Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Hat die Vernunft noch eine Chance?

Innenpolitik Hat die Vernunft noch eine Chance?

lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Medea vom 08.01.2016, 15:52:56
Hallo Medea und yuna,

solche Anfragen habe ich auch bekommen - von Verwandten aus England und Kanada, sowie von einer Freundin aus Ungarn.

Der Tenor ist einheitlich: man ist ziemlich fassungslos, dass so etwas bei uns möglich ist.

Liebe Grüße, Lalelu
Karl
Karl
Administrator

Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von Karl
als Antwort auf lalelu vom 08.01.2016, 12:48:50


Ich wehre mich nur dagegen, dass dieses Thema für rassistische und islamophobe Hetze missbraucht wird. Denn dieses Problem hat nichts mit der Religion und auch nichts mit der Ethnie zu tun, sondern mit der Kultur. Problemlösungen sind auch erst möglich, wenn dies erkannt wird. Probleme werden durch Rassismus und Islamophobie nämlich nicht gelöst, sondern nur vergrößert.


Das ist richtig; ich habe allerdings zwei Fragen.

Erstens warum wurde dieses Problem bisher anscheinend nicht erkannt? Jedenfalls wurde es, soweit ich weiß, nirgendwo thematisiert. Dass gesunde junge Männer - egal aus welchem Kulturkreis - körperliche Bedürfnisse haben, sollte eigentlich jedem normal denkenden Menschen klar sein.

Zweite und entscheidende Frage: wie sollte deiner Meinung nach in diesem speziellen Fall eine Problemlösung aussehen?
geschrieben von Karl

Hallo lalelu,

Zu deinen beiden Fragen:
1. Ich denke nicht, dass dieses Problem nicht bekannt gewesen wäre.
2. Wie könnte die Problemlösung aussehen? Einfach ist das sicher nicht, aber wenn man erkannt hat, dass es mit der Lebenssituation der Betroffenen zu tun haben könnte, dann muss mit diesen über die Situation geredet werden und sie müssen dringlichst darauf hingewiesen werden, was mit ihnen passiert, wenn sie übergriffig werden. Vielleicht wäre in diesem Zusammenhang auch erkennbar, dass eine restriktive Familienzusammenführung der Integration nun wirklich nicht dienlich sein kann.

Karl

P.S.: Ich habe meinen Beitrag editiert, da ich gesehen habe, dass Du deinen Irrtum beim Karl/yuna Zitat bereits selbst korrigiert hast.
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von bukamary
Ganz aktuell, der Kölner polzeipräsident wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Nähere Informationen habe ich noch nicht gelesen.

bukamary

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hobbyradler
hobbyradler
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Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf bukamary vom 08.01.2016, 16:47:42
SZ

Ciao
Hobbyradler
Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf bukamary vom 08.01.2016, 16:47:42
na, da hat man ja einen Buhmann gefunden
olga64
olga64
Mitglied

Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 08.01.2016, 16:07:33
Gerade bei Ungarn kann ich mir gut vorstellen, dass hier eine Menge Schadenfreude im Spiel ist. Dieses schöne Land mit seinem Neofaschismus sollte von der EU - genau so wie Polen - dringend überprüft werden in bezug auf ausufernde Subventionen, die dorthin im Giesskannenprinzip ausgeschüttet werden. Irgendwann werden diese Gelder auch von den Flüchtlingen, die jetzt bei uns leben, mitfinanziert werden.
Ausserdem dürfte die grosse Aggression, die jetzt bei einigen wenigen Flüchtlingen hoch kommt, sicher auch daraus resultieren, dass diese auf ihrem grausamen Marsch von Griechenland in die EU widerlichste Attacken z.B. vor Ungarns Grenzen erleiden mussten. So etwas vergessen Menschen nicht so schnell -.
Die jetzigen aufkommenden Probleme haben ja auch ihr Gutes (wie immer in solchen Situationen). Sie rütteln auf und es werden Änderungen erfolgen müssen. Was gar nichts hilft, ist die Gruppe, die jetzt vermutlich mit verklärtem Blick sich bestätigt fühlt - "haben wir schon vorher gesagt", aber weder vorher noch jetzt irgendeinen konstruktiven Vorschlag aufzuweisen hat.
Faktum ist und bleibt: die Flüchtlinge kamen, kommen und bleiben bei uns. Sie haben sich zu lange abhalten lassen, während wir hier in Europa reich und saturiert lebten und uns nur um uns selbst kümmerten. Punktum - damit müssen wir leben und fertig werden. Olga

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lalelu
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Mitglied

Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 08.01.2016, 16:37:15
Zu deinen beiden Fragen:
1. Ich denke nicht, dass dieses Problem nicht bekannt gewesen wäre.
2. Wie könnte die Problemlösung aussehen? Einfach ist das sicher nicht, aber wenn man erkannt hat, dass es mit der Lebenssituation der Betroffenen zu tun haben könnte, dann muss mit diesen über die Situation geredet werden und sie müssen dringlichst darauf hingewiesen werden, was mit ihnen passiert, wenn sie übergriffig werden. Vielleicht wäre in diesem Zusammenhang auch erkennbar, dass eine restriktive Familienzusammenführung der Integration nun wirklich nicht dienlich sein kann.
geschrieben von Karl


Hallo Karl,

Zu 1). Wenn du glaubst, dass dieses Problem bekannt war, dann verstehe ich erst recht nicht, dass man sich nicht im Vorfeld Gedanken gemacht hat, wie man damit umgehen muss.

Zu 2). Mit deinem Lösungsvorschlag wäre ich einverstanden, wenn ich mir davon etwas erhoffen würde. Was in der Silvesternacht passiert ist, hätte aber nach allem, was ich gelesen habe, keinerlei oder kaum Konsequenzen für die Täter. Überspitzt formuliert: Außer dem erhobenen Zeigefinger und einem „Du, du, du“ hätten die meisten nach deutscher Rechtsprechung nicht viel zu befürchten.

Zitat aus nachfolgendem Link:

Rainer Wendt, der Chef der Polizeigewerkschaft, hält es für unrealistisch, dass es im Fall der Übergriffe in Köln zu einer einzigen Verurteilung kommen wird. Hat er recht?

"Das hat beweisrechtliche Gründe. Jemand kann nur verurteilt werden, wenn ihm die Tat nachgewiesen wird", sagt Lorenz Böllinger. Es muss ausreichend Beweismaterial in Form von Zeugenaussagen, etwa von Geschädigten, vorliegen. Wenn erhebliche Zweifel bestehen, muss ein Verdächtiger freigesprochen werden. "Das ist unsere Rechtsordnung und die gilt auch für Ausländer. Das mag einem im Einzelfall missfallen", so Böllinger. Aus diesem Grund seien womöglich auch viele Fälle in Köln nicht aufklärbar. "Die Opfer haben das Gesicht der Täter zwar möglicherweise gesehen, aber es gibt ja keine Fotolisten, um die Personen einfach zu identifizieren."

n-tv

Deine zweite Bemerkung bezüglich der Familienzusammenführung würde allerdings nur für diejenigen das Problem beheben, die verheiratet sind. Etliche der jungen Männer sind es aber nicht. Hmmm ….

Lalelu
olga64
olga64
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Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 08.01.2016, 17:21:36
Sie fragen u.a., ob Herr Wendt recht hat? Eines kann mit Sicherheit gesagt werden, dass Herr Wendt weder den Gerichtsprozess führen noch ein Urteil sprechen wird.
Er soll nun nicht von der Polizei ablenken und deren seltsame Nicht-Strategien.
In einem Rechtsstaat ist es üblich, dass jemandem etwas nachgewiesen werden muss und dass keiner wegen unbewiesener Fakten in den Knast kommen kann. Die Abschiebung kann erfolgen, wenn das Urteil eine gewisse Höhe der Strafe darstellt, aber auch nur in Länder, wo keine Folter oder Todesstrafe, bzw. der Tod droht. Dies ist keine Bosheit von Deutschland, sondern Grundlage der Genfer Konvention.
Abschieben kann man auch nur, wenn ein Pass vorliegt, denn sonst ist ja das Land nicht bekannt und auch nicht verpflichtet, jemanden "zurückzunehmen". DAs alles ist doch eigentlich recht logisch, oder? Olga
lalelu
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Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2016, 16:58:55
Hallo Olga,

da meine Freundin in Ungarn lebt, ist sie natürlich dafür verantwortlich, welche Regierung das Land hat.

Sie leben in Deutschland und sind daher dafür verantwortlich, dass hier die AfD erstarkt. Ist doch ganz einfach ....

Lalelu
lalelu
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Re: Hat die Vernunft noch eine Chance?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2016, 17:30:35
Eben, wir sind ein Rechtsstaat, der seine Einwohner gelegentlich an der Rechtsprechung (ver)zweifeln lässt.

Lalelu

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