicht war die von mir gelesene Pressemeldung auch wieder falsch ....

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cecile

ist der Herr Glos wirklich der "arme"?
Persönlich bin ich der Meinung NEIN
Nehmen wir doch mal die Zeit vor seinem Ministeramt
Da war doch der Glos die Allzweckwaffe beider christlichen
Parteien!
Keine politische Talkshow im Fernsehen ohne Glos!
und ....... er gefiel sich in der Rolle des Parteiensprechers!
Das er sein Amt nie richtig ausfüllte war doch bekannt.
Ist es denn mit der Bundeskanzlerin nicht ähnlich?
"Angela" reist mehr um den Globus um die Gedankengänge ihrer
Hintermänner allen Regierungen zu erklären-------- nur regieren
im eigenen Land , das übelässt sie andere!
Glos war der Parteiarbeiter den man gebrauchen konnte- er war für seine Partei
und ihrer Schwester ein williger Erfüllungsgehilfe mehr nicht!
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mulde22

Von der Kanzlerin fühlte Glos sich schon längere Zeit übergangen. Spätestens seit der Finanzkrise musste sich Glos zurückgesetzt fühlen, denn nicht der Wirtschaftsminister, sondern der SPD-Finanzminister Peer Steinbrück war als Krisenmanager präsent.

Ich denke jedoch, dass das Fass zum Überlaufen sein neuer Parteichef Seehofer gebracht hat, der keine Gelegenheit ausließ um Glos zu demontieren. Mit dem Rücktritt hat der glücklose, aber aufrichtige Franke, nun das Heft des Handelns wieder selbst in die eigenen Hände genommen.

Denn natürlich geht es hier nur am Rande um Amtsmüdigkeit und Generationenwechsel. Beide Probleme hätten sich im Herbst nach der Bundestagswahl von alleine gelöst. Glos, der seinen Posten nach dem Rückzieher von Edmund Stoiber ohnehin nur aus Parteidisziplin angetreten hatte, geht es wohl in erster Linie mit seinem Rücktritt um Selbstachtung ---- zumal seine inhaltlichen Überzeugungen ohnehin niemanden mehr interessiert haben. Der gelernte Müllermeister ist der letzte führende CSU-Politiker, der dem aktuellen Trend hin zur Verstaatlichung skeptisch gegenüber steht. Diese Stimme verschwindet nun aus dem Kabinett.

Als Fachminister wird Glos rasch zu ersetzen sein. Ein "Neuer" ist schon benannt. Doch für eine CSU, die mit ihren politischen Problemen beschäftigt ist, wird er noch länger Thema bleiben.

Solche Rücktritte sind ja nun mal nicht einmalig: auch Lafontain und Gysi haben exponierte Posten einfach verlassen.

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hafel