Innenpolitik Heute ist für mich ein Feiertag

Was immer wieder vergessen geht : Hitler war nur der Avatar, quasi der nützliche Idiot für eine Clique von machtbesessenen Selbstdarstellern, die Hitler nur als Werkzeug missbrauchen wollten, um das Volk zu manipulieren. Aber als sie sahen, dass das Volk ihren Führer mehr anbeteten als Gott, liessen sie ihn gewähren. Denn so lange er in ihrem Sinne regierte, konnten sie sich getrost zurücklehnen und darauf warten, dass sich das "Problem Führer" eines Tages von selbst erledigen würde.

Das ist zum Teil richtig was du schreibst Schorsch.
Aber ab einem gewissen Punkt konnte keiner mehr AH stoppen.

Die Industriebosse schon garnicht oder glaubst du das die Gestapo Abweichler Gegenspieler
etc. etc. verschont hätten. Sie hätten sie einfach als Volksverräter aufgehängt.
Da hatte sich etwas verselbstständigt und mit dem Machtapparat der hinter ihm stand........
Es war nicht mehr möglich überhaupt was zu steuern auch die Attentate ginge alle daneben.
In ihrem Sinne hat AH nicht regiert, er hat alles auf eine Karte gesetzt und dabei 60 Millionen
Menschen in den Tod befördert.
Die Bosse kamen in Nürnberg auch nicht alle ungeschoren davon.

Da lief alles aus dem Ruder was geplant war
und angedacht war von AH sowieso die Enteignung für die Industrie-Bosse.
 

Da hatte sich etwas verselbstständigt und mit dem Machtapparat der hinter ihm stand........
 

Und genau darauf muß geachtet werden - das sich niemals mehr eine kleine, zu allem entschloßene Gruppe jemals wieder so viel Macht erlangt das niemand mehr in der Lage ist sie zu stopen.

Ganz gleich ob braun, rot, grün oder schwarz oder sonstige Farbe, in der Vielfalt liegt die Demokratie und beschützt sie.

Es war nicht mehr möglich überhaupt was zu steuern

Hitler als einen von 'außen' gesteuerten,  willfährigen, halb-debilen  Politik"assistenten" von Industrieinteressen zu verstehen, geht gewältig an der geschichtlichen Realität vorbei.

Hitler war ein Machtmensch und wusste schon lange vor Januar 1933 genau, was er wollte.
Dass Wirtschaftsbosse (bei weitem nicht die Mehrheit) sich hinter ihn stellten/förderten (bes. Hugendorf), war kein Wunder bei dem eklatanten Versagen der Vorgängerregierungen (Präsidialkabinette, die auch schon nur durch Notverordnungen zustande gekommen waren) , die in erster Linie wegen ihrer Demokratiefeindlichkeit scheiterten und auch deshalb die Wähler (Weltwirtschaftskrise) in die Arme Hitlers (seiner "Arbeiterpartei") trieben.

Es wird oft vergessen, dass Hitler nicht durch Wahlen an die Macht kam, sondern von naiv- mittelmäßigen Adelsjunkern in den Sattel gehoben, d.h. ohne echte Mehrheit Reichskanzler  wurde. Bei den Wahlen vom  Nov. 1932 hatte die NSDAP gerade mal 33 % erzielt .

Zu steuern gab es da schon lange nichts mehr, wer hätte das denn auch tun sollen ? Man hatte das in 15 Jahren schon nicht geschafft.
Von Papen wird der Satz zugeschrieben, dass er und seine Partei-(Industrie)freunde "Hitler in die Ecke stellen wollten, bis er quietscht". Hitler hatte ihn in wenigen Wochen abserviert und selbst kalt gestellt, ehe er recht wusste, wie ihm geschah.  Die Säuberung nach dem sog. "Röhmputsch" tat ihr Übriges.

Der 8. Mai war letzten Endes das Ergebnis der Niederlage der Demokratie  der ersten deutschen Republik, einer Demokratie falscher Demokraten, die sich nach der Restauration der kaiserlichen Monarchien sehnten. Weder die christlich-konservativen noch die linken Parteien (schon gar nicht die SPD der Eberts, die sich lieber mit den alten Militaristen an einen Tisch setzten als mit  linken Genossen)
kamen mit der neuen Demokratie zurecht und waren deshalb schon gar nicht in der Lage, sie zu verteidigen.

Deutschland bekam eine zweite Chance, mit der Demokratie zurecht zukommen.
Diesmal sorgten die  Sieger allerdings dafür, dass sie die Kontrolle darüber behielten, wie die Deutschen (1945 immer noch tief autoritätsgläubig und obrigkeitshörig) mit ihrer 'neuen Freiheit' umgingen.

Und da wird die ewige Aufgabe auch der heutigen Demokraten wieder mal deutlich: eine Demokratie taugt nur so viel, wie die Demokraten bereit sind, sie mit Zähnen und Klauen zu verteidigen und nicht zuzulassen , dass die Vernichtung einer terroristischen Diktatur als Verlust von "Gestaltungsmöglichkeiten" (eines 1000-jährigen Reichs ?)  und als ein nichtglückliches Ereignis angesehen wird.

 

In Österreich
Der Rechtsextremismus ist bei uns eher verdeckt, sodaß er schwerer als in Deutschland aufzudecken und zu bekämpfen ist.  Doch die Braunen sind leider überall da...........und man muß sehr achtsam sein.

Die Zustimmung zu Rechts aussen Parteien hat Gründe die tief liegen.
Die Armut in weiten Teilen Österreichs, die teilweise nach dem sog. Anschluss
beseitigt wurden. So wurde es mir von einem Österreicher geschildert.

Ob ein Feiertag der Sache gerecht wird, wage ich zu bezweifeln.
Sowas wird von der Masse als Freizeit gewertet und das war`s.

Da sollte man schon etwas tiefer graben und Geschichte für alle Deutschen
sowie den Deutschsprachigen Raum
verständlich und den neuen Medien gerecht aufzeigen.
Und Projekte wie entsprechende Filme mit bekannten hochkarätigen Schauspielern
besetzen. Das kostet aber zahlt sich aus.

Mit uns sitzen sie in der ersten Reihe sollte mal umgesetzt werden.
 

Mit der Entnazifizierung wurde in Österreich erst sehr spät begonnen - und zwar nach der Waldheim Geschichte 1986.

Viele Altnazis sponserten nach dem Krieg  junge Männer wie z.B. Jörg Haider, der sogar von einem reichen Alt-Nazi adoptiert wurde und von ihm Riesengrundstücke in Kärnten erbte, um  finanziell unbeschwert seine rechtspolulistische Politik (FPÖ)  durchzuführen....
Auch eigene Studentenverbindungen werden finanziert und ideologisch infiziert.

In den letzten Monaten und zur Zeit wird sehr viel in öffentlichen Medien über die Ära Hitler und der Nationalsozialis  berichtet, Reportagen mit Zeitzeugen  - über Konzentrationslager usw. Auch einige gute Filme kann man sich heute vermehrt über das Fernsehen anschauen. Ob es aber die Richtigen erreicht ist fraglich.

Leider verfangen sich immer mehr sozial schwache Gesellschaftsschichten bei "Rechten Organisationen", weil sie auf eine gerechtere Politik hoffen. Die soziale Schere klappt immer mehr auseinander - und wie es aussieht, dauerhaft.

Wir bräuchten heute mehr denn je  eine bessere Kulturförderung - nicht nur für die Großen Theater und Konzerthäuser, die sich arme Menschen nicht leisten können, sondern auch für kleine Veranstaltungsorte und deren Darsteller..... doch diese sind derzeit wegen Corona leider total zum Schweigen gebracht. Die Kunst und Kultur nagt am Hungertuch und viele werden das nicht überleben.

teri

Dutch ...... ganz ehrlich ????
Was sollten wir inbrünstig feiern? Ich finde keinen Grund, ich kann erinnern, ich kann gedenken, ich kann erschauern, ich kann fassungslos sein, ich kann dies - ich kann das - aber nicht feiern und schon gar nicht inbrünstig!
Deutsche wurden von den Siegermächten von Deutschen "befreit"??? Wie pervers ist das???

Ich gehöre zur glücklichen Generation der "Spätergeborenen". Durch den heldenhaften Opfermut der Alliierten Streitkräfte und der unerschrockenen Widerstandskämpfer, musste ich nie unter der faschistischen Brutalität und Menschenfeindlichkeit leiden und das Deutschlands Barbarei bedingungslos geschlagen wurde, feiere ich "inbrünstig". Ich bin sehr dankbar und werde es immer sein.

Es ist genauso gut und schlecht gelaufen mit der Entnazifizierung wie überall - wem man direkte Schuld nachweisen konnte und auch wollte - der wurde bestraft, wie auch immer.

Nur wer "..noch einen Gebrauchswert..." hatte wurde verschohnt. Ein Werner von Braun hat maßgeblich die V1 und die V2 mitentwickelt. Damit ist er eigentlich ein Kriegsverbrecher, aber er hat sofort den begehrten "Persilschein" bekommen. Hier im Osten wurden alle noch verbliebenen Techniker eingesammelt und in die Sowjetunion "eingeladen" am Projekt Raketenentwicklung weiterzuarbeiten. Auch sie waren eigentlich Kriegsverbrecher, aber auch sie haben den "Persilschein" vor Reiseantritt erhalten.
Mit den deutschen Atom-Technikern war es doch das Gleiche. Waffentechniker sind Spezialisten und die braucht man. Sie werden noch für den nächsten Krieg zur Vorbereitung benötigt. Nagut, ab und zu kam auch mal was nützliches von denen, wie etwa die Sateliten-Technik.

Die Entnazifizierung ist allzuoft nach dem Prozedere verlaufen - die kleinen hängt man und die großen braucht man.
Und wenn Du das unter ekelhaft verstehst stimme ich Dir zu.

Das taten die USA auch. Es wurde eine eigene Organisation namens CIC, die der CIA angehörte, gegründet.   Nützliche Nazis erhielten von ihnen einen Persilschein und gute Posten in den USA.

teri

Auch ich bin nach dem Krieg geboren, wurde also auch nicht im klassischen Sinn befreit, aber war auch nie richtig frei als Mensch. Das einzige worüber ich den Alliierten dankbar bin, das ich nie in dem Krieg irgendwo in der Welt ziehen mußte. Das ich von den Greul eines Krieges verschont geblieben bin. Dafür sehr wohl Dankbarkeit.

Nein, das ist falsch. Hitler war keinesfalls willenloses Werkzeug in der Hand der mächtigen Industriebosse. Das ist einfach Unsinn und durch nichts zu belegen.
Da müsstest du dich mal genauer informieren, wer hier wen benutzte. Das will ich hier nicht ausbreiten, das musst du schon selbst nachlesen, wie es zur Macht"ergreifung" kam, welche Rolle die Industriebosse dabei spielten und wie die Entwicklung später weiterlief. Es gibt Material genug. Da muss man sich keine eigene Geschichte zusammenklittern.

 

Nein, das ist falsch. Hitler war keinesfalls willenloses Werkzeug in der Hand der mächtigen Industriebosse. Das ist einfach Unsinn und durch nichts zu belegen.
Da müsstest du dich mal genauer informieren, wer hier wen benutzte. Das will ich hier nicht ausbreiten, das musst du schon selbst nachlesen, wie es zur Macht"ergreifung" kam, welche Rolle die Industriebosse dabei spielten und wie die Entwicklung später weiterlief. Es gibt Material genug. Da muss man sich keine eigene Geschichte zusammenklittern.

 

Du hast offenbar meinen Beitrag mit dem von freddy-2015 vermischt. Denn ich habe nirgends etwas von  "Werkzeug in der Hand der mächtigen Industriebosse" geschrieben.

Was immer wieder vergessen geht: Hitler war nur der Avatar, quasi der nützliche Idiot für eine Clique von machtbesessenen Selbstdarstellern, die Hitler nur als Werkzeug missbrauchen wollten, um das Volk zu manipulieren. Aber als sie sahen, dass das Volk ihren Führer mehr anbeteten als Gott, liessen sie ihn gewähren. Denn so lange er in ihrem Sinne regierte, konnten sie sich getrost zurücklehnen und darauf warten, dass sich das "Problem Führer" eines Tages von selbst erledigen würde.

Wen meinst du denn mit der "Clique von machtbesessenen Selbstdarstellern"? Wer soll das gewesen sein?  Oder meintest du die Vertreter der konservativen Parteien aus Zentrum, DVP und DNVP oder die ostelbischen Junker - oder wen?
(Den Text von Freddy konnte ich nicht mehr finden.)