Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?

Innenpolitik Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?

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Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 02.05.2017, 21:52:13
...
Wie ich es verstanden habe, definiert De Maizière das Was und Wie von deutscher Leitkultur in einem Sinn zusammen: Leitkultur in demokratisch, rechtstaatlichem Sinn wird nicht vorgeschrieben, sondern vorgelebt und wendet sich an alle Bürger und Leute, die im Land leben. Leitkultur vermittelt sich selbst an und durch alle, die sie leben...
adam
geschrieben von adam

Genau so verstehe ich das auch, adam!
Ob Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass man sich in Deutschland zur Begrüßung immer die Hand geben soll, auch zur Leitkultur gehört, darüber lässt sich natürlich streiten.
Im Übrigen empfehle ich sehr, auch den Link anzuklicken und sich genauer zu informieren, bevor! man sich hier - wie leider geschehen - sachlich unrichtig äußert.
Fred
Edita
Edita
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2017, 08:25:30

Genau so verstehe ich das auch, adam!
Ob Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass man sich in Deutschland zur Begrüßung immer die Hand geben soll, auch zur Leitkultur gehört, darüber lässt sich natürlich streiten.
Im Übrigen empfehle ich sehr, auch den Link anzuklicken und sich genauer zu informieren, bevor! man sich hier - wie leider geschehen - sachlich unrichtig äußert.
Fred


"Man" klickt den Link nicht an und äußert sich stattdessen lieber sachlich unrichtig? Das ist eine sehr vermessene Aussage!

Wir sehen Bildung und Erziehung als Wert und nicht allein als Instrument. Schüler lernen - manchmal zu ihrem Unverständnis - auch das, was sie im späteren Berufsleben wenig brauchen. Einige fordern daher, Schule solle stärker auf spätere Berufe vorbereiten. Das entspricht aber nicht unserem Verständnis von Bildung. Allgemeinbildung hat einen Wert für sich. Dieses Bewusstsein prägt unser Land.
geschrieben von De Maizière


Wenn bei uns Bildung, Erziehung und Allgemeinbildung einen so hohen Stellenwert haben, warum fehlen dann seit Jahren tausende von Lehrern, und warum müssen Lehrer die ersten Jahre ihrer Berufslaufbahn wie Leiharbeiter behandelt werden?

Wir sehen Leistung als etwas an, auf das jeder Einzelne stolz sein kann. Überall: Im Sport, in der Gesellschaft, in der Wissenschaft, in der Politik oder in der Wirtschaft. Wir fordern Leistung. Leistung und Qualität bringen Wohlstand. Der Leistungsgedanke hat unser Land stark gemacht.
geschrieben von De Maizière

Wer sind wir, oder besser noch wer ist de Maizière, daß er glaubt nur Deutschland habe Anspruch auf Leistung und die Folge davon, haben sich andere Länder nicht entwickelt, hat sie ihr Leistungsgedanke nicht stark gemacht, haben sie nichts geleistet, und wenn die Heimatländer der Flüchtlinge zu wenig geleistet haben oder leisten konnten, dann liegt das auch mit an den knallharten Wirtschaftsinteressen der Industrieländer, wie Deutschland eins ist!

Wir haben unser eigenes Verständnis vom Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft. Es ist selbstverständlich, dass bei einem politischen Festakt oder bei einem Schuljubiläum Musik gespielt wird. Bei der Eröffnung eines großen Konzerthauses sind - wie selbstverständlich - Bundespräsident, Vertreter aus Regierung, Parlament, Rechtsprechung und Gesellschaft vor Ort.
geschrieben von De Maizière


Daß bei einem Festakt in Schulen Musik gespielt wird, und bei der Einweihung von großen Konzerthäusern sich die Politprominenz die ersten Reihen und das Rednerpult sichern, das bezeugt den hohen Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft?
Mit Verlaub Herr Minister - das alles und noch viel mehr ist m.M.n. schlicht ... albern bis dumm!

Edita
Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 03.05.2017, 08:39:52
"Das Grundgesetz gibt den Rahmen. Alles andere ist Wahlkampf. Niemand darf einen privat zusammengedachten Text über das Grundgesetz stellen."
geschrieben von karl


Selbstverständlich gibt das Grundgesetz den Rahmen, wie du schreibst.
Der Innenminister hat sich auch mit dem , wie du sicher absichtlich negativ belegt schreibst, "zusammengedachten Text" ,NICHT über das Grundgesetz gestellt.
Es ist als Überlegungs- und Diskussionsgrundlage gedacht und das sollte schon möglich sein.
So schreibt der Innenminister :"Manches mag fehlen, anderes kann hinzukommen."

Warum soll ein Innenminister nicht Dinge zur Diskussion stellen.
Warum soll er eine solche Diskussion nicht auch zu Wahlkampfzeiten führen wollen.
Solche Diskussionsanstöße sind mir auf alle Fälle lieber, als irgendwelche nichtssagenden pauschalen Wahlkampfparolen, die selbst ausgewiesene treue Parteimitglieder in die Flucht schlagen.

Ich persönlich finde die Überlegungen vom Innenminister recht detailliert und stimme in wesentlichen Punkten mit ihm überein.
Natürlich lässt sich über den Begriff "Leitkultur" streiten, weil der leider durch unsachliche und fremdenfeindliche Parolen negativ belegt ist.
Natürlich lässt sich auch darüber streiten, ob es wichtig ist, in grundsätzlichen Überlegungen, solche Dinge, wie in Punkt 1 "sich die Hand geben zur Begrüßung" reinzunehmen.

Wer allerdings den gesamten Text gelesen hat, wird merken, dass die Überlegungen von
de Maizière deutlich mehr Inhalt haben, als der Anfang von Punkt 1.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2017, 09:33:04
Lieber Klaus,

gestern im Heute Journal fand ich Frau Slomka im Interview mit de Mazière sehr gut. Sie fragte, auch gerade angesichts der Vorfälle bei der Bundeswehr (immerhin war de Mazière auch einmal Verteidigungsminister), ob ein "Wir sind nicht Burka" besser durch ein "Wir sind nicht Nazi" ersetzt worden wäre. Sicherlich gäbe es mehr Nazis als Burkaträgerinnen.

Nicht die Burka ist eine akute Gefahr für unsere Demokratie, sondern das rechtsradikale Denken, das um sich greift.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 04.05.2017, 09:53:15
Karl,

du hast den Link immer noch nicht gelesen.

Es geht um viel mehr, denn die Bundesrepublik definiert sich weder allein durch "Wir sind nicht Burka", noch durch "Wir sind nicht Nazi".

De Maiziere stößt eine Debatte an, die längst fällig ist, nämlich um eine Identifizierung als nachkriegsdeutscher Europäer, für die es sich für jeden Bürger lohnt einzutreten. Das gilt auch für deine Lieblingsminderheit, Migranten. Es ist auch ein Mangel an möglicher Identifizierung mit dem neuen deutschen Staat, nach den Weltkriegen und nach der Wende, daß Zuzüglinge nicht integriert werden konnten. Welchen Halt haben wir diesen Menschen denn zu bieten?

Daß eine Identifizierung in einer modernen Demokratie, samt herkömmlichem Kulturgut im Fluß ist, sollte klar sein. Und wenn dieser Staat, den es betrifft, mitten in Europa liegt, darf es wohl auch etwas deutsches Kulturgut sein, ohne gleich das Nazigeschmäckle mitzuliefern? Zwar sollte das Strafgetzbuch dem Grundgesetz immer beigelegt werden, wenn sich jemand auf das Grundgesetz beruft, aber das Grundgesetz ist nicht alleiniger Bestandteil eines kulturellen Leitfadens, denn die Bundesrepublik ist mehr als nur eine staatliche Instanz. Und wenn du Karl möchtest, daß andere in dieses Leben integriert werden, solltest du zur Definierung dessen Leitfadens beitragen, statt dich gegen diesen Thread zu wehren.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 04.05.2017, 10:25:23
Guten Morgen adam,

doch, ich habe den Link gelesen und weiß, dass de Mazière sich nach allen Seiten abgesichert hat. Es ist m. E. aber die falsche Prioritätensetzung und da bin ich voll bei Frau Slomka.

Karl

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adam
adam
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 04.05.2017, 10:49:19
Schade.

Mehr Selbstbewußtsein täte gut, auch bei der Umsetzung von "Wir sind nicht Nazi!" Da muß man auch mal für etwas eintreten, nämlich das Bessere, statt nur immer gegen alles zu sein und nur Haare in der Suppe zu suchen und zu sehen.

--

adam
Logan
Logan
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von Logan
als Antwort auf adam vom 04.05.2017, 11:02:45
Die Bevölkerung beschäftigt sich mit seinem Text, man diskutiert ihn, Meinungen – für und gegen, werden ausgetauscht... Damit hat der BMI viel erreicht.
Sachlich damit auseinandergesetzt, ist das gelebte Demokratie.
Sicher ist das Bildungssystem angreifbar oder Händeschütteln, was ich zu vermeiden suche, doch im Kern beschreibt er das, was uns ausmacht.
Einige Länder bezeichnen uns als Nörgler, stets unzufriedener Menschen. Sicher, jedes politische System hat seine Schwachstellen, die guten Seiten jedoch überwiegen.

Eritrea hätte unsere Sorgen gerne, da bin ich sicher...

Wenn sich jemand mit unserem Land gedanklich auseinandersetzt, wie es der BMI getan hat, unterstelle ich ihm keinesfalls Wahlkampf, denn dann, wenn man das vermutete, müsste man tausend andere Aussagen/Tag kritisch unter die Lupe nehmen, in diese Richtung drängen.

Logan
sammy
sammy
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von sammy
als Antwort auf Logan vom 04.05.2017, 11:15:17
Sicher, jedes politische System hat seine Schwachstellen, die guten Seiten jedoch überwiegen.

....genau das ist doch wohl der Grund weswegen Flüchtlinge vor allem nach Deutschland wollen.
Verbesserungen lassen sich m.E. wohl ausschließlich nur bei differenzierter und realistischer Herangehensweise herbeiführen.

sammy
Logan
Logan
Mitglied

Re: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich?
geschrieben von Logan
als Antwort auf sammy vom 04.05.2017, 11:24:45
Zufriedenheit bedeutet Stillstand - Stagnation, Verbesserungen erzielen bedeutet Fortschritt, wie Diskussionen beispielsweise, Schwachstellen aufdecken, ausmerzen, optimieren, nie aufhören nachzudenken, immer weiter, immer weiter.

An Verbesserungen in einer gelebten Demokratie kann sich ein Jeder beteiligen.

Meinungen im Internet werden auch von Politikern gelesen...genau wie Zeitungen.

Logan

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