Innenpolitik Läuft die CSU Amok?
@freddy-2015,
Rechtsstaatlichkeit bedeutet auch, keine Lynchjustiz zu verüben und deshalb müssen bei einem Strafprozess selbstverständlich besonders sorgfältig die Tat, der potentielle Täter und seine Motivation untersucht werden. Der beste Opferschutz ist Prävention,
aber keinesfalls ein "kurzer Prozess".
Da bin ich schon bei dir Karl und so ist es ja bei uns in Deutschland auch üblich.
Nur wenn jemand schreibt, dass sich überwiegend nur um Opfer gekümmert wird, da sollte man schon mal hinweisen wie lange manche Prozesse dauern...........
Mit Prävention kommst du leider nicht in allen Fällen weiter und das war mein Ansatz,
mehr für die Opfer tun.
(sonst wären es ja keine Opfer)
Prävention ist auf jeden Fall gut und rettet viele Leben und verhindert viel Leid.
Christian Krug, Chefredakteur vom STERN hat in gleichnamiger Zeitschrift einen sehr guten Artikel über das Flüchtlingsproblem geschrieben:
Es geht schon längst nicht mehr um die Menschen, die zu Zahlen geworden sind. 1400 Ertrunkene im Mittelmeer, 94000 in Deutschland gestellte Asylanträge und 69 Abgeschobene beim Geburtstagsflug für den Innenminister (alles nur in den bisherigen Monaten 2018).
Also Aktionen ohne störende Menschlichkeit.
Wer aber Flüchtlinge nicht mehr als Individuen wahrnehmen will, verwandet sie in einen bedrohlichen, unaufhaltsamen Strom.
Es gibt keine einfachen Antworten (die gab es von Anfang nicht). Wir müssen auch kontrovers diskutieren über Missstände in Ämtern, Missbrauch von Recht. Aber Grundlage unserer demokratischen, rechtsstaatlichen Entscheidungen muss immer die Würde des Menschen sein (die nicht nur für deutsche Menschen gilt!).
In den USA können wir verfolgen, wohin es führt, wenn Menschen kollektiv als Gefahr erklärt werden. Sie werden dort als "Geziefer" beschimpft, das einLand infiziert. Trump bezeichnet Flüchtlinge als Kriminelle, Vergewaltiger, Kidnapper und liess ihnen an den Grenzen Kinder entreissen.
Gerade in Deutschland sind wir stolz auf unser Rechtssystem nach den grausamen Erfahrungen, die wir in den noch nicht so lange vergangenen Systemen in unserem Land hatten. Die Menschenrechtskonvention entstand aus der Erfahrung, dass der Abgrund entsetzlich tief ist, wenn Menschen nicht mehr als Menschen gesehen werden.
Wenn wir wieder beginnen, in anderen Menschen vor allem das Andere zu sehen und nicht das Menschlichte, dann ist der Schritt zur Unmenschlichkeit nicht mehr weit. Olga
...Meine Vorhersage vom Eröffnungsbeitrag scheint einzutreffen. Die heutige Demo #ausgehetzt zeigt Wirkung.
Wenn dieser Schuss nicht einmal nach hinten los geht. Auch in Bayern gibt es Europäer.
Karl
Karl
Die Menschenrechtskonvention entstand aus der Erfahrung, dass der Abgrund entsetzlich tief ist, wenn Menschen nicht mehr als Menschen gesehen werden.Provokative Bemerkung:
Wenn wir wieder beginnen, in anderen Menschen vor allem das Andere zu sehen und nicht das Menschlichte, dann ist der Schritt zur Unmenschlichkeit nicht mehr weit.
geschrieben von olga64
Warum wird die Menschenrechtskonvention nicht in erster Linie in den Herkunftsländern beachtet?
Es kann ja nicht angehen, für deren Gleichgültigkeit als Auffangbecken herhalten zu müssen, wegen des Sinnes ausgerechnet dieser Menschenrechtskonvention.
@digizar,
die Flüchtlinge vor den Nazis haben bereits damals vielerorts verschlossene Türen vorgefunden, glücklicherweise nicht überall.
So wenig wie damals die Flüchtlinge vor dem Naziterror für diesen verantwortlich waren, sind die Flüchtlinge heute für Krieg und Terror in ihren Heimatländern verantwortlich.
Natürlich wäre Hilfe vor Ort die beste Hilfe, aber Hilfesuchende dürfen wir nicht abweisen.
Ich freue mich sehr, dass die Mitte der Gesellschaft aufwacht, wie heute die Demo in München gezeigt hat. Das Volk ist nicht nur der rechte Rand. Es wird Zeit, dass die Deutungshoheit diesem nicht überlassen wird.
Karl
Natürlich wäre Hilfe vor Ort die beste Hilfe, aber Hilfesuchende dürfen wir nicht abweisen.Vollkommene Konsens.
geschrieben von karl
Meine -eigene- Antwort auf meine Frage läuft ja darauf hinaus, dass das einzige Mittel ist, an Ort&Stelle vernünftige Bedingungen zu schaffen. Und zwar parscholl.
Nur aufzunehmen was hier an Asylanten ankommt, das löst das Problem für niemanden. Weder für Asylanten noch für Aufnahmeländer.
Krieg ist ja nur eine Seite der Unbill in jenen Ländern. Auch Hunger und Krankheiten sind ein Faktor. Und wenn diese von Heimischen nicht an Ort&Stelle behoben werden können, dann ist dort Hilfe nötig und angebracht.
Das Thema war schon öfter auf der Agenda hier. Ich weiss nicht, warum das nicht umgehend und wirkungsvoll angegangen wird/wurde. Und es gehört auch gebührend öffentlich erwähnt, sodass Menschen vor Ort schon im voraus Hoffnung aufbauen können, und nicht an Flucht denken.
Bedenken hätte ich bei Afghanistan. Ich glaube, dass dort Hopfen und Malz für immer verloren ist. Die Russen haben sich auch schon Rote Ohren geholt.
Und somit sollten wir unsere Soldaten dort abziehen und unsere Aktionen in andere Länder, bei denen sich Erfolg zügig abzeichnen könnte, zuerst konzentrieren. Niemand kann allen helfen; das ist einfach so.
@Karl
nur zur Info: an dieser Demo hat ein Mensch teilgenommen, der mit seinen Ansichten von dir als rechter Rand und empathielos klassifiziert wurde.
Ich wüsste nicht, dass ich eine Person mit Namen als rechten Rand und empathielos bezeichnet hätte. Es freut mich aber auf jeden Fall, wenn diese Demo breite Bevölkerungsschichten erfasst hat und sich immer mehr gegen die Diffamierung und Kriminalisierung von Helfern und Lebensrettern stellen.
Karl
Und somit sollten wir unsere Soldaten dort abziehen und unsere Aktionen in andere Länder, bei denen sich Erfolg zügig abzeichnen könnte, zuerst konzentrieren. Niemand kann allen helfen; das ist einfach so.
Da gebe ich dir vollkommen recht. Afganistan wir man nicht befrieden können.
Ansonsten bin ich auch deiner Meinung das Übel vor Ort an der Wurzel zu packen so fern möglich, vor allem in den afrikanischen Ländern wo leider neben den enormen Klassenunterschieden nach wie vor die Korruption vorhanden ist.
Gruß youngster
du brichst den Protest auf deinen kleinen Fokus herunter. In Wirklichkeit ging es um Folgendes (ich zitiere aus dem Bericht des BR):
Mehr als 130 Organisationen rufen zu der Großdemo in der Münchner Innenstadt auf, um ein "Zeichen gegen den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte" zu setzen.
... vier Auftaktkundgebungen - zu Themen wie Asyl und Migration, Polizeiaufgabengesetz, Wohnen und Arbeit, Pflegenotstand und Gleichstellung. Jede halbe Stunde legt der Demonstrationszug dafür einen Stopp ein.
Zitatende
Ich sehe es als äußerst kontraproduktiv, unsere gesamtgesellschaftlichen Probleme auf "Protest gegen die Diffamierung von Helfern und Lebensrettern" herunterzubrechen. Damit trägst du nach meiner Ansicht in deinem (eitlen?) Eifer zur Spaltung bei.