Innenpolitik Glyphosat-Zulassung

dutchweepee
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von dutchweepee
carlos1
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von carlos1
als Antwort auf SamuelVimes vom 29.11.2017, 17:06:12

Nach Angaben des Bauerverbandes gab es für die Aussage " Wieviele Menschen ernährt ein Bauer"
folgende Entwicklung:

1900        4
1950      10
2010     131  !

lupus

Diese Angaben wären zu ergänzen mit Angaben über Ernteerträge und Verbrauchsanteil für das 9. Jhd nach Chr für das fränkische Reich: 

Aus einem Korn Getreide erntete ein Bauer 3 Körner .

Verbrauch                                                          1 Korn
Vernichtung infolge
unsachgemäßer
Lagerung und Parasiten                                    1 Korn
Saatgut                                                              1 Korn

Das beschreibt die Lage einer damals üblichen Zweifelderwirtschaft mit einfacher Fruchtfolge. Durch den späteren Übergang zur Dreifelderwirtschaft konnten die Erträge gesteigert werden.

Die bäuerliche Wirtschaft war in jener Epoche reine Subsistenzwirtschaft. War die Ernte "normal" war sie auch gut. Somit  konnte die Familie ernährt werden. Schlechte Ernten führten zu Hungersnöten und damit dem Tod von Familienmitgliedern sowie Krankheiten. Entsprechend niedrig war auch die Lebenserwartung. Bei all dem Gift, dass uns über die Nahrungsketten zugeführt wird, ist immer noc hein Anstieg der statistischen Lebenserwartung feststellbar.

Grundlage für gute Ernten ist die Bodenbeschaffenheit. Fruchtbarer Boden als solcher ergibt aber nicht automatisch gute Ernten. Auch die Wetterbedingungen müssen passen. Die beste Schwarzerde in der Ukraine (6-7m dicke Schicht Lößboden) genügtallein nicht für reiche Enrten, da häufig Trockenperioden auftreten können. Alle drei Jahre Missernten infolge Wassermangel (erste Hälfte des 20. Jhd).

Bodenfruchtbarkeit hängt nicht nur von Mineralien ab, sondern auch den Mikroorgniasmen im Boden. Durch die Verwendung schwerer Maschinen wird der Boden stark verdichtet und hart. Regen kann schwerer einsickern und der Boden wird entsprechend weniger durchlüftet. Gute Bodengare wird durch Mulchen erreicht (Ablagerung organischen Materials auf dem Boden). Eine Methode, die in der agrarindustriellen Landwirtschaft nicht anwendbar ist. Ökologische Anbaumethoden, die auch das Pflügen unnötig machen würden, wäre nur durch unzählige  Arbeitskräfte im Niedriglohnsekor möglich. Kein Hartz-Empfänger ist zu solcher Arbeit bereit. Die Saisonarbeitskräfte aus Polen und Rumänien, die jedes Jahr von der Spargelernte bis Anfang Septemberbleiben und die Beeren- und Obsternte einbringen und verkaufen, kommen aus Niedriglohnländern.

Der Vorschlag das Wegwerfen von Nahrungsmitteln durch Preiserhöhungen zu vermeiden, wie hier vorgeschlagen wurde, ist m. E. nicht der richtige Weg. Nahrungsmittel müssen für alle gut erschwinglich sein. Wird der Brotkorb höher gehängt, leiden zuerst die sozial Schwachen. In der Vergangenheit war da stets Anlss für Unzufriedenheit.

Sicher kann man mit E-Mobilität den Kaftstoffverbrauch drosseln und ebenso den Anbau von Energiepflanzen. Der okologiche Fußabdruck des E.Mobils ist insgesamt aber sehr schlecht. Bis heute kann mir niemand sagen, ob ein E-auto mit einer Batterie100 000 km schafft, Ob es immer "sauberen" Strom zum Nachladen findet, ist auch nicht gesichert. Man legt sich m. E.  zu schnell auf eine Art von Mobilität fest.


 

SamuelVimes
SamuelVimes
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf carlos1 vom 30.11.2017, 12:01:17

E-Mobilität und sauberer Strom - das ist alleine eine
Frage des politischen Willens. Die Technik ist da.

Aber - der Einsatz von Glyphosat hat - wie ich
schon geschrieben habe -  hauptsächlich mit der Erzeugung
von "Biokraftstoff"  zu tun.

2/3 der deutschen Raps-Produktion enden als Biodiesel.
Und das Haupteinsatzgebiet des Giftes sind die Rapsfelder.
EIne Studie/Untersuchung, was mit den Giftrückständen 
im Verbrennungsmotor oder Auspuff passiert gibt es nicht.
Vielleicht wirds einfach "verbrannt" - vielleicht auch nicht -
und durch die Verbrennung ersteht was ganz Neues.


LG
Sam

 


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arno
arno
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von arno
als Antwort auf SamuelVimes vom 30.11.2017, 12:42:30

Moin, SamuelVimes,

es ist ein Irrtum zu glauben, dass man sich auf dieser Erde herbizid-, insektizid-,
fungizidfrei usw. ernähren kann.
All die Überschüsse der flächendeckend versprühten Gifte landen
mittels  Regen in Bächen, Flüssen, Meeren und Grundwasser und letztlich auch im
Trinkwasser, welches jeder Bürger täglich braucht.

Das Trinkwasser wird kaum auf diese Gifte untersucht.

Die Politiker halten den Gewinn der Chemieproduzenten und der Energie-Bauern
für wichtiger als eine gesunde Bevölkerung.
Chronische Krankheiten sichern der armen Pharmaindustrie die Gewinne.

Krankheiten sind immer noch das größte Geschäft!

Gruß arno
 

SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf arno vom 30.11.2017, 15:10:41

Diese Illusion habe ich nicht. Auch ich bin Realist - kein Idealist.
Industrielle Landwirtschaft braucht Kunstdünger und
Chemie - das ist keine Frage.
 
Die Frage ist: Wie viel industrielle Landwirtschaft
brauchen wir - und wofür ?
 
Wieder das Beispiel Raps:
Für die Produktion von Margarine oder Oel reicht ein
Drittel der Anbaufläche.
1 Liter reines  Rapsoel kostet im Supermarkt 99 Cent -
das liegt unter dem Preis für Diesel oder Benzin.
Das Produkt wird heute praktisch gehandelt wie Rohoel -
an der Börse - die Preise ändern sich täglich.
Und es wird steuerlich begünstigt - mit allen Risiken
und Nebenwirkungen.
Piloten sprechen schon von der "gelben Jahreszeit".
Wer im Mai von Hamburg, Berlin oder Köln nach München
fliegt - der sieht vor allem eins - "gelb".
 
Ich weiss nicht wer "E 10" erfunden hat - die Grünen,
die Lobby der Autoindustrie, die Lobby der Bauern oder alle zusammen.
Jedenfalls ist es ein Milliardengeschäft.
Nur BIO - das ist es nicht -
Das Bienen- und Insektensterben mag man viele Ursachen finden -
ja und Raps - so wird argumentiert - ist für Bienen ja ideal.
Das stimmt - aber wahrscheinlich wohl ohne  Pestizide.
 
Ausweg ?
Benzin- und Nahrungsmittelpreise "angleichen"  - ja auch für Milch
und alle anderen Oelsaaten - durch Steuern, Abgaben oder was auch
immer.
Mit den gewonnenen Mitteln  könnten Produktionsausfälle
durch Schädlinge oder Unkraut abgefedert werden.
Ich habe keine eigenen Kinder – aber ich möchte allen anderen Kindern
wenigstens eine halbwegs intakte Umwelt hinterlassen.

Und nochmal – 3 Jahre Verlängerung  und dann Schluss –  das hätte der Kompromiss
sein können – Vive la France.
 
LG
Sam
lupus
lupus
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von lupus
als Antwort auf SamuelVimes vom 30.11.2017, 17:03:20

Man könnte es ja "Produktionsabgabe" und "Stützung" nennen.
"Für alle Uninformierten: Die Begriffe stammen aus der Preisbildung der DDR-Wirtschaft"
Eine Marktwirtschaft ist so nicht gestrickt.

Natürlich erkenne ich die gute Absicht, glaube aber ,daß das nicht zum Wirtschaftssystem passt.

lupus

Neu für mich,aber nachvollziehbar war der Rundfunkbeitrag eines Weihnachtsbaumproduzenten.
Er erklärte, daß er ohne das Mittel keine entsprechenden Bäume produzieren kann , oder eben nur mit einem Aufwand an Handarbeit den er  nicht erbringen könnte.
 


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justus39
justus39
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von justus39
als Antwort auf SamuelVimes vom 29.11.2017, 17:56:22
Biersorte                                      gemessener Glyphosatwert

Augustiner Helles                       0,46 Mikrogramm pro Liter
Franziskaner Weißbier              0,49 Mikrogramm pro Liter
Beck's Pils                                    0,50 Mikrogramm pro Liter
Bitburger Pils                              0,55 Mikrogramm pro Liter
Paulaner Weißbier                     0,66 Mikrogramm pro Liter
Erdinger Weißbier                      2,92 Mikrogramm pro Liter
Krombacher Pils                         2,99 Mikrogramm pro Liter
König Pilsner                               3,35 Mikrogramm pro Liter
Oettinger Pils                              3,86 Mikrogramm pro Liter
Veltins Pilsener                           5,78 Mikrogramm pro Liter
Radeberger Pilsner                    12,01 Mikrogramm pro Liter
Warsteiner Pils                           20,73 Mikrogramm pro Liter
Jever Pils                                      23,04 Mikrogramm pro Liter
Hasseröder Pils                          29,74 Mikrogramm pro Liter

Der Grenzwert für Trinkwasser (0,1 Mikrogramm) wurde deutlich überschritten

Quelle: Münchner Umweltinstitut 2016

LG
Sam 

Danke Samuel,
da besteht ja die berechtigte Hoffnung, dass meine letzte Ruhestätte dereinst jahrzehntelang unkrautfrei bleiben wird.

                    da muss ich nicht jäten.

justus
 
 
dutchweepee
dutchweepee
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf justus39 vom 30.11.2017, 19:02:48

@justus Bei all den Giften und Medikamenten, die sich vor allem gegen Lebensende in unseren Körpern anreichern, sollte sowieso eine Feuerbestattung oder die Entsorgung als Sondermüll für unsere Überreste gesetzlich verpflichtend sein - zum Schutz des Grundwassers und der Umwelt.

Edita
Edita
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von Edita
als Antwort auf dutchweepee vom 30.11.2017, 19:15:13
@justus Bei all den Giften und Medikamenten, die sich vor allem gegen Lebensende in unseren Körpern anreichern, sollte sowieso eine Feuerbestattung oder die Entsorgung als Sondermüll für unsere Überreste gesetzlich verpflichtend sein - zum Schutz des Grundwassers und der Umwelt.
Da ist unbedingt was Wahres dran, denn viele Friedhofsverwaltungen in Deutschland haben Probleme mit Wachsleichen. Wachsleichen sind Leichen, die im Boden wegen der Medikamentenrückstände einfach nicht mehr verwesen, und zusätzlich die Böden und das Grundwasser belasten!
Bestimmte Eigenschaften des Bodens verhindern bei Erdbestattungen das Verwesen der Körper, in festen und nassen Böden sind die Särge luftdicht abgeschlossen. Ohne Sauerstoff kann die Verwesung aber nicht einsetzen,  die Hautfette des Verstorbenen verhärten und umgeben den toten Körper mit einer wachsartigen Schutzschicht und verhindern damit den Verfall.
Solche Wachsleichen können theoretisch Jahrhunderte lang unverändert im Boden bleiben!
Das hat mir schon vor 40 Jahren ein Totengräber erzählt, dem damals schon  etliche Gruseligkeiten beim Graben "erschienen" sind!

Edita
anno10
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RE: Glyphosat-Zulassung
geschrieben von anno10
als Antwort auf dutchweepee vom 30.11.2017, 19:15:13

Gifte? Ein Wissenschaftler als Sachverständiger, denn Politiker
können nicht alles wissen, erstellt Gutachten .
Ein ARD Beitrag vom 20.10.2016
Gekaufte Expertise


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