Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch

Innenpolitik Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2019, 23:26:29
Mit 27,6 % hat München deutschlandweit einen der höchsten Ausländeranteile. Weitere 15,5 % der Münchner haben einen Migrationshintergrund. Insgesamt leben in München Menschen aus 180 Nationen und machen die Stadt zu einer vielfältigen und toleranten Metropole.

https://www.muenchen.de/rathaus/wirtschaft/wirtschaftsstandort/kennzahlen.html

Ciao
Hobbyradler
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf hobbyradler vom 31.10.2019, 08:09:55

stimmt, wir sind an Ausländer gewöhnt.
Manchmal allerdings sehnt man sich in der U-Bahn nach ein paar deutsch klingenden Worten😉.

Die meisten "Ausländer" in München sind integriert, passt scho einigermassen😄

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von Tina1
https://www.focus.de/politik/deutschland/bei-markus-lanz-moderator-lanz-fragt-mohring-nach-minister-posten-der-druckst-nur-herum_id_11295585.html

"CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring steht nach der Wahl in Thüringen vor schwierigen Aufgaben. Er sagt, er wolle mit Wahlsieger Bodo Ramelow sprechen, aber nicht mit der Linken koalieren. Zudem will er womöglich eine Minderheitsregierung aus CDU, SPD, Grünen und FDP organisieren. Dieses Vorhaben plauderte Mohring im ZDF-Talk von „Markus Lanz“ aus. "

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Karl
Karl
Administrator

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von Karl

Ich fand heute folgende Informationsquelle und möchte euch diese nicht vorenthalten. ich zitiere einen Auszug aus Zukunftsentwicklung von Martin R. Textor:

...
Regionale Bevölkerungsentwicklung

Im Jahr 2017 lebten laut Statistischem Bundesamt 66,6 Millionen Personen (80,5%) im früheren Bundesgebiet; 16,2 Millionen Personen (19,5%) wohnten in den neuen Ländern und Berlin. In Westdeutschland lebten rund 5 Millionen Menschen mehr als zur Zeit der Wende (+8,2%). Dagegen ist die Einwohnerzahl in Ostdeutschland und Berlin im Vergleich zu 1990 um rund 2 Millionen (-11,0%) zurückgegangen. Von dem Bevölkerungsrückgang sind ländliche Regionen besonders betroffen, nicht aber Städte wie Potsdam, Dresden, Erfurt, Leipzig, Jena und Rostock. Da vor allem junge Menschen - und mehr Frauen als Männer - abwanderten, wird es in den kommenden Jahrzehnten zu einem zusätzlichen Geburtenrückgang kommen: Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerung von 16,2 auf unter 9 Millionen fallen (Abwärtsspirale).
Demzufolge standen im Jahr 2015 in Sachsen-Anhalt 11,3%, in Sachsen 10,1% und in Thüringen 8,4% aller Wohnungen leer (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung). In vielen Dörfern gibt es schon jetzt keine Geschäfte, Ärzte, Apotheken und Kneipen mehr - das Wohnen dort ist nicht mehr "lebenswert". Aber sie sind mit neuen Straßen miteinander und mit den Städten verbunden. Andreas Knie, Geschäftsführer des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel, fragt provokant, wer bei dem starken Bevölkerungsrückgang wohl in Zukunft die vielen Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen in den neuen Ländern befahren soll...
Aber auch in Schleswig-Holstein, im Saarland sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens, Bayerns und Niedersachsens wird die Bevölkerung stark zurückgehen. Dies wird wie in Ostdeutschland zu fallenden Immobilienpreisen führen - viele Mietwohnungen werden leer stehen oder abgerissen werden, Eigenheime und Eigentumswohnungen werden immer schwerer und zumeist nur mit Verlust verkauft werden können. So werden dort lebende Menschen niedrigere Mieten als heute zahlen bzw. preisgünstiger Wohneigentum erwerben können. Allerdings werden auch hier Infrastruktur- und Dienstleistungen reduziert werden, während die Versorgungsgebühren ansteigen werden, da die Anlagen nicht mehr ausgelastet sind und weniger Einwohner für Reparaturen und Ersatzinvestitionen aufkommen. Zudem sind viele Orte schon jetzt nicht mehr an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden, was z.B. für Senioren, die nicht mehr Auto fahren können, ein großes Problem darstellt.
Hingegen werden die Ballungsräume Hamburg, Rhein-Main, Stuttgart, München, Hannover und Berlin in den nächsten Jahren eine weitere Bevölkerungszunahme erfahren. Hier wandern jüngere, besser qualifizierte Menschen zu, und so werden Unternehmen vor allem in diesen Wachstumszentren neue Arbeitsplätze schaffen (Aufwärtsspirale). Allerdings werden die Lebenshaltungskosten weit über dem Durchschnitt liegen. Auch die Immobilienpreise und Mieten werden weiterhin hoch bleiben oder sogar noch steigen. Allein in Bayern besteht nach einer Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ein Neubaubedarf von 46.600 Wohnungen pro Jahr für den Zeitraum 2021 bis 2025 und von 39.600 Wohnungen je Jahr für 2026 bis 2013. Diese Regionen werden im Gegensatz zu Ostdeutschland mit Straßen und Schienen völlig unterversorgt sein. So werden hier weiterhin hohe Staukosten entstehen.
Da die Berufsaussichten, die Einkaufsmöglichkeiten, die medizinische Versorgung und die Freizeitangebote in den Städten besser sind, wird die Urbanisierung weiter zunehmen. Zudem ziehen mehr Senioren in die Städte zurück, während für viele junge Paare das "Eigenheim im Grünen" nicht mehr die ideale Wohnform ist, weil sie beruflich mobil bleiben wollen und für sie die Vorteile des Stadtlebens überwiegen - selbst nach der Familiengründung (z.B. bessere Kinderbetreuungsangebote, mehr Schulformen, kürzere Wege zum Arbeitsplatz).
Aufgrund der zunehmenden Aufspaltung des Arbeitsmarktes in sehr gut und eher schlecht Verdienende werden auch die Städte "bipolar" werden: Es wird einerseits reiche Stadtteile sowie andererseits arme Viertel und soziale Brennpunkte geben. Vermutlich werden sich deutsche und ethnische Quartiere mit schon jetzt drastisch unterschiedlichen Lebensbedingungen noch stärker voneinander abgrenzen. Menschen mit Migrationshintergrund werden auch in Zukunft eher in Städten leben, häufiger in Miethaushalten wohnen und über weniger Wohnraum - mit einer schlechteren Ausstattung (z.B. im technischen Bereich) - verfügen als Deutsche. Die Bildungschancen ihrer Kinder werden sich aufgrund besonderer Förderprogramme verbessern, aber vor allem bei Zugehörigkeit zur Unterschicht weiterhin unterdurchschnittlich sein. Kinder mit Migrationshintergrund werden aufgrund der sozialräumlichen Polarisierung der Wohnviertel auch andere Kindertageseinrichtungen und (Grund-) Schulen besuchen als Kinder aus der Mittelschicht.
...
Wenn man dies liest, kann man schon verstehen, warum sich der Osten und der Westen auch politisch auseinander entwickeln.

Karl
RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 31.10.2019, 10:39:35

Mir hat Herr Mohring ausnehmend gut gefallen und er hat auch den Rede- und Unterbrechungsfluß des Herrn Lanz gut gekontert. 
Bruny

novella
novella
Mitglied

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von novella
als Antwort auf Karl vom 31.10.2019, 11:00:45

Allerdings mindestens genauso konfliktträchtig wird der Unterschied zwischen Stadt und Land werden. Ich z.B. lebe in einem Landesteil im Norden, der als genauso "abgehängt" gilt wie der Osten. Aber bei uns spielt die AfD keine Rolle.


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RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 31.10.2019, 11:00:45
Zitat:
"Aber auch in Schleswig-Holstein, im Saarland sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens, Bayerns und Niedersachsens wird die Bevölkerung stark zurückgehen. Dies wird wie in Ostdeutschland zu fallenden Immobilienpreisen führen - viele Mietwohnungen werden leer stehen oder abgerissen werden, Eigenheime und Eigentumswohnungen werden immer schwerer und zumeist nur mit Verlust verkauft werden können. So werden dort lebende Menschen niedrigere Mieten als heute zahlen bzw. preisgünstiger Wohneigentum erwerben können."

Dieses Passus verstehe ich nicht. Seit einiger Zeit passiert doch genau das Gegenteil: Die Miet und Eigentumspreise steigen und steigen und steigen, und genau deshalb nimmt auch die Obdachlosigkeit zu, und zwar in allen Bereichen Deutschlands.

Im Übrigen steigt auch seit einigen Jahren wieder die Geburtenzahl an, woher nimmt er die Theorie, dass die Bevölkerung in den o. g. Ländern stark zurückgeht?

Für NRW jedenfalls trifft seine Prognose schonmal nicht zu, die anderen Länder habe ich nicht nachgeguckt. Hier ein Beitrag zu NRW: NRW-Bevölkerung wächst bald auf über 18 Millionen

 
RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2019, 11:18:26
Zitat:
"Aber auch in Schleswig-Holstein, im Saarland sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens, Bayerns und Niedersachsens wird die Bevölkerung stark zurückgehen. Dies wird wie in Ostdeutschland zu fallenden Immobilienpreisen führen - viele Mietwohnungen werden leer stehen oder abgerissen werden, Eigenheime und Eigentumswohnungen werden immer schwerer und zumeist nur mit Verlust verkauft werden können. So werden dort lebende Menschen niedrigere Mieten als heute zahlen bzw. preisgünstiger Wohneigentum erwerben können."

Dieses Passus verstehe ich nicht. Seit einiger Zeit passiert doch genau das Gegenteil: Die Miet und Eigentumspreise steigen und steigen und steigen, und genau deshalb nimmt auch die Obdachlosigkeit zu, und zwar in allen Bereichen Deutschlands.

 
Marina, ich lebe keine 100km von Hamburg entfernt. Wir verzeichnen hier Bevölkerungszuwachs, während in Vorpommern die Bevölkerung dramatisch abnimmt. Dort sind Mieten sehr günstig, bei uns seit 15 Jahren stabil.

Das Mietproblem ist regional sehr unterschiedlich, sogar in einem Bundesland.
RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2019, 11:18:26

Hier noch ein Beitrag zu den steigenden Mieten in Ostdeutschland: Die Mieten steigen, die Leerstände auch
Ich fühle mich damit bestätigt in meiner Skepsis, was die Theorien oben betrifft:
Zitat: Die Mietpreise sind laut TAG-Bericht in 24 der 27 untersuchten Groß- und Mittelstädte seit dem Jahr 2012 deutlich gestiegen: In Leipzig allein um 25 Prozent. Das ist hinter Berlin (33,4 Prozent) der zweitgrößte Anstieg in diesem Zeitraum. Aber auch zehn weitere ostdeutsche Städte verzeichnen in den letzten fünf Jahren zweistellige Zuwachsraten, was immer mehr Menschen zwingt, ihre angestammten Wohnkieze zu verlassen.

Karl
Karl
Administrator

RE: Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.10.2019, 11:18:26
marina:
"Im Übrigen steigt auch seit einigen Jahren wieder die Geburtenzahl an, woher nimmt er die Theorie, dass die Bevölkerung in den o. g. Ländern stark zurückgeht?"
Nun, in Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung fließt nicht nur die prognostizierte Anzahl von Kindern pro Frau ein. Diese Geburtenrate kann durch Verhaltensänderungen durchaus steigen und trotzdem die Geburtenzahl absinken. Dies wird in Zukunft der Fall sein, weil die geburtenschwachen Jahrgänge in das gebärfähige Alter kommen, d.h. immer weniger Frauen werden weniger Kinder gebären. Gleichzeitig steigen die Sterbefälle, weil die Babyboomer ins Seniorenalter kommen.

Die Bevölkerungsentwicklung kann also nur vorhergesagt werden, wenn viele Parameter über die Zeit berücksichtigt werden:

Geburten [Geburtenrate, Anzahl der gebärfähigen Frauen] + Migrationsüberschuss [Zuwanderung - Abwanderung] - Sterbefälle [Lebenserwartung, Altersverteilung] 

Karl

P.S.: @marina, ich sehe gerade auch deinen nachfolgenden Text. Für Großstädte wie Leipzig wird doch gerade ausgesagt, dass dort die Bevölkerung weniger schrumpfen wird. Bitte lies doch den verlinkten Text "Zukunftsentwicklung von Martin R. Textorganz.
Von dem Bevölkerungsrückgang sind ländliche Regionen besonders betroffen, nicht aber Städte wie Potsdam, Dresden, Erfurt, Leipzig, Jena und Rostock.

 

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