Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)

Innenpolitik Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)

luchs35
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf sarah66 vom 09.01.2020, 11:17:01

Das ist richtig so, Sarah, aber in der Schweiz  bedeutet "direkte Demokratie" für das Volk eine wesentliche Mitwirkung bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene . Alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren besitzen das Stimm- und Wahlrecht. Rund vier Mal jährlich ist die Bevölkerung an die Urnen gerufen, um sich zu durchschnittlich rund fünfzehn Geschäften zu äußern. In den letzten Jahrzehnten betrug die Wahl- und Stimmbeteiligung im Mittel mehr als 40%. 
Zusätzlich zum Wahl- und Stimmrecht verfügen die Bürgerinnen und Bürger auch über die Möglichkeit, ihre Forderungen mit Hilfe von drei Instrumenten zum Ausdruck zu bringen, die den Kern der direkten Demokratie ausmachen: Die Volksinitiative, das fakultative und das obligatorische Referendum.


 

olga64
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 09.01.2020, 11:54:14

Rund vier Mal jährlich ist die Bevölkerung an die Urnen gerufen, um sich zu durchschnittlich rund fünfzehn Geschäften zu äußern. In den letzten Jahrzehnten betrug die Wahl- und Stimmbeteiligung im Mittel mehr als 40%.

 
Diese Beteiligung ist aber nicht sehr hoch. Es wird so sein, dass die Menschen nur bei Themen mitmachen, wo sie glauben, direkt betroffen zu sein.
Beim Brexit-Referendum stimmten mehr als 70% der Briten ab.
Olga

 
luchs35
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2020, 16:35:01
Ja, so ist es, Olga, die Bevölkerung macht nur echten Druck an den Urnen, wenn sie merkt, dass  Interessensgebiete bedroht sind, die echten Schaden für die Schweiz bedeuten würden. Heute wäre das beispielsweise der Fall, wenn es um den Beitritt des Landes in die EU ginge. das Militär abgeschafft würde oder eigene Errungenschaften aufgegeben werden müssten. 
Das bringt aber auch mit sich, dass die Bürger sich inhaltlich stark mit allem beschäftigen, was dem Land Nachteile bringen könnte. Das Geben und Nehmen muss ausgeglichen sein, soweit dies eben möglich ist. Also lieber bezahlen, aber ohne "Oberaufsicht" bleiben. Damit ist die Schweiz bisher gut gefahren. 
Luchs35 

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olga64
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 09.01.2020, 16:53:01

Auch die Wahlbeteiligung der SChweizer bei "normalen" Nationalratswahlen ist ja sehr gering und lag zuletzt auch nur bei 45%.
SEhr demokratisch finde ich das nicht ,da Wahlen ja nie Ausdruck eine "Bestrafung" oder "Belohnung" sein sollten, sondern einfach demokratische Pflicht eines Bürgers/In. DA dürfte auch hohes Desinteresse dahinterstehen, wenn Menschen die wenigen Male, wo sie ihr Kreuzchen machen können oder sollen, dies nur so minimal machen.
In Deutschland und Österreich liegt die Beteiligung mittlerweile bei mehr als 75%, was ich als sehr gutes Zeichen der Bürgerbeteiligung sehe. Olga

luchs35
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2020, 17:07:36

Ja, das sehe ich auch so, Olga, aber auch die verantwortungsbewussten Schweizer monieren immer wieder die Wahl- Lustlosigkeit, die nur abfällt, wenn viel auf dem Spiel steht.  Das könnte auch mal ins Auge gehen. 
Allerdings ist die "unöffentliche" Beteiligung an Diskussionen auch ein Wegweiser, der dann doch an die Urne führt, wenn es brenzelig wird. 
Schwierig zu animieren sind vor allem die Millionen von eingebürgerten Schweizern, die ihre eigenen Vorstellungen aus ihren Herkunftsländern mitgebracht haben und mit den vielen Wahlen  einfach überfordert sind, weil sie sich immerhin in das System einarbeiten müssen und dabei oft an den Rand ihrer eigenen Denkweise kommen. 
Luchs35 

sarah66
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von sarah66
als Antwort auf olga64 vom 09.01.2020, 17:07:36

In Deutschland und Österreich liegt die Beteiligung mittlerweile bei mehr als 75%


In Österreich liegt die Wahlbeteiligung bei Nationalratswahlen zurzeit bei 70-80%. Die hohe Zahl ergibt sich auch daraus, dass es ein einigen Bundesländern bis 1986 Wahlpflicht gab und es insbesondere in ländlichen Regionen immer noch fast so aufgefasst wird.
Würde man die Volksbegehren dazurechnen, läge die Beteiligung sehr viel niedriger, dort gab es bei den Volksbegehren seit 1945 eine Beteiligung zwischen 0,43 und 25,74%, diese sind aber für die Regierung nicht bindend.
Volksabstimmungen, deren Ergebnis bindend ist, gab es nur zwei, 1978 zur Kernenergie und 1994 über den Beitritt zur EU. Da gab es natürlich eine Beteiligung mit weit über 50%.
 

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olga64
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von olga64

Die deutschen Grünen, die mittlerweile in 11 deutschen Bundesländern mit in der Regierung sind, einen Ministerpräsidenten stellen und evtl. in Kürze eine erste Grüne Frau zur Bürgermeisterin des Stadt-Staates Hamburg wählen, sind nicht so richtig begeistert von den Erfolgen ihrer österreichischen Kollegen bei diesem Koalitionsvertrag. Insbesondere sehen sie eine GEfahr beim Migrations-Komplex, der relativ "offen" gehandhabt ist, was die Gefahr in sich birgt, dass bei komplizierten, gesetzlichen Neuerungen oder Vorgaben sich die ÖVP im Nationalrat mit der FPÖ verbünden könnten, die dann ja eine gesunde Mehrheit hätten.
Es wird m.E. ein harter Job für die Grünen in Österreich und man kann ihnen nur wünschen, dass sie viel Kraft und Energie haben, um diesen zu erfüllen. Olga

sarah66
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von sarah66
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2020, 15:26:13

Es wird m.E. ein harter Job für die Grünen in Österreich und man kann ihnen nur wünschen, dass sie viel Kraft und Energie haben, um diesen zu erfüllen. Olga
geschrieben von olga64


Für mich haben uns die Grünen vor der Fortsetzung der Ibiza-Koalition bewahrt. Dafür werden sie jetzt täglich dafür geprügelt, dass sie - gebunden an den Koalitionsvertrag - viele Kompromisse eingehen müssen. Es ist halt doch ein wesentlicher Unterschied zwischen der Opposition, die einfach nur schreien kann, und der Regierung bzw. Mitregierung, wo es einen ganz schmalen Grat zwischen Verantwortung und Macht gibt.
 
olga64
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von olga64
als Antwort auf sarah66 vom 22.01.2020, 23:01:07

Pflegt Ihr in Österreich nicht die elegante ARt und WEise, solchen politischen neuen Konstellationen eine 100-Tages-Frist einzuräumen, während dieser sich alle ein wenig zurückhalten sollten auch mit Prognosen, ob etwas klappen wird oder auch nicht?
Interessanter finde ich derzeit, dass der Ibiza-Strache, der im letzten Jahr das schöne Österreich an eine fiktive Oligarchen-Nichte verscherben wollen,dann mit Schimpf undSchande vom Hof gejagt wurde, nun mit einer neuen Partei "zurück" möchte, weil er anscheinend annimmt, ohne ihn ginge Österreich jämmerlich zu Grunde.... Olga

sarah66
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RE: Österreich wagt Türkis-Grün ( = Schwarz-Grün)
geschrieben von sarah66
als Antwort auf olga64 vom 23.01.2020, 15:02:11

Diese 100-Tage-Frist kennen wir hier auch, allerdings gilt sie offensichtlich nicht für die Grünen. Von denen erwarten die einen, dass sie mit nur 14% der Stimmen sofort die ganze Welt retten, und die anderen wünschen sich nichts mehr als dass sie schnell scheitern um nur ja nichts an ihrem Gewohnheiten ändern zu müssen. Eine Spritpreiserhöhung ist eine "nationale Katastrope", der Klimawandel betrifft ja vielleicht nur Australien, da können wir ohnehin nichts dagegen machen.

Was Strache anlangt, der ist ja aus dem Nationalrat ausgeschieden, in Wien finden allerdings im Herbst Landtagswahlen statt, dort könnte er ja wieder antreten. Hier haben 3 ehemalige FPÖ-Abgeordnete ihre Partei verlassen, eine neue gegründet und diese wollen jetzt Strache als Spitzenkandidat. Leider gibt es in Wien noch immer genug (sag jetzt lieber nix) und die himmeln ihn immer noch an.

Manchmal könnte man doch fast am allgemeinen Wahlrecht
zweifeln
👿 Scherz.JPG


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