Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung

xenia
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Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von xenia
als Antwort auf Karl vom 18.06.2019, 13:02:00

@Karl

Dein Beitrag bestätigt wieder einmal, wie sehr das rechte
Auge erblindet ist - vielleicht schon immmer war(?)
Dieses Mal bezogen auf die Medien. Danke dafür.

xenia

xenia
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von xenia
als Antwort auf Edita vom 18.06.2019, 12:33:11

@Edita
Genauso war es damals.

Die Bundesrepublik wurde mit den vorhandenen Nazis errichtet.

Die Nicht-Nazis wurden ja an den Fronten getötet und/oder gerieten
in Gefangenschaft. Die alten Seilschaften hatten Fortbestand. Und,
wie mir scheint, funktionieren sie immer noch.

xenia

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yuna vom 18.06.2019, 11:56:04
Ich wollte es glauben. =/ Und wie viele Politiker betraf es bisher (ich google gerne, aber falls du da gerade Fälle zu Hand hast, bin ich auch gern faul =D)? - seit dem NSU ist Lübcke der erste Fall, den ich mitbekam, wo es explizit einen Politiker betrifft. Davor betraf es in erster Linie Ausländer und Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten, oder beides. Alles andere war ja stets angeblich linksmotiviert oder islamistischen Ursprungs.
geschrieben von yuna
Hallo Yuna, im Prinzip gebe ich dir und auch Edita (die ja auch auf die staatlichen Verquickungen hinweist) in vielem Recht. Ich glaube aber, da hat sich doch in den letzten Jahren einiges getan, weil die Politik Handlungsbedarf erkannt hat und Polizei und Verfassungsschutz ausgebaut werden sollen. Wobei letzterer hoffentlich ohne Maaßen nicht mehr auf dem rechten Auge blind sein wird.

Es gibt aber noch einen weiteren Politiker-Fall, der auch von Mascolo damit in Verbindung gebracht wird.
Zitat:
"Die Tat erinnert sehr an das Messer-Attentat auf Henriette Reker, die am 17. Oktober 2015 als Kandidatin für die Kölner Oberbürgermeisterwahl von dem Rechtsextremisten Frank S. niedergestochen wurde. Reker war, wie jetzt der Kasseler Regierungspräsident Lübcke, auf kommunaler Ebene für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig. Die rechtsextreme Karriere des Reker-Attentäters, der zu 14 Jahren Haft verurteilt worden ist, lag zum Zeitpunkt des Anschlags schon fast zwanzig Jahre zurück - vermutlich erst sein Hass auf die vielen Flüchtlinge des Jahres 2015 hatte ihn wieder radikalisiert. Anders als Lübcke überlebte Henriette Reker, sie ist heute Stadtoberhaupt von Köln. "
Quelle: Die Bedrohung wächst schneller als befürchtet

Der ganze Artikel ist sehr interessant, lohnt sich zu lesen.

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yuna
yuna
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von yuna
Liebe Yuna - ich gebe dir unbedingt recht, was nicht bedeutet, daß ich Marins Hinweis auf unsere RECHTSSTAATLICHKEIT einfach so wegwische, denn natürlich ist da ganz viel dran und gsd. ist das so, aaaaaaber - bis heute - ist die halbherzige Entnazifierung in den 50ger und 60gern zu spüren und trägt immer noch ihre giftigen Früchte! ZITAT:
[...]
Viele Nazi-Juristen zogen direkt ins Bundesjustizministerium um

Edita
Es erklärt so vieles, oder? =/
 

[...]Die NS-Zeit ist von einigen Ministerien bereits aufgearbeitet worden, andere sind dabei. 2012 hatte die damalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) eine unabhängige Historiker-Kommission beauftragt, die NS-Verstrickungen ihres Hauses aufzuarbeiten und offenzulegen. Im Auswärtigen Amt hatte das der Grünen-Politiker Joschka Fischer bereits 2005 angeordnet.[...]

Ist denn nach diesem Bericht noch irgendwas passiert? Wurden daraus Konsequenzen gezogen? Habe da absolut nichts mitbekommen. Und was heißt Aufarbeitung? Was folgte aus den Aufarbeitungen?
 
@yuna

Ich hatte hier einmal im Zusammenhang mit der   Verbrechensstatistik/Kriminalstatistik ausführlich analysiert und dargelegt, wie bei der grafischen Aufbereitung der Daten in den Medien (Welt und andere) die realen Daten gewollt und gekonnt verschleiert werden.  [...]

Hier trifft die Medien eine große Mitverantwortung.
 
geschrieben von karl
Ja, habe die Medien darum auch erwähnt. =)  Nur ich schaue eben auch, wessen Lied einige singen. =/
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von olga64

Diese braune RAF wütet seit vielen Jahren in unserem Land. Erinnern wir uns an den NSU-Terror, wo anfangs die Familien der Hingerichteten vedächtigt wurden, selbst am Tode ihre Angehörigen Schuld zu haben.
Es gibt nur einen Unterschied: bei der Original RAF wurde das sog. Schweinesystem bekämpft und mit ihm die Bullenschweine (Zitat).
Jetzt sieht man sich oft im Verbund mit der Polizei und in ihnen sogar VErbündete, was ja mehrfach schon transparent wurde.
Man möchte nun direkt an die verhassten Politiker und Mandatsträger ran. GElingt ein solches Attentat, fällt auch auf, dass zuerst immer im linken Milieu gesucht und verdächtigt wird, also man der jahrzehntelangen Unlogik "auf dem rechten Auge blind zu sein" wieder gefolgt ist.
Dabei wird vor rechten Terror seit Jahren gewarnt und es ist offensichtlich ,dass dieser immer brutaler und stärker wird. Olga

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2019, 17:47:31

...und schon wieder wird versucht, mit dem Vokabular der RAF-Stadtguerilla der 70er den akuten Rechtsterror der Gegenwart zu relativieren - das ist gefährlich verharmlosend. Die RAF war ein Irrweg und ist lange tot, dass haben linke Parteien erkannt. Terror und Gewalt sind kein Weg, um den Sozialismus aufzubauen.

Nur die RECHTE kämpft weiter mit Waffen und Gewalt ...seit 1990 über 200 Tote Gegner. Soweit haben es selbst die paar RAF-Hasies nicht gebracht. Es ist einfach falsch, mit RAF-Jargon über Faschisten zu schreiben, Bologna oder Oktoberfest wurden auch zuerst lautals den "ROTEN" zugeschrieben, bis man faschistische Organisationen hat auffliegen lassen.

Natürlich habe ich die verbale Provokation in den plump konstruierten Sätzen erkannt, aber es kratzt mich aus dieser Richtung schon lange nicht mehr. Solange dieses kapitalistische System Terror gegen Menschen in Kriegen zur Profitmaximierung in Kauf nimmt und täglichen Terror gegen die Natur und Tiere als Wirtschaftnotwendigkeit gesetzlich verankert, bleibt es ein Schweinesystem!


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Karl
Karl
Administrator

RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2019, 17:47:31
"Dabei wird vor rechten Terror seit Jahren gewarnt und es ist offensichtlich ,dass dieser immer brutaler und stärker wird. Olga"
Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung . (Daten bis 2017)

Karl
Pat
Pat
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von Pat

erfreulicherweise gibt es hier im Forum doch eine deutliche Mehrheit, die diesen Feindbild-populismus z.B. von der AfD und Pegida und vielen anderen rechten Strömungen schon lange erkannt haben. Naja, mittlerweile hat die AfD ja auch noch einen neuen Feind entdeckt, die Grünen.

Leider gibt es immer noch legale Parteien wie die NPD, oder DIE RECHTE usw., dazu kommen Strömungen, oder Gruppierungen wie die Reichsbürger und Selbstverwalter, die Identitären, der Flügel von Höcke ,die rechte Musikszene, rechte Kampfsporttruppen usw. usw. usw. Eine einheitliche Ideologie gibt es da wohl nicht, aber trotzdem findet man eine Gemeinsamkeit, egal ob die einen Geschichtsrevisionismus
betreiben, oder den Nationalsozialismus verherrlichen, offen oder verbrämt den Antisemitimus verbreiten, die Islamisierung und Überfremdung überall wittern, Volkserhalt statt Multikulti-Chaos fordern, ja ja, die Ethnie, oder die Rasse, entscheidet über den Wert des Menschen, da sind sich eigentlich alle einig, diese Migranten, Asylanten, Fremden zerstören doch nur unsere grandiose Kultur.  Deshalb finde ich Streitigkeiten über
Begriffe wie rechtsextreme, rechtsradikale, Nazis, Neonazis völlig daneben, mir genügt rechts, und selbst wenn es nur rechtslastig ist, finde ich es schon bedenklich, z.B. Sarrazin, SPD und doch sehr rechtslastig, entscheidend ist doch der HASS der von diesen Parteien, inkl. AfD und den rechten Strömungen und Gruppen geschürt  wird. Herr Lübcke  war ja nun nicht Links, kein Moslem, kein Jude, aber er ist ein Opfer
von diesem Hass geworden.

Aber genau hier beginnt das Problem, viele dieser Gruppen sind miteinander und auch international vernetzt, heute reicht doch ein Smartphone für den Austausch, morgen zünden wir ein Flüchtlingsheim an, oder wo bekomme ich eine Waffe, wie können wir die Aktion besser organisieren, dazu werden Hassreden über das Netz verteilt, auch die rechte Musikszene ist gut vernetzt, da kommen dann Ungarn, Polen, Franzosen usw. zu Konzerten (wir sind doch nicht Fremdenfeindlich), der Christchurch Attentäter hatte Verbindung zu Identitäten in Österreich, es gibt da noch so viele Beispiele, hier sind die Ermittler oftmals überfordert, wenn der Provider irgendwo im Ausland sitzt, ist der Zugriff auf die Hintermänner sehr stark beschränkt, oder
gar völlig unmöglich, selbst wenn Facebook, YouTube oder Twitter Hassbotschaften nicht mehr zulässt, die digitale Welt bietet genug Möglichkeiten sowas zu umgehen, was besonders gewaltbereite Gruppen nutzen. Waffen gibt es in dieser Szene ja auch genug, alleine bei den Reichsbürgern besitzen etwa 1000 Mitglieder ganz legal Waffen, bei Combat 18 gibt es sicher auch genug Kampferprobte Soldaten.

Es ist schon mehr als bedenklich, wieviele Menschen alleine in Deutschland, diese Hasstiraden begrüssen, fördern, unterstützen, oder gar gewaltsam gegen diese konstruierten Feindbilder vorgehen. Begriffe wie Antisemiten, Nazis, Fremdenfeinde. rechtsextreme, sind in diesem Szenario eigentlich nur noch Klischees, deshalb nennt man die Nazis ja heute Neonazis, und die Antisemiten haben auch nichts dagegen, wenn es gegen Flüchtlinge geht, oder wie im Fall Lübcke um Politiker die sich um Flüchtlinge kümmern. Hier ist auch weiterhin die Politik gefragt, und die Menschen die diesen braunen Müll nicht mehr aushalten. Zum Glück gibt es hier im Forum genug davon
Pat

novella
novella
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von novella
als Antwort auf Pat vom 19.06.2019, 11:40:05

Bravo, Pat, bravo!!!Daumen hoch
Auch mir ist es egal, ob ein Rechter rechtsextrem, rechtsradikal oder rechtskonservativ genannt wird, rechts ist rechts. Diese haarspalterischen Definitionen lenken nur vom wirklichen Problem ab. (Man sieht es auch hier im Forum.)
Und wenn man "Wehret den Anfängen!" schreibt, dann sollte man auch im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig werden und nicht alles mit einer endlosen Toleranz ertragen.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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RE: Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Pat vom 19.06.2019, 11:40:05

Zum Glück für alle demokratisch Gesinnten wird endlich die ANWENDUNG DES Artikel 18 des Grundgesetzes überlegt.


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